Mit dem Tallit, der Menorah und vor dem Torahschrank: alles nur ein Spiel |
Nachdem der Artikel raus kam, wurde er ordentlich von der Jüdischen Gemeinde Hamburg verurteilt. Kurz darauf aber kam ein neuer verleumdender Artikel, dieses Mal von Petras jüdischen Freund, Wolfgang Seibert, Vorsitzender der liberalen Jüdischen Gemeinde Pinneberg, der natürlich all diese schrecklichen Dinge über Chabad bestätigte, "als Jude". Hier mehr dazu.
Nun denn, mehrere Monate später:
Ich selbst hatte den Namen des Autoren des Taz-Hetzartikels vergessen, aber nun kommt heraus, das der Alibijude eigentlich keiner ist: es handelt sich um einen vorbestraften Scharlatan, der gerne in linken Kreisen angesehen werden will, und sich deshalb als Jude verkleidet.
Hier der Link zum Hörartikel bei Spiegel Plus, mit all den hässlichen Details. Hier zu einem weiteren Artikel darüber.
Wolfgang Seibert kam in der Vergangenheit immer mit verschiedenen Hintergrundgeschichten seiner Familie wieder, sehr verstörend, aber sehr typisch für Kostümjuden.
Es hätte schon damals die Frage rauskommen, als er damals auf einmal mit einem gefälschten Dokument die seine Mitgliedschaft in der Gemeinde in Frankfurt bestätigte, und das nachdem er sagte, dass er nicht beweisen könne, dass seine Mutter Jüdin ist.
Und dann ist da die Tatsache dass er im Taufregister der St. Thomas Gemeinde in Frankfurt steht. Alles leicht zu finden, wenn man richtig recherchiert.
Nun zur grossen Frage: Warum?
Warum hat er das alles getan?
Zum einen ist es klar dass er einen sehr grossen Geltungsdrang hat, denn er zuletzt nur in seiner Opferrolle als Jude ausleben konnte, und dabei die große Anerkennung in linken und protestantischen Kreisen zu bekommen. Gleichzeitig würden viele, die ihn aus seiner Zeit als Betrüger kennen, sich nicht trauen, sein Judesein in Frage zu stellen.
Und gleichzeitig frage ich mich, wieso diese Gestalten immer nur in Deutschland (oder im deutschsprachigen Raum) vorkommen. Eigentlich beantwortet sich die Frage schon von selbst, denn in den USA oder England gibt es nicht so viele Fälle, wie hier (derzeit aber gibt es in den USA eine Kostümjüdin, die Artikel für die linke Zeitschrift The Forward schreibt).
Ob es nun der Fall Binjamin Wilkomirski ist, Edith Lutz heisst oder der spektakuläre Fall der Irena Wachendorff ist, oder der in der DDR geschehene Fall der Gemeindevorsitzenden Karin Mylius in Halle an der Saale ist, es passiert immer wieder.
Und letztes Jahr trieb sich auf Facebook - und zu allerletzt in einer Lokalzeitung - eine Gestalt um, die behauptete, seine leibliche Mutter sei Jüdin und er deswegen nun so lebe. Und das, während er mit Tallit (wie ein Fashion Accessoire) ein Interview gibt und gleichzeitig eine Vorgeschichte bei den Salafisten und Hare Krishna hat. Angeblich ist er nun Buddhist.
Was diese Gestalten jedenfalls fast alle gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass ihre Weltanschauung oft totalitär ist.
Ein grosses Problem bei dem Phänomen der Kostümjuden ist, dass der Begriff "Jude" nicht geschützt ist - genau so wie der Titel "Rabbiner".
Zudem möchte ich sagen, dass Gestalten wie Wolfgang Seibert Konvertiten wie mir einen schlechten Namen geben - ich habe schon oft von anderen deutschen Juden gehört "Und deswegen traue ich Konvertiten nicht". Das tut weh.