Mittwoch, 30. Dezember 2020

Israel 2020 - ein letztes Mal vor dem Lockdown....

 Letzten Februar bin ich für zwei Wochen nach Israel gefahren, der Tradition treu - obwohl ich es normalerweise immer im Januar mache. Nichts desto trotz wurde es - trotz Zahnschmerzen die ersten Tage - ein sehr schöner Urlaub. Wie letztes Jahr habe ich zu Anfang des Tages einen schönen Spaziergang in meiner Nachbarschaft in Albertslund gemacht, um dort einige schönen Fotos zu machen. 







Ich finde es immer schön kurz vor einer Reise durch Morbærhaven zu gehen und dort Fotos zu machen - es ist dann im nachhinein immer schön so auf diesen Tag zurück zu blicken. Vor allem liebe ich es Fotos in dem Gebäude voll alter Poster aus den 80ern und 90ern zu machen - da hängen unter anderem Poster von "Waiting zu Exhale" und "Jerusalem". Dieses Gebäude werde ich vermissen, nun da ich nicht mehr dort wohne. Genau wie den gestreiften Kater meiner Nachbarin. 

Als die Zeit zur Abreise gekommen war, überkam mich jedoch ein sehr seltsames Gefühl - ich hatte gerade alles eingepackt, und die Wohnung war nun auch fertig (ich bevorzuge es immer, nach einem Urlaub in eine saubere Umgebung zurückzukehren), und dennoch....hatte ich plötzlich dieses unglaublich deprimierendes Gefühl. Es war, als ob etwas schlimmes passieren würde. Jetzt, 11 Monate später, glaube ich, dass es eine Art Vorahnung war, vor dem Eintreten der Pandemie. Ich habe schließlich den Koffer und Rucksack rausgebracht, schloss die Tür zu, und ging zur Bushaltestelle, und das im Schimmer der Dämmerung. 



Statt den Bus zum Bahnhof von Albertslund zu nehmen, machte ich es wie ich es im Jahr zuvor machte - ich nahm stattdessen den Bus 144 in Richtung Ballerup. 


Denn von Ballerup geht die S-Bahn nach Vanløse, und in Vanløse steige ich dann aus um von dort die Metro direkt zum Flughafen zu nehmen. Ich werde in Zukunft auch wieder eine so witzige Rute finden, um zum Flughafen zu kommen. 

Es ist schön, zu sehen wie die Metro dann nach Fasanvej unterirdisch wird um dann auf Amager wieder auf die Oberfläche zu kommen - und dann in der Dunkelheit, wo man die Lichter der Gebäude sieht. Ist immer wieder schön. Und dann kommt man endlich am Flughafen an. 

Und dann....hiess es warten. Denn das Check in war aus irgendeinen Grund sehr verspätet. 

Warten auf das Boarding nach Moskau....

In der Nacht ging dann mein Flieger nach Moskau, und es war ein sehr entspannter Flug. Es war auch schön, wieder in Moskau zu sein, und ich konnte den Flughafen da wieder so richtig geniessen. 




Irgendwo über dem Schwarzen Meer....

Der Flug nach Tel Aviv war wieder sehr entspannend und mit guten Essen. Als der Flieger dann in Tel Aviv landete, war es wieder so schön. Und die Schlange bei der Passkontrolle war diesmal sogar kürzer! Das erlebt man auch nicht alle Tage. 

Nachdem ich es mir dann in der Wohnung gemütlich gemacht hatte, ging ich danach einen sehr entspannten Spaziergang in Richtung Jaffa, und ging danach in eines meiner Lieblingslokale Tel Avivs. Nach dem Essen ging ich dann zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder ins Kino dort. Ich schaute "Jojo Rabbit", und es war ein riesiges Vergnügen. 







Am Schabbat ging ich dann in meine Lieblingssynagoge an der Frishman Strasse, und am Sonntag ging ich dann für zwei Tage nach Ein Bokek, und besuchte in den zwei Tagen auch wieder Masada:







Am Tag nach meiner Rückkehr nach Tel Aviv bin ich dann für einen Tag nach Beerscheba gefahren, und habe da nach drei Jahren wieder den Campus besucht:




Als ich am Abend wieder in Tel Aviv war, sah ich folgendes am Bahnhof:


Kurz darauf besuchte ich dann wieder Jerusalem - und hatte da zum ersten Mal nach 6 Jahren wieder koreanisch gegessen:

Und ich besuchte zum ersten Mal den Stadtteil Yemin Moshe:







Hier natürlich die Kotel:



Dann besuchte ich Hebron, um an der Machpela zu beten:





In den letzten Tagen besuchte ich dann noch Netanja:






Und hier noch einige Aufnahmen aus Stadtteil Kerem HaTeimanim in Tel Aviv:








Dieses Bild von Dana International ist genial 





Oh, Injera - wie ich das vermisse! 

Und hier noch weitere aus Tel Aviv:









Und vom Tag der Abreise:












Dieser Urlaub war einfach fantastisch - und ich denke immer wieder sehr gerne an ihn zurück. Mit G-ttes hilfe werde ich bald wieder zurück sein. 

Bitte lass das Jahr enden.....

Wow. 2020 war ja wirklich ein sehr bizarres, anderes Jahr, als man es noch letzten Dezember und Januar erwartet hatte. 

Ich bin froh, dass ich im Februar wenigstens noch einen fantastischen Urlaub in Israel hatte, bevor die Pandemie ausgerufen wurde und der Lockdown begann. Einige Wochen danach erfuhr ich, wie ein Gemeindemitglied der mir sehr am Herzen lag am Coronavirus gestorben war - und ich hatte ihn noch am Schabbat vor Purim noch gesehen. Das war wirklich sehr hart. 

Auf einmal war alles anders. Aber dennoch habe ich das beste daraus gemacht, mich an die Regeln gehalten, und habe Albertslund - mal abgesehen wenn ich im koscheren Laden war - so gut wie nie verlassen. Das erste Mal, wo ich wieder in der Innenstadt war, war als die Synagogen wieder aufmachten. Das fühlte sich unglaublich seltsam an. 

Ich ging jedenfalls sehr oft spazieren, vor allem im Wald neben mir. Was mich aber störte war die Tatsache dass da dann sehr viel mehr Menschen waren als üblich. Und irgendwann wurde ich auch müde davon. 

Aufgenommen auf einem Spaziergang in Albertslund, kurz nach Anfang des Lockdowns 

Aber wenn es eines gibt, was ich wirklich über diese Pandemie hasse, dann ist es das, was es mit den Menschen gemacht hat. Denn die Pandemie hat wirklich das schlimmste aus den Menschen rausgeholt - sowohl Online als auch im echten Leben, und es deprimiert mich wirklich sehr. 

Die einzige Woche, an der ich noch so gerne zurückdenke seit Beginn der Pandemie ist die Woche die ich im August in Flensburg war. Das war wirklich dringend nötig, da ich so gerne dahin wollte zum 10-Jahresjubiläums meiner letzten zwei guten Urlaube dort im Jahre 2010. Was wirklich half, war die Tatsache, dass ich an dem Tag in August los fuhr, wo ich 2010 das Gymnasium begann - so war es sehr gut, ein schlechtes, traumatisches Datum in ein gutes zu machen. 

In der Nähe von Køge, auf dem Weg nach Flensburg.

Im Herbst bin ich dann auch endlich umgezogen. Das war sehr erleichternd, aber auch sehr anstrengend, und ich habe nicht vor, so schnell wieder umzuziehen. 

Und dennoch....ich kann dieses Jahr nicht mehr aushalten. Die Lage wurde in den letzten zwei Monaten wieder schlechter, und in Deutschland wurde ja für November dann der "Teil Lockdown" ausgerufen - deswegen konnte ich im Dezember nicht mit meinen Eltern nach Berlin, wie wir es sonnst machen. Im Dezember wurde hier in Dänemark dann auch alles wieder geschärft zu dem Punkt, wo Restaurants und Imbisse geschlossen bleiben bis aufs weiteres, und vor einigen Wochen wurde die Große Synagoge Kopenhagen auch wieder bis aufs weitere geschlossen. Und dann war ja dann noch die Sache mit den Nerzen.... 

Ich muss sagen. Das letzte Mal, wo ich mich so sehr auf das Ende eines Jahres gefreut habe, war 2013 - da ging es mir zum Ende des Jahres so schlecht, dass ich mich so sehr auf 2014 freute. Hoffentlich wird 2021 für uns alle ein schöneres Jahr - und ich hoffe, dass alles noch gut wird. Ich hoffe so sehr, im Herbst wieder ein Studium zu beginnen. Ich habe solch eine Angst.

Diese Welt Uhr im Herzen Flensburgs ist für mich der Inbegriff von Fernweh. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...