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Sonntag, 2. November 2025

Die Secondhandläden von "Udkantsdanmark"


Am Bahnhof von mit Aufsicht zu den Gleisen Richtung Kopenhagen und mit dem Krankenhaus im Hintergrund, Februar 2014 
In Dänemark nennt man alles außerhalb von Kopenhagen und deren größerer Umgebung (auf dänisch "Storkøbenhavn") "Udkantsdanmark", soll heissen, "Ausserhalbdänemark", oder die Aussenbezirke Dänemarks. Eine hässlichere Bezeichnung ist "den rådne banan", oder die "verfaulte Banana", da dort angedeutet wird, dass alles ausserhalb von Kopenhagen, Aarhus und Aalborg verrottet, da die vielen Kleinstädte und Dörfer mehr oder weniger aussterben. 

Ich bin ja selber in "Udkantsdanmark" aufgewachsen, da die Inseln Lolland und Falster wirklich oft in der Diskussion aufkommen, da dort so viele Geschäfte schliessen, weil die Kundschaft ausbleibt, und weil die meisten jungen Leute wegziehen (gerade nach Kopenhagen, Aarhus, Aalborg oder sogar Odense), sind die Mieten die niedrigsten im ganzen Land. 

Brunnen in Nørre Alslev, einer kleinen Stadt auf Falster, Spätfrühling 2014 

Aber gerade über Lolland und Falster will ich heute nicht schreiben. 

Stattdessen eher über Städte wie Næstved, Kalundborg und Ringsted, die alle drei auf Sjælland liegen und somit auch etwas dichter an Kopenhagen liegen, und dennoch zeigen wie weit entfernt diese Städte von Kopenhagen und alles was die Stadt verkörpert ist. 

Und da vor allem die Secondhandläden. 

Warum gerade die Secondhandläden? 

Weil die Secondhandläden mehr oder weniger die Geschichte und Entwicklung dieser Städte im Laufe der Zeit wiedergeben. 

Diese Läden sind meistens entweder vom Roten Kreuz, der Heilsarmee oder gewöhnliche Antiquariate oder Antiquitätenhändler, und manchmal sogar eine Mischung aus allen. Ja – diese Secondhand-Läden und Antiquariate in Städten wie Ringsted, Kalundborg, Slagelse oder Nykøbing Falster sind wie Zeitkapseln der verlorenen Moderne. Sie bewahren die Atmosphäre des Dänemarks der 1980er und 1990er Jahre, das einst optimistisch, bescheiden wohlhabend und kulturell selbstbewusst war – sich heute jedoch abgeschottet anfühlt, wie ein Standbild aus einem anderen Land.

Alte deutsche Broschüre in einem Antiquariat in Kalundborg 

Die Bücher sind oft ins dänische (und hier und da ins schwedische oder norwegische) übersetzte Romane die oft in zwei Volumen rauskamen - damals waren viele in der Mittelschicht Abonnenten von Buchklubs, wo sie diese so zugeschickt bekamen. Die Leserschaft verschwand langsam als das Digitale Zeitalter einbrach, und so findet man diese Bücher jetzt in diesen Läden. 

Aber nicht nur die Bücher sind ein Teil dieser Attraktion. 

Da ist immerhin auch die Musik - und dabei nicht nur Schallplatten. Nein, auch CDs aus der Frühzeit der CD, und es sind oft Alben von Tina Turner, den Simple Minds, Sko/Torp, Sissel, Bruce Hornsby and the Range, Vaya Con Dios....alle sitzen sie auf demselben Regal, Überbleibsel einer anderen Ära. 

Ah, erinnert sich noch jemand an damals, wo Dan Browns "Da Vinci Code" überall im Trend war, um 2006? Maeve Binchy ist auch eine typische Gestalt in diesen Regalen 

Sagt schon einiges, dass E. L. James "Fifty Shades"-Reihe auch eines Tages da sein würde, platziert neben John Irving. 

Und wie man hier oben sieht, so sind die Namen, die man heute auch so oft in diesen Läden sieht, die von Dan Brown, E. L. James, aber auch Stephenie Meyer und andere Autoren, die wegen einer Verfilmung ihrer Romane voll im Gespräch waren. 

Wobei man bei Dan Brown bedenken muss, jetzt gibt es ja mehrere Antiquariate und Secondhandläden, die seine Romane - aber vor allem den "Da Vinci Code" - nicht mehr annehmen, da einfach zu viele Exemplare davon sind. 

So kommt es bestimmt auch bald mit Meyers Twilight-Romanen oder E. L. James´ "Fifty Shades"-Reihe, die witzigerweise als Twilight-Fanfiction anfing. 

Aber auch Bestsellerautoren wie John Irving, Maeve Binchy oder Barbara Cartland sieht man auch dort. 

Und hier und da steht da noch das Provinztheater - hier in Nørre Alslev, Spätfrühling 2014 

Warum ich das alles schreibe?

Weil ich das ganze irgendwie faszinierend finde. Man sieht nicht nur, wie die Konsumkultur sich verändert hat, sondern auch wie diese kleinen Secondhandläden in der dänischen Provinz zu kleinen "Kulturmuseen" der Mittelschicht geworden sind. Gerade jetzt sind sie eine Mischung aus dem, was zwischen den späten 70´ern und den 90´ern waren (natürlich mit viel älterer Glasware und anderes richtig Antikes), aber inzwischen kommen schon Elemente aus der Mitte der 2010´er. Das ist, wie schon gesagt, ziemlich faszinierend. 

Dort steht die Welt stehen. Man sieht, wie die Namen der Großen, wie sie damals waren, auf den Regalen, während die Welt draußen weitergeht.

Und wenn das gesagt ist, bei meinem letzten Tagestrip nach Kalundborg fand ich im dortigen Antikvariat die erste dänische Übersetzung von Tewje dem Milchmann:

Übersetzt - anscheinend, wie ich hörte, aus dem deutschen - vom damaligen dänischen Oberrabbiner Marcus Melchior. 

Sonntag, 12. Mai 2024

Meine Sommerferien 2023

Meine Sommerferien letztes Jahr waren zwar etwas minimalistisch, aber viel besser als der Sommer 2022, wo nichts passierte. 

Er fing mit einem verlängerten Wochenende in Flensburg an, und ich reiste da mit dem Zug dorthin, wo mich meine Eltern abholten und wir dann bis zum Sonntag dann in einer Wohnung in der Innenstadt wohnten. 

Irgendwo in Flensburg 

Beim Alten Friedhof 

Sphinx 



Kurz nach Sonnenuntergang 


Dämmerung über Flensburg


Am Freitag hatten wir dann einen Tagestrip durch die Städte der Umgebung, unter anderen auch Rendsburg, wo wir das Jüdische Museum besuchten. 





Die Halle der ehemaligen Synagoge, gesehen von der alten Frauenempore

Die Mikwe 

Als wir am Sonntag nach Lolland fuhren, hielten wir noch an in Kolding und Fredericia. 

Blick zur Kirche in Kolding 

Das Rathaus in Kolding 




Koldinghus - dort wurden die 1943 verhafteten Juden aus Fyn und Jylland gehalten, bevor diese nach Theresienstadt deportiert wurden. 

Blick in den Hof von Koldinghus

Blick zum See



In Fredericia besuchten wir dann den Jüdischen Friedhof, einer der ältesten in Dänemark:

Der Eingang zum Jüdischen Friedhof





Grab einer Frau namens Fromet




Danach war ich zwei Nächte auf Lolland, bis ich dann nach Kopenhagen zurückreise, und für den Rest der Ferientage - bis auf dem Schabbat - hatte ich dann jeden Tag eine Tagesreise. 

Zuerst fuhr ich zum ersten Mal nach Helsingborg, Schweden:

Kurz nach der Ankunft in Helsingborg

Die Treppen von Helsingborg, auf dem Weg nach Kärnan

Eine Kirche vor einer Schule 

Die zehn Gebote in der Synagoge von Helsingborg

In der Synagoge von Helsingborg

Kärnan

Fenster in Kärnan

Das Krematorium auf dem Friedhof von Helsingborg 

Die Flagge von Skåne (Schonen)

Es war ein sehr schöner Tag in Helsingborg, und am nächsten Tag ging die Reise dann nach Kalundborg. Ich war seit dem Tag im Januar 2021 mit meinen Eltern nicht mehr in Kalundborg, bis zu dem Zeitpunkt. 


Am Hafen von Kalundborg 






Bei einem alten Hotel 

Am alten Marktplatz bei der Marienkirche, im alten Stadtzentrum 

Rose im alten Stadtzentrum 

Die Marienkirche - gebaut im Mittelalter, dann stürzte der mittlere Turm 1827 ein, und wurde erst wieder 1871 aufgebaut.  



Beim Stadtmuseum




Das alte Stadtzentrum 

Bei der alten Stadtmauer 

Beim modernen Stadtzentrum 

Es fühlte sich toll an, wieder in Kalundborg zu sein. Und dann fiel mir auf, dass die einzige Zugverbindung die nach Kopenhagen ist, und die Stadt Holbæk liegt in der Mitte dieser Rute. 

Am nächsten Tag war ich dann in Ringsted, wo ich zu dem Zeitpunkt seit zwei Jahren nicht mehr da war. 

Blick zur Domkirche 

In der Domkirche in Ringsted liegen mehrere Könige und Adlige begraben 

Eine Skulptur vor der Domkirche 



Stadtzentrum 

In einer Passage im Stadtzentrum 



Am nächsten Tag war Schabbat, und den habe ich genossen. 

Am Sonntag ging die Reise dann nach Roskilde, wo mein Handy kurz nach der Ankunft plötzlich abstürzte und ich in einem Restaurant dann kurz deren Auflade Gerät borgen musste bis das Handy nach einer Minute dann wieder da war. 

Ich besuchte dann in der Domkirche die Gräber der vielen Könige und Königinnen, die dort begraben liegen, und hatte danach einen schönen Spaziergang am Fjord. 

Ein Stuhl nahe am Bahnhof - das war nur ein Moment bevor mein Handy plötzlich abstürzte 

Kunst in der Nähe vom Bahnhof 

Allee auf dem Friedhof vor dem Bahnhof 

Fenster der Kapelle auf dem besagten Friedhof 

Tja, so ist es halt...

Das alte Stadtzentrum, nahe bei der Domkirche 

Die Domkirche, wo fast sämtliche Könige und Königinnen Dänemarks begraben sind. 

Und am letzten Ferientag ging die Reise dann zu einen sehr gewohnten Ort, nämlich Næstved. 

Am Bahnhof 

In Richtung Kopenhagen...

Das älteste Hotel in Næstved 

Bei Susåen 


Skulptur im Stadtzentrum 



Ein Feld bei Susåen 


Das Internat Herlufsholm, eine Schule, die in den letzten Jahren wegen Mobbing mehrere Skandale hatte 

Die alte Universität, jetzt ein Gebäude der Kommune 




Zurück nach Kopenhagen. 

Ja, diese Sommerferien waren zwar wirklich etwas anders, aber es waren wenigstens Ferien, und es passierte etwas. Etwas, was ich nicht vom Sommer 2022 sagen kann. 

Nun denn, ich bin jetzt mal gespannt, wie meine Sommerferien dieses Jahr aussehen werden, wenn mein Praktikum fertig ist. 

Ein Jahr ohne DSDS

  Ja, einer der Highlights der Staffel 2014, sondern überhaupt - und es ist zudem kein Zufall, dass dieses Bild hier ist. Nun denn, dieses J...