Ich musste die letzten Monate immer wieder an mein erstes Purim denken, damals im Frühling 2015. Es war ein Monat nach dem Terroranschlag auf unserer Synagoge.
Es war eine aufregende Zeit für mich. Ich fand es so aufregend, damals noch in der Mitte meines Gijur-Prozesses, über Purim zu lernen, über den Hintergrund des Feiertages und der Hinweise im Buch Esther.
Schließlich kam Erev Purim, wo auch normal gefastet wird, das Taanit Esther. Es war das zweite Mal für mich, das fasten, das erste Mal war zu Jom Kippur 2014. Ich nahm mir für den Tag von der Universität frei, da ich es sonnst nicht aushalten könnte auf dem Campus.
Am Nachmittag fuhr ich dann in die Stadt, und ging dann ins Nationalmuseum um die Zeit bis zum G-ttesdienst tot zu schlagen. Damals war es noch Gratis, das Museum zu besuchen - man musste lediglich für die Garderobe bezahlen.
Das war das letzte Mal bis ich das Nationalmuseum wieder im Sommer 2017 besuchte.
Hier sind die Bilder, die ich damals machte:
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Dieses Gesicht vergisst man nicht |
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Malereien von brasilianischen Eingeborenen des niederländischen Malers Albert Eckhout |
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Federschmuck aus dem Amazonas |
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Indische Fächer |
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Kunst aus Japan |
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Schmuck aus Afghanistan |
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Kopfschmuck aus Afghanistan |
Und hier Fotos aus der ethnografischen Abteilung:
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Grönländische Frauentracht mit Perlen |
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Perlenschmuck aus Grönland |
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Navajo Teppich |
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Räuchergefäß aus Japan |
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Kunst aus Mali |
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Kandelabra aus Mali |
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Kreuz und Ikone des St. George aus Äthiopien |
Und hier noch einiges aus der Zeitreise Ausstellung - es zeigt Dänemarks Wandel vom 17. Jahrhundert bis in das Jahr 2000:
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Frauentracht aus Skåne |
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Silhouetten Kunst |
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Ein Koran, geschenkt von einer palästinensischen Familie aus Helsingør |
Ich ging danach in die Innenstadt, und besuchte da auch einen Antiquariat-Basar:
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"Die Kinder denken ich bin ein Schuh!" - Stan Smith. Naja, nicht alle Tage dass man ein American Dad Zitat auf der Strasse sieht |
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Und auf einmal, ein deutscher Koran |
Und schließlich kam ich dann in die Synagoge, und dann fing der G-ttesdienst an. Es wurde aus der Torah gelesen, und dann wurde aus dem Buch Esther gelesen. Und jedes Mal, wenn Hamans Name genannt wurde, wurde Lärm gemacht - und da ich damals keine Ratsche hatte, habe ich auf den Holzstand geklopft, und Mann, was tat meine Hand danach weh!
Am nächsten Tag war da dann die große Purimfeier auf der Jüdischen Schule, die damals noch bei Ryparken lag. Es war zudem mein erstes Mal, dass ich nach Ryparken gereist bin. Das war schon ein Erlebnis für sich. Es war ein schön sonniger Tag, und um etwas Zeit totzuschlagen, ging ich in einem waldigen Stück nahe der Schule, und fand da eine leerstehende Ruine.
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An dem Morgen in Morbærhaven (noch in der ersten Wohnung), bevor ich nach Ryparken los zog |
Und hier ein Paar Fotos von der Feier:
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Eine Miniatur Version vom Buch Esther |
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Das leckere Buffet |
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"Bring dich selber um bevor die es tun", gesehen auf dem Klo in der Sporthalle der Jüdischen Schule |
Es war eine sehr gemütliche Feier, und das Essen war sehr lecker, und es gab viele gute und unterhaltende Gespräche. Es war schön, wieder etwas so positives zu erleben in dem ersten Monat nach dem Terroranschlag, der alles veränderte.
Und dann kam das, was ich jedes Purim erlebe: diese Art von Melancholie, wenn die Feier vorbei ist und man auf dem Weg nachhause ist, und das Leben weiter geht. Es kommt immer und immer wieder.
Es war generell eine sehr schöne Woche, vor allem auch wegen der Vorfreude auf der kommenden Studienfahrt nach Israel. Aber dann in der darauffolgenden Woche starb meine Oma im Alter von 86 Jahren, und es fiel in sich zusammen.
Ich denke gerne an diese Zeit zurück, trotz der traurigen Umstände.