Montag, 27. Juni 2022

Hamburg 2021 - ein fantastischer Urlaub kurz vor dem (jüdischen) Jahresende)

Letzten August freute ich mich sehr auf den ersten richtigen Urlaub nach sehr langer Zeit - und diese Vorfreude war nicht enttäuschend. 

Am Bahnhof von Padborg - wo ich schon seit dem Sommer 2010 nicht mehr war

Am Tag der Abreise hatte ich so einiges zu tun, da ich noch Saubermachen musste und das letzte packen. Und dennoch vergas ich dann das Fenster in der Küche zu schließen und eine Lampe in der Stube auszumachen. 

Ich kam dann endlich zum Zug, und leider war mein reservierter Sitz nicht auf der Seite, wo ich es wollte. Allerdings konnte ich mich nicht auf die andere Seite versetzen da der ganze Zug voll war mit Leuten, die nach Hamburg sollten, da der traditionelle Zug nach Hamburg derzeit wegen Arbeiten auf Lolland nicht fährt. 

Ich bin dann in Padborg ausgestiegen, wo ich dann von meinen Eltern abgeholt wurde. Ich würde dann zwei Nächte mit denen an der Grenze verbringen, und am nächsten Tag fuhren wir dann nach Husum und Friedrichstadt - mehr dazu hier

Zwei Tage später fuhren wir dann nach Hamburg, wo ich dann eine Woche verbringen würde, während meine Eltern da eine Nacht sein würden. 

Auf einer Raststätte zwischen Flensburg und Hamburg 


Wir fuhren zuerst zum Jüdischen Friedhof Ohlsdorf, wo ich meine Eltern etwas rumführte. 

Die Kapelle 


Mein Vater fand den Ort irgendwie unheimlich, meine Mutter hingegen etwas faszinierend. 

Schoa Denkmal, mit einer Urne gefüllt mit Asche aus Auschwitz 

Eingang zur sephardischen Abteilung 

Die sephardische Abteilung 


Denkmal an den Gräbern der Gefallenen des 1. Weltkriegs 

Gefallene des 1. Weltkriegs 

Danach fuhren wir in die Innenstadt wo wir uns etwas je für sich amüsierten und spazieren gingen, bis wir dann einige Stunden später dann in unser Hotel einchecken konnten. In der Zwischenzeit haben meine Mutter und ich dann ein Rückfahrticket mit dem FlixBus gekauft, da an dem Tag ein Streik der Deutschen Bahn begann. 

Das Rauthaus

Am Jungfernstieg 





Irgendeine Kunstinstallation

Im Innern der Kunstinstallation 


Es fühlte sich einfach wieder toll an, auf einer Reise zu sein. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fühlte ich mich wieder lebendig - wie ich schon damals in Wien feststellte, fühle ich mich nur am Leben, wenn ich reise. 

Am nächsten Tag, nachdem meine Eltern abgereist waren, ging ich ins Kunstmuseum, wo ich auch schon seit 2019 nicht mehr war. 

Museum für Kunst und Gewerbe 

Neue Markierung für Objekte, die wohl Raubkunst sind 

Der persische Teppich 

Danach besuchte ich so einige meiner Lieblingsspots der Stadt:

Dieser Blick zum Hauptbahnhof erinnerte mich an den Besuch in Hamburg im Spätsommer 2014 

Hamburger Hauptbahnhof 

Vasco Da Gama Platz 

Die Elbphilharmonie 

Aussicht von der Elbphilharmonie 

Der Michel 

Aussicht vom Michel 
Es war besonders schön wieder die Aussicht vom Michel und der Elbphilharmonie zu geniessen, da ich da seit 2018 nicht mehr war - als ich 2019 in Hamburg war, war es sehr bewölkt, und dann hätte sich der Aufwand nicht gelohnt. 

Allerdings war es dieses Mal so, dass man am Michel mit dem Aufzug nur nach oben kam, nach unten musste man die Treppen nehmen. Das war ein Aufwand. 

Am Abend ging ich etwas spazieren bei den Landungsbrücken und der Reeperbahn:




Dämmerung bei St Pauli 

Eine Tür an der Reeperbahn 




Ich bin so glücklich, im November 2019 noch das Tina Turner Musical sehen konnte. 


Noch eine Tür an der Reeperbahn 





Am nächsten Tag besuchte ich das Stadtmuseum - war zwar interessant, fand es aber trotzdem etwas enttäuschend, dass die Juden Hamburgs dort nur eine Fußnote sind: 

Ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit 

Das alte Hamburg und Altona 

Reste vom Hamburger Brand 1842

Nachstellung eines Kaufmannshandels 

Man bekam auf dem Museum auch irgendwie den Geschmack davon, wie es war, mit dem eher primitiven Schiffen von Hamburg nach Amerika vor den 1870´ern zu fahren. 

Am Abend hatte ich dann einen sehr schönen Spaziergang in Altona. Da konnte ich wirklich geniessen, dass es wieder früher dunkel wurde. 



....und ich weis nicht, weshalb da die dänische Flagge hing



Am nächsten Tag habe ich dann zum ersten Mal eine kleine Rundfahrt an der Elbe gemacht, und ich habe etwas in der Innenstadt geshoppt bevor ich mich für den Schabbat fertig machte. 





Am Abend war ich nach dem Abendgebet zum Schabbat beim Landesrabbiner Shlomo Bistritzky eingeladen. Das war sehr gemütlich. 

Es war auch das, worauf ich mich am meisten freute - endlich wieder die Gemeinde dort zu besuchen. Es war so schön, wieder in der Synagoge Hohe Weide zu sitzen, wenn auch mit Maske, die man auch nicht beim sitzen abnehmen durfte. Ich habe den G-ttesdienst genossen, und auch den Kiddusch danach. 

Am Sonntag ging es dann wieder mit dem FlixBus zurück nach Kopenhagen. Der Bus war sehr verspätet, aber sobald ich mich hingesessen habe, habe ich die Fahrt genossen. 

Das warten auf dem sehr verspäteten FlixBus...

Lesestoff. Ach ja, Der Spiegel und das Ende der Ära Merkel...

Zwischenstop in Lübeck

Auf der Fähre nach Dänemark



Als der Bus in Dänemark ankam, geschah etwas seltsames:

Es wurde uns gesagt, dass die Polizei einen Tipp erhalten hatte, und deswegen mussten wir alle raus, unsere Koffer nehmen, und unsere Pässe bereit halten und kurz von der Polizei vernommen werden. Ein Koffer wurde nicht genommen - der wurde sofort von der Polizei konfisziert. 

Es war eine sehr schöne Busfahrt. Im Bus habe ich dann auch über das kommende jüdische Jahr denken, und wie sehr ich mich freute, dass dieses Jahr endete - obwohl die letzten Monate des Jahres sehr schön waren. 

Zurück in Kopenhagen

In Kopenhagen angekommen, ging ich die letzte Strecke zum Hauptbahnhof und nahm ein Taxi. Zuhause angekommen habe ich mich dann nur noch zurückgelehnt und mich entspannt - aber nicht bevor ich den Schock bekam, als ich entdeckte, dass ich bei der Abreise vergessen hatte, das Fenster in der Küche zu schließen und hatte eine Lampe in der Stube angelassen:


Am nächsten Tag bereitete ich mich langsam auf dem Ende des Jahres an. 

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