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Samstag, 22. Januar 2022

Im Volksgarten, oder, ein Tag in Wien

Ein Ort, an dem ich sehr oft denke, ist der Volksgarten in Wien. Es ist ein Park im Zentrum der Stadt, und ist umgeben von historischen Gebäuden. 

Ich war 2013 zum ersten Mal da, als ich auf dem Weg zurück aus Israel war, da hatte ich 8 Stunden in Wien. Ich nahm ein Taxi zum Zentrum, und er setzte mich ab beim Volksgarten. Es war einer der schönsten Parks in denen ich je gewesen bin, und nun wurde ich dann auch daran erinnert, dass es tatsächlich Herbst war. Als ich aus dem Park herauskam, war ich beim Volkstheater:

Das Wiener Volkstheater - in der Zeit lief eine Produktion von Hans Falladas "Kleiner Mann - was nun?" 
Ich ging hin zum Theater, und bewunderte es - und dann sah ich ein indisches Restaurant, "Zum Mogulhof", wo ich dann gegessen habe. Es war auch eines der hübschesten Restaurants, in denen ich je gewesen bin. 




Das Essen war auch wirklich köstlich

Nach dem Essen ging ich wieder in den Volksgarten, wo ich länger spazieren ging. Es war so schön, und ich hatte nicht wirklich Lust, zurück nach Dänemark zu fliegen - ich wollte es alles weiter erkundigen. 

Da realisierte ich zum ersten Mal, dass ich am meisten lebendig fühle, wenn ich reise. 

Der Volksgarten an sich war wie in einer ganz anderen Welt. 





Das hier lies mich nachdenken...








Nach dem Spaziergang im Volksgarten war mir so, als würde es nun dunkler werden, und ich ging in die Stadt an sich - da kam ich an ein Antiquariat vorbei, der auch eine reihe jüdischer Bücher hatte, unter anderen auch welche in sephardischer Druckschrift. 













Mit jeder Stunde wurde mir schlechter, da ich einfach nicht zurück nach Dänemark wollte. 

Nach einigen Stunden traf ich wieder den Taxifahrer an unseren vereinbarten Treffpunkt, und ich kam dann zurück zum Flughafen. 

Wie prophetisch, las ich in den darauffolgenden Wochen dann Vicki Baums epischen Roman Hotel Shanghai, der meine Sicht auf viele Dinge veränderte. 

Ich musste dann sehr lange auf diesen einen Tag in Wien denken. Ich hatte mir dann vorgenommen, beim nächsten Mal auf dem Weg nach Israel wieder 8 Stunden in Wien zu verbringen. Daraus wurde dann nichts, denn als ich im darauffolgenden Sommer endlich mit meinen Eltern nach Israel flog, sind wir über Istanbul geflogen (...dann hatte ich allerdings einen schönen Tag in Istanbul auf dem Weg zurück). 

Erst 2017 kam ich wieder nach Wien. 

Und der Volksgarten war schöner den je. 





Es war wirklich sehr schön, eine Woche in Wien zu sein. Das muss wiederholt werden. 

Und ich hoffe, eines Tages auf dem Weg nach Israel 8 Stunden in Wien zu verbringen. Das wäre sehr schön. 

Mittwoch, 26. Mai 2021

Mein Besuch am Jüdischen Friedhof in Wien (Wiener Zentralfriedhof)

Als ich im September 2017 in Wien war, besuchte ich den Jüdischen Friedhof dort - oder besser gesagt, die Jüdische Abteilung vom Wiener Zentralfriedhof. Es war eine recht schöne Fahrt mit der Tram, die fast eine Stunde dauerte. Und obwohl ich fast drei Stunden da war, so habe ich noch nicht alles vom Friedhof gesehen - ich war bei dem Teil der noch recht dicht am Eingang war, mit der Ehrenabteilung (wo unter anderem der Rabbiner Isak Noa Mannheimer und der Schriftsteller Arthur Schnitzler liegt) und den Gräbern aus der Kaiserzeit. 

Es war definitiv einer der schönsten Jüdischen Friedhöfe, die ich je besucht habe. 

Die Fahrt mit der Tram war wie gesagt auch schön - mir war da so, als würde ich in eine andere Welt reinfahren. 

Am Eingang

Die Ehrenabteilung 

An der Grenze zur Katholischen Abteilung 


Am Grab von Isak Noa Mannheimer - einer der berühmtesten Rabbiner die je aus Dänemark hervorgekommen sind 


Mannheimers Grab von der Seite 



An der Vorderseite zu Mannheimers Grab 

Arthur Schnitzler und sein Bruder Julius, und sein Sohn Heinrich




Irgendwie war mir so, als sei ich da auf einer Art Zeitreise 


Die Türme sollten zeigen, dass die Bestatteten in den Adel erhoben waren - meistens dauerte es nur eine Generation, bis die Familie selbst getauft war. 



















Ich war so sehr fasziniert von den alten Gräbern, wie vielfältig sie sind - von den recht schlichten Gräbern bis hin zu den Türmen derer, die in den Adel erhoben wurden, und die Familiengräber der Reichen, die sogar etwas prächtiger erscheinen als die in Berlin und Hamburg. 

Ich glaube auch, dass ich Gräber von den Vorfahren meines Hebräischlehrers von der Uni gesehen habe. Das war etwas seltsam. 

Die Atmosphäre auf dem Friedhof war sehr berauschend, und es war ein sehr heißer Septembertag. Es war wirklich wie in einer anderen Welt - eine Welt, in der die Zeit stehengeblieben war. Und so sehr ich es genoss, da herum zu stöbern, als ich bemerkte, dass ich schon drei Stunden da war, musste ich wieder gehen, da ich noch was vor hatte. 

Mir fiel allerdings auf, wie bei vielen anderen Jüdischen Friedhöfen, dass mir beim Anblick der Gräber eine riesige Sehnsucht nach Jerusalem aufkam. 

Ich muss dringend wieder zurück nach Wien. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...