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Sonntag, 5. Mai 2024

Der 1. Mai letzte Woche....

Letzte Woche fing der Mai an, und der Tradition treu, ging ich natürlich wieder zum Fælledparken. Und wie vor 10 Jahren besuchte ich auf dem Weg dahin auch den alten Jüdischen Friedhof. 

Ich hatte angesichts der Welt nach dem 7. Oktober viel mehr Antisemitismus erwartet, allerdings war alles viel zahmer, als ich erwartet habe. 

Nun denn, ich bin jedenfalls zuerst durch Nørrebro gegangen, wo ich am Roten Platz natürlich eine riesige Demo mit Pali-Flaggen sah. 




Da hat es wohl jemand nicht so mit der englischen Sprache...

Nachdem ich davon Zeuge wurde, ging ich dann direkt zum alten Jüdischen Friedhof in Møllegade. Während ich da war, hörte ich die ganze Zeit die Schlagrufe der Palästina-Märsche, und es wirkte alles so unglaublich bizarr. 

Ich ging jedenfalls meine Runde dort, und hielt natürlich am Grabstein von Frederik und Eva Salomonsen an.

Eva Salomonsen wurde im Oktober 1943 nach Theresienstadt deportiert und starb da noch im selben Monat. 

Generell aber ist dieser alte Jüdische Friedhof ein sehr schöner Ort, der mich sehr schnell beruhigen kann. 

Mir ist an dem Tag hier jedoch auch aufgefallen, dass es eigentlich ein purer Zufall ist, dass ich ihn damals vor 10 Jahren entdeckte. Denn eigentlich machte ich mich damals nach meiner Ankunft in Kopenhagen auf dem Weg nach Nørrebro zum äthiopischen Restaurant in Griffenfeldsgade, weil ich einen so grossen Hunger auf Doro Wott hatte. An dem Tag hatte ich zum ersten Mal nach meiner Rückkehr aus Israel im vorherigen Herbst wieder Doro Wott gegessen, und es schmeckte himmlisch. Danach machte ich mich auf dem Weg nach Fælledparken, und da musste ich halt durch Møllegade - und da entdeckte ich dann den alten Jüdischen Friedhof. Es bedeutete mir schon sehr viel, auch weil ich später an dem Tag zum ersten Mal in die Synagoge sollte. Und wie gesagt, als ich dann den Grabstein der Salomonsens sah, bekam ich Gänsehaut. 

Die Allee auf dem Friedhof 




Grabsteine im ägyptisierenden Stil 






Das älteste Grab eines Juden in Dänemark - das Grab von David Israel, gestorben 1693. 

Sephardische Grabsteine 

Nach meinem Spaziergang auf dem Jüdischen Friedhof machte ich mich auf dem Weg nach Fælledparken, und kam auch auf einem Marsch mit vielen Pali-Flaggen vorbei. Was das wohl mit dem International Tag der Arbeit zu tun hat?

In Fælledparken angekommen, machte ich mich sofort auf dem Weg zum Kommunisten-Stand, und was ich sah, war recht...zahm. Da habe ich vor Jahren dort noch viel schlimmeres gesehen, unter anderen damals vor 10 Jahren, wo die Terroristin Leila Khaled glorifiziert wurde. 



Karl Marx Merchandise - ach, die Wunder des Kapitalismus...


Was ich jedoch sah, was anders war, war dieser Flyer, der zu einer Demo vor der "zionistischen Botschaft" rief:
Anscheinend macht es ihnen Angst, "israelisch" zu sagen. 

Später wurde ich jedenfalls Zeuge, wie ein sozialdemokratischer Redner auf der Hauptbühne von mehreren Jugendlichen (meist ethnische Dänen) ausgebuht und versucht unterbrochen wurde mit klatschen und "Palestine" rufen. Auslöser war, weil er zu beginn seiner Rede sagte, dass so schlimm die Lage im Nahen Osten ist, so darf es nicht auf die Juden Dänemarks ausgelassen werden. Auch, als er über die Wirtschaft und anderes redete, hörten diese ganzen Poser nicht auf. Ich fand das ganze so primitiv und respektlos. 

Kurz darauf machte ich mich auf dem Weg zur kleinen Insel der Antifas und Anarchisten. 

Beim Eingang zur Anarchisteninsel...


Ein Schlagruf für ein Völkermord. Wie reizend. 

Keine Grenzen, keine Nationen, aber Palästina?


Keine Ahnung was die damit meinen

Das tragen der Hipster-Swastika

Dort, auf dieser kleinen Insel, wurde ich Zeuge wie eine Araberin in einer Keffiye (die heute nichts anderes als eine Hipster-Swastika ist) eine sehr lange Rede über die Bösartigkeit des Zionismus hielt. Ich filmte wohl 6 Minuten davon. 

Nach 6 Minuten verlies ich die Insel und verbrachte den Rest des Nachmittags damit, die Atmosphäre des ganzen zu geniessen. 

Die eigentliche, reale Flagge des Iran 



"Planwirtschaft ist der Weg in eine produktive Gesellschaft" - ich frage mich in welcher Welt diese Gestalten leben 






Mein großes Fazit des Tages war jedenfalls dieses:

Den linken Antisemiten gehen so langsam die Ideen aus. 

Aber schon seltsam zu sehen wie klein die gesamte Veranstaltung dieses Jahr war, verglichen selbst mit den letzten zwei Jahren.

Gleichzeitig war es für mich auch ein schöner Tag um an den 1. Mai vor 10 Jahren zu denken. Hoffentlich wird der Sommer dieses Jahr auch so gut wie vor 10 Jahren. 

Montag, 15. April 2024

Der Frühling wird wärmer...

 

Am Krankenhaus in Næstved, April 2014 - das war eines der letzten kalten Frühlingstage 2014 

So, jetzt ist es schon fast mehr als zwei Wochen her, dass ich mit meinen Eltern in Oslo war, und jetzt ist es schon so um einiges Wärmer geworden. 

Der Frühling in Skandinavien - aber vor allem März und April - gilt als sehr unberechenbar, da es von dem einen Tag auf den nächsten schneien oder regnen kann. 

Aber jetzt scheint mir, ist der kalte Teil des Frühlings vorbei. Letztes wurde es erst in der letzten Woche des Aprils wieder wärmer, und da wurde es schon so gut wie Sommer. 

Das letzte Mal aber wo ich einen so warmen Frühling wie jetzt erlebte, war 2016. Auch der Frühling 2014 war auch wärmer, aber erst nachdem der April anfing, 2015 aber wurde es schon mit der Ankunft des März viel, viel wärmer. 

Ein Märzabend bei meinem Campus auf Amager, 2015

Dämmerung bei einer Zugfahrt nach Næstved, 2015

Nørrebro, März 2015 

Nächste Woche fängt das Pesachfest an. Ich hoffe die Wärme hält bis dahin. 

Sonntag, 17. März 2024

Bald geht es los nach Oslo

Nächste Woche, direkt an meinem 30. Geburtstag, reise ich mit meinen Eltern nach Oslo. Letztes Jahr war ich mit meinen Eltern in Stockholm, und das war eine sehr schöne Reise - es war für mich auch das erste Mal Pesach außerhalb meiner Gemeinde in Kopenhagen. 

Ich wollte dieses Jahr eigentlich wieder mit meinen Eltern nach Stockholm, aber die wollten auch mal Oslo sehen. Also fahren wir nach Oslo. 

Weder ich noch meine Eltern waren je in Norwegen, also bin ich sehr gespannt darauf, wie es sein wird. Ich habe bisher nur gutes von der Stadt gehört, aber dass es kleiner als Kopenhagen und Stockholm ist, und dass es irgendwie wie eine kleinere Version von Kopenhagen gesehen werden kann. 

Ich freue mich auch, die Synagoge am Schabbat zu besuchen. 

Sonntag, 24. April 2022

Israel, nach zwei Jahren wieder

Letzten Monat fuhr ich zum ersten Mal nach zwei Jahren nach Israel. Es war ein langersehnter Trip. Zwar musste ich dort Maske tragen, aber das war es alles Wert. Die Tage vor der Abreise fühlten sich Surreal an, ich konnte es einfach nicht fassen. Aber es war auch die ganze Zeit eine gewisse Angst im Hinterkopf, da ich einen negativen Corona Test brauchte und vor der Abreise noch ein "Entry Statement" machen musste, und nach der Ankunft noch einen Test machen musste und danach in Isolation musste bis ich das negative Ergebnis bekam. 

Das Reisegebet. 

Ich war so glücklich, nach zwei Jahren endlich wieder am Flughafen zu sein






Wegen dem Krieg in der Ukraine flog ich dieses Mal über Istanbul - aber nicht so wie 2014 und 2015 mit Pegasus, sondern mit Turkish Airlines und deren guten Service. Ausserdem haben die sehr gutes koscheres Essen. 

Der Flughafen in Istanbul 

Es fühlte sich dann auch so surreal an, als der Flieger sich Tel Aviv näherte und schließlich landete. 



Am nächsten Tag erst konnte ich Tel Aviv dann wieder geniessen, nach zwei Jahren. 

Meine Lieblinssynagoge in Tel Aviv 


Renovierte Gebäude aus der Gründerzeit


Die Aussicht von meinem Balkon aus 



Regen am Horizont 

Dämmerung

Ich werde in späteren Posts mit mehreren von meinem Erlebnissen berichten, denn es geschah vieles in den zwei Wochen. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...