Sonntag, 12. April 2020

Die schönsten Städte die ich besucht habe

Da wir wohl alle jetzt zuhause festsitzen und nirgendwo hin können - naja, es sei denn zum Supermarkt oder zur Apotheke - träumen so einige von uns von fernen Orten.

Ich träume seit Wochen abwechselnd von Flensburg (wo ich normalerweise immer vor Pesach hinreise), Berlin, Stockholm, Wien oder sogar von Städten wo ich noch nie war, wie New York, Kapstadt oder London.

Ich erzähle hier mal von einigen von den schönsten Städten in denen ich war, in keiner bestimmten Reihenfolge.

Fangen wir also an.

Berlin


Ich war mit 11 Jahren zum ersten Mal in Berlin, aber verliebte mich erst nach und nach in diese Stadt. Mein jetziges Verhältnis zur Stadt bekam ich allerdings erst als ich 2012 zum ersten Mal alleine in die Stadt reiste - da bekam ich das Bedürfnis, dorthin zu ziehen. Das hat sich allerdings nach meinen ersten Aufenthalt in Israel geändert. 

Wenn ich nach Berlin reise, bevorzuge ich es im Stadtteil Prenzlauer Berg zu wohnen, da ich dann dicht an der Synagoge Rykestraße bin, wo ich dann normalerweise am Schabbat zum G-ttesdienst gehe. Der Prenzlauer Berg ist auch an sich ein sehr schöner Stadtteil, der in den letzten Jahren auch sehr schon saniert wurde. Es ist ein sehr farbenfroher Stadtteil, und die Farben strahlen besonders im Sommer. Ein anderer Ort dort denn ich sehr gerne besuche ist der alte Jüdische Friedhof Schönhauser Allee, und die Kulturbrauerei ist auch ein sehr berauschender Ort im Sommer. 

Eines der Sachen die ich am meisten liebe ist das reisen mit der S-Bahn, und ich liebe vor allem die Aussicht wenn diese an das Pergamonmuseum und der Kuppel der Neuen Synagoge vorbeifährt. 

Der Kurfürstendamm ist auch ein sehr berauschender Ort, und bei Nacht ist da auch sehr schön beleuchtet. 

Andere Orte in Berlin die ich sehr liebe ist das Sony Center am Potsdamer Platz, wo auch die deutsche Kinemathek liegt. Im selben Gebäude ist auch eine Filmschule, in der ich mal studieren wollte. Und dann ist da noch die Gegend um die Neue Synagoge an der Oranienburgerstrasse in Berlin-Mitte, wo neben dem Museum im Centrum Judaicum der Neuen Synagoge auch der Monbijou-Park liegt, das Pergamonmuseum und der Dorotheenstätische Friedhof. 

Ich hoffe bald wieder da zu sein.

Tel Aviv 


Ich verliebte mich in Tel Aviv als ich die Stadt zum ersten Mal besuchte. Es ist eine Stadt, in der ich sehr gerne Zuflucht vor dem Balagan hier in Kopenhagen suche, und wo ich mich immer sehr zuhause fühle - vielleicht eines der Orte überhaupt, wo ich mich komplett zuhause fühle. Ich fühle dort ein ganz anderes Lebensgefühl, das ich nirgendwo anders finden kann.

Ich finde es sehr passend, wenn einige Tel Aviv als "Berlin am Meer" bezeichnen - denn es hat so einige von den Dingen, die man auch in Berlin findet, wie die vielen Cafés, besonders an der Dizengoff Strasse kann ich Parallelen zum Kurfürstendamm oder Unter den Linden finden.

Ich finde es auch so, dass selbst die einfachsten Straßenecken eine besondere Schönheit ausstrahlen.

Orte, die ich in Tel Aviv sehr gerne bin, sind der Strand, die Dizengoff Strasse, der Trumpeldor Friedhof, die Internationale Synagoge an der Frishman Strasse, Die Dizengoff Square, das alte jemenitische Viertel Kerem haTeimanim und der Carmel Markt.

Jerusalem 


Oh Jerusalem....die Hauptstadt Israels, die Hauptstadt des jüdischen Volkes. Auch ein Ort wo ich mich unglaublich zuhause fühle, und ein Ort, wo ich von Anfang an eine große Verbundenheit gespürt habe. 

Ich werde nie den Moment vergessen, wo ich zum ersten Mal die Kotel, die Klagemauer, besucht habe. Ich würde sogar sagen, dass das der wohl schönste Ort der Welt ist. Beim beten spüre ich da eine ganz besondere Energie, die sehr schwer ist, wo anders zu finden. Der einzige Ort, wo ich eine ähnliche Energie verspüre, ist in der Machpela in Hebron. 

Und generell finde ich die Altstadt sehr schön, und ich gehe da sehr gerne spazieren und fotografiere selbst die wohl so banalsten Dinge. 

Ein anderer Ort, den ich gerne besuche ist das alte bucharische Viertel (Schchunat haBucharim), dass Ende des 19. Jahrhunderts von bucharischen Juden aus Zentralasien erbaut wurde, und später von iranischen Kryptojuden (Nachkommen von Juden, die 1839 nach einem Pogrom in Maschhad allesamt gezwungen wurden, zum Islam zu konvertieren und danach im Untergrund das Judentum praktizierten) bewohnt wurde. 

Mea Schearim, das wohl berühmteste Viertel das meist von Haredim bewohnt wird, ist auch ein sehr berauschendes Viertel. Ich gehe da nur zum einkaufen hin, da es dort billiger ist Dinge einzukaufen als in Orten wo viele Touristen sind. 

Andere Orte die ich gerne besuche, sind der Ölberg, Jad Vaschem, das Israel Museum, Jemin Mosche, die Jaffa Strasse, und der Basar Machane Jehuda.

Wien


Wien besuchte ich zum ersten Mal 2013, auf dem Weg zurück aus Israel. Es war wohl auch da, wo ich realisierte, dass ich mich nur am Leben fühle, wenn ich reise, und dass ich ohne das reisen nicht leben kann. Ich war damals nur 8 Stunden in Wien, aber hatte da genug Zeit mich da in die Stadt zu verlieben. Ich war da im Volksgarten, und besuchte ein indisches Restaurant - Zum Moghulhof - und ging spazieren in der Nähe vom Parlamentsgebäude. 

Erst 2017 besuchte ich die Stadt wieder, und es war eine sehr, sehr schöne Woche, und ich hoffe bald wieder zurück zu sein. 

Ich besuchte da zum Schabbat den Stadttempel. Das war wohl die schönste Synagoge, die ich je besucht habe. Ich besuchte auch das Jüdische Museum, und war auch in der Leopoldstadt, wo ich mehrere koschere Restaurants besuchte. Ich besuchte auch die jüdische Abteilung vom Wiener Zentralfriedhof, und war auch am Stephansplatz. Ich besuchte auch das Schloss Schönbrunn, aber war nicht im Schloss, da sämtliche Führungen an dem Tag schon ausgebucht waren. 

Am Tag vor meiner Abreise besuchte ich noch das Leopoldmuseum, und als ich am nächsten Tag abreiste, kam es mir so vor als hätte ich die Reise gerade eben angetreten.

Stockholm 


Ich besuchte Stockholm zum ersten Mal letzten Sommer mit meinen Eltern - das waren wirklich unvergessliche Tage. Stockholm ist nicht nur die Hauptstadt Schwedens, sondern auch die grösste Stadt Skandinaviens. Wir wohnten in ein Hotel in der Vorstadt Nacka, und es waren ungefähr 50 Minuten zu Fuß zur Adass Jisroel Synagoge, die ich zum Schabbat besuchte. 

Stockholm ist kaum zu vergleichen mit Kopenhagen, da es nicht nur viel grösser ist, sondern einfach nur eine ganz andere Welt ist. In vielen Dingen ist Stockholm auch viel mehr pompöser als Kopenhagen, da die schwedischen Könige es liebten ein wenig zu übertreiben. 

Das sieht man vor allem im Palast, der in der Altstadt liegt. Ein sehr schöner Palast. Ein Besuch in dem Palast macht die Geschichten, die dort passiert sind, fast lebendig wenn man durch die Räume und Hallen geht. 

Die Altstadt an sich ist auch ein sehr schöner Ort. Doch überkam mir immer ein sehr komisches Gefühl, wenn ich an die Deutsche Kirche vorbei ging. Im 17 Jahrhundert kamen zwei wohlhabende jüdischen Familien aus Deutschland in Stockholm an, um sich da niederzulassen. Am Tag nach ihrer Ankunft wurde in der deutschen Kirche ein riesiges Fest angerichtet, zu dem Anlass dass diese jüdischen Familien sich an dem Tag taufen ließen, mit der schwedischen Königsfamilie als Taufpaten. 

Ich besuchte auch das jüdische Museum, und ich besuchte mit meinen Eltern auch den riesigen Schlosspark, der direkt vor der Stadt liegt. 

Stockholm will ich bald wieder besuchen.

Göteborg


Göteborg wird immer einen ganz besonderen Platz in meinen Herzen haben. Als ich damals im Frühling 2016 erfuhr, dass ich im darauffolgenden Sommer nach zwei Jahren meinen Gijur fertigmachen würde, sagte unser Gemeinderabbiner mir, dass ich vorher in Göteborg meine Brit Mila haben würde. Das bekam ich also, aber in dem Wochenende verliebte ich mich auch in die Stadt. 

Meinen Eltern hat es in Göteborg auch sehr gefallen, und im darauffolgenden Jahr fuhren wir also wieder nach Göteborg. Es ist eine sehr schöne, entspannte Stadt am Meer, und es ist sehr berauschend wenn man da durch die Strassen geht. 

In der alten Stadtmitte liegt die große Synagoge, umgeben von Hotels, und in der Nähe, an den Kanälen liegend, liegt das Stadtmuseum, dass ich mit meinem Vater besuchte. 

Einen Ort, den ich sehr gerne empfehlen würde währe der Vergnügungspark Liseberg, wo ich mit meinem Vater im Riesenrad sassen, und er fast Panik bekam. 

Auf dem Weg raus aus der Stadt besuchte ich mit meinen Eltern auch den alten Jüdischen Friedhof. 

Göteborg will ich auch sehr gerne wieder besuchen.

Istanbul


So, in Istanbul war ich zwar auch nur für einige Stunden auf dem Weg zurück aus Israel 2014, und ich sah auch nur den Taksim Platz, aber trotzdem will ich die Stadt hier miteinbeziehen.

Das war ein sehr schöner Aufenthalt, und ich habe wohl auch nur die Hälfte des Taksim Platzes gesehen, da der sehr riesig ist. Aber was ich gesehen habe war schon genug um mich in diese riesge Metropole zu verlieben.

Ich bin aber dann zurück zum Flughafen gefahren, als ich wirklich erschöpft war, da ich in der Nacht vorher nicht viel Schlaf hatte. Als ich dann am Flughafen Internet hatte, erfuhr ich, dass im zum Hebräisch-Studium an der Universität Kopenhagen zugelassen wurde. Da begann ein neues Kapitel in meinem Leben - ein Kapitel, dass letzten Februar nach 6 Jahren endete.

Brüssel 


Zu Beginn der Sommerferien 2017 hatte ich einen sehr schönen ein-Tages Ausflug nach Brüssel. Das war ein wirklich unvergesslicher Tag, und ich hoffe auch da eines Tages wieder zu sein. Ich war da auch an einen Bus, der durch die ganze Stadt fuhr, und es war ein sehr schöner, sonniger Tag. 

Als ich dann am Abend wieder zurück am Flughafen war, war ich sehr zufrieden mit dem Tag.

Hamburg


Oh Hamburg....diese Stadt mag zwar nicht so schön sein wie Berlin, aber dennoch ist es immer so schön da zu sein. Die Jüdische Gemeinde in Hamburg ist auch die Gemeinde, die ich am allerliebsten besuche, und ich habe die Stadt an sich regelmäßig seit 2017 besucht. Davor waren es meistens nur ein-Tages Besuche wenn ich für eine Woche in Flensburg war. 

Die Orte, die ich da am liebsten besuche, ist der Jungfernstieg, das Stadtzentrum, die Reeperbahn, Altona, der Jüdische Friedhof Altona, der Jüdische Friedhof Ohlsdorf, und die Synagoge Hohe Weide in Eimsbüttel. 

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