Sonntag, 26. Juli 2015

Kleiner Einblick in das alte Leben der Neuen Synagoge in der Oranienburgerstrasse

Mein Lieblingsort in Berlin - immer wenn ich die Kuppel von weitem sehe, kann ich nicht aufhören sie anzustarren. 

Bei meinem letzten Besuch in Berlin war ich wiedereinmal in der Neuen Synagoge / Centrum Judaicum in der Oranienburgerstrasse, die einst die schönste Synagoge Deutschlands war.

Hier einige Eindrücke:

Vor dem Eingang
Ich bekomme immer Gänsehaut wenn ich an dem Ort vorbeigehe - und wenn ich die Kuppel von weitem sehe, kann ich nicht aufhören sie anzustarren.

Die Fenster, Innenansicht. Wenn ich sie mir anschaue, fühle ich mich wie in Israel. 
Eines der Fenster mit dem Rest der kolorierten Mosaike. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, weshalb die Fenster so nachgemacht wurden wie die Synagoge damals gebaut wurde. 
Siddur / Gebetbuch für die Neue Synagoge, 1881. Ein Geschenk eines Grossvaters an seiner Enkelin, Hertha. Ich frage mich, ob sie den Holocaust später überlebte. 
Seiten aus dem Abschnitt für den Morgeng-ttesdienst für die Feiertage. Bemerke dass vieles in deutsch steht, da nach dem liberalen Ritus auch auf deutsch gesungen wurde. 
"Tzur Erinerung an zein Amtsjubiläum als Forschteher der Gemeinde, Januar 1895"
Mezuzah
Die Torah 
Gemälde im Ausstellungsraum. 
Wie der große Saal aussah vor der Kristallnacht
Was von der Bima übrig geblieben ist. 
Hier einige Zeichnungen aus der Vorzeit:
Farbige Zeichnung vom Plan der Inneneinsicht
Bauplan der Innenansicht - bemerke die vielen Details der Mosaiks....
So prächtig sah es aus.
Als ich dieses Mal da war, und wie vor 2 Jahren über den Wiederaufbau gelesen habe, konnte ich nicht aufhören an dieses zu denken:

Wieso haben die nur einen Teil der Synagoge aufgebaut, und nicht den ganzen Saal? Ich schätze sehr dass es das Centrum Judaicum gibt um über das jüdische Leben in der Strasse zu erinnern, aber wenn die Synagoge aufbauen, warum dann nicht ganz? 

Wenn ich da gehe, werde ich daran erinnert dass Berlin damals die grösste Gemeinde hatte, gefolgt von Breslau und Königsberg. 

Ja, die Berliner Gemeinde von heute ist zwar auch gross, aber nicht so gross wie damals. 

Das jüdische Leben in Deutschland wird nie so sein wie vor 1933. Nie.

Bilder vom Jüdischen Friedhof in Nakskov

Wie ich schon bereits erwähnte, war ich am Tag wo meine Mofa versagte kurz zuvor wieder am Jüdischen Friedhof in Nakskov, und habe dort eine halbe Stunde lang geweilt und Fotos gemacht. Hier sind sie.

Grab von Philip Jacob Ephraim / Urischraga Mosche ben Yaacov

Grab von Henriette Cecilie Leudesdorf / Jette bat Elnathan Mosche
Grab von Jacob Joseph Meyer / Yaacov ben Yizkah 
Grab von Caroline Lublin


Eines der ältesten Gräber des Friedhofs, aus dem 17. Jahrhundert
Grab von Isaac Hertz / Jitzchak ben Jehuda Leib
Grab von Salomon Abrahamsen / Schlomo Zalman ben Avraham
Grab von Nanna Henriques-Levison und Joseph Levison
Grab von einem Mitglied der Levin-Familie
Grab von Amalie Beate Cohn, geborene Philip (bemerke den zur Wand stehenden Grabstein)
Grab von Bernhard Cohn
Grab von Jette Samuel / Netta  
Grab von Israel Hertz Lublin und Caroline Lublin, geborene Mendel
Grab von Dorothea Samson, geborene Mendel / Dayba bat Mendel
Grab von Moses Cohn - eines der letzten Gräber
Grab von Frederikke Philip / Frederikke bat Zvi - das letzte Grab auf dem Friedhof
Grab von Ferdinand Philip / Urischraga ben Zvi
Grab vom Sille Philip, geborene Simonsen, Witwe von Zvi Hirsch Philip
Grab von Hirsch Philip / Zvi Hirsch ben Josef 
Gräber von Lea Hertz, geborene Levin / Lea bat Jehuda Leib, Bett Hertz / Frayna bat Josef und Caroline Hertz
Ein weiteres der ältesten Gräber, einer gewissen Tochter Israels






Die Gemeinde entstand im 17. Jahrhundert, durch Einwanderern aus Preußen, Galizien und Litauen, da Nakskov eine sehr wichtige Hafenstadt geworden war. Der Friedhof liegt im alten jüdischen Viertel, an der Strasse Jødevej ("Judenstrasse"). Direkt neben dem Friedhof stand die Synagoge, die leider 1970 abgerissen wurde. Der letzte Rabbiner starb in der Mitte des 19. Jahrhunderts, und danach zogen die meisten jüngeren Juden nach Kopenhagen oder Hamburg. Die Gemeinde zerfiel.

Es macht mich irgendwie traurig, wenn man bedenkt dass die Synagoge abgerissen wurde. Der Name der Strasse und der Friedhof sind das letzte, was an dieser Gemeinde heute erinnert.

Die Synagoge in Nakskov, als sie noch stand
Einrichtung der Synagoge

Was letztens so passiert ist

Die letzten zwei Wochen habe ich hier auf Lolland verbracht, da meine Eltern in der Türkei waren und ich währenddessen auf meinen Hund gepasst habe. 

Die erste Woche fing gut an, ich habe wieder einmal mein Lieblingssporking der Hogwarts Exposed Trilogie durchgelesen, und bin mit der Mofa nach Føtex und Lidl gefahren um einzukaufen. 

Am Donnerstag dieser Woche ging es allerdings schief. So bin ich mit der Mofa nach Maribo gefahren, und habe dort in meiner Stammpizzaria gegessen. Als ich fertig war, ging ich raus, und entschied mich nach Nakskov zu fahren, am anderen Ende der Insel um wiedereinmal den jüdischen Friedhof dort zu besuchen. Zwei Stunden später war ich also dann dort, habe den Friedhof besucht, und habe dann meine Mofa aufgetankt. Ich fuhr also dann raus aus Nakskov, und plötzlich funktionierte meine Mofa nicht mehr. Zwei Stunden später wurde ich von unserem Nachbar abgeholt, und ich war dann froh wieder zuhause zu sein. 

In den darauffolgenden Tagen habe ich dann mehrmals nach der Mofa gesehen und versucht sie anzumachen. Kein Erfolg. 

In den letzten Tagen war ich also meistens Zuhause und habe mich meistens zu Tode gelangweilt. 

Blumen in Maribo, am selben Tag wo meine Mofa versagte. 

Mittwoch, 15. Juli 2015

Was ist "Hogwarts Exposed"?

Wie viele von euch wissen, liebe ich es, schlechte Fanfictions zu lesen und mich über die und die Mary Sues lustig zu machen.

Letzten Januar las ich dann zum ersten Mal die Hogwarts Exposed Trilogie, eine der wohl bizarrsten Harry Potter Fanfictions aller Zeiten (ungeschlagen bleibt jedoch My Immortal, dass erst 2006 kam). Der erste Teil der Trilogie erschien 2003, in einer Zeit wo JK Rowling noch wartete, den nächsten Band der Reihe zu schreiben. Der Autor der Trilogie, Neil, war selbst Fan einer anderen HP-Fanfiction, von der er auch das Ende von Voldemort hatte.



Worum es da eigentlich geht? Ich versuche es so gut wie es geht zu erklären:

Hermine ist inzwischen Lehrerin auf Hogwarts, und hat weder Harry noch Ron 3 Jahre lang gesehen. Sie hatte eine Zeit lang was mit Harry, und nachdem er gegangen war, war sie in einer Beziehung mit Ron, der inzwischen ein erfolgreicher Quidditch-Spieler geworden war - und ein Werwolf. Als Werwolf tötete er dann ein Mädchen (oder so) und kam deswegen nach Azkaban. Harry war in der Zeit in der Muggelwelt. Jedenfalls trifft Hermine sich im Zug Richtung Hogwarts mit Ginny (dessen ganzer Name hier "Virginia" ist), die nun auch Lehrerin ist (und eine totale Hure). In dem Jahr fängt Harry auch an als Lehrer. Aber eine Lehrerin fehlt - Madam Hooch! Sie ist in Gewahrsam, da sie ein junges Mädchen namens Caitlin Garrison vergewaltigt hatte, und Snape muntert Hermine auf, gegen sie auszusagen, da sie ebenfalls von ihr vergewaltigt wurde - und Nippel abgebissen bekam. Caitlin freundet sich mit der fünfzehnjährigen Schülerin Jamie Zacherley (die hier die erste Sue ist) an, die Nudistin ist - und sie überredet schnell Caitlin dazu, eine zu werden. Dann wird Caitlin von Hermine adoptiert, und daraufhin folgt die Verlobung mit Harry. Irgendwann wird Hermine von einem gewissen "Great One" entführt, und von dem Gehilfen Damien gefoltert. Als sie dann letztendlich frei kommt, sterben Jamies Eltern bei einem Verkehrsunfall. Danach adoptieren Harry und Hermine Jamie und deren jüngeren Schwester Emily, die Kleidung hasst.

Währenddessen stellt sich heraus dass die neue Ministerin der Magie Emma Wrong (der Name sagt schon alles) eigentlich "the Great One" ist, und dass diese zusammen mit Madam Hooch, Damien, Crabbe und Goyle den verstorbenen Salazar Slytherin zum Leben erwachen wollen.

Und das war nur der erste Teil!

Wie man sieht, gibt es einen grösseren Fokus auf Nacktheit und Nudistsein als auf dem Komplott von Emma Wrong.

Im zweiten Teil, Hogwarts Too Exposed, dauert es mehrere Kapitel bis sie endlich auf Hogwarts sind, da sie da in der französischen Nudistenkolonie von Cap d´Agde sind.

Da Neil kein grosser Fan von der Harry/Ginny Paarung ist, wie von Rowling vorgesehen, gibt es auch einen sehr grossen Fokus auf der "Harmony" Paarung zwischen Harry und Hermine.

Oy vey....
Sowohl Hermine als auch Harry sind hier totale Mary Sues und sind völlig out of character.

Wie ich mir die erste Haupt Mary Sue, Jamie Zacherley, vorstelle
Wie ich mir Caitlin Garrison-Potter vorstelle
Wie ich mir Samantha Bowman vorstelle
Wie ich mir Emily vorstelle
Wie ich mir auch Emily vorstelle

Der gesamte Fokus auf Nacktheit ist besonders bizarr - falls Neil es nicht als Parodie gemacht hat, stimmt etwas nicht mit ihm. Zudem sprechen die zwölfjährigen wie etwas ältere Teenager oder junge Erwachsene, was das ganze noch irgendwie unheimlicher macht. Weis Neil überhaupt wie man in dem Alter redet? War er jemals 12? Und dann ist da die Szene im zweiten Teil, wo eine gewisse zwölfjährige namens Kim Thatcher beinahe von ihrem Stiefvater vergewaltigt wird und am nächsten Tag total den Nudismus angenommen hat.

Genau deswegen macht es unheimlich viel Spass, sich über den Schund lustig zu machen!

Wie ich mir Emma Wrong vorstelle - Kate Winslet als Jeannine Matthews, die Schurkin aus "Divergent" (2014).
Wie ihr oben sieht, stelle ich mir bei Emma Wrong Kate Winslet als Jeannine Matthews vor, die Schurkin aus "Divergent". Warum? Weil die Figur im Roman unglaublich schlecht geschrieben war (wenig Tiefe etc) und im Film nur wegen der grandiosen Darstellung von Kate Winslet funktionierte. So kann man auch die Schurkin Emma Wrong sehen, eine Pardodie/Karikatur auf schlecht geschriebene Schurken, die eventuell interessant sein könnten.

Hier zwei Sporkings der Trilogie:

Hier  und hier

Ich und eine Freundin von mir wollen demnächst ein Dramatic Reading davon machen, mit Kommentaren und vielen Photoshop Bildern!

ALL PRAISE TO THE GREAT ONE!

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...