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Donnerstag, 21. November 2013

FILMKRITIK: Fucking Åmål (Schweden/Dänemark 1998) (9/10)

Alternative Titel: Raus aus Åmål, Show Me Love

Regie: Lukas Moodysson
Drehbuch: Lukas Moodysson
Produktion: Lars Jönsson
Musik: Per Gessle, Håkan Hellström, Broder Daniel
Darsteller: Alexandra Dahlström, Rebecka Liljeberg, Erica Carlson, Mathias Rust, Stefan Hörberg, Jill Ung, Josefine Nyberg, Maria Hedborg, Ralph Carlsson, Lisa Skagerstam, Axel Widegren, Lina Svantesson, Johanna Larsson

Handlung:
Elin (Alexandra Dahlström) lebt in der schwedischen Kleinstadt Åmål, und ist das beliebteste Mädchen auf ihrer Schule. Obwohl sie beliebt ist, geht es in ihrem Liebesleben nicht gut. Abgesehen davon, träumt sie davon, rauszukommen, weg von der Kleinstadt. In ihrer Klasse geht Agnes (Rebecka Liljeberg), ein unterbelichtetes stilles Mädchen, mit der die meisten Kontakt vermeiden. Ins Geheime ist sie in Elin verliebt, sie weis jedoch nicht einmal, ob diese sie überhaupt bemerkt. Zu Agnes´ Geburtstag tauchen überraschenderweise Elin und ihre grosse Schwester Jessica (Erica Carlson), die nur da auftauchen um später zu einer anderen Feier zu gehen. Später in der selben Nacht kommen sich Elin und Agnes näher - mit Folgen.

Review:
Wurde ja auch langsam Zeit dass ich diesen Film auch reviewe. Jedenfalls kann ich sagen, dass dies einer der besten Filme aller Zeiten ist. Kein Wunder, denn der selbe Regisseur drehte Jahre später Lilja 4-ever. Dies hier ist jedenfalls sein Debut als Regisseur. Hier sieht man jedenfalls schon etwas am Stil, dass sich später in Lilja 4-ever wiederholt - und auch etwas an den Themen. Perspektivlosigkeit, Langeweile, (vermeintlich) verlorene Jugend.

Der Film hat auch einen sehr guten Soundtrack - ein rockiger, der im Stil auch irgendwie an Saint Clara erinnert. Die Darsteller sind genial - vor allem die damalige Debütantin Alexandra Dahlström. Sie schafft es sehr gut, die Evolution der Persönlichkeit ihrer Rolle rüber zu bringen. Rebecka Liljeberg ist auch gut - und sie und Alexandra haben hier auch eine sehr gute Chemie. Neben den Beiden sind Erica Carlson als Schwester gut, und Mathias Rust ebenso.

Ein Klassiker des skandinavischen Films der 90´er Jahre.

PS. Eines der Höhepunkte des Films ist wenn sich Alexandra und Rebecka in einem fremden Auto küssen, während "I wanna know what love is" im Radio spielt. Eine andere witzige Szene ist eine wo in einem Magazin steht was inzwischen (in den wilden 90´ern) out ist: Rave-Partys, Spice Girls, und Autofahren, unter anderem.

Screenshots:

Montag, 10. Juni 2013

FILMKRITIK: Lilja 4-ever (Schweden/Dänemark/Estland 2002) (10/10)

Alternative Titel: Lilya 4-ever, Лиля 4-ever

Regie: Lukas Moodysson
Produktion: Lars Jönsson
Drehbuch: Lukas Moodysson
Musik: Nathan Larson
Darsteller: Oksana Akinschina, Artyom Bogucharski, Lyubov Agapova, Elina Benenson, Pavel Ponomaryov, Liliya Shinkaryova, Thomasz Neuman, Anastasiya Bendredinova, Tõnu Kark, Nikolai Bentsler, Margo Kostelina, Tamara Solodnikova

Handlung:
Lilja (Oksana Akinschina) lebt mit ihrer Mutter (Lyubov Agapova) in einer Stadt irgendwo in der ehemaligen Sowjetunion. Als die Mutter mit ihrem Lover Sergej (Tõnu Kark) nach Amerika abhaupt und Lilja der selbstsüchtigen Tante Anna (Liliya Shinkaryova) zurücklässt, wendet sich Liljas Leben dem schlechteren. Wolodja (Artyom Bogucharski) ist der einzige, der in der Zeit zu ihr hält. Nachdem ihre Freundin Natasha (Elina Benenson) das Gerücht verbreitete, Lilja würde sich prostituieren, geht Lilja nicht mehr zur Schule. Als ihre Mutter in Amerika sie auch noch entmündigt, ist Lilja am Boden zerstört. In der Zwischenzeit trifft sie auf Andrej (Pavel Ponomaryov), der mit ihr flirtet, und ihr ein besseres Leben und einen Job in Schweden verspricht. Sie geht nach Schweden - und Wolodja begeht Selbstmord. In Schweden erwartet Lilja allerdings kein gutes Leben - sie gerät in die Hände des Zuhälters Witek (Thomasz Neuman), der sie in einer Wohnung einsperrt, sie vergewaltigt und sie zur Prostitution zwingt.

Review:
Mann, das war ja echt lange her, dass ich den gesehen habe! Das letzte mal wo ich das tat war vor 4 Jahren. Ich kaufte mir den Film letzte Woche in Rostock, und gestern Abend wurde ich wieder erinnert warum dieser Film einen so sehr in die Seele sticht. In dem Film gibt es überhaupt keine Hoffnung, das Ende ist schon am Anfang (mit "Mein Herz brennt" von Rammstein untermalt) besiegelt, der Rest des Films ist mehr oder weniger ein Flashback. Danach wechselt sich das Bild. Nun sind wir irgendwo in der ehemaligen Sowjetunion, und das ganze wird mit dem Song "Bomba" von VIA Gra untermalt (als ich den Film vor Jahren zum ersten Mal gesehen habe, verliebte ich mich in VIA Gra). Und dann lernen wir Lilja erst kennen.

Der Film zeigt einen ein sehr trostloses Bild der Realität, wie viele es in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion fühlten (so viel ich weis, hat die Situation dort wirtschaftlich etwas verbessert). Die gesamte Handlung basiert sich sehr auf das Leben der Litauerin Dangoule Rasalaite, die sich vor Jahren (nach Monaten der gezwungenen Prostitution) in Malmö das Leben genommen hat. Die Szenen des Films sind in sehr düsteren Farben (oder sehr Pastell, flach) gehalten, und erst in einer Sequenz am Ende sind die Farben eher fröhlicher. Das soll wohl symbolisieren, dass das ganze ja eh kein gutes Ende nimmt. Trostlos ist auch die Tatsache, dass Lilja von allem (ausser Wolodja) im Stich gelassen wird, von ihrer Mutter, von ihrer Tante, und von ihrer besten Freundin. Im Laufe des Films kommt einem auch der Verdacht, dass die Mutter selbst ein Opfer des Menschenhandels wurde, und dass Sergej nur ein Schleuser war. Schließlich war die Mutter hier ja auch genau so naiv wie ihre Tochter. Die Naivität Liljas kommt also daher, weil Andrej zu ihr in einer Zeit kam, in der es ihr mehr als nur schlecht ging. Die Tatsache, dass Wolodja nach seinen Tod mit Engelsflügeln erscheint, ermuntert einen ein bisschen. Längt einen allerdings nicht vom tragischen Ende ab...

Der Film wurde nach seinen Erscheinen auch von vielen Organisationen benutzt, um auf dem seit 1990 boomenden Menschenhandel aufmerksam zu machen. Ich finde, Lukas Moodysson (Fucking Åmål) hat diesen Film so richtig gut hinbekommen.

Oksana Akinschina feierte mit diesen Film ihren internationalen Durchbruch. Sie gewann auch unzählige Preise für ihre Performance. Sie wirkt im ganzen Film hindurch unglaublich natürlich, und spielt unglaublich gut. Sie gehört auch zu einen der erfolgreichsten russischen Schauspielern. Artyom Bogucharski spielt auch sehr gut als Wolodja.

In meinen Augen ein Film, den man gesehen haben muss. Aber ich muss warnen: der Film ist wirklich nichts für schwache Nerven! Er sticht einen tatsächlich richtig tief in die Seele hinein, so sehr wird man von den Taten im Film mitgenommen. Deswegen auch volle 10 Sterne.

Screenshots:





FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...