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Kerze und Blumen am Tor zur Synagoge, Februar 2016 - ein Jahr danach |
Dieses Wochenende ist es schon 10 Jahre her, dass die Tragödie von Kopenhagen passierte, wo zuerst am Kulturzentrum Krudttønden der Filmemacher Finn Nørgaard getötet wurde, und in der darauffolgenden Nacht der jüdische Wachmann Dan Uzan vor der Synagoge vom Terroristen Omar El-Hussein getötet wurde.
Omar El-Hussein wurde dann in den darauffolgen Morgenstunden von der Polizei erschossen.
Ich habe schon mehrfach über die Jahre darüber geschrieben, was ich an dem Wochenende erlebte, und wie mich das ganze berührte.
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Blumen vor der Synagoge |
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In der Synagoge am Montagabend danach |
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Kurdische Flagge gesehen bei der Demonstration bei Krudttønden |
Es gibt nichts neues zu erzählen, nur, dass ich es wichtig finde, dass es nicht vergessen wird.
Denn schon 2019 hörte ich, dass es inzwischen sehr viele hier gibt, die schon vergessen haben, dass es passierte. Aus dem Grund wurde in dem Jahr auch ein Film über die Geschehnisse von dem Wochenende erzählen, der dann im Frühjahr 2020 in die Kinos kam - allerdings haben nicht viele den Film gesehen, den dann fing ja dann auch die Pandemie an. Ich muss es wissen, den gerade an dem Morgen wollte ich den Film im Kino sehen - nur um dann zu sehen, dass das Kino (sowie sämtliche Kinos im Land) geschlossen war, und somit der Lockdown anfing. Ich und viele andere haben den Film einige Monate später dann erst im Streaming gesehen.
Das finale Produkt ist ziemlich...meh. Der Film verbrachte viel mehr Zeit mit dem Täter als mit seinen Opfern. Das war auch etwas was ich damals 2019 befürchtete, allerdings hätte es schlimmer kommen können. Denn bereits Ende 2015 sagte ein dänischer Regisseur (mit afghanischen Wurzeln), er hätte Interesse daran, einen Film über den Anschlag zu machen, mit Fokus auf Omar El-Hussein, sein Lebensweg, und was ihn zum Anschlag brachte. So ein Schwachsinn - und es wurde nichts draus, auch weil es noch "zu früh" war. Aber wenn das gesagt ist, so passte die Art, wie dieser Regisseur das ganze formulierte, auch in den Zeitgeist und das Narrativ dieser Zeit, auch wenn es um die westlichen Dschihadisten ging, die nach Syrien gingen um sich den IS anzuschließen. Denn das Narrativ war, dass Dänemark, Schweden, Deutschland und die restlichen westlichen Länder ja ach so rassistisch sind, dass diese Jungen Männer keinen anderen Ausweg sehen konnten, als alles liegen zu lassen, nach Syrien zu reisen und Zivilisationsbruch zu begehen. Und viele, viele junge Frauen und Mädchen haben dasselbe getan.
Und wie ich damals schon vorhersah, dauerte es nur wenige Jahre, und dann waren die Taten des IS schon vergessen, und man lies die Dschihadistenbräute nach und nach zurück in den Westen.
Ich bin ehrlich gesagt noch immer ziemlich wütend.
Ich erinnere mich, wie in den Tagen nach der Anschläge, die Fahnen in der Stadt allesamt auf Halbmast waren.
Bei meiner Universität auf Amager |
An dem Montagabend war ich auch bei einer Gedenkstunde in der Synagoge, wonach es dann einen Gedenkmarsch zu Krudttønden gab, wo ich auch das Foto oben von der kurdischen Flagge nahm.