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Dienstag, 15. April 2025

Wie eine deutsche Harry Potter-Parodie einen Sommer für mich prägte, und gleichzeitig Harry Potter für mich ruinierte

So, zum 700. Post auf diesen Blog will ich über was besonderes schreiben, um den Meilensteil zu markieren. 

Reden wir also über Harry Potter und der geheime Pornokeller. 

Oh ja. 
Ja, ihr habt richtig gehört - und so soll es auch sein. 

Es war der Juni 2008. Es war der Abend vor dem letzten Schultag vor den Sommerferien, und war wirklich froh dass das Schuljahr (die 7te Klasse) vorbei war. Ich surfte rum auf MyVideo.de, einer damaligen Youtube Alternative des deutschen Sprachraums, dass allerdings eher so für virale Clips, Homevideos und Musikvideos gemacht war als Youtube, dass damals schon anfing ein Ort für Creators (oder: Youtuber) zu werden. Nun denn, ich surfte rum auf der Website (die inzwischen zusammen mit Clipfish von Maxdome aufgekauft wurde, auch weil die der Popularität von Youtube nicht standhalten konnten), und dann fiel mir was auf: Ein Thumbnail, dass das Poster des zweiten Harry Potter Films zeigte, aber mit dem Titel "Harry Potter und der geheime Pornokeller" - ich klickte also darauf, und ich bereute es gar nicht. Ich hatte lange nicht mehr so gelacht wie an dem Abend - und es war auch der Anfang vom Ende von Harry Potter für mich (obwohl ich an sich nicht wirklich ein Fan der Reihe war - obwohl ich damals schon wusste dass die Bücher besser sind als die Filme). 

Es war eine Parodie in Form einer Synchro des zweiten Harry Potter Films, "Harry Potter und die Kammer des Schreckens", gefüllt mit ziemlich politisch unkorrekten Gags, und (Audio-)Ausschnitten von anderen Filmen und Serien wie zum Beispiel Die Simpsons (sogar ein Ausschnitt von einer meiner Lieblingsfolgen) oder Spaceballs.  

Und wer stand hinter dieser gloriosen Parodie?

Eine gewisse deutsche Youtuberin namens Coldmirror

Ich wurde sofort Fan von ihr, und entdeckte kurz darauf auch ihre Parodie des ersten Harry Potter Films, Harry Potter und ein Stein. Um dieselbe Zeit fing sie mit einer Parodie des vierten Films an, genannt Harry Potter und der Plastik Pokal - allerdings wurde sie nie fertig mit dieser Parodie, da sie irgendwann mit den Synchros aufhörte und sich anderen Themen widmete. 

Den Sommer verbrachte ich - neben meiner ersten Soloreise nach Flensburg, wo ich bei meiner Oma wohnte - damit, diese Synchros zu sehen und mich über diese Flachzulachen. Ich fing dann auch die Tradition an, immer kurz vor einer solchen Reise zu meiner Oma nach Flensburg wenigstens die ersten Teile von Harry Potter und der geheime Pornokeller zu sehen. 

Jedenfalls, das war der Anfang vom Ende für Harry Potter für mich. 

Warum?

Als nach den Sommerferien die 8te Klasse anfing, hatten wir eine (ziemlich miserable und faule) Englischlehrerin, die mit uns einige Wochen lang einfach die Harry Potter-Filme zeigte, auch weil sie eh kurz davor stand, wegen ihrer Schwangerschaft die Pause anzutreten. Also machte sie sich halt nicht mühe. 

Jedenfalls, als wir den ersten Harry Potter-Film sahen, musste ich mir die ganze Zeit das Lachen verkneifen, weil ich nur an die entsprechenden Szenen aus Harry Potter und ein Stein denken musste (vor allem am Anfang mit den Szenen mit Harrys verwöhnten Cousin Dudley, der in der Synchro mit dem Audiotrack des Angry German Kid verschönert wurde). 

Das war jedenfalls der Anfang vom Ende von Harry Potter für mich - vier Jahre später entdeckte ich My Immortal (die wohl schlechteste Fanfiction aller Zeiten, obwohl ich der Meinung bin, es handelt sich hier ebenfalls um eine Parodie), und Anfang 2015 (also vor 10 Jahren o.O) entdeckte ich Hogwarts Exposed, eine sehr schlechte Fanfictionreihe aus der Mitte der 2000er Jahre mit einigen der schlimmsten Mary Sues aller Zeiten. 

Das ganze ist zwar schon 17 (!) Jahre her, aber das werde ich wirklich nie vergessen. 

Montag, 29. August 2022

FILMKRITIK: A Woman Called Abe Sada (Japan, 1975) (7/10)

 


Alternative Titel: Die Geschichte der Abe Sada, Jitsuroku Abe Sada, 実録阿部定

Regie: Noboru Tanaka

Produktion: Yoshiyuki Yuhki

Kamera: Masaru Mori 

Drehbuch: Akio Ido

Musik: Kõichi Sakata

Darsteller: Junko Miyashita, Hideaki Esumi, Genshu Hanayagi, Yoshie Kitsuda, Ikonusuke Koizumi, Nagatoshi Sakamoto 

Handlung:

Japan, Mitte der 30´er Jahre: Die Prostituierte Sada (Junko Miyashita) arbeitet als Bedienung im Gasthof von Kichizo Ishida (Hideaki Esumi), mit dem sie sofort eine Affäre beginnt, obwohl dieser verheiratet ist. Kurz darauf checken sie in einen anderen Gasthof ein, und verlassen ihr enges Zimmer so gut wie nie, und verbringen die Zeit damit, miteinander zu schlafen und machen Spiele zur Luststeigerung. Als Sada allerdings klar wird, dass Kichizo seine Frau nie verlassen wird, entwickelt sie einen Hass auf seine Frau, und letztendlich kommt es zu einer Tragödie. 

Review:

Ich fand es irgendwie passend, den 600. Post auf diesen Blog mit einer Filmkritik zu feiern. Und welch besseren Anlass als mit einem Klassiker des Pink Eiga Genres aus Japan, basierend auf einen der meist  sensationellen Mordfälle in der modernen Geschichte des Landes? Zudem muss ich hier auch sagen, dass es schon Jahre her ist, dass ich einen Pink Eiga Film gesehen habe. 

Der Film basiert sich auf den Fall der Sada Abe, einer Prostituierten, die dadurch berühmt wurde, als sie in einem Gasthof ihren Liebhaber erwürgte und daraufhin seinen Penis abschnitt, und diesen dann mit sich herumtrug, bis sie schließlich verhaftet wurde. Ich spoile hier zwar den Plot des Films, allerdings macht es nicht so viel, da man beim recherchieren des Films eh nicht darum herumkommt. Ich hörte von diesen Film zuerst als ich ungefähr 14 war, aber ich habe den Film erst dieses Jahr in die Hände bekommen, und hatte letzte Woche dann endlich die Gelegenheit, ihn zu sehen. 

Hier muss zudem gesagt werden, dass der Film einer von zwei Verfilmungen des Falles ist, der zweite ist der berühmtere In the Realm of Senses von Nagisa Oshima, der ein Jahr später erschien. 

Nun denn - ist der Film denn gut? Ja. Aber es gibt schon bessere, aber ich würde den Film weiterempfehlen. Die Bilder die in den Film präsentiert werden sind sehr schöne Kamerafahrten, und die Erotik die präsentiert wird ist schon recht heftig - allerdings sehr zahm, wenn man die mit der Erotik von In the Realm of Senses vergleicht. Hier muss dann gesagt werden, dass der Großteil des Films in dem Zimmer spielt, wo der Mord geschieht. Und hier muss dann auch gesagt werden, dass es auch so einige Zeit vergeht, bis der Plot eigentlich beginnt. Man muss also Geduld haben. 

Wenn das gesagt ist, so sind die Schauspieler sehr gut, vor allem aber Junko Miyashita in der Titelrolle. Sie spielt die Rolle der Abe Sada sehr leidenschaftlich, und es ist sehr klar, dass die Kamera sie liebt. Hideaki Esumi ist auch sehr gut in der Rolle des Ichizo, und erwähnenswert ist auch Nagatoshi Sakamoto als Sadas Patron, Herr Osato. 

Alles in allen ein sehr guter Vertreter des Pink Eiga und des japanischen Exploitationfilms der 70er Jahre. 

PS - ich glaube dies ist das erste Mal, dass ich in einem japanischen Film Sushi gesehen habe! 

Screenshots:

Wie eine deutsche Harry Potter-Parodie einen Sommer für mich prägte, und gleichzeitig Harry Potter für mich ruinierte

So, zum 700. Post auf diesen Blog will ich über was besonderes schreiben, um den Meilensteil zu markieren.  Reden wir also über Harry Potter...