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Sonntag, 22. August 2021

7 Jahre Kopenhagen

Letzten Montag sind es 7 Jahre her, dass ich Lolland verlassen habe und in Kopenhagen ein neues Leben begann. Es fühlt sich so seltsam an - ich musste allerdings in letzter Zeit sehr oft an die letzten Monate auf Lolland denken, da ich erst in den nachfolgenden Jahren bemerkte, was für eine besondere Zeit es für mich war. Eine Zeit, wo ich wirklich spürte, dass sich mein Leben von Grund auf verändern würde. Es gab dann vor allem in den letzten zwei Monaten so einige mentale Abschiede, und es war auch schön, endlich langsam den Gijur zu beginnen. 

Ich erinnere mich noch, als ich meine damalige zukünftige Wohnung in Albertslund zum ersten Mal sah. Sie war zwar etwas klein, aber es war endlich meine erste eigene Wohnung. 

Eine Woche später reiste ich dann zum ersten Mal allein nach Albertslund, um den Schlüssel zu holen. Ich stieg damals zum ersten Mal in der Vorstadt Høje Taastrup aus, um die S-Bahn nach Albertslund zu nehmen. In Albertslund angekommen, habe ich mich zuerst verlaufen - ich wusste damals nicht, dass Albertslund so gross ist! Ich fand dann schließlich Morbærhaven, und habe meinen Schlüssel bekommen, und nahm dann den Bus zurück zum Bahnhof von Albertslund, um dann die S-Bahn in die Stadt zu nehmen. Ich musste später zu einem Intro-Event für die neuen Studierenden auf dem Campus. Ich hatte zuerst einen schönen Spaziergang und Shopping Trip in der Stadt, und dann nahm ich ein Taxi zum Campus. Das war das aller letzte Mal dass ich ein Taxi in Kopenhagen vor dem Umzug nahm. Ich nehme seitdem sehr selten ein Taxi, nur in Notfällen oder wenn ich aus einem Urlaub zurückgekommen bin. Die Intro-Feier war sehr gemütlich, und ich traf auch einige zukünftige Hebräisch Studierende. Mir wurde dann auch die Metro gezeigt, die ich dann zum ersten Mal nahm, und kam dann mit der S-Bahn zurück zum Hauptbahnhof. Auf dem Hauptbahnhof hatte ich dann ein sehr schönes Gespräch mit einer älteren Dame, die nach Ringsted sollte. Nachdem sie dann ausgestiegen war, traf ich dann einen Freund aus dem Gymnasium, und wir redeten dann für den Rest der Fahrt zurück nach Nykøbing. 

Zwei Tage später war es dann soweit - und ich teilte damals meine Gedanken darüber:  

Ich brauche jetzt ein Bisschen den Abstand von Lolland - hier sind noch viel zu viele Schatten von den drei Jahren im Gymnasium und der Zeit der Grundschule 2000-2010. Ich brauche wirklich einen Neuanfang....in der Zwischenzeit ist alles wichtige gepackt worden.
Es wirkte damals so surreal. 

Aber es passierte. Wir standen damals an dem Samstagmorgen früh auf, und sind dann sofort losgefahren. Das aller letzte, was gepackt wurde, war mein Ventilator, der dann vor zwei Jahren den Geist aufgab. 

Als alles dann für den Tag fertig war, gingen wir dann essen in der lokalen Pizzeria - letztes Jahr trank ich da eine Cola am letzten Abend vor meinen Umzug in die Stadt. Nachdem meine Eltern dann zurück nach Lolland fuhren, legte ich mich dann hin zum schlafen, denn am nächsten Morgen sollte ich früh hoch, zum Unterricht im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde. Als ich dann am nächsten Morgen aufwachte, fing mein neues Leben an. 

Es war ein guter Anfang meines neuen Lebens. 

Nach dem Unterricht ging ich zu einer pro-israelischen Demo am Rathausplatz. Es fühlte sich - trotz regen - fantastisch an. Danach ging ich ins Kino und sah "Lucy" - einer der bizarrsten Filme die ich je gesehen habe. 

Die erste Woche war jedenfalls sehr schön - am Wochenende fuhr ich dann zurück nach Lolland, denn dann fuhren wir nach Hamburg zur Hochzeit meines Cousins. Die Tage in Hamburg waren auch wirklich, wirklich schön - und deswegen freut es mich, wieder nächste Woche nach Hamburg zu fahren, auf den Spuren von damals. 

Dann kam der Tag meiner Abreise, und ich nahm dann den Zug zurück nach Kopenhagen. Es fühlte sich so seltsam an, damals nicht mit dem Zug in Nykøbing auszusteigen - aber das seltsamste Gefühl war dann, wieder in der Wohnung zu sein, am Tag vor dem Beginn der Intro-Woche. 

Am nächsten Tag fing die Intro-Woche an, und mein Leben am Campus fing an. 

Freitag, 9. Oktober 2020

Impressionen eines Spaziergangs

 Vorgestern bin ich einen recht langen Spaziergang in Morbærhaven gegangen, den Ort in Albertslund, wo ich seit sechs Jahren lebe und demnächst verlassen werde. Ich habe da unter anderen den nord-westlichen Teil besucht, wo ich schon seit fünf Jahren nicht mehr war. Ich habe mehrere Fotos gemacht. 


Morbærhaven, Oktober 2020 

In den sechs Jahren habe ich mich nie auf der Bank hingesetzt. Bis zu dem Moment, nachdem ich dieses Foto machte. 









Alte Plakate....


Auf einmal war ich am nord-westlichen Teil angekommen, wo ich fünf Jahre nicht mehr war. Und dann überkam mich so ein Gefühl, dass ich nicht mehr gespürt habe, seit ich im August 2014 hierhin gezogen bin. Dieses Gefühl von etwas neuen....










Ich weis nicht warum, aber diese Wand mit dem Graffiti hat mich irgendwie bewegt....









Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass der Basketball Platz verlassen ist. 
Einige der Reihenhäuser ist voll mit Plakaten aus den späten 80ern und frühen 90ern. Hier eines zu Jerusalem

Ja, Drori. 





Wie gesagt, es war seltsam diesen Spaziergang zu gehen, wissend, dass es einer der letzten ist. Am Dienstag mache ich dann denn aller letzten. 

Umzug, nach sechs Jahren....

 Kurz nach Rosch Haschana besichtigte ich eine sehr schöne Wohnung in der kopenhagener Innenstadt, und am nächsten Tag wurde bestätigt, dass ich diese Wohnung bekommen habe. Kurz nach Jom Kippur habe ich den Vertrag unterschrieben, und habe meine Studienwohnung gekündigt. Obwohl ich schon seit Jahren umziehen wollte, so war es dennoch ein recht seltsames Gefühl, als ich sie gekündigt habe. Immerhin habe ich hier in Albertslund sechs Jahre meines Lebens verbracht, sechs Jahre, die mich sehr geprägt haben. 


Ich nahm dieses Bild auf, als ich im Büro die Wohnung kündigte - als ich da raus ging, realisierte ich, dass es eines der letzten Male ist, wo ich diese Landschaft sehen würde. 


Ich freue mich auf dem Umzug, und die letzten Tage habe ich mit packen und sortieren verbracht. Aber dennoch fühlt sich das ganze noch so unreal an. 

Aber dennoch - ich bin bereit für ein neues Kapitel in meinem Leben. 

Montag, 1. Juni 2020

Reflektionen in der Quarantäne / Sehnsucht nach einem Neuanfang


Naja, obwohl ich nicht mehr so richtig in der Quarantäne bin, so verbringe ich die meiste Zeit seit März zuhause. Und da ich nicht viel zu tun habe, habe ich viel Zeit zum nachdenken über gewisse Dinge gehabt. Einige von diesen Dingen sind viel zu persönlich, und daher werden die nicht hier besprochen.

Mir geht auch sehr viel durch den Kopf über diesen Sommer, der heute beginnt - zwar wird dies kein Sommer der Reisen, so wie sonnst, wegen dem Coronavirus, aber hoffentlich ein Sommer der Veränderung, da ich bis zum 1. Februar 2021 meine Wohnung zu verlassen habe. Und deswegen hoffe ich, dass ich noch vor Rosch Haschana in die Innenstadt umziehen werde.

Soviel zu das.

Aber gerade wegen dem Gedanken an den Umzug, der ja definitiv noch dieses Jahr sein wird, muss ich wieder an den Spätsommer 2014 denken, wo ich Lolland endgültig verlassen habe.

Ich erinnere mich sogar an die Wochen vor dem eigentlichen Umzug - da war ich noch mal zum Unterricht im Gemeindehaus (das waren noch Zeiten, wo ich deswegen noch früh aufstand um den ersten Zug nach Kopenhagen zu nehmen), und kurz darauf war ich mit meinen Eltern in Albertslund damit wir uns die Wohnung ansehen konnten. Da lernten wir auch langsam Albertslund an sich kennen - aber dennoch ist mir diese Vorstadt nie so sehr ans Herz gewachsen. Kurz danach bin ich alleine nach Albertslund gefahren um meinen Schlüssel abzuholen - das war eine Odyssee! Da bin ich eine sehr lange Rute vom Bahnhof in Albertslund zum Morbærhaven gegangen, und danach wurde mir dann erklärt wo der schnellste Weg zurück war. Danach bin ich in die Innenstadt gefahren und war da bei einer Feier um die neuen Studierenden zu begrüssen, war da aber nach ein Paar Stunden weg. Auf dem Zug Richtung Lolland traf ich - nachdem ich eine köstliche Unterhaltung mit einer Rentnerin hatte - dann zufällig einen Freund aus dem Gymnasium, und wir redeten dann über einige Sachen, die ich gerne loswerden wollte. Das fühlte sich sehr befreiend an.

Dann kam er dann, der letzte Tag auf Lolland. An dem Tag war ich noch mit einer Freundin in Nysted, um einige Dinge zu holen, und zu Abendessen frittierte ich dann Frühlingsrollen. Als ich da in der Küche stand und Radio hörte, konnte ich nicht wirklich fassen, dass das nun mein letzter Abend auf Lolland sein würde. Ich schaute dann - wie es so eine Art Sommertradition ist, wenn ich auf Lolland bin - mit meinen Eltern die Ultimative Chartshow. Als ich dann in der Nacht zu Bett ging, konnte ich es nicht begreifen.

Am nächsten Morgen war dann alles gepackt worden, und wir fuhren alle los - und halbwegs ging das Navi im Auto meiner Mutter kaputt, also mussten wir mein Handy (ein iPhone 4, 2011) als Navi benutzen. Das war ein Erlebnis.



Zu Abend haben wir dann in der nahe liegenden Pizzeria gegessen, und meine Eltern fuhren dann zurück, und ich legte mich schlafen. In dem Moment, wo ich am nächsten Morgen aufwachte, begann dann mein neues Leben.

Den ersten Tag meines neuen Lebens verging so: nach der Dusche nahm ich den ersten Bus zum Bahnhof um in die Innenstadt zu fahren, um da wieder zum Unterricht im Gemeindehaus zu gehen. Nach dem Unterricht ging ich zu einer pro-israelischen Demo (Barfuß!) am Rathausplatz - das fühlte sich so gut an. Danach ging ich ins Kino, wo ich "Lucy" (mit Scarlett Johansson, Choi Min-sik, Morgan Freeman und Pilou Asbæk) sah - das war ein wirklich seltsamer Film.

Einige Tage danach fuhr ich mit meinen Eltern für ein verlängertes Wochenende nach Hamburg zu einer Hochzeit.

Und kurz danach fing das Semester an, und ich gewöhnte mich an den neuen Alltag. Kurz darauf fühlte sich die Zeit auf Lolland an wie eine sehr lang vergangene Zeit an.

Und das alles ist diesen kommenden August 6 Jahre her - und diese Zeit ging wirklich sehr schnell. Jedenfalls sehne ich mich schon seit 2-3 Jahren nach diesen Neuanfang.

Ich hoffe nur, dass dieser Neuanfang auch richtig gelingen wird, wie damals. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...