Montag, 29. Mai 2023

Israel im Mai - das war ein Genuss

Ich bin Mitte Mai nach Israel gereist - und Mann, was war das nötig! 

Allerdings muss ich sagen, dass sowohl auf dem Weg dahin als auch zurück das Chaos war, wegen verpassten Flügen - und deswegen nehme ich nie wieder Brüssel als Transit.

Nun denn. Ich kam dann um 23 Uhr in Tel Aviv an, und war dann um Mitternacht in der Wohnung. Es war eine der besten Wohnungen die ich bisher hatte, und das erste was ich tat, war eine Dusche nehmen, denn ich fühlte mich nach dem Stress sehr schmutzig. 

Am nächsten Tag ging ich dann auf eine kleine Reise nach Ramla, wo ich zum ersten Mal die Zisterne von Ramla besuchte, und das Minarett der alten Weißen Moschee

An dem Tag war es sehr heiß, und ich habe mir da auf der Stirn einen Sonnenbrand eingeholt, wie ich am nächsten Morgen feststellte. 

Am Schuk von Ramla 
In der Zisterne 

Das Minarett der Weißen Moschee 

Inschrift in der Zisterne: „Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes… Dies wurde auf Befehl von Dinar, dem Verwalter des Emirs der Gläubigen, errichtet, möge Allah seine Herrschaft verlängern. Das Werk wurde durch Abd… im Jahre 172 erbaut.“




Nach dem Schabbat in Tel Aviv ging ich dann für 3 Nächte nach Ein Bokek ans Tote Meer, in dasselbe Hotel wo ich schon 2019 und 2020 war. Das waren schöne Tage, allerdings war das Essen in der Kantine nicht mehr so gut wie damals. 

Aber das war ein Genuss, auch das eintauchen ins Salzwasser. 

In den Tagen ging ich auch auf Ausflüge nach Ein Gedi und Masada. 

Aussicht vom Hotelzimmer 




Das Hotel Royal, wo ich übernachtete

Der Park in Ein Bokek 

Wasserfall in Ein Gedi 

Blick zum Toten Meer von Ein Gedi aus 


Masada 

Nach den Tagen am Toten Meer war ich wieder in Tel Aviv, und von da aus machte ich einige Besuche in Jerusalem, um da Freunde zu besuchen. Allerdings war der Tag, wo ich zuerst in Jerusalem war, der Vorabend vom Jom Jeruschalajim (Jerusalem Tag), der Tag, der die Befreiung der Altstadt während des Sechs Tage Krieges feiert. 

Ich sah also viele Flaggenträger, und es wurde viel getanzt. 

Als ich nach meinem Abendessen in der Altstadt wieder zurück zum Bahnhof wollte, musste ich feststellen, dass die Straßenbahn wegen den Marsch zur Altstadt ausgefallen ist, und deswegen ging ich dann den ganzen Weg zu Fuß. Das war ein Erlebnis! 

Feiern an der Hurva

Mahane Yehuda 

Feiern an der Kotel

Die Kotel 

Ein Buch-Automat an der Kotel 


Mein koreanisches Abendessen in der Altstadt 




Es freute mich auch zu sehen, dass der Wiederaufbau der Tiferet Israel Synagoge sehr fortgeschritten ist, und dass man schon ihre Kuppel sehen kann. 

Ich besuchte auch das Museum im Keller der Karäischen Synagoge:




Danach besuchte ich das Museum für italienisch-jüdische Kunst:






Es werden noch einige Bilder und Berichte aus Tel Aviv folgen. 

Montag, 8. Mai 2023

Friedhofstour in Stockholm

Der Eingang zum Jüdischen Friedhof Aronsberg

Anfang April war ich mit meinen Eltern in Stockholm, wo ich auch Pesach gefeiert habe. 

Der Plan war ursprünglich, dass wir die ganze Nacht vom Sonntag auf Montag durchfahren sollten, aber am Sonntag sagte mein Papa dann zuerst, dass wir schon um 17 Uhr fahren sollten. Aber als er dann um 12 von der Arbeit kam, kam er auf die Idee, dass wir schon um 15 Uhr fahren sollten. 

Obwohl, die Uhr war eigentlich 14:53 - oder so ähnlich - als wir losfuhren. 

Wir konnten also bis zum Sonnenuntergang die Landschaft Schwedens geniessen. Je nördlicher wir kamen, je mehr Schnee war da. Und mein G-tt, war das kalt dort! 

Letztendlich aber kamen wir...sehr früh in Stockholm an, kurz nach Mitternacht. Da wir aber noch nicht in unser eigentliches Hotel kommen konnten, nahmen wir für die eine Nacht ein Hotel in einer Vorstadt. 

Am nächsten Tag haben meine Eltern und ich dann, um die Zeit totzuschlagen, eine Besichtigung von Stockholms jüdischen Friedhöfen. 

Wir fingen mit dem ältesten, Aronsberg, an. 








Da das Tor jedoch verschlossen war, konnten wir nicht hinein. Der Friedhof sah sehr hübsch aus, in Schnee gekleidet, und umgeben von all den Gebäuden. 

Der Friedhof - genannt Aronsberg nach dem Gründer der Jüdischen Gemeinde in Stockholm, Aaron Isaac (1730 - 1816), wurde 1782 angelegt, und war bis 1888 aktiv. 

Danach fuhren wir in die Vorstadt Solna, um dort den Jüdischen Friedhof zu besuchen. Der ist dort Teil des größeren Stadtfriedhofs, der in eine Lutherische, Katholische und Jüdische Abteilung eingeteilt ist. 

Blick zur Kapelle 


Die Kapelle 



Alles in Schnee gehüllt 






Ich fand dass dies der schönste von den Friedhöfen war, die wir an den Tag besuchten. Ich mochte die Atmosphäre dort, und der Schnee machte es schöner. Obwohl, ich hätte gern mehr Zeit dort verbracht. 

Die gelbe Kapelle dort hat mich auch sehr fasziniert - obwohl dort keine Beerdigungen mehr stattfinden, steht die Kapelle da noch, und ist unter Denkmalschutz. 

Danach fuhren wir zum Södra begravningsplatsen, der südliche Friedhof - das ist ein Waldfriedhof, und seit 1952 hat die Jüdische Gemeinde dort eine eigene große Abteilung. 




Eingang zur Kapelle

Schoa Denkmal 




Der Waldfriedhof war sehr gross, und schien fast nie endend - das ist, bis meiner Eltern und ich an den Zaun kamen, der den Jüdischen Friedhof vom restlichen Waldfriedhof trennt. 

Nach einem schönen Spaziergang fuhren wir dann in die Stockholmer Innenstadt zu unserem Hotel. 

Jüdische Friedhöfe haben immer etwas besonderes an sich. Naja, das haben Friedhöfe generell - die Grabsteine sind mehr als nur Relikte vergangener Zeiten, sie repräsentieren Menschen, und sie erzählen alle eine Geschichte. In Jüdischen Friedhöfen ist es so, dass diese die Geschichte ihrer Gemeinde erzählen. Das fiel mir auf, als ich zum ersten Mal den Jüdischen Friedhof in Nakskov besuchte, im Frühling 2014. 

Sonntag, 16. April 2023

DSDS 2023 - ich hatte Recht!

 

Sem Eisinger, der Gewinner der Jubiläumsstaffel von DSDS 2023

Erinnert ihr euch noch an letztes Jahr, wo es noch hieß, dass die zwanzigste Staffel, die Jubiläumsstaffel von DSDS, die letzte sein sollte?

Und ich schon damals meine Zweifel an der Aussage hatte? 

Tja, ich hatte Recht! 

Die Staffel fing so an, dass in den ersten zwei Folgen oder so von "der letzten Staffel" die Rede war, aber dann hörten sie auf damit, und redeten dann von "der Jubiläumsstaffel". Und da wusste ich schon, dass das ganze Gerede vom letzten Jahr mit "der letzten Staffel" nur ein PR-Gag war. 

Aber die eigentliche Bestätigung kam dann vor drei Wochen bei der ersten Mottoshow, in der Dieter Bohlen selbst verkündete, dass es eine weitere Staffel geben würde und dass die wieder die Altersgrenze weglassen würden, wie 2017. 

Unvergessen: Melisa Omeragic 

Wenn das gesagt ist...dies ist das erste Mal seit 2014, dass von "Mottoshows" die Rede ist, nicht von Liveshows oder "Live Challenges". 2014 wurde noch im Recall auf Kuba von "Mottoshows" geredet, so hiess dann, als der Recall vorbei war, "Live Challenges" oder Liveshows. Warum das so war, weis ich nicht - was mich aber bei dieser Staffel hier nervte, war, dass es nur 3 Mottoshows gab, und dann war´s wieder vorbei. 

Wie war diese Staffel denn sonnst so?

Naja. 

Die Castings waren so wie immer, obwohl man hier so richtig besonders merkte, wie die richtig talentierten Kandidaten beim ersten Recall so richtig raussortiert wurden, weil die halt "langweilig" waren im Gegensatz zu den Anderen, die halt die richtige traurige Schicksalsstory hatten oder die richtige Persönlichkeit hatten. 

Und dann war da auch noch etwas Drama hinter den Kulissen zwischen Dieter Bohlen und Katja Krasevice, die dieses Jahr in der Jury saß. Und Katja Krasevices gewagten Kostüme erinnerten mich ein wenig an die von Shirin David, die 2017 in der Jury war. 

In der Jury war dann auch wieder Pietro Lombardi und zum ersten (und bestimmt auch letzten Mal) Leony. 

Bei Leony finde ich es witzig, dass sie (damals als Teil einer Gruppe) Gewinnerin eines der größten TV-Flops von RTL war, Rising Star, eine weitere Castingshow, nach einem israelischen Vorbild. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Vorschau dazu im Frühjahr 2014, und dann lief die Show dann an im Spätsommer 2014, nur um dann wegen schlechten Einschaltquoten verkürzt zu werden und dann wieder in Vergessenheit zu geraten. Leony hatte dann später als Solokünstlerin Erfolg. 

Und der Gewinner?

Sem Eisinger hat eine wirklich, wirklich gute Stimme - aber leider glaube ich nicht, dass es eine große Karriere wird, und er wird wohl wie die meisten wieder schnell in Vergessenheit fallen, wie der Gewinner vom letzten Jahr, der ihn letzte Nacht den Pokal überreichte. Das Siegerlied war auch...recht langweilig. Irgendwie hoffe ich, dass er dennoch Erfolg haben wird, vielleicht in der Zukunft. 

Aber wie gesagt:

Es ist schade, dass es diese Staffel nur drei Mottoshows gab, und ich hoffe dass es ab nächstes Jahr wieder mehr wird. 

Nun denn, jetzt kann ich mich auf die nächste jährliche Dosis Trash TV freuen, und werde nun rätseln, wer von den diesjährigen Kandidaten zuerst im Dschungelcamp landet. 

Montag, 6. März 2023

Stalins Tod, 70 Jahre später

 


Heute Abend ist Purim, endlich. 

Und gestern sind es genau 70 Jahre her, seitdem Stalin gestorben ist. Der Tod von Stalin war ein Purimwunder, der wohl schlimmeres verhindert hat, da Stalin in der Zeit eine antisemitische Kampagne, die Ärzteverschwörung, führte. 

Ich möchte hier nur meine Gedanken dazu schreiben. 

Der Stalinismus gilt alt erster großer Personenkult des 20. Jahrhunderts, und gilt vielen als eine Art Standard für das, was kommen würde. Die Zeit des Stalinismus war auch ein riesiger Alptraum, vor allem in den Jahren ab der großen Säuberung 1937. 

Und dann war da auch Stalins Antisemitismus - so schickte er den Liebhaber seiner Tochter in die Verbannung, und hat ihr noch vorgeworfen, warum sie sich denn gerade in einen Juden verguckt hatte - und dann kam die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, wo Stalin sich als großer Retter der Opfer des Faschismus präsentierte. Ab 1948 fing es an, mit der Ermordung des legendären jiddischen Schauspielers Solomon Michoels, und darauf kam die Nacht der ermordeten Dichter, dass das Ende der Jiddischen Literatur in der Sowjetunion markierte. 

Und dann kam letztendlich die Ärzteverschwörung.

Was mich fasziniert, ist die Tatsache, dass sehr viele Menschen heute vergessen haben, was für ein Monster Stalin war. Viele kommen dann immer mit dem Argument, dass Stalin "die Nazis besiegte", und man deswegen am liebsten nichts zum Stalinismus sagen sollte, egal wie schlimm die Taten Stalins waren. Ich kann dieses Argument um G-ttes Willen nicht ernst nehmen. Für den Großteil des Krieges verschanzte Stalin sich in seiner Datscha, und tauchte erst wieder auf, als klar wurde, dass die Sowjetunion den Krieg gewinnen würde. 

Mal abgesehen davon, gab es ja auch eine kurze Zeit, wo Stalin mit Hitler einen Pakt schloss, und ebenfalls in Polen einmarschierte. Aber das haben die Leute auch vergessen. 

Und mal abgesehen davon, macht das ganze Argument vor allem keinen Sinn, wenn man an die antisemitischen Kampagnen denkt, die drei Jahre NACH dem Krieg anfingen. 

Da fällt das ganze Kartenhaus zusammen. 

Wir schulden Stalin nichts. 

Und in diesen Tagen, wo Russland noch immer diesen Krieg in der Ukraine führt, hat Putin dafür gesorgt, dass Stalin in Russland selbst wieder schön in Mode ist. 

Faschisten halt. 

Heute Morgen sah ich außerdem auf Twitter, wie ein deutscher Kommunist einen Post tweetete, in der er den 70. Jahrestag von Stalins Tod trauerte - und auf seinem Profil stand in der Beschreibung auch "gegen Antisemitismus" - was für ein Witz. 

Und ich sage noch einmal: von allen Formen des Antisemitismus, finde ich den linken Antisemitismus am meisten faszinierend. 

Mir ist außerdem aufgefallen dass die Kommunisten von heute entweder die ganzen schrecklichen Taten Stalins leugnen, oder sagen, dass die Leute, die Opfer von ihn wurden, "es verdienten". 

Ich kann den Kommunismus nicht ausstehen. 

Jedenfalls:

יִמַּח שְׁמוֹ וְזִכְרוֹ

Ein Restaurant in Washington DC feierte den Tod Stalins mit gratis Borscht

Ach ja, und außerdem: 

חג פורים שמח! 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...