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Dienstag, 1. Oktober 2024

Und so endet das Jahr 5784...

Nun ja. 

5784 ging ja in eine völlig andere Richtung als viele es erwartet haben. Leider. 


Als das Jahr 5783 letztes Jahr sich dem Ende neigte, war ich wirklich sehr optimistisch. Ich hatte große Hoffnungen, und hatte auch die Erwartung dass meine Probleme bald aus der Welt sein würden. Das Jahr fing auch sehr gut an - die Feiertage waren gemütlich, und ich hatte ein sehr schönes Jom Kippur. 

Auch Succot, das Leibhüttenfest, war sehr gemütlich, und so fing auch Schemini Azeret gut an. Ich wurde an dem Abend wo Schemini Azeret anfing auch sehr, sehr betrunken, und amüsierte mich sehr. Aber dann, am nächsten Morgen, fing das Jahr eigentlich erst richtig an - denn es war der 7. Oktober, und nichts war mehr wie früher. 

Es ist unbeschreiblich, was die Hamas an dem Tag tat, und es ist schrecklich mit anzusehen, wie so viele diesen Tag hier in Kopenhagen, Malmö, Berlin und andere Städte hier im Westen feierten. 

Ich fiel daraufhin, wie viele andere die ich kenne, in eine große Depression. 

Was kann ich sonnst sagen? 

Ich kann jetzt vielleicht von den wenigen positiven Punkten erzählen die es trotz der post-7. Oktober Welt gab. 

Zum einen war da ein tolles Praktikum dass ich im Sommer machte. 

Dann war da im Sommer auch ein Tag wo ich mit der Jüdischen Jugendorganisation nach Odense reiste, wo wir die Stolpersteine saubermachten. 

Letzten Dezember war ich auch in Berlin für ein verlängertes Wochenende, wo ich unter anderen dieses tolle Foto machte:

Da war ich zur richtigen Zeit auf dem Fernsehturm 

Ich war auch zum ersten Mal auf der Siegessäule:








Das war ein sehr schöner Tag wo ich wirklich Berlin von oben geniessen durfte. 

Im März war ich dann mit meinen Eltern in Oslo - das war auch eine wirklich schöne Woche mit vielen neuen Eindrücken. 

Im norwegischen Volksmuseum

Norsk Folkemuseum 








In diesen sehr schönen Gebäude hatte die Gestapo ihren Hauptsitz wärend der Besatzung 1940-1945




Im Vigelandspark 





Eine kleine Reise in den Bergen 

In der Synagoge von Oslo 

Und nun vor einigen Wochen hatte ich ein sehr schönes Wochenende in Flensburg. 

Jugendstil in Flensburg 

Der Isted Löwe 

Das verbesserte Wappen der Stadt 

Neustadt 

Nordertor 


Am Hafen 


Nun denn, das waren die guten Augenblicke in diesem Jahr. 

Ich habe wie viele andere auch viele Hoffnungen auf das Jahr 5785 - vor allem, dass der Krieg da unten endet und dass die Hamas und die Hisbollah endlich besiegt sind. Die Nachrichten von Nasrallahs Tod letztes Wochenende machte mich wirklich glücklich. Er war immerhin eine Reinkarnation Hamans. 

Ich hoffe auch, dass der Krieg in der Ukraine bald vorbei ist, und dass Putin bald weg ist. 

Ich freue mich jetzt jedenfalls auf die Hohen Feiertage, die Morgenabend anfangen, und dann natürlich auf die Reise nach New York im November. 

Sonntag, 26. Februar 2023

Ein Jahr Krieg

 


Am Freitag ist es schon ein Jahr her, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist und den schlimmsten Krieg in Europa seit den 2. Weltkrieg begonnen hat. In der Zwischenzeit hat die russische Armee mehrere Massaker verübt, Frauen vergewaltigt, und Kinder entführt um diese in Russland an Putin-treue Pflegeeltern zu geben. 

Ich bin noch immer entsetzt über die Tatsache, dass hier und jetzt ein Krieg in Europa stattfindet. 

In der Zwischenzeit hat sich aber auch gezeigt, dass die russische Armee, trotz der ganzen Kriegsverbrechen, nicht so praktisch ist wie sie vorgibt. Die Zustände dort sind katastrophal, und es gibt schon so viele Fälle wo russische Soldaten - oft junge Wehrpflichtige aus dem russischen Hinterland - sich freiwillig übergeben haben. 

Und dann sind da noch die Neonazis auf der russischen Seite, die Söldner der Wagnergruppe. 

Bei den letzteren ist es interessant, dass all Diejenigen, die der russischen Propaganda glauben, die Ukraine werde von einer Bande Neonazis regiert, so tun als gäbe es die Wagnergruppe nicht. 

Ich finde es auch entsetzlich, wie viele hier im Westen entweder blind der russischen Propaganda glauben, oder Putin verharmlosen - wie derzeit Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht. Sie geben vor, als ginge es ihnen um Frieden, und sind deswegen gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine. Dabei sage ich wie Henryk Broder, ne, denen geht es nicht um Frieden, sondern Appeasement. 

Broder sagt es am besten:


Schwarzer und Wagenknecht erinnern mich an die selbsternannten Pazifisten, die in den USA und England der 1930´er alles taten, um Hitler zu verharmlosen und dies alles im Namen des "Frieden" machten. 

Ich kann solche Gestalten weis G-tt nicht ernst nehmen. 

Und um meine Gedanken zu meiner Stellung im Ukrainekrieg ganz klar zu machen:

Nur eine Seite begeht so schreckliche Massaker, lässt Leute verschwinden und entführt Kinder, und nehmen den Kindern die Identität weg um sie zu Russen zu machen. 

Ich hoffe, dass der Krieg bald vorbei ist und dass die Ära Putin auch bald vorbei ist. 

СЛАВА УКРАЇНІ! 

Montag, 13. Februar 2023

Out of Focus - alle Jahre wieder

Opium in Afghanistan, um 2006 

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Zeit, da war Afghanistan so überall in den Nachrichten. Vor allem aber war es aber ungefähr ab 2005, wo das Land sehr oft in den Nachrichten war, und das 4 Jahre nach der US-Invasion Afghanistans im Jahre 2001, dass die Taliban stürzte. 

Ein Grund weshalb viele von uns es irgendwie "naheging" war die Tatsache, dass da zu der Zeit auch viele deutsche, dänische und norwegische Soldaten dort im Einsatz waren, und viele welche kannten die deswegen da unten waren. 

Um 2009 fürchtete eine Freundin von mir, dass ihr Bruder nach Afghanistan geschickt werden könnte - und er wollte sogar nach Afghanistan. Aber letztendlich wurde er nicht dorthin geschickt, sehr zum Glück meiner Freundin. 

Aber dann nach 2010 verlosch Afghanistan aus den Nachrichten, mehr und mehr, obwohl dort zu dem Zeitpunkt noch immer ein Einsatz war. 

Es kam halt Out of Focus. 

Das erste Mal habe ich 2019 darüber nachgedacht, zum Beginn des Frühlingssemesters, wo wir als Teil unseres Kurses in Filmproduktion einen alten Nachrichtenbeitrag über Afghanistan vom Winter 2005 ansahen - mir kamen dann wieder alle die Bilder hoch, die damals immer wieder in den Nachrichten gezeigt wurden. Und dann fiel mir auf, dass Afghanistan zu dem Zeitpunkt, 2019, so gut wie komplett aus den Nachrichten verschwunden war. 

Zwei Jahre später machte Afghanistan dann wieder ein Comeback in den Nachrichten, als die US-Truppen sich aus Afghanistan zurückgezogen haben und die Taliban Kabul eingenommen haben. Das ganze war eine richtige Tragödie, und es störte mich, dass es damals tatsächlich viele in den Medien gab, die die Lügen der Taliban ernstnahmen, als diese behaupteten, dass jetzt "alles anders" sein werde und dass die Frauen "nichts zu befürchten" haben, mit anderen Worten, "diese Generation der Taliban ist anders und moderater". Natürlich stimmte nichts dergleichen, Frauen wurde die Bildung verwehrt, und jetzt ist Afghanistan wieder am Rande einer humanitären Katastrophe. 

Afghanistan ist aber nicht das einzige Beispiel vom Out of Focus Effekt. 

Nehmen wir mal die Ukraine. 

Die Proteste des Euromaidan in Kiew, Dezember 2013 

Ende 2013 kam es zu grossen Protesten in der Ukraine, in der das Volk die Absetzung des prorussischen Staatschefs Janukowitsch verlangte, und eine Annäherung an die EU. Die Proteste gingen dann auch ins Jahr 2014 hinüber, und es gab kein Ende in Sicht, und die meisten Medien gingen letztendlich davon aus, dass die Proteste nicht gelingen würden und von der Staatsmacht niedergeschlagen werden. In dem Frühjahr las ich dann auch ein Interview (das war wohl im Stern) mit der weißrussischen Journalistin und Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, in der sie ebenfalls davon ausging, dass die Proteste nicht gelingen werden und Janukowitsch bleiben wird. 

Letztendlich aber eskalierte die Situation im Februar 2014, und Janukowitsch flüchtete nach Russland, in Putins sicheren Schoss. 

Aber damit war es ja nicht vorbei. Kurz darauf, nach der Winterolympiade im russischen Sotschi, annektierte Putin die Krim, und nach einem "Referendum" stimmte die Mehrheit dafür, in die Russische Föderation eingegliedert zu werden, und es brach ein "kleiner Krieg" im Osten der Ukraine aus, und es kam zu Kämpfen zwischen der ukrainischen Armee und prorussischer Separatisten. 

Somit war Ukraine sehr präsent in den Nachrichten und Medien, nicht nur für den Rest des Jahres 2014, sondern auch noch 2015 und 2016. Ab 2017 begann die Ukraine allerdings aus den Nachrichten zu verschwinden - und es wurde dann nach und nach vergessen. 

Erst im Winter 2021 kam die Ukraine dann wieder zurück in die Nachrichten, und das war noch vor den Einmarsch der Russen in die Ukraine im Februar 2022. 

Und wie gesagt, es gibt noch mehrere Beispiele, aber als letztes Beispiel möchte ich noch den syrischen Bürgerkrieg nennen, der 2011 anfing und dann für die Hälfte des Jahrzehntes in den Medien präsent war - im Frühling 2014 nahm es dann ganz größere Ausmaße an, als der IS dann an Macht gewann, und dann kam die Flüchtlingskrise Ende 2015 und dann....war das auch wieder vorbei mit dem Bürgerkrieg in Syrien. Zwar nicht im echten Leben, aber es verschwand aus den Medien - zwar wurde über die Flüchtlinge berichtet, die den Weg über das Mittelmeer nach Europa wagten (und leider sehr oft deswegen ihr Leben verloren), aber sonnst war es mit dem syrischen Bürgerkrieg an sich vorbei. 

Und jetzt?

Der Out of Focus Effekt kommt immer und immer wieder. 

Derzeit fürchte ich, dass sowohl der Krieg in der Ukraine und die Proteste im Iran gegen das Mullah Regime mehr und mehr aus den Medien verschwinden. 

Derzeit wird viel über das Erdbeben in der Türkei und Syrien berichtet, und die Ukraine wird meistens nur als eine Fußnote erwähnt - und nun ist es auch schon eine Weile her, dass die Proteste im Iran erwähnt wurden, obwohl diese noch immer stattfinden. 

Und wenn das gesagt ist, erinnert sich noch jemand an FEMEN, die 2012-2014 sehr oft in den Medien waren? Das letzte Mal, wo ich von ihnen hörte, war als deren Gründerin Inna Shevchenko Zeugin vom Terroranschlag in Kopenhagen im Februar 2015 war. 

Der Out of Focus Effekt stinkt. 

Donnerstag, 24. Februar 2022

Und nun ist Krieg....

Flucht aus Kiew

Ich bin Fassungslos. 

Und dennoch nicht überrascht. 

Nun hat Putin schon seit mehreren Monaten der Ukraine mit Krieg gedroht, und die Ukraine zeitgleich als Aggressor der ganzen Situation dargestellt, während die Situation im Osten der Ukraine immer mehr angespannt wurde. 

Aber blicken wir mal kurz zurück, zum späten Winter 2014. Ich erinnere mich, wie die Ukraine von heute auf morgen in die Nachrichten kam, als das ukrainische Volk sich auf dem Maidan in Kiew sich gegen den Despoten Janukowitsch wendete. Einige Tage vorher las ich entweder im Stern oder im Spiegel ein Interview mit der weißrussischen Schriftstellerin Swetlana Alexejewitsch, wo sie ihre Gedanken über die Post-Sowjetstaaten teilte, und damit rechnete, dass das ukrainische Volk nicht über Janukowitsch gewinnen würde. 

Dann aber geschah es - und Janukowitsch flüchtete nach Russland, in die helfenden Arme Putins. 

Nun konnten die Ukrainer einen Neuanfang machen - und dann marschierte Russland rein zur Krim. Und somit begann der eigentliche Krieg in der Ostukraine, und für ein Paar Jahre war der Konflikt dort in den Medien sehr präsent - aber nach ungefähr 2017 verblasste er auch da in den Medien, obwohl der Konflikt dort noch lange nicht zu ende war. 

Erst letzten Dezember kam die Ukraine wieder in die Medien, als Putins Säbelrasseln schlimmer wurde. 

Die ganze Rhetorik Putins um die Ukraine erinnert mich heute wie vor acht Jahren an das, was in den 30´er Jahren im Sudetenland geschah, alles nach dem Motto "Heim ins Reich Teil 2". 

Ich habe gesehen, wie einige Leute das ganze damit rechtfertigen, "die Ukraine war doch eh mal ein Teil von Russland!" - soll das heißen, dass die Mongolei dann zum Beispiel auch das Recht hat, wieder nach ihrem alten mittelalterlichen Großreich zu streben? 

Das macht keinen Sinn! 

Meine Gedanken sind bei den ordinären Menschen in der Ukraine. 

Möge bald wieder Frieden kommen. 


PS.

Putin sagt, er wolle die Ukraine "denazifizieren" - wie denn, wenn der Präsident der Ukraine selbst ein Jude ist? 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...