So, bin viel früher zurückgekehrt als geplant. Wieso? Das werdet ihr schon sehen.
Ich kann nur sagen dass ich es kaum erwarten kann wieder nach Israel zu kommen- dort fühlte ich mich mehr zuhause als hier in Dänemark.
Ich hatte dort drüben nicht Zeit zu bloggen - und wenn ich es wollte, wollte es das Netzwerk nicht.
So, nun fange ich dann mal an:
Mein Wecker Klingelt. 1:30 Uhr Nachts. Ich stehe auf. Ich gehe dann schnell duschen, packe die Kulturtasche in den Koffer, und ziehe mich dann an. Ich packe dann mein Handy, mein iPod, und mein Geldbeutel in die Tasche. Das Lied "Every time we touch" von Maggie Reilly spielt im Radio (jetzt eines der Gründe warum ich dieses Lied immer mit Israel verbinden werde), und ich gehe raus, sperre Chang in die Garage ein (er war voll deprimiert dass ich ihn verließ). Daraufhin setzte ich mich ins Auto, und warte dass meine Eltern reinkommen und wir endlich losfahren. Ich höre dann sofort Musik, und döse dann. Unter anderen höre ich Whitney Huoston, Bryan Adams, Marianne Faithfull Aviv Geffen und Enya in der Nacht auf den Weg nach Kopenhagen. Als wir dann am Flughafen in Kopenhagen angekommen sind, sind man in der Ferne wie schon die ersten Sonnenstrahlen hervorkommen.
Dann haben wir kleinen Stress, weil wir herausfinden mussten wie man richtig eincheckt und so, allerdings war dann alles gut als wir den grossen Koffer los wurden. Ich verabschiede mich dann von meinen Eltern. Seltsam dass ich die dann für die nächsten paar Monate nicht sehe. Ich setze mich dann auf den Gang zum Flug nach Wien. Als der Flieger abhebt, schlafe ich sofort ein. Der Schlaf an sich fühlte sich wie 10 Minuten an, aber als ich aufwachte, war der Flieger schon am Landen in Wien. Angekommen, setzte ich mich dann im Flur für den Flieger nach Tel Aviv. Verspätung. Recht nervig; um mich herum sassen viele "Birthright"-Teilnehmer; Als wir alle endlich einsteigen können, bin ich erleichtert.
Als ich dann auf dem Weg in den Flieger bin, spüre ich, dass diese Reise mein Leben gründlich verändern wird. Ich wusste nicht richtig, was noch auf mich zukommen würde. Im Flieger hatte ich dann ein Gespräch mit einem israelischen Ehepaar; der Mann war Sabra und Sohn von deutschen Einwanderern und sprach deutsch, die Frau war in Brasilien geboren.
Im Flug lese ich auch den Roman "Frauen ohne Männer" von Shahrnush Parsipur (Kritik zur Verfilmung hier). Beeindruckend. In Israel angekommen, ist das erste, was ich tue, meine Eltern anzurufen. Danach nehme ich einen Sherut-Taxi nach Jerusalem.
Ich lege mich dann im Bett hin, höre Musik und schlafe dann. Am nächsten Morgen gehe fahre ich dann mit einen der Betreuer zum Busbahnhof (an der Fahrt dort wusste ich sofort dass ich später in Jerusalem wohnen möchte) und von dort dann nach Tel Aviv. Ich höre Musik, und schlafe dann ein. In Tel Aviv komme ich dann mit einem Taxi zum Kibbutz Büro, und von dort aus dann zum Hayarkon 48 Hostel. In der Hostel lege ich mich dann hin. Später schallte ich dann einen russisch-sprachigen Kanal an, und schaue dort russisches Assi TV. Später gehe ich dann etwas spazieren, und esse äthiopisches Essen. Nach dem Essen ging ich am Strand spazieren, bis hin nach Jaffa.
Ich fühlte mich so klein als ich Gebäude wie dieses gesehen habe... |
Ich verliebte mich sofort in der Stadt. Als ich am Abend dann zurück in mein Zimmer war, schaute ich dann irgendeine britische Fernsehserie, und danach lief ein Film an den ich mich seltsamerweise nicht mehr erinnere. Am nächsten Morgen bin ich dann früh aufgestanden um zum Kibbutz-Büro zu gehen. Dort erfuhr ich dann auch, in welchen Kibbutz ich musste: Ein Hashofet im Norden. Dann musste ich für die Versicherung 900 Shekel bezahlen (obwohl ins in DK erzählt wurde, es sei nicht nötig!). Ich bekam dann auch die Reisebeschreibung in die Hand gedrückt. Abends ging ich dann chinesisch essen, ging bis hin nach Jaffa spazieren, und bin dann zurück in mein Zimmer. Dort schaute ich dann "The Tempest", und "Carbaret". In der Nacht schlief ich gut. Es war dann recht stressig die beiden Koffer nach unten zu bekommen; dann nahm ich ein Taxi zum Busbahnhof, und von dort dann ein Bus nach Yokneam. In Yokneam angekommen, wartete ich fast 3 Studen (!) auf den Bus der mich nach Ein Hashofet fuhr.
In Ein Hashofet angekommen, führte mich der Aufseher (nachdem meine Koffer im Zimmer gestellt wurden) in den Speisesaal, wo ich dann schon einige der anderen Freiwilligen kennen lernte. Als ich zurück im Zimmer war, lernte ich dann meine Mitbewohner kennen, einen Kolumbianer, und einen Mexikaner. Ich vermisse beide.
Ich hatte in Ein Hashofet eine sehr schöne Zeit. Der Job in der Eltam-Fabrik war nicht gerade der beste, habe mich allerdings nie beklagt. Die Aufseher konnten mich nur nicht leiden, und spürte, dass die einen Grund suchten, mich zu feuern. Letztendlich wurde ich nach 5 Wochen gefeuert. Der Aufseher konnte danach angeblich keinen Job für mich finden, und er hätte mich beinahe am Vorabend von Rosch Haschana rausgeworfen, und dass obwohl ich nirgendwo anders hätte hingehen können. In letzter Sekunde durfte ich noch bis zum Ende der Woche bleiben. Als der Tag kam, wo ich gehen sollte, sagte ich den Aufseher, dass ich das Aspergers Syndrom habe.
Ich bin dann nach Tel Aviv gefahren, wo meine Eltern mir einen Urlaub spendierten, in einem schönen Hotel an der Hayarkonstrasse. Ich hatte nach den stressigen Tagen einfach das Bedürfnis, mich zu entspannen. Nun den, dass erste was ich tat nachdem ich im Hotel eingecheckt bin ist dass ich nach McDonald gegangen bin. Das war besser als das Plastikessen im Kibbutz. An den folgenden Dienstag bin ich dann zum Kibbutzbüro gegangen um mir dort einen neuen Kibbutz vermittelt zu kriegen. Dort hat die Vorsitzende der Organisation mich in ihr Büro rein bestellt. Ich ahnte nichts gutes. Sie sagte mir, der Aufseher hatte angerufen, und gesagt, ich habe das Aspergers Syndrom, und deswegen könne sie mich nicht in einen anderen Kibbutz schicken. Sie sagte zudem ich sei ein schlechter Arbeiter gewesen. Ich versuchte sie dann damit zu konfrontieren dass ich und ein anderer uns gemobbt fühlten auf der Fabrik, eine Tatsache, die sie natürlich verneinte. Je mehr sie redete, je mehr wusste ich, dass sie eigentlich keine Ahnung hat von was sie redet. Sie wiederholte sich ständig, und ich hatte ehrlich gesagt Lust, ihr den Kaffee in ihre Fresse zu spritzen. Ich bin dann gegangen, mit Schock. am selben Abend hatte ich dann ein Treffen mit einem Ehepaar aus dem Süden, die die Wahrheit sagten über die Kibbutz Bewegung: Sie seien allesamt Heuchler, und man könne nichts gutes von ihnen erwarten.
Letztendlich glaube ich allerdings, dass der eigentliche Grund für meine Abfuhr wegen meiner "Krankeit" ein ganz anderer war, ein Grund, den ich ehrlich gesagt nicht wage, hier nieder zu schreiben.
Hier einige Fotos aus Ein Hashofet und Umm el-Fahm:
In der Woche bevor ich das Land verließ, besuchte ich noch mal Jerusalem:
Der Besuch an der Kotel hat mich überzeugt, dass es G"tt gibt. Und der Besuch im Jad Vaschem Museum hat mich auch echt berührt. Ich werde meine Eltern später auch dadurchzwingen.
Einige Tage bevor ich das Land verließ, besuchte ich dann nochmal Ein Hashofet, um mich von meinen Freunden dort zu verabschieden. Als ich Ein Hashofet dann am Abend verließ, liefen mir die Tränen.
Jedenfalls kann ich mit grosser Sicherheit sagen, dass ich jetzt noch mehr überzeugt bin dass ich konvertieren möchte und später Alijah machen. Ich fühlte mich dort mehr zuhause als hier in Dänemark.
Und die zwei Monate haben mein Leben sehr verändert. Es war gut für mich eine Auszeit von Zuhause zu haben. Ich bin jetzt selbstständiger, und ich weis jetzt dass ich so schnell wie möglich hier weg muss.
Ich kann es kaum erwarten irgendwann im Frühling zurückzukehren!
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