Flucht aus Kiew |
Ich bin Fassungslos.
Und dennoch nicht überrascht.
Nun hat Putin schon seit mehreren Monaten der Ukraine mit Krieg gedroht, und die Ukraine zeitgleich als Aggressor der ganzen Situation dargestellt, während die Situation im Osten der Ukraine immer mehr angespannt wurde.
Aber blicken wir mal kurz zurück, zum späten Winter 2014. Ich erinnere mich, wie die Ukraine von heute auf morgen in die Nachrichten kam, als das ukrainische Volk sich auf dem Maidan in Kiew sich gegen den Despoten Janukowitsch wendete. Einige Tage vorher las ich entweder im Stern oder im Spiegel ein Interview mit der weißrussischen Schriftstellerin Swetlana Alexejewitsch, wo sie ihre Gedanken über die Post-Sowjetstaaten teilte, und damit rechnete, dass das ukrainische Volk nicht über Janukowitsch gewinnen würde.
Dann aber geschah es - und Janukowitsch flüchtete nach Russland, in die helfenden Arme Putins.
Nun konnten die Ukrainer einen Neuanfang machen - und dann marschierte Russland rein zur Krim. Und somit begann der eigentliche Krieg in der Ostukraine, und für ein Paar Jahre war der Konflikt dort in den Medien sehr präsent - aber nach ungefähr 2017 verblasste er auch da in den Medien, obwohl der Konflikt dort noch lange nicht zu ende war.
Erst letzten Dezember kam die Ukraine wieder in die Medien, als Putins Säbelrasseln schlimmer wurde.
Die ganze Rhetorik Putins um die Ukraine erinnert mich heute wie vor acht Jahren an das, was in den 30´er Jahren im Sudetenland geschah, alles nach dem Motto "Heim ins Reich Teil 2".
Ich habe gesehen, wie einige Leute das ganze damit rechtfertigen, "die Ukraine war doch eh mal ein Teil von Russland!" - soll das heißen, dass die Mongolei dann zum Beispiel auch das Recht hat, wieder nach ihrem alten mittelalterlichen Großreich zu streben?
Das macht keinen Sinn!
Meine Gedanken sind bei den ordinären Menschen in der Ukraine.
Möge bald wieder Frieden kommen.
PS.
Putin sagt, er wolle die Ukraine "denazifizieren" - wie denn, wenn der Präsident der Ukraine selbst ein Jude ist?
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