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Montag, 1. Januar 2024

Und nun ist es 2024....

 

Frohes neues Jahr! 
Und so hat nun 2024 angefangen. Es ist immer ein seltsames Gefühl, wenn ein neues Jahr beginnt - egal ob es nun das neue jüdische Jahr ist, oder das neue gregorianische Jahr. Beim erstgenannten ist es oft ein eher spirituelles Gefühl, dass mich in den Tagen leitet, hier bei Silvester und Neujahr ist es ein anderes. 

Ich habe schon vor drei Jahren über die seltsame Melancholie des Neujahrsmorgens geschrieben, und es passt noch immer. 

Ich habe seit Silvester 2020 den Jahreswechsel immer wieder bei meinen Eltern auf Lolland verbracht, und das letzte Mal davor war der Jahreswechsel 2013-2014. Und hier fiel mir dann auf, wie ich diese Jahreswechsel doch vermisste, auch weil es einfach gemütlich ist, in der Stube zu sitzen und einfach nur zu relaxen und 100 Songs die die Welt bewegten auf Vox zu schauen, bis wir um 18 Uhr auf dem dänischen Kanal DR1 dann die Rede der Königin hören. 

Und dann nach dem essen haben wir dann auf RTL Die Ultimative Chartshow gesehen, und nach dem eigentlichen Jahreswechsel läuft dann ein Marathon diverser Live Performances die dort im Laufe der Jahre waren - und als 2021, war da sogar Michael Wendlers Performance von "Sie liebt den DJ" auf Mallorca 2014, und eine Woche später war er gecancelt. Da haben wir also einen historischen Moment erlebt. 

Währenddessen läuft auf Vox dann noch bis kurz vor 2 Uhr noch 100 Songs - und dann, wenn ich dann alles durchgeschaut habe (und das selbst wenn ich diese Sendungen schon fast durchkenne) muss ich dann alles ausmachen und ins Bett. Es fühlt sich so seltsam an, in der Nacht so spät noch zu Bett zu gehen, da man irgendwie diese Art Angst hat, irgendwas verpasst zu haben. 

Und dann wacht man auf - manchmal früher oder später, dieses Jahr jedoch früher als vor 10 Jahren, als ich erst um 11:20 aufwachte. Dann muss man irgendwie realisieren, dass nun ein ganzes Jahr vergangen ist, und nun ein neues Jahr angefangen hat. 

Ich kehre mal zurück zur Rede der dänischen Königin. 

Letzte Nacht hat sie nicht nur den Angriff der Hamas am 7/10 und den daraufhin wieder aufweckenden Antisemitismus scharf verurteilt (sie war auch in der Woche danach in der Synagoge für einen Gedenkg-ttesdienst), sondern hat auch etwas ganz historisches begangen. Irgendwann als wir uns im letzten Teil der Rede befanden, und sie redete von ihrer Rückenoperation zu Beginn des Jahres und die Gedanken die sie in den Tagen hatte. Dann begann sie zu sagen "Ich habe beschlossen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist" - und kündigte an, Mitte Januar abzudanken und dem ältesten Sohn Frederik den Thron zu überlassen. 

Das war nun wahrhaftig ein historischer Moment, und meine Mutter und ich konnten es nicht fassen. So gab es andere Jahre, wo wir es irgendwie eher erwarteten, aber nun, ein Jahr nachdem Elisabeth von England starb und im Mai dann Charles gekrönt wurde, sahen wir es nicht. 

Es fühlt sich seltsam an, denn sie war schon immer da, unsere Königin. 

Aber ich glaube, sie hat recht - es ist Zeit für Veränderungen, und es ist Zeit, dass eine neue Generation nun das Zepter in die Hand bekommt. 

Heute ist es auch zehn Jahr her, dass 2014 anfing, ein Jahr, nachdem ich mich damals Ende 2013 so sehr gesehnt habe. Und nun sind wir wieder in einem Jahr, in der ich so einige Hoffnungen habe, und ich hoffe dass es genau so gut wird für mich, wie 2014 - wer weis, vielleicht wird es auch besser als 2014. Und Silly werde ich genauso viel hören wie 2014. 

Ich glaube, dies ist wohl der längste Blogeintrag zum 1/1 den ich je geschrieben habe. Und ach ja, als ich heute nach Bannern zum neuen Jahr googelte, war ich irgendwie verstört, wie sie fast alle offensichtlich von KI gemacht worden sind. Das ist irgendwie verstörend. 

Nun denn. 

FROHES NEUES JAHR! 

Donnerstag, 6. Juli 2023

Der Urspung der modernen Selbstliebe Hollywoods - oder wie ein Selfie die Welt veränderte

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie Prominente - meist Schauspieler aus Hollywood - in den letzten Jahren wo ich im Gymnasium war, in den Medien mehr und mehr als "sehr Weise Gestalten" dargestellt wurden, auch weil sie dank des Wunders der Sozialen Medien - ab da fast nur noch entweder Twitter, Facebook, und Instagram (wobei Instagram besonders in den Tagen wirklich in Schwung kam) - ihre politischen Meinungen zu kennen gaben, und eines der Auslöser war die US Wahl im Herbst 2012, in der Barack Obama zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt wurde. Die späte Obama Ära wurde danach auch einen großen Einfluss haben auf die Popkultur und dem Weltgeschehen haben. Und hier muss auch gesagt werden, dass die Obamas zu dem Zeitpunkt auch den Trend von "Politikern als Popstars" erschufen, einen Trend, den ich nicht wirklich ernst nehmen kann. Ich muss sagen, dass ich diesen neuen  Promikult damals nicht so seltsam fand, vor allem weil die Boulevard Medien ja eh so viel über Promis und deren Privatleben berichteten, und deswegen schenkte ich dem ganzen nicht so sehr Beachtung. 

Damals war das Gehabe der Promis auch sehr harmlos im Gegensatz zu dem was kommen sollte. 

Und ich weis jetzt auch, wann genau der Wendepunkt kam. 

Es war im Frühling 2014, und es geschah bei der Oscarverleihung am 2. März. 

Moderatorin an dem Abend war Ellen DeGeneres, und es wurden Filme wie Dallas Buyers Club, 12 Years a Slave, American Hustle und andere nominiert, und war (wie immer) viel los. 

Aber an dem Abend geschah etwas, worüber die Medien über Wochen hinweg reden würden, und ein Bild, dass für viele wohl DER Ausdruck für das Jahr 2014 war, und auch ein Aushängeschild der Mitte der 2010´er Jahre. 

Ellen DeGeneres machte wohl das "beste Selfie" überhaupt, und es war ein Selfie dass sie mit Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Lupita Nyong´o und ihrem Bruder Peter, Jared Leto, Julia Roberts, Meryl Streep, Kevin Spacey, Angelina Jolie, Brad Pitt und Channing Tatum zeigte (wobei nicht jeder der genannten auch genau zu sehen ist). Wobei hier auch gesagt werden muss, das Foto an sich wurde von Bradley Cooper gemacht. 

Das wohl beste Selfie überhaupt - 2014 pur 

Das Bild wurde daraufhin auf Twitter gepostet, und wurde dann so oft geretweetet (insgesamt wohl um die 3,4 Millionen Mahl) dass die Seite für eine Weile zusammenfiel, und wurde das wohl meist geretweetete Foto, dass das Foto von Barack und Michelle Obama nach dem Wahlsieg im Herbst 2012 zeigte überrollte. Das Selfie wurde mit einem Samsung Galaxy Note 3 aufgenommen, dass die Firma für die Oscars als Teil einer Marketingkampagne zur Verfügung stellte. Backstage tweetete DeGeneres mit einem iPhone. Naja. 

Nun denn. Was ich hiermit sagen möchte, ist, dass der Promikult aus Hollywood mit diesen Selfie einen ganz neuen Punkt erreichte, denn man bisher nicht kannte. 

Damit wollte Hollywood zeigen, "schau mal wie wichtig wir sind!", und ab da wurde es dann noch viel verbreiteter, dass Hollywoodstars mehr und mehr zeigten, wie sehr sie von sich selbst hielten. Und damit auch, dass die ja die besten sind, wenn es darum geht, die Welt zu verbessern und was für die Menschen am besten ist. 

Die Instagram Profile von Stars haben sich danach auch verändert - während Instagram Profile in den Jahren 2012-2015 noch meistens eher denen von Ottonormalverbrauchern glichen, in dem Sinne dass die Fotos selbst fotografiert wurden und mit Filtern, so wurden sie nach und nach ersetzt mit langen Posts von deren Assistenten und Fotos ohne Filter die auch eindeutig von den Assistenten gemacht wurden. 

Und Twitter würde nie wieder dasselbe sein. 

Mit anderen Worten, Hollywoodstars verloren dann mehr und mehr ihren Bezug zur Realität, und die Welt muss dafür büßen. 

Hier muss nun auch gesagt werden, dass das Selfie von der Oscarverleihung 2014 nun 9 Jahre später auch recht schlecht gealtert ist:

Ellen DeGeneres ist nun nicht mehr so beliebt wie früher, auch weil rausgekommen ist, wie sie ihre Gäste in ihrer Talkshow hinter der Kamera behandelt, so wie die Art wie sie ihre Angestellte behandelt. 

Dann ist da noch Kevin Spacey, dessen Ruf nach #MeToo nie wieder derselbe sein wird - und das Selfie entstand witzigerweise kurz nachdem seine und Robin Wrights Karriere wieder mit der Netflix-Serie House of Cards wieder in Schwung gekommen war. 

Dann ist da noch Jennifer Lawrence, die zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war. Die Mitte der 2010´er waren wirklich ihre Jahre. Jennifer Lawrence hatte zwei Jahre zuvor ihren Durchbruch mit dem ersten Hunger Games Film, und im Jahr zuvor hatte sie ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin, und der Moment war der, in der sie mit ihrer sehr realen Art zu einem Darling der Medien und des Publikums wurde. Es ist irgendwie auch witzig zu sehen, wie die Medien sie behandelten, und es dann gleichzeitig mit der Mediensatire aus den Hunger Games Filmen zu vergleichen, in der die Dystopie in der ersten Hälfte mit den grossen Presserummel um ihre Rolle der Katniss Everdeen gilt. Aber seit damals ist viel Zeit vergangen - und die Mitte der 2010´er sind vorbei, genau wie ihre Goldenen Jahre. Ein Jahr nach dem letzten Hunger Games Film, spielte sie 2016 mit im grossen Science Fiction Flop "Passengers" mit, der von der Presse zerrissen wurde und vom Publikum gemieden wurde, und der im Herbst 2017 veröffentlichte Kunstfilm "Mother!" beendete mehr oder weniger ihre Karriere, und kurz nachdem sie 2018 im Spionagethriller Red Sparrow die Hauptrolle spielte, verabschiedete sie sich für einige Jahre vom Rampenlicht. Ende 2021 kehrte sie dann mit "Don´t look up" zurück, aber es war nicht mehr so wie früher - es zeigte sich dann auch, dass sie wie die meisten ihrer Kollegen den Bezug zur Realität verloren hat, unter anderen als sie in einem Interview behauptete, mit dem ersten Hunger Games Film der erste "weibliche Actionstar" zu sein - was einfach überhaupt nicht stimmt. Schade, dass sie jetzt da ist - sie ist eine sehr gute Schauspielerin, und es tut irgendwie weh, sie nun in dem Stadium zu sehen. 

Und hier komme ich zu einem weiteren Punkt - die meisten Leute mögen Schauspieler wegen ihren schauspielerischen Leistungen, wegen den tollen Rollen in den Filmen oder Serien, in denen sie mitspielen, und nicht wegen ihrer Persönlichkeit. Viele Schauspieler haben heute ein so großes Ego, dass es unmöglich macht, sie jenseits der Kamera ernst zunehmen, weil die in der Öffentlichkeit und in den Sozialen Medien zu einer grotesken Selbstdarstellung neigen. 

Ich wünschte irgendwie, wir seien wieder in einer Ära, in der die Schauspieler einfach nur Schauspielern, und nichts anderes. 

Montag, 9. Dezember 2013

Christopher Posch - ein Beispiel von typischer narzisstischer Mediengeilheit

Posch in einer Folge vom September 2012. Quelle: fernsehkritik.tv
Christopher Posch ist ein angeblicher Anwalt, der sich bei RTL als ein "Retter der Armen und Unterdrückten" aufspielt und eine eigene Sendung hat. Er viel mir zum ersten Mal im Mai diesen Jahres auf, und schon damals spürte ich, dass da was faules ist an dieser Sendung ist. Wieso? Weil es RTL ist. Ich sollte recht behalten.

In der letzten Folge von Fernsehkritik.tv  (Folge 126) wurde diese Sendung mit ihn dann endlich auseinander genommen, wie es sich so gehört. Es zeigt sich, dass diese Sendung ein totaler Betrug ist. Genommen werden eigentlich schon gelöste Fälle, allerdings drehen RTL dann ein paar Szenen mit Posch und angeblich betroffenen Personen, und schon ist alles gelöst, und es wird dann dargestellt als ob der Fall ohne Posch nie gelöst worden währe.

In einem noch krankeren Fall wird eine eigentlich wohlhabende (und egoistische) deutsche Rentnerin als "arme, vom französischen Sohn ausgenommenes" Opfer dargestellt, und dann reisen die nach Frankreich, wo Posch ihren Sohn so sehr provoziert, bis es zu Handgreiflichkeiten kommt, wobei Posch immer der ist der anfängt. Ausserdem zeigt sich dieses: angeblich spricht Posch fließend französisch - wieso zum Teufel brauchte er dann eine Dolmetscherin? Der Sohn der angeblich ausgenommenen Rentnerin hat ein öffentliches Facebook-Profil, wo er die ganze Wahrheit sagt.

Christopher Posch ist somit ein Beweis für die Moderne Bösartigkeit und des mediengeilen Narzissten, wie man sie so oft heute trifft. Eine Schande.

Aber es ist ja schließlich RTL, also wem wundert´s. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...