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Sonntag, 12. Mai 2013

FILMKRITIK: Leila (Iran 1998) (9/10)

Alternative Titel: لیلا

Regie: Dariush Mehrjui
Drehbuch: Dariush Mehrjui, Mahnaz Ansarian
Produktion: Dariush Mehrjui
Musik: Kavyan Jahanshahi
Darsteller: Leila Hatami, Ali Mosaffa, Jamileh Sheikhi, Mohammad Reza Sharifinia, Turan Mehrzad, Amir Pievar und Shaghayegh Farahani

Handlung:
Leila (Leila Hatami) und Reza (Ali Mosaffa) sind ein modernes iranisches Ehepaar, und stehen einige Zeit nach der Hochzeit unter dem Druck von Rezas Mutter (Jamileh Sheikhi): Sie will, dass Leila in kürzester Zeit einen Sohn gebärt. Nach einigen Untersuchungen beim Arzt steht fest: Leila kann keine Kinder bekommen. Ihre Schwiegermutter drängt sie dazu, Reza eine Zweitfrau zu nehmen. Nach einiger Zeit willigt Leila ein, und das schlimme beginnt....

Review:
Im Iran ist Polygamie legal, solange die erste Frau zustimmt. Traditionell gesehen hat die erste Frau in der Hierarchie der 4 im Islam erlaubten Ehefrauen das sagen. Aber hier steht ein modernes Ehepaar im Mittelpunkt, die von dieser alten Tradition nichts am Hut haben. Währe da nicht die Schwiegermutter, die sich so sehr nach einem Enkel sehnt, da sie selbst mehrere Töchter und nur einen Sohn bekommen hat. Dariush Mehrjui hat hier richtig gut den Psychoterror, unter den Leila leiden muss, dargestellt.

Leila Hatami (A Separation) ist hier in ihrer Durchbruchs-rolle  Man kann hier richtig sagen, dass sie hier mehr oder weniger sich selbst spielt. Nicht dass ihr eigenes Leben dass ihrer Rolle gleicht (denn das tut es G"tt sei dank nicht), aber weil sie richtig authentisch spielt, und weil man gleichzeitig daran denken muss, dass sie und ihr Filmpartner einige Jahre nach diesen Film geheiratet haben. Bei ihnen stimmt deswegen auch die Chemie richtig gut. Ali Mosaffa ist in seiner Rolle als stiller, leidender Ehemann richtig gut. Seine Rolle leidet hier auch sehr unter seiner Mutter, und er kann seiner Mutter ja auch nicht nein sagen, obwohl er die Polygamie ablehnt. Als terrorisierende Schwiegermutter glänzt Jamileh Sheikhi richtig gut. Man kriegt richtig lust, ihre Rolle umzubringen. Umso schöner, wenn ihre Rolle am Ende enttäuscht wird. Die Schwester von Golshifteh Farahani, Shaghayegh Farahani,  hat eine kleine Rolle als zweite Ehefrau, die sich allerdings nach der Geburt ihrer Tochter aus der Polygamie befreit. Am Ende ist deswegen ein funken Hoffnung auf ein Happy End.

Einer der besten iranischen Filme aller Zeiten.

Screenshots:

Sonntag, 27. Mai 2012

FILMKRITIK: A Separation (Iran 2011) (9/10)

Alternative Titel: Nader und Simin - Eine Trennung

Regie: Asghar Farhadi
Drehbuch: Asghar Farhadi
Produzent: Asghar Farhadi
Darsteller: Leila Hatami, Peyman Moadi, Sareh Bayat, Shahab Hosseini, Sarina Farhadi, Merila Zarei, Kimia Hosseini, Babak Karimi, Ali-Asghar Shahbazi, Shirin Yazdanbakhsh, Shahbanu Zolghadr

Handlung:
Simin (Leila Hatami) will mit ihrer Familie das Land verlassen - ihr Ehemann Nader (Peyman Moadi) weigert sich jedoch, weil er sich lieber um seinen Alzheimer-kranken Vater (Ali-Asghar Farhadi) kümmern möchte. Deswegen will Simin sich von ihn scheiden lassen, und mit Tochter Termeh (Sarina Farhadi) nach England ziehen, Nader jedoch weigert sich das Scheidungs Formular  zu unterschreiben. Während deren Ehe in Brüche liegt, heuert Nader sich Razieh (Sareh Bayat) als Haushilfe und Krankenpflegerin. Die gottesfürchtige Frau geht stehts im Tschador gekleidet dahin, zusammen mit ihrer kleinen Tochter Somayeh (Kimia Hosseini). Als sie eines Tages etwas holen muss, fesselt sie ihn ans Bett, und als Nader zurückkommt und ihn so sieht, feuert er sie und wirft sie raus. Am nächsten Tag wird er verklagt, da er verantwortlich für die Fehlgeburt ihres Kindes ist. Razieh´s Ehemann Hodjat (Shahab Hossein) und seine Schwester Azam (Shahbanu Zolghadr) sind ausser sich, und Hodjat terrorisiert ab da Termeh bei der Schule, sowie die Lehrerin Fräulein Ghahrei (Merila Zarei), die an der Aussage von Razieh zweifelt.

Review:
"A Separation" ist schon ein guter Film, und ein Beispiel für das neue iranische Kino der 2010´er. Der Film zeigt den Alltag im Iran auf eine sehr authentische Weise, und das, ohne das faschistische Regime zu sehr zu kritisieren (als Grund der Emigration der Mutter ist dass sie die Tochter nicht "unter diesen Umständen" aufwachsen sehen möchte).

Asghar Farhadi gehört zu einer der besten Regisseure des modernen Kinos im Iran, neben Jafar Parnahi (The Circle) und Abbas Kiarostami. Asghar Farhadi fiel schon auf mit preisgekrönten und sozialkritischen Filmen wie "The Beautiful City". Zu den Darstellern: Leila Hatami gehört neben Niki Karimi zu den ersten weiblichen Superstars nach der Revolution, und sie hat schon in Filmen wie "Leila" mitgespielt. Sie spielt richtig gut, ihre Rolle der modernen Ehefrau die nichts von den islamischen Werten, wie die Regierung sie vorschreibt, hält und als gute Ehefrau und Mutter. Peyman Moadi spielt seine Rolle sehr gut mit viel Energie. Sareh Bayat als gottesfürchtige ist klasse, ebenso wie ihr Filmehemann Shahab Hossein. Shahbanu ist okay, obwohl sie ja nur eine Statistin ist. Merila Zarei (Two Women) ist gut als Helferin. Sarina Farhadi und Kimia Hosseini, die Jüngsten in den Film, spielen wirklich gut. Sarina, die Tochter des Regisseurs, spielt eine 12-Jährige, obwohl sie schon 20 wird in diesen Jahr (stand: 2012).

Alles in allen, ein guter iranischer Film. Kann ich nur weiterempfehlen!

Screenshots:

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