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Donnerstag, 6. Juli 2023

Der Urspung der modernen Selbstliebe Hollywoods - oder wie ein Selfie die Welt veränderte

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie Prominente - meist Schauspieler aus Hollywood - in den letzten Jahren wo ich im Gymnasium war, in den Medien mehr und mehr als "sehr Weise Gestalten" dargestellt wurden, auch weil sie dank des Wunders der Sozialen Medien - ab da fast nur noch entweder Twitter, Facebook, und Instagram (wobei Instagram besonders in den Tagen wirklich in Schwung kam) - ihre politischen Meinungen zu kennen gaben, und eines der Auslöser war die US Wahl im Herbst 2012, in der Barack Obama zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt wurde. Die späte Obama Ära wurde danach auch einen großen Einfluss haben auf die Popkultur und dem Weltgeschehen haben. Und hier muss auch gesagt werden, dass die Obamas zu dem Zeitpunkt auch den Trend von "Politikern als Popstars" erschufen, einen Trend, den ich nicht wirklich ernst nehmen kann. Ich muss sagen, dass ich diesen neuen  Promikult damals nicht so seltsam fand, vor allem weil die Boulevard Medien ja eh so viel über Promis und deren Privatleben berichteten, und deswegen schenkte ich dem ganzen nicht so sehr Beachtung. 

Damals war das Gehabe der Promis auch sehr harmlos im Gegensatz zu dem was kommen sollte. 

Und ich weis jetzt auch, wann genau der Wendepunkt kam. 

Es war im Frühling 2014, und es geschah bei der Oscarverleihung am 2. März. 

Moderatorin an dem Abend war Ellen DeGeneres, und es wurden Filme wie Dallas Buyers Club, 12 Years a Slave, American Hustle und andere nominiert, und war (wie immer) viel los. 

Aber an dem Abend geschah etwas, worüber die Medien über Wochen hinweg reden würden, und ein Bild, dass für viele wohl DER Ausdruck für das Jahr 2014 war, und auch ein Aushängeschild der Mitte der 2010´er Jahre. 

Ellen DeGeneres machte wohl das "beste Selfie" überhaupt, und es war ein Selfie dass sie mit Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Lupita Nyong´o und ihrem Bruder Peter, Jared Leto, Julia Roberts, Meryl Streep, Kevin Spacey, Angelina Jolie, Brad Pitt und Channing Tatum zeigte (wobei nicht jeder der genannten auch genau zu sehen ist). Wobei hier auch gesagt werden muss, das Foto an sich wurde von Bradley Cooper gemacht. 

Das wohl beste Selfie überhaupt - 2014 pur 

Das Bild wurde daraufhin auf Twitter gepostet, und wurde dann so oft geretweetet (insgesamt wohl um die 3,4 Millionen Mahl) dass die Seite für eine Weile zusammenfiel, und wurde das wohl meist geretweetete Foto, dass das Foto von Barack und Michelle Obama nach dem Wahlsieg im Herbst 2012 zeigte überrollte. Das Selfie wurde mit einem Samsung Galaxy Note 3 aufgenommen, dass die Firma für die Oscars als Teil einer Marketingkampagne zur Verfügung stellte. Backstage tweetete DeGeneres mit einem iPhone. Naja. 

Nun denn. Was ich hiermit sagen möchte, ist, dass der Promikult aus Hollywood mit diesen Selfie einen ganz neuen Punkt erreichte, denn man bisher nicht kannte. 

Damit wollte Hollywood zeigen, "schau mal wie wichtig wir sind!", und ab da wurde es dann noch viel verbreiteter, dass Hollywoodstars mehr und mehr zeigten, wie sehr sie von sich selbst hielten. Und damit auch, dass die ja die besten sind, wenn es darum geht, die Welt zu verbessern und was für die Menschen am besten ist. 

Die Instagram Profile von Stars haben sich danach auch verändert - während Instagram Profile in den Jahren 2012-2015 noch meistens eher denen von Ottonormalverbrauchern glichen, in dem Sinne dass die Fotos selbst fotografiert wurden und mit Filtern, so wurden sie nach und nach ersetzt mit langen Posts von deren Assistenten und Fotos ohne Filter die auch eindeutig von den Assistenten gemacht wurden. 

Und Twitter würde nie wieder dasselbe sein. 

Mit anderen Worten, Hollywoodstars verloren dann mehr und mehr ihren Bezug zur Realität, und die Welt muss dafür büßen. 

Hier muss nun auch gesagt werden, dass das Selfie von der Oscarverleihung 2014 nun 9 Jahre später auch recht schlecht gealtert ist:

Ellen DeGeneres ist nun nicht mehr so beliebt wie früher, auch weil rausgekommen ist, wie sie ihre Gäste in ihrer Talkshow hinter der Kamera behandelt, so wie die Art wie sie ihre Angestellte behandelt. 

Dann ist da noch Kevin Spacey, dessen Ruf nach #MeToo nie wieder derselbe sein wird - und das Selfie entstand witzigerweise kurz nachdem seine und Robin Wrights Karriere wieder mit der Netflix-Serie House of Cards wieder in Schwung gekommen war. 

Dann ist da noch Jennifer Lawrence, die zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war. Die Mitte der 2010´er waren wirklich ihre Jahre. Jennifer Lawrence hatte zwei Jahre zuvor ihren Durchbruch mit dem ersten Hunger Games Film, und im Jahr zuvor hatte sie ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin, und der Moment war der, in der sie mit ihrer sehr realen Art zu einem Darling der Medien und des Publikums wurde. Es ist irgendwie auch witzig zu sehen, wie die Medien sie behandelten, und es dann gleichzeitig mit der Mediensatire aus den Hunger Games Filmen zu vergleichen, in der die Dystopie in der ersten Hälfte mit den grossen Presserummel um ihre Rolle der Katniss Everdeen gilt. Aber seit damals ist viel Zeit vergangen - und die Mitte der 2010´er sind vorbei, genau wie ihre Goldenen Jahre. Ein Jahr nach dem letzten Hunger Games Film, spielte sie 2016 mit im grossen Science Fiction Flop "Passengers" mit, der von der Presse zerrissen wurde und vom Publikum gemieden wurde, und der im Herbst 2017 veröffentlichte Kunstfilm "Mother!" beendete mehr oder weniger ihre Karriere, und kurz nachdem sie 2018 im Spionagethriller Red Sparrow die Hauptrolle spielte, verabschiedete sie sich für einige Jahre vom Rampenlicht. Ende 2021 kehrte sie dann mit "Don´t look up" zurück, aber es war nicht mehr so wie früher - es zeigte sich dann auch, dass sie wie die meisten ihrer Kollegen den Bezug zur Realität verloren hat, unter anderen als sie in einem Interview behauptete, mit dem ersten Hunger Games Film der erste "weibliche Actionstar" zu sein - was einfach überhaupt nicht stimmt. Schade, dass sie jetzt da ist - sie ist eine sehr gute Schauspielerin, und es tut irgendwie weh, sie nun in dem Stadium zu sehen. 

Und hier komme ich zu einem weiteren Punkt - die meisten Leute mögen Schauspieler wegen ihren schauspielerischen Leistungen, wegen den tollen Rollen in den Filmen oder Serien, in denen sie mitspielen, und nicht wegen ihrer Persönlichkeit. Viele Schauspieler haben heute ein so großes Ego, dass es unmöglich macht, sie jenseits der Kamera ernst zunehmen, weil die in der Öffentlichkeit und in den Sozialen Medien zu einer grotesken Selbstdarstellung neigen. 

Ich wünschte irgendwie, wir seien wieder in einer Ära, in der die Schauspieler einfach nur Schauspielern, und nichts anderes. 

Dienstag, 4. Juni 2019

Der Abstieg und Ende des YA Dystopia Trends

Trifft es genau. 
So, ich erinnere mich noch an den Frühling 2012, wo eine Freundin und ich in den ersten Film der Hunger Games-Reihe (auf deutsch Die Tribute von Panem) rein gingen, basierend auf der Roman-Reihe von Suzanne Collins. Es war ein sehr schöner Abend, und mir gefiel der Film sehr gut, und ich freute mich dann schon auf das Sequel im darauffolgenden Jahr. 

Zu der Zeit erinnerte mich das ganze allerdings auf einen früheren Trend - den Twilight Craze, der Ende 2008 anfing und dann 2010 nach dem Release von Eclipse aufhörte. Das war zwar nur der dritte Film der Reihe, allerdings war Twilight danach nicht mehr so präsent in den Medien wie vorher, zu dem Punkt dass selbst Parodien es nicht mehr anfassten. Und nach dem Release von Breaking Dawn 2 war alles dann komplett vorbei, und damit dann auch der Vampir-Trend. 

Ich begrüsste den neuen Trend, vorallem da die Protagonistin Katniss keine weinerliche Mary Sue ist wie Bella Swan, und die Handlung an sich mehr halt hat als eine sehr oberflächliche und missbräuchliche Romanze. 

Allerdings wusste ich nicht, dass der Trend nicht nur die Hunger Games-Reihe einbeschliessen würde, sondern das Genre an sich: Young Adult Dystopia. 

Nun denn. Flash forward zum Dezember 2013, in Berlin, ein Tag nach der Deutschland Premiere des zweiten Hunger Games Film, Catching Fire - von da an kamen die Sequels immer im Winter. Ich sass im Kino, und die ersten Trailer kamen heraus nach langer Werbung - und ein Trailer blieb mir in Erinnerung: der Trailer zum Film Divergent. Während die Handlung sehr Vage gehalten wurde - mit Ausnahme, dass es sich hier um eine Dystopie handelt und dass die Protagonistin in Schwierigkeiten ist - gefiel mir hier, dass Kate Winslet erstmals eine negative Rolle besetzte. 

Dann im Frühling 2014, bekam ich dann eines der letzten Karten für eine Vorpremiere für Divergent. 

Die Vorpremiere zu Divergent in Nykøbing Falster, Frühjahr 2014
Mir gefiel der Film sehr - besonders die Darbietung von Kate Winslet. Und obwohl mir die Darbietung von Shailene Woodley in der Hauptrolle auch sehr gefallen hat, so konnte ich nicht wirklich aufhören darüber nachzudenken, ob es sich hier um eine Mary Sue handelte. Und das tat es. Allerdings musste ich später eingestehen, dass Kate Winslet eigentlich das beste am Film war, und das einzige dass einen so wirklich in Erinnerung bleibt. Ich las dann im Internet nach, worum es ging, also was sich die Autorin Veronica Roth dachte als sie es schrieb. Und das was ich im Internet fand, sah nicht gerade gut aus. Anscheinend hatte sie nicht so sehr über das Worldbuilding gedacht, als sie mit dem ersten Roman der Reihe anfing - und angeblich wurde sie schon innerhalb eines Monats damit fertig. Eigentlich ergibt es Sinn - und in den nächsten zwei Romanen konnte man sehr sehen dass sie nicht so sehr an das Worldbuilding gedacht hatte. Und dann las ich, das viele Leser mit dem Ende des dritten und letzten Buches nicht zufrieden waren. Mehr dazu später. 

Jedenfalls wurde die Divergent-Reihe danach zum Nachfolger der Hunger Games-Reihe geführt. Und ich muss da sagen, dass ich da schon etwas skeptisch war. Und dennoch freute ich mich auf den zweiten Teil, Insurgent. 

Naja. 

Im Herbst 2014 kam dann eine weitere YA-Dystopia Adaption in den Kinos - The Maze Runner. Ich sah ihn dann mit einer Freundin im Kino. Und mein G-tt, war der schlecht. Ich glaube das war dann der Punkt, wo das YA Dystopia Genre anfing zu stagnieren. Ich bemerkte an dem Punkt auch wie sehr diese Filme versuchten, die Hunger Games Reihe zu kopieren, jedenfalls im Stil und der Inszenierung. 

Dann kam Insurgent. Und obwohl ich den Film genoss als ich ihn das erste Mal sah, so musste ich dennoch feststellen, wie schwach der im Gegenteil zum Vorgänger war - auch wegen den verschiedenen Regisseuren. Nichts desto trotz gab es hier und da einige Lichtpunkte, wie Kate Winslet, und Naomi Watts, so war er sehr schwach. Und schade das Kate Winslets Rolle dann starb. Zudem las ich dann im Internet, das vieles aus dem Buch geändert worden war - mit dem Segen der Autorin Veronica Roth. 

Später in dem Jahr kam dann der zweite Teil der Maze Runner Reihe in die Kinos, The Scorch Trials. Und der war sogar schlimmer, und die anti-wissenschaftliche Botschaft war da sogar schlimmer als im Vorgänger oder der Divergent Reihe. 

Dann, im selben Jahr hatten wir endlich das Grand Finale der Hunger Games Reihe, und trotz der CGI-Puppe von Philip Seymour Hoffman im Hintergrund war es ein sehr guter Film und ein würdiges Finale der Reihe. 

Im darauffolgenden Jahr sollten wir dann den Anfang des Grand Finales der Divergent-Reihe sehen. Oder, so war es in etwa geplant. Denn, genauso wie der letzte Teil der Harry Potter Reihe, Twilight Reihe und Hunger Games Reihe, wurde das Buch in zwei Teile geteilt. 

Das war ein riesen Fehler. 

Und ich las dann auch dass diese Adaption sehr vom Buch abweichen würde, wieder mit dem Segen der Autorin. 

Naja. Wir waren nicht sehr viele im Kino in Flensburg - am Tag der Premiere! - und der Film war voll mit Klischees, und machte irgendwie auch keinen Sinn. 

Und er floppte dann. 

So sehr, dass der zweite Teil als Kinofilm gecancelled wurde und als TV-Film geplant wurde, woraufhin Shailene Woodley und Theo James vom Projekt ausstiegen. Der TV-Film liegt noch immer im Limbo, und ich bezweifle dass daraus was wird. 

Die Divergent Reihe war tot. Und das ist jetzt 3 Jahre her. 

Letztes Jahr kam dann der dritte Teil der Maze Runner Reihe in die Kinos, und fast niemand bemerkte es. Ich wurde nur durch den Youtube Kanal Cinema Sins darauf aufmerksam, und laut dem Video war der Film furchtbar. 

Letzten Sommer kam dann The Darkest Minds in den Kinos, mit Amandla Stenberg in der Hauptrolle - 6 Jahre nachdem sie durch ihre Nebenrolle im ersten Hunger Games Film berühmt wurde. Der Film war auch eine YA-Dystopia Adaption, und floppte so schnell das er wieder vergessen wurde. 

Peter Jackson bemerkte den Tod des Trends wohl nicht, und im Winter letzten Jahres kam seine Film-Adaption von Mortal Engines in die Kinos, und folgte demselben Schicksal. 

Alles in allen ein sehr faszinierendes Thema der Popkultur der 2010´er Jahre. Ich frage mich was der filmische Trend der 2020´er werden wird.....

Und im Fall von Divergent finde ich es generell faszinierend wie eine Reihe die so versprechend anfing dann so endete, ohne je richtig abgeschlossen zu werden. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...