Sonntag, 30. November 2014

Und schon ist der November vorbei....

Ja, morgen ist der November vorbei. Dieser Monat ging wieder einmal sehr schnell vorbei - allerdings geht für mich im Moment vieles sehr schnell. Ich finde es unglaublich, dass es schon vier Monate her ist, dass ich nach Kopenhagen gezogen bin.

Mein Leben hat sich endlich geändert, ich bin jetzt endlich glücklich - dauerhaft.

Ich muss auch sagen, dass Jom Kippur für mich ein Wendepunkt war - ab da wusste ich, wo mein eigentlicher Umgangs-kreis hingehört. 

Sonntag, 16. November 2014

Herbst in Kopenhagen

Nachdem der September und die erste Hälfte des Oktobers eher warm bis unglaublich heiß war, kam auf einmal die Kälte des Novembers, wie man ihn sonst auch gewohnt ist. Der Herbst ist schon eine seltsame Jahreszeit - man wird daran erinnert, dass nicht alles ewig hält, und alles zerfällt. Dazu sind die Wälder und Parks in dieser echt kalten Jahreszeit auch wunderschön, wegen den vielen Farben. 

Hier einige Eindrücke:


 Ja, der Herbst ist schon was besonderes.

Jetzt kommt allerdings der Winter (der nicht so kalt werden wird, anscheinend), und ich freue mich jetzt schon auf den Frühling.

Montag, 10. November 2014

76 Jahre Kristallnacht - Gedenken in Kopenhagen

Jair Melchior, der neue Oberrabbiner Dänemarks, bei seiner Rede
Gestern sind es 76 Jahre her, dass die Synagogen in Deutschland und Österreich brannten, und die Scherben der jüdischen Geschäfte auf den Strassen lagen und aufleuchteten. Gestern gab es zum Gedenken zwei Veranstaltungen, in zwei verschiedenen Stadtteilen Kopenhagens. Ich war auf der autentischeren Veranstaltung, die zum Teil auch von der jüdischen Gemeinde mitorganisiert wurde. Dort sprach auch der neue Oberrabbiner, Jair Melchior. Andere Redner waren unter anderen die bekannte pakistanisch-dänische Radiomoderatorin Rushy Rashid und der Zeitzeuge Hans Goldstein, der erzählte, wie er die Kristallnacht damals in Wien miterlebte.

Die Menge war voll mit Fackeln, und in den Pausen wurde Klezmermusik gespielt, auf hebräisch, arabisch, jiddisch und dänisch. Mir gefiel die Veranstaltung, und als Hans Goldstein erzählte, kamen mir die Tränen. 

Das Einzige, dass mich auf der Veranstaltung störte, waren die Vielen, die mit Keffijehs ankamen. Für die die nicht wissen, was das ist: die Keffijeh ist ein traditionelles arabisches Tuch, das von Männern getragen wird. Die PFLP begann die Keffijeh immer dicht am Hals zu tragen, und somit wurde sie ein Symbol für den "palästinensischen Befreiungskampf". Danach fingen Linksradikale sie immer wieder als Statement zu tragen. Und die, die gestern bei der Veranstaltung damit auftauchten, kamen mit einem Statement - einer hat sogar grüne Flyer ausgeteilt, allerdings habe ich nicht gesehen was darauf stand. Vielleicht ist es auch gut so. 

Die andere Veranstaltung, die im mehrheitlich von muslimischen Einwanderen bewohnten Stadtviertel von Nørrebro stattfand, war von der linken (oder eher linksextremen) Partei Enhedslisten (Einheitsliste, übersetzt) organisiert. "Nein zu Diskriminierung, nie wieder Kristallnacht", hies der Spruch der Veranstaltung - wenn man sich dann den Infotext durchliest, wird einen schlecht. Keine jüdische Organisation wurde eingeladen, und auch keine Zeitzeugen oder ähnliches. Es wurde nur von allgemeinen Rassismus (besonders hervorgehoben wurden Muslime) und von Homophobie gesprochen. Auch war das Titelbild eine Zeichnung einer Muslima mit Kopftuch ("die Muslime sind die verfolgten Juden von heute"). Und über die damalige Kristallnacht wird nur gesagt, das "mehrere jüdische Geschäfte wurden zerstört und tausende Juden verhaftet". 

Aber der Höhepunkt ist das hier: es wurden auch Spenden eingesammelt - wohin den? Die Spenden gehen angeblich zu den Krankenwagen des roten Halbmondes in Gaza. IST DAS IHR ERNST? Woher wissen sie denn, dass die Spenden wirklich zum roten Halbmond gehen, und nicht in die Hände der Hamas?

Aber bei einer Partei mit so vielen Judenhassern wundert mich das ehrlich gesagt nicht. 

Samstag, 8. November 2014

3 Monate Kopenhagen!

Mein Lieblingsort in Kopenhagen: die grosse Synagoge
Wie ich im August berichtete, bin ich nun endlich umgezogen. Es wurde auch wirklich langsam Zeit. Ich bin nun mit dem Hebräischstudium angefangen, und obwohl ich vom neuen Oberrabbiner noch kein grünes Licht bekommen habe, sagen meine Freunde hier, dass meine Konversion schon angefangen habe. 

In der Zwischenzeit ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich jeden Tag glücklich bin - so ging es mir nicht auf Lolland! Der Neuanfang tat mir wirklich gut - mir ist nun klar geworden, dass mein eigentliches Leben erst jetzt beginnt, jetzt, wo ich endlich auf eigenen Beinen stehe. Baruch H´. 

Jedes Wochenende gehe ich zum Schabbat in die Synagoge - Freitagabends meistens in der kleinen Synagoge im Chabad-Haus, Samstagmorgens dann in der grossen Synagoge. Ich liebe es. Allerdings ist es ziemlich schwierig, meinen nichtjüdischen Freunden zu erklären warum ich es liebe jedes Wochenende Stundenlang in der Synagoge zum G-ttesdienst zu sitzen. Man kann es Nichtjuden nicht erklären, sagt ein Freund von mir. Da hat er recht. 

Ich liebe auch meine kleine Wohnung hier in der Vorstadt Albertslund - hier fühle ich mich wohl. 

Und der Hebräischunterricht macht mir spass, und ich langweile mich auch nicht! 

PS:
Der Grund, weshalb ich die letzten drei Monate hier nicht gebloggt habe, ist der hier: im August hatte ich keine richtige Zeit weil ich vieles andere um die Ohren hatte (mich in der neuen Umgebung einzugewöhnen, die Hochzeit meines Cousins in Deutschland etc ), und im September ging mein Computer kaput. Letzte Woche wurde er dann G-tt sei dank wieder repariert...oy vey....

Freitag, 15. August 2014

Letzte Nacht auf Lolland!

So, morgen öffnet sich ein neues Kapitel in meinem Leben. Es fühlt sich irgendwie seltsam an...immerhin habe ich mein ganzes Leben hier auf Lolland verbracht!

All zuviel werde ich aber nicht vermissen.

Ich brauche einen Neuanfang. Und der kommt dann endlich morgen.

Hinterm Horizont geht´s weiter. 
Ich brauche jetzt ein Bisschen den Abstand von Lolland - hier sind noch viel zu viele Schatten von den drei Jahren im Gymnasium und der Zeit der Grundschule 2000-2010. Ich brauche wirklich einen Neuanfang....in der Zwischenzeit ist alles wichtige gepackt worden.

Mittwoch, 13. August 2014

53 Jahre Mauerbau

Szene am Tag des Mauerbaus, 13. August 1961
Heute ist es 53 Jahr her, dass die SED in Berlin eine Mauer bauen lies, die 28 Jahre lang eine ganze Stadt und mehrere Familien voneinander trennte. Mindestens 245 Menschen wurden erschossen, als diese versuchten, in den Westen zu gelangen. 

G-tt sei dank steht die Mauer nicht mehr, und Berlin (und Deutschland) ist wieder vereint. 

Immer, wenn ich an den Orten gehe, wo die Mauer mal stand, läuft mir ein kalter schauer den Rücken runter. Ich muss an die zahllosen Menschen denken, die dort gestorben sind. Einen Tod, der eigentlich erst in den 80´ern "legalisiert" wurde, obwohl schon davor auf die Flüchtlinge geschossen wurden. 

Zu schade, dass Walter Ulbricht seine Strafe nie bekam - und schade, dass Erich und Margot Honecker nicht dass Schicksal der Ceaucescous in Rumänien teilen mussten. 

Währenddessen sind leider viele Ex-Stasis in der Politik und im öffentlichen Amt tätig, und leider existiert das stalinistische Hetzblatt "Junge Welt" noch. 

Wir erinnern uns - zum 50. Jahrestag des Mauerbaus verhöhnte dieses Blatt die Maueropfer:


Inzwischen bin ich auch tatsächlich davon überzeugt, dass der Sozialismus eine Lüge ist, eine Illusion. Sie existiert nicht, funktioniert nicht. Es wurde schon X-Mal versucht (Lenin, Stalin, Hitler, Kim Il-Sung, Mao,  Ceaucescou, Pol Pot....), und ist immer wieder als Diktatur hervorgekommen, die den Individuellen Menschen verachtet.

Ich zitiere zudem mal aus Christa Wolfs Magnum Opus, Der geteilte Himmel:

"Der Himmel teilt sich zuallererst." 

Montag, 11. August 2014

Am Samstag fange ich ganz neu an.

Vergangenes hinter sich lassen
Am Samstag fängt es früh morgens an - da ist alles gepackt worden, und ich werde dann nach Albertslund fahren, wo ich mit meinen Eltern dann meine Wohnung dann dekorieren werden.

Es wurde auch langsam Zeit. 

Eigentlich hatte ich in mir selber Lolland in dem Moment hinter mich gelassen, wo ich letztes Jahr für zwei Monate nach Israel ging. 

Die Zeit seit meiner Rückkehr bis jetzt würde ich eher eine Art Fegefeuer nennen, bevor ich endlich wieder einen neuen Abschnitt in meinem Leben anfangen kann. 

Das letzte Mal, wo ich ein neues Leben anfing, war 2010. Da endeten 10 Jahre Grundschule für mich, und es fühlte sich unglaublich seltsam an, als ich endlich mein neues Leben dort anfing, und auf das Gymnasium in Maribo kam. Dieses dauerte dann 3 Jahre - 3 Jahre, die viel zu schnell gegangen sind. 

Am 1. September fängt mein Studium an der Universität Kopenhagen an. Ich freue mich riesig auf das Studium, und ich hoffe, dass ich gleichzeitig meine Konversion schon dieses Jahr anfangen kann. Ich hoffe, dass diese 3 Jahre auch nicht so schnell vergehen werden. 

Am Donnerstag muss ich nach Kopenhagen, um in Albertslund meinen Schlüssel zur meiner neuen Wohnung zu holen - und dann muss ich einige Stunden in Kopenhagen tot schlagen, bevor ich um 18 Uhr dann zur einer Feier an der Universität erscheine um dort meine Professoren und meine Mitschüler zu treffen. 

Bin gespannt wie das laufen wird.....

Freitag, 8. August 2014

Der letzte Schabbat auf Lolland

שבת שלום! 
So. Heute fängt der Schabbat an. Der letzte Schabbat auf Lolland. Nächste Woche um diese Zeit ziehe ich nach Albertslund, und fange dort ein neues Leben an. Etwas, nachdem ich mich sehr lange gesehnt habe. 

Irgendwie fühlt es sich seltsam an dass dies der letzte Schabbat für mich auf Lolland sein wird - wirklich seltsam. Aber auch gut. Den ich sehne mich nach dem neuen Leben...

Und wenn ich endlich in Albertslund wohne, kann ich auch endlich anfangen eine koschere Küche zu halten - und so einiges wird leichter für mich sein. 

Schabbat Schalom!

Asi TV Star wird noch peinlicher

Wir alle kennen ja die RTL-Asi TV Sendung "Die Trovatos - Detektive decken auf". Nun den, der Leiter der Detektei, Jürgen Trovato, hat auch eine Karriere nebenbei als Schlagerstar gemacht:

Das Oben ist zwar aus 2013, aber auf seine "Musik" wurde ich vor nicht all zu langer Zeit auf der Facebook-Seite von Fernsehkritik.tv geteilt - und mein G-tt ist das erschreckend. Das aktuelle "Lied" kann ich zwar jetzt nicht finden (aus welchen grund auch immer), aber das Oben sagt ja schon alles über sein "Talent".

Wie Mediengeil muss man den sein, dass man sich so präsentiert?

Aber anscheinend gibt es tatsächlich Leute, die den Dreck mögen - falls die vielen Kommentare auf der Seite von Sharon Trovato überhaupt echt sind.

Total zum Fremdschämen.

Was mich derzeit erwartet

Wie ich schon erwähnte, erfuhr ich kurz vor meiner Abreise aus Istanbul, dass ich zum Hebräischstudium in Kopenhagen zugelassen wurde. Das war wohl der glücklichste Moment den ich diesen Sommer hatte! Ein fantastischer Abschluss zu meinem Urlaub.

Inzwischen habe ich eine kleine Wohnung in Albertslund, einer Vorstadt zu Kopenhagen, die alles zu bieten hat was man zum Leben braucht. Nächste Woche ziehe ich dann um, und dort werden wir dann alles schön einrichten - mein Namensschild hängt schon dort! Mein G-tt, ich kann es wirklich kaum noch erwarten dort hin zu ziehen.

Inzwischen ist da nur noch ein Hindernis: der Führerschein. Am Dienstag ist dann auch meine dritte und allerletzte theoretische Prüfung. Allerletzte? Denn wenn ich diese noch mal nicht bestehe, brechen wir das ganze ab. Ich habe schon lange keine Motivation mehr. Anscheinend will G-tt nicht dass ich Auto fahre. Ich bereue zutiefst, dass ich das alles letztes Jahr überhaupt angefangen habe. Angst vor dem fahren habe ich nicht mehr - ich fahre nur nicht sehr gut, und dann, wenn man denkt, dass man die Theori kann, kann man es anscheinend doch nicht. Nein, ich habe wirklich kein Bock mehr darauf. Ich glaube auch nicht, dass ich es bestehen werde. Ich werde trotzdem weiter üben. Aber anscheinend kann ich es einfach nicht....

Ich habe zudem wieder Kontakt zum Oberrabbiner aufgenommen und nach einem dritten Treffen gebeten. Er sagte, da er am Ende dieses Monats in Rente geht, leitet er die E-Mail weiter an seinen Nachfolger, Jair Melchior. Er hat dann auch sofort geantwortet und gesagt wir können uns in zwei Wochen in der Synagoge treffen, wo ich ihn dann von meinem Willen und meinen Wünschen erzählen kann. Ich antwortete natürlich dass es gut passt, da ich sehr bald nach Albertslund ziehe.

Ich hoffe dass ich die Konversion an sich schon dieses Jahr anfangen kann. Ich habe es gewollt seit meinem 16. Lebensjahr....

Die Stunden in Istanbul

Als ich Israel letzte Woche verlassen habe, hatte ich auch noch 10 Stunden Aufenthalt in Istanbul. Einige dieser Stunden habe ich am Taksimplatz totgeschlagen. Hier sind die Bilder:

Gebetsraum am Sabiha Gökcen Flughafen - aufgeteilt im christlichen und jüdischen Teil
Wehende Flaggen am Taksimplatz
Monument am Taksimplatz
Leckerer Kuchen in einem bekannten Restaurant
Einkaufsstrasse 
Schöne Atmosphäre...
Bunte, schöne Lampen
Kopenhagen in Istanbul
Schöne Pflanzen an der Mauer....
Einblick im Restaurant wo ich Kuchen gegessen habe
Kunstgalerie
Hauptkvartier der Türkischen Kommunistischen Partei - ich wundere mich, dass es die noch gibt...
Gesehen im Mediamarkt.....
Die türkische Flagge mitten in alles; 
Vom Eingang der katholischen Kirche aus geschossen
Die katholische Kirche
Wasserkerzen in der Kirche
Nastaliq-Schrift
Weitere Ansicht zum Monument am Taksimplatz
Der Sabiha Gökcen Flughafen
Der eigentliche Eingang
Kunstwerk kurz vor dem einchecken...
Lebewohl, Istanbul!

Nachdem ich 4-5 Stunden am Taksimplatz verbrachte, nahm ich den Bus zum Sabiha Gökcen Flughafen zurück, da ich in der Nacht nur 4 Stunden Schlaf hatte, und immer noch sehr Müde war - am Flughafen habe ich dann die zeit Totgeschlagen in dem ich diverse Leute beobachtete, und etwas gegessen habe. 

Als ich dann zuletzt in meinem Terminal sass, und endlich Internet hatte, loggte ich mich in der Universität an - und habe dann vor Freude aufgeschrien, als ich entdeckte, dass ich zum Hebräischstudium zugelassen bin. 

Somit ist die Anspannung, mit der ich bis dahin herumlief, endlich abgefallen. Somit konnte ich den Flug nach Kopenhagen - trotz der Tatsache, dass eine Mutter ihr schreiendes Kind mehrfach geschlagen hat - geniessen. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...