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Mittwoch, 19. Juni 2013

FILMKRITIK: The Band's Visit (Israel/USA/Frankreich 2007) (8/10)

Alternative Titel: Die Band von Nebenan, Bikur haTizmoret, al-Liqa al-Ahir, ביקור התזמורת, اللقاء الأخير

Regie: Eran Kolirin
Drehbuch: Eran Kolirin
Produktion: Ehud Bleiberg, Yossi Uzrad ua.
Musik: Habib Shadah
Darsteller: Ronit Elkabetz, Sasson Gabai, Khalifa Natour, Saleh Bakri, Shlomi Avraham, Uri Gavriel, Imad Jabarin, Ahuva Keren, Hilla Sarjon, Tarik Kopty, Rinat Matatov, Tomer Yosef, Rubi Moskovitz, Hisham Khoury

Handlung:
Ein ägyptisches Polizeiorchester aus Alexandra soll in einem neu eröffneten arabischen Kulturzentrum in der israelischen Stadt Petach Tikwa auftreten. Nachdem das Polizeiorchester  in Israel angekommen ist, ist ihr Bus nicht aufgetaucht. Dann landen sie wegen eines Sprachfehlers in der Wüstenstadt Beit Hatikva (Platz der Hoffnung). Als sie realisieren, dass sie am falschen Ort sind, kommen sie dann für die Nacht bei einigen Bewohnern der Stadt unter. Lieutenant Tawfiq Zacharya (Sasson Gabai) kommt bei der Restaurantbesitzerin Dina (Ronit Elkabetz) unter. Am Abend erleben alle dann verschiedenes.

Review:
"The Band's Visit" ist ein sehr eigenständiger Film. Der Film kann mit keinen anderen Film des Modernen israelischen Kinos verglichen werden. Der Film gehört jedoch auch zu einen der besten israelischen Filme aller Zeiten, der Film lief auf dem Filmfest von Cannes, und hätte sogar eine Oscar-Nominierung bekommen, wenn nicht der grösste Teil des Dialogs auf englisch währe.

Der Film kommt auch gut rüber mit seiner Botschaft der Verständigung, man muss nämlich daran denken, dass obwohl Ägypten und Israel 1979 Frieden geschlossen haben, existiert immer noch ein ziemlich großer Hass gegen Israel und den Juden in Ägypten. Hier müssen die Ägypter feststellen, dass sie mit den Israelis reden müssen, um weiter zu kommen, und dass die Israelis auch nur Menschen sind. Hier werden sie auch mit einer sehr freilebenden Alleinstehenden Frau konfrontiert, denn in vielen Teilen der arabischen Welt werden solche Frauen geächtet.

Ronit Elkabetz (Sh´Chur, To Take a Wife, Or) spielt die Rolle der Dina unglaublich gut. Sie wirkt sehr gelassen, und (wie in allen ihren Performances) sehr natürlich. Ihre Rolle kommt unglaublich gut rüber. Sasson Gabai (Shnat Effes) ist auch sehr gut in seiner Rolle. Ich habe gelesen, dass er manchmal einige Sätze im irakischen Dialekt sprach (er ist in Baghdad geboren), obwohl sie alle im ägyptischen Dialekt sprechen mussten. Khalifa Natour (Rana´s Wedding) ist ein weiterer Blickpunkt des Films, genau so wie Saleh Bakri.

Screenshots:

Sonntag, 16. Juni 2013

FILMKRITIK: Shnat Effes (Israel 2004) (8/10)

Alternative Titel: Shnat Effes - Die Geschichte vom bösen Wolf, Year Zero שנת אפס

Regie: Joseph Pitchhadze
Drehbuch: Joseph Pitchhadze und Dov Steuer
Produktion: Joseph Pitchhadze, Dov Steuer, Lior Shefer
Musik: Yishai Adar
Darsteller: Sarah Adler, Keren Mor, Menashe Noy, Moni Moshonov, Sasson Gabbai, Danny Geva, Yussef Abu-Warda, Uri Klauzner, Smadar Jaaron, Ezra Kafri, Ohad Knoller, Dror Keren, Tzuki Ringrat, Eyal Shechter, Dan Toren, Sharon Zelikovsky, Vladimir Friedman

Handlung:
Anna (Sarah Adler) wird, da sie die Miete nicht bezahlen kann, von heute auf morgen mit ihrem Sohn auf die Strasse gesetzt. Um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten, prostituiert sie sich. Ihr Vermieter, der sie rausgeschmissen hat, hat zudem seine eigenen Probleme: er betrügt seine Frau Michal (Keren Mor), die entdeckt hat, dass sie schwanger ist, und überfährt eines Nachts einen Blindenhund. Aus grossen Schuldgefühlen kümmert er sich um den blinden Besitzer Eddie (Moni Moshonov). Währenddessen versucht Frank Kagan (Danny Geva) eine Dokumentation über den Punk in Israel zu machen - sehr zum Ärger seines Chefs Shem-Tov (Uri Klauzner), der in einer Nacht dann auf Anna trifft.

Review:
"Shnat Effes" ist ein ziemlich nachdenklicher Film. Er zeigt Szenen aus dem Alltag verschiedener Menschen in Tel Aviv. Alle Personen hier sind in irgendeiner Weise mit einander verbunden, etwas was man erst realisiert, wenn man weiter in den Film einrückt. Nachdem ich den Film damals gesehen habe, musste ich daran denken, dass wenn man in der Stadt die Leute an einen vorbeigehen sieht, dass jedes dieser Menschen seine eigene Geschichte hat. Jede dieser Geschichten ist unterschiedlich, und die einen gehen in eine eher tragische Richtung, während andere ihr Glück finden.

So ist es - wie ihr wohl hier in der Handlung lesen könnt - hier in "Shnat Effes". Die Leute hier verändern sich im Laufe des Films - die wohl grösste Verwandlung ist wohl hier die Rolle die von Menashe Noy (Saint Clara), und die von Sarah Adler gespielte, die hier ein grosses Opfer geben musste - wenn auch auf eine sehr ungewollte Weise. Die Art, wie vieles hier dargestellt wird, erinnert einen auch irgendwie an Werke von Quentin Tarantino - wenn auch mit weniger Gewallt.

Der "böse Wolf", der im deutschen Titel angespielt wird, findet erst so am Ende seinen Sinn - auf einer sehr schockierender Weise. Mehr werde ich hier nun nicht mehr verraten, jeder muss den Film gesehen haben, um es zu verstehen. Nun zu den Darstellern: Sarah Adler spielt die Rolle der "Anna" fantastisch. Es ist so, als ob ihr die Rolle am Leib geschrieben währe. Menashe Noy und Moni Moshonov sind hier auch richtig gut. Keren Mor (Berlin Jerusalem) spielt hier richtig gut, sie ist nicht umsonst eine der gefragtesten Charakterdarstellerinnen Israels. Danny Geva fand ich hier etwas unterfordert, vielleicht auch, weil seine Story hier irgendwie nicht reinpasste.

Screenshots:

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...