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Die Mikweh der grossen Synagoge Kopenhagens, kurz bevor ich einstieg |
Dienstagmorgen bin ich früh aufgestanden, habe geduscht, und habe mich danach angezogen - und zog zum ersten Mal meinen Tallit Katan an, und betete dann mein letztes Morgengebet als Goj. Kurz danach kamen meine Mutter und meine Tante und hohlten mich, und mein Papa fuhr uns dann alle zur Innenstadt. Ich war sehr aufgeregt, und war genervt darüber wie schwer es war einen Parkplatz zu bekommen. Endlich bekamen wir einen und sind dann losgegangen.
Nach einer halben Stunde war ich dann endlich dran. Mein Beit Din bestand aus Michael Melchior, der Vater unseres jetzigen Oberrabbiners, Bent Lexner, unser alter Oberrabbiner, und Meir Rubinstein, ein schwedischer Rabbiner der wie Michael Melchior in Israel wohnt.
Wir sprachen über den langen Weg den ich bis dahin gegangen bin, und wie ich koscher halten will - es war alles viel leichter als ich gedacht hatte.
Dann musste ich kurz raus, und danach wieder rein - mein Gijur wird vollzogen, sagten sie mir. Danach ging es direkt zur Mikweh - als Jair mich in den Fahrstuhl zog war ich ganz steif, und wie Minuten vorher, den Tränen nahe, da die ganzen Emotionen der letzten 7 Jahre aufkamen.
Im Keller angekommen zog ich mich endlich aus und habe zum ersten Mal seit meinen 18. Geburtstag meinen silbernen Davidsstern ausgezogen. Danach ging ich endlich ins Wasser. Dann kamen die anderen rein, und ich musste mit meinen eigenen Worten sagen dass ich an G"tt glaube und dass ich die 613 Mizwot bis zum Tode befolgen werde. Dann sagte ich die Bracha für die Mikweh, und danach tauchte ich mit meinem ganzen Körper in die Mikweh.
Der Moment, wo mein ganzer Körper zum ersten Mal im Wasser der Mikweh war fühlte sich an wie eine Art Zwischenwelt.
Als ich kurz darauf vor dem Spiegel stand und mich wieder anzog, realisierte ich, dass ich endlich Jude bin.
Als ich aus dem Keller raus kam, gab mir meine Mutter einen goldenen Davidsstern, als Zeichen für mein neues Leben.
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Das erste Zeichen meines neuen Lebens |