Mittwoch, 30. Dezember 2020

Bitte lass das Jahr enden.....

Wow. 2020 war ja wirklich ein sehr bizarres, anderes Jahr, als man es noch letzten Dezember und Januar erwartet hatte. 

Ich bin froh, dass ich im Februar wenigstens noch einen fantastischen Urlaub in Israel hatte, bevor die Pandemie ausgerufen wurde und der Lockdown begann. Einige Wochen danach erfuhr ich, wie ein Gemeindemitglied der mir sehr am Herzen lag am Coronavirus gestorben war - und ich hatte ihn noch am Schabbat vor Purim noch gesehen. Das war wirklich sehr hart. 

Auf einmal war alles anders. Aber dennoch habe ich das beste daraus gemacht, mich an die Regeln gehalten, und habe Albertslund - mal abgesehen wenn ich im koscheren Laden war - so gut wie nie verlassen. Das erste Mal, wo ich wieder in der Innenstadt war, war als die Synagogen wieder aufmachten. Das fühlte sich unglaublich seltsam an. 

Ich ging jedenfalls sehr oft spazieren, vor allem im Wald neben mir. Was mich aber störte war die Tatsache dass da dann sehr viel mehr Menschen waren als üblich. Und irgendwann wurde ich auch müde davon. 

Aufgenommen auf einem Spaziergang in Albertslund, kurz nach Anfang des Lockdowns 

Aber wenn es eines gibt, was ich wirklich über diese Pandemie hasse, dann ist es das, was es mit den Menschen gemacht hat. Denn die Pandemie hat wirklich das schlimmste aus den Menschen rausgeholt - sowohl Online als auch im echten Leben, und es deprimiert mich wirklich sehr. 

Die einzige Woche, an der ich noch so gerne zurückdenke seit Beginn der Pandemie ist die Woche die ich im August in Flensburg war. Das war wirklich dringend nötig, da ich so gerne dahin wollte zum 10-Jahresjubiläums meiner letzten zwei guten Urlaube dort im Jahre 2010. Was wirklich half, war die Tatsache, dass ich an dem Tag in August los fuhr, wo ich 2010 das Gymnasium begann - so war es sehr gut, ein schlechtes, traumatisches Datum in ein gutes zu machen. 

In der Nähe von Køge, auf dem Weg nach Flensburg.

Im Herbst bin ich dann auch endlich umgezogen. Das war sehr erleichternd, aber auch sehr anstrengend, und ich habe nicht vor, so schnell wieder umzuziehen. 

Und dennoch....ich kann dieses Jahr nicht mehr aushalten. Die Lage wurde in den letzten zwei Monaten wieder schlechter, und in Deutschland wurde ja für November dann der "Teil Lockdown" ausgerufen - deswegen konnte ich im Dezember nicht mit meinen Eltern nach Berlin, wie wir es sonnst machen. Im Dezember wurde hier in Dänemark dann auch alles wieder geschärft zu dem Punkt, wo Restaurants und Imbisse geschlossen bleiben bis aufs weiteres, und vor einigen Wochen wurde die Große Synagoge Kopenhagen auch wieder bis aufs weitere geschlossen. Und dann war ja dann noch die Sache mit den Nerzen.... 

Ich muss sagen. Das letzte Mal, wo ich mich so sehr auf das Ende eines Jahres gefreut habe, war 2013 - da ging es mir zum Ende des Jahres so schlecht, dass ich mich so sehr auf 2014 freute. Hoffentlich wird 2021 für uns alle ein schöneres Jahr - und ich hoffe, dass alles noch gut wird. Ich hoffe so sehr, im Herbst wieder ein Studium zu beginnen. Ich habe solch eine Angst.

Diese Welt Uhr im Herzen Flensburgs ist für mich der Inbegriff von Fernweh. 

Dienstag, 1. Dezember 2020

FILMKRITIK: A Chinese Ghost Story II (Hongkong, 1990) (7,5/10)

 


Alternative Titel: Sien nui yau wan II: Yan gaan do,  倩女幽魂 II:人間道

Regie: Tony Ching Siu-Tung
Produktion: Tsui Hark
Drehbuch: Kan Keito, Lau Tai-Muk
Musik: Romeo Diaz, James Wong
Darsteller: Leslie Cheung, Joey Wong, Michelle Reis, Jacky Cheung, Lau Siu-Ming, Lau Shun, Wu Ma, Waise Lee, Yeung Jing-Jing, Johnny Koo, Lee Fai, Ku Feng

Handlung:
Nach den Begebenheiten des ersten Teils kehrt Ling Choi-San (Leslie Cheung) an den Ort zurück, wo alles begann. Inzwischen ist im Land jedoch Unrecht und Korruption grösser denn je, und als er mit einem Kriminellen verwechselt wird, landet er im Gefängnis und soll hingerichtet werden. Sein Mithäftling (Ku Feng), ein bekannter Dissident, hilft ihn jedoch rechtzeitig zur Flucht. Aus versehen nimmt er das Pferd des Taoisten Chi Chau (Jacky Cheung) an sich, und landet in einem verlassenen Gut, wo die beiden sich schließlich begegnen. Später in derselben Nacht treffen sie auf eine Gruppe Rebellen, geführt von den Schwestern Ching Fung (Joey Wong) und Yuet Chi (Michelle Reis). Ling verliebt sich sofort in Ching Fung, die seiner alten Liebe Nip Siu-Sin ähnelt, und sowohl sie als auch Yuet Chi verlieben sich in ihn. Später gelingt es ihnen, ihren gefangenen Vater (Lau Siu-Ming) zu befreien, doch dann erwartet sie alle die wahre Gefahr in Gestalt des Hohepriesters (Lau Shun).....

Review:
Ich wollte schon früher mit der Review kommen, es geschah dann allerdings so einiges in den letzten Monaten nachdem ich den ersten Teil besprochen hatte. Ich hatte die Reihe seit 11 Jahren nicht mehr gesehen, und es wurde Zeit für Nostalgie. Und man, was machte das Spaß. Ich muss allerdings sagen, dass ich noch immer nicht so ganz verstehe, weshalb viele Fans der Reihe den zweiten Teil vor den dritten Teil bevorzugen, nur weil Leslie Cheung noch mit ist. Allerdings muss ich nun auch sagen dass ich in den letzten 11 Jahren auch so einiges über das Verhältnis der Hongkonger zur Volksrepublik China gelernt habe, und angesichts der Tatsache dass die Kommunistische Partei Chinas nun Hongkong genau so unterdrückt wie den Rest des Landes (...und deren besetzten Gebiete), so konnte ich in dem Film bei dem neuen mal ansehen mehrere Subtexte erkennen, die sich gegen die Volksrepublik richteten, und die Angst vieler Hongkonger, die Freiheit zu verlieren die sie während der Zeit als britisches Subjekt bekamen. Das machte das ansehen des Films sehr tragisch. 

Aber nun zum Film selbst. Wie üblich sind Fortsetzungen nicht so gut wie der Vorgänger, aber dennoch macht dieser Film Spaß. Die Akteure sind toll, die Sets sind toll, und die Effekte sind (meistens) toll. Leslie Cheung und Joey Wong sind wie gewohnt sehr gut hier, und ihre Chemie ist genau so gut wie im Vorgänger. Michelle Reis ist auch ganz solide in der (recht lustigen) Dreiecksbeziehung, die gezeigt wird. Eines der Highlights im Cast ist definitiv Jacky Cheung, der auch das Titellied (....das Jahre später von einem chinesischen Streamingdienst verboten wurde, da es das Tiananmen-Massaker von 1989 besprach - was den politischen Bezug dieses Filmes noch deutlicher macht) für den Film sang. Jede Szene mit ihn ist ein Genuss, und sein Spiel ist auch sehr gut. Lau Siu-Ming spielt dieses Mal den Vater, und man sieht überhaupt nicht, dass es sich um den selben Schauspieler handelt, der im Vorgänger die Hexe spielte. Den Bösewicht übernimmt dieses Mal Lau Shun, der seltsamerweise mit einer Frauenstimme redet - was seine Szenen allerdings auch recht witzig machen. Wu Ma taucht im Klimax des Filmes auf und rettet wieder den Tag. Waise Lee ist auch sehr gut in seiner Nebenrolle, und Ku Feng glänzt sehr in seinem Gastauftritt.  

Die Musik von Romeo Diaz und James Wong ist nach wie vor sehr gut, und die Effekte sind (wie gesagt meistens) sehr gut - eines der absoluten Highlights des Films ist eine Szene in der Ching Fung von einem Dämon besessen worden ist, und ein Exorzismus an ihr gemacht werden muss - die Szene ist genial, witzig und beweist auch was für eine gute Schauspielerin Joey Wong ist. 

Ich bevorzuge von den Fortsetzungen nach wie vor den dritten Teil, aber beide Filme kommen an den Vorgänger nicht an. 

Screenshots:
























































































































FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...