Gestern vor 8 Jahren war ein Tag, der mein Leben veränderte - vor allem weil es der Tag war, der ein Kapitel beendete und ein neues Kapitel begann.
Ich war in Istanbul - ich war auf dem Weg zurück aus Israel, und würde nun dort 8 Stunden verbringen. Den Großteil dieser Stunden verbrachte ich auf dem Taksim-Platz, wo ich einen sehr langen Spaziergang hatte, und wo ich sehr viele Fotos machte - allerdings sind nur sehr wenige von ihnen wegen einen Computercrash im kommenden Winter erhalten, und diese Fotos sind auf diesen Blog.
Das, woran ich an dem Tag am meisten dachte, war, ob ich nun zum Studium in Kopenhagen zugelassen wurde oder nicht. An dem Tag würden alle diese Mail bekommen.
Hauptsitz der Kommunistischen Partei der Türkei |
Oh, dieser Efeu... |
Das war ein leckerer Cheesecake |
Die Woche wo ich dann umgezogen bin war auch recht bizarr, weil so vieles auf einmal geschah. Es fing mit einem Besuch in Ikea an, und am Donnerstag bin ich nach Kopenhagen gefahren um mein Schlüssel zu holen und um an Abend bei einer Veranstaltung für die neuen Studenten teilzunehmen. Zuerst verlief ich mich in Albertslund, fand aber zuletzt den Weg, und dann ging es weiter in die Innenstadt. In der Innenstadt kaufte ich etwas am Antiquariat bei Strøget, und daraufhin nahm ich ein Taxi zum Campus, wo ich dann zum ersten Mal einige meiner neuen Mitstudierenden traf.
Auf dem Weg zurück hatte ich dann ein gemütliches Gespräch mit einer alten Dame, und traf dann einen Freund aus dem Gymnasium, mit dem ich dann für den Rest der Zugfahrt sprach - das war das letzte Mal, dass ich ihn sah.
Am nächsten Tag war es etwas entspannter, für den letzten Tag auf Lolland. Ich war an dem Tag mit einer Freundin zusammen, und wir hatten einen Spaziergang in Nysted. Als ich wieder Zuhause war, frittierte ich einige Frühlingsrollen, und ich hatte mein Abendessen. Und das in einem Meer aus gepackten Kartons. Und an das frittieren der Frühlingsrollen erinnere ich mich sehr gut, weil im Radio da ein Non Stop Bruce Springsteen Marathon lief, und musste dann daran denken, wie unsere Englischlehrerin im Gymnasium (die ein großer Fan von ihm ist), oft Lieder von ihm im Unterricht benutzte.
Am Abend schaute ich dann mit meinen Eltern Die Ultimative Chartshow, und ich hatte dann ein sehr seltsames Gefühl als ich ins Bett ging.
An dem Tag schrieb ich auch hier folgendes:
Ich brauche jetzt ein Bisschen den Abstand von Lolland - hier sind noch viel zu viele Schatten von den drei Jahren im Gymnasium und der Zeit der Grundschule 2000-2010. Ich brauche wirklich einen Neuanfang....in der Zwischenzeit ist alles wichtige gepackt worden.
Und damit endete dann auch eine Ära auf diesen Blog - ich benutze diesen Blog ab November 2013 als Zufluchtsort, damit ich nicht all zu Verrück werden würde von der endlosen Langeweile auf Lolland. Ich habe dann sehr viel geschrieben - Filmkritiken, Asi TV, Gedanken, vieles andere. Und es hat funktioniert.
Den der Post am Tag vor dem Umzug wurde auch der letzte bis ich im November 2014 wieder schreiben würde, und ab da wurde es auch nicht so oft wie vorher. Immerhin hatte ich da dann auch endlich wieder einen geregelten Alltag, und viele andere Dinge um die ich mir Sorgen machte, und da konnte ich halt auch nicht viel schreiben. Deswegen gab es dann für 2014 als ganzes "nur" 71 Posts, verglichen mit den 139 Posts aus 2013. Die Nummer der 71 würde dann bis heute nicht mehr überschritten werden, selbst auch nicht 2016, wo ich 56 Posts schrieb - und das war auch das letzte Jahr, wo ich regelmäßig posten würde, denn die Semester ab 2017 wurden dann intensiver.
Erst letztes Jahr fing ich wieder an, regelmäßig zu posten wie früher - und dass dann auch als Coping-Mechanismus.
Nun denn. Mein neues Leben fing in dem Moment an, als ich zum ersten Mal in meiner Wohnung aufwachte, und ich mich auf dem Weg frühmorgens in die Innenstadt zur Synagoge machte. Dort würde an dem Morgen im Gemeindehaus Unterricht stattfinden. Später am selben Tag ging ich auf eine Pro-Israelische Demo am Rathausplatz, und kurz danach schaute ich "Lucy" im Kino - das war ein merkwürdiger Film, den ich aber für immer mit meinem ersten Tag in Kopenhagen verbinden werde.
Die Innenstadt von Kopenhagen, im Sommer 2014 - noch eine riesige Baustelle |
Im Laufe der ersten Woche ging ich oft aus, fand heraus, welche Busse ich nehmen musste und welche S-Bahnen ich nehmen musste. Das war eine Zeit.
Am Ende der Woche wurde ich dann von meinem Vater abgeholt, da wir für das verlängerte Wochenende nach Hamburg fuhren, weil mein Cousin dort heiratete.
Das war dann auch ein sehr schönes Wochenende. Ich nahm dann den Zug zurück nach Kopenhagen, und am nächsten Tag fing dann die Introwoche auf der Uni an.
Das alles ist nun 8 Jahre her, und ich kann weis G-tt nicht fassen, dass diese Zeit so schnell ging und das Uni-Kapitel vor zwei Jahren endete.
Aber dazu später mehr.
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