Dienstag, 27. Dezember 2022

Später Nachruf auf meine Mofa, 2014-2022

Dieses Jahr war ein recht besonderes Jahr, auf so vielen Weisen. Aber naja, dieses Jahr markiert auch das erste Jahr überhaupt, wo ich überhaupt nicht mit meiner Mofa gefahren bin. Das liegt daran, weil es in diesen Spätfrühling einfach den Geist aufgegeben hat, nach 8 Jahren. 

Im Sommer 2015, kurz bevor er in Nakskov zum ersten Mal den Geist aufgab

Ich habe es immer geliebt mit der Mofa rumzufahren, schon seit dem Sommer 2010. Meine erste Mofa bekam ich 2009, kurz bevor ich den Führerschein dafür machte. Obwohl ich im Winter 2009 genau den Führerschein bekam, so durfte ich erst ab dem Frühling 2010 damit fahren, als ich 16 wurde. 

Ab da fuhr ich fast jede Woche damit, und im Sommer 2010 fast jeden Tag. 

Vor allem im Sommer 2012 und 2013 ging ich da auf mehrere Abenteuer auf Lolland und Falster, und ab 2013 auch vereinzelt auf Sjælland. Die längste Rute die ich je gefahren bin war bis nach Roskilde im Sommer 2013. 

Das Theater in Nørre Alslev 

In Nørre Alslev 




Ab 2013 machte ich auch solche Trips, wo ich mit der Mofa zum Bahnhof in Nykøbing gefahren bin, dort geparkt habe, und dann den Zug nach Næstved nahm um dort dann Sushi zu essen. Das war immer ein Erlebnis, und eines der Gründe weswegen ich oft solche Trips machte war der, dass ich mich dort immer so frei fühlte. 

Von einem der besten Trips nach Næstved, im Februar 2014 



Sonnst wurden sehr viele Trips in der Gegend um Maribo und Sakskøbing gefahren, und im März 2014 dann auf einen der längsten Trips auf Lolland, die kleine Reise nach Nakskov, da ich an dem Tag zum ersten Mal den Jüdischen Friedhof dort besuchen wollte. Es war ein Tag, an dem ich mich gerne wieder erinnere, und es war sehr, sehr kalt an dem Tag. 

Eines der ältesten Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Nakskov 

Die Mofa, über die ich jetzt schreibe, bekam ich allerdings erst im Mai 2014:

Es war in der Woche, wo meine Eltern in Deutschland bei Verwandten waren, und ich hatte da die Bude für mich. In der Woche war da aber auch eine große Kirmes in der Ortschaft Døllefjelde, und ich bin halt dahin gefahren mit der Mofa. 

Als ich dann aber am Abend mit der Mofa zurückfuhr, stellte ich jedoch fest, dass irgendjemand die Mofa manipuliert hatte - denn sie fuhr dann nur noch 10 km. Es war eine Qual. 

Eine Woche später bekam ich dann die schöne, rote Mofa die mich dann für die nächsten 8 Jahre begleiten sollte - sie fuhr auch viel besser als die alte, und ich genoss das fahren dann noch mehr. In der Zeit fuhr ich auch mit der Mofa zu den Fahrstunden in Nykøbing, etwas was ich dann nach dem 3. durchfallen dann aufgeben musste, auch weil ich dann im August nach Kopenhagen zog. 

In der Zeit aber bemerkte ich aber auch wirklich die Freiheit, die ich beim fahren der Mofa fühlte. 

Auch als ich dann wieder in dem Sommer Oreby wiederentdeckte, einen Ort bei Sakskøbing, den ich erst im vorherigen Jahr entdeckt hatte. 

















Oreby ist ein sehr andersweltartiger Ort. Ich habe ab da jedes Jahr entweder im Mai oder Juni eine kleine Tour nach Oreby mit der Mofa gemacht, wenn ich dann auf Lolland war. Es war immer so befreiend, irgendwie. 

Dieses Jahr ging es dann leider nicht. 

Die Mofa bedeutete mir wirklich viel. 

Im ersten Teil des Sommers 2014 gab es so gut wie keinen Tag, wo ich nicht mit der Mofa gefahren bin. 

Dann kam der Juli 2014, wo ich den ganzen Monat in Israel war, und kurz darauf bin ich nach Kopenhagen gezogen. 

Die Mofa blieb auf Lolland, denn es hätte nicht mit nach Kopenhagen gepasst. Erstens, weil es in Morbærhaven nicht viele Parkplätze dafür gab, und es gibt nicht so viele Möglichkeiten dafür in Kopenhagen an sich damit zu fahren. 

Zudem lernte ich später dass es in Morbærhaven viele gab, die es witzig finden die Reifen aufzuschneiden. 

Es war dann erst wieder im April 2015, wo ich wieder auf der Mofa saß, und ich fuhr dann jedes Mal wenn ich auf Lolland war wieder auf der Mofa. 

Soll heißen, weil es dann sehr selten war, dass die Mofa gefahren wurde, so ging es auf den Motor rüber, und diesen vergangenen Mai hat der Motor den Geist aufgegeben, und somit gab es dieses Jahr zum ersten Mal seit 2013 keinen Trip nach Oreby mehr. 

Und es gab auch nichts zu reparieren mehr, denn heute fahren hier in Dänemark nicht mehr so viele mit der Mofa wie vor 8 Jahren heute sind elektrische Fahrräder beliebter. 

Ich habe nun auch selber so ein Fahrrad. 

Aber dennoch. 

Ich werde diese Mofa vermissen.

Freitag, 23. Dezember 2022

FILMKRITIK: Spencer (Deutschland/Vereinigtes Königreich/USA/Chile) (2021) (8/10)

 


Regie: Pablo Larraín
Produktion: Pablo Larraín, Jonas Dornbach, Paul Webster, Maren Ade, Janine Jackowski, Juan de Dios Larraín
Drehbuch: Steven Knight
Kamera: Claire Mathon
Musik: Jonny Greenwood
Darsteller: Kristen Stewart, Timothy Spall, Sally Hawkins, Jack Farthing, Stella Gonet, Richard Sammel, Jack Nielen, Freddie Spry, Sean Harris, Elizabeth Berrington, Amy Manson, Michael Epp, Ryan Wichert, John Keogh, Niklas Kohrt, Olga Hellsing, Marianne Graffam, Matthias Wolkowski, Thomas Douglas 

Handlung:
Weihnachten 1991: Prinzessin Diana (Kristen Stewart), die "Königin der Herzen", verbringt Weihnachten mit de königlichen Familie auf dem Sandringham Estate und wünscht sich lieber, irgendwo anders zu sein. Sie hält die Enge des königlichen Lebens nicht mehr aus, und beschließt, ihre Ehe mit Prinz Charles (Jack Farthing) zu beenden. 

Review:

Nun denn, ich wusste auch nicht wirklich, wie ich reagieren sollte, als ich im Januar letzten Jahres hörte, dass Kristen Stewart die Rolle der Lady Di spielen sollte, obwohl ich ein Fan von ihr bin und einer ihrer größten Verteidiger bin, wenn Leute versuchen ihr wegen den Twilight-Filmen zu unterstellen, sie sei eine schlechte Schauspielerin. Aber dann kamen im Frühling die ersten Promo-Fotos, und es sah recht spannend aus - es sah nämlich schon wirklich so aus, als würde sich Kristen Stewart in der Rolle verlieren. Dann kamen die guten Kritiken am Filmfestival von Venedig. Dann kam der erste Trailer, und Leute wurden aufmerksam. 

Ich habe den Film zwei Mal gesehen - letzten Januar im Kino, und dann im Flug von Istanbul nach Kopenhagen im April. Und ich muss sagen: das hier ist wirklich Kristen Stewarts beste Darbietung ihrer gesamten Karriere. Sie verlor sich tatsächlich in der Rolle der Diana, und bei einigen Momenten vergas ich wirklich, dass sie hier von ihr gespielt wurde - und das obwohl ich gerade wegen Kristen Stewart in den Film ging. 

Es ist wirklich schade, dass sie nicht den Oscar in der besten Hauptrolle bekam - und das obwohl bei der diesjährigen Oscarverleihung mehr über die Ohrfeige von Will Smith die Rede war als anderes. Einfach nur peinlich. 

Die Ausstattung des Films ist auch wirklich gelungen - das Schloss (meistens gedreht unter anderen am Schloss Nordkirchen) wirkt auf dem ersten Blick sehr schön, aber dann bekommt man sehr schnell auch das Gefühl, als befinde man sich in einem goldenen Käfig. Die Filmmusik von Jonny Greenwood ist auch sehr gelungen, und man findet sich da oft wieder in einem Horrorfilm. 

Neben Kristen Stewart brillieren hier auch die anderen Darsteller, allen voran Timothy Spall und Sally Hawkins. Hier muss ich auch die jungen Darsteller von William und Harry loben, Jack Nielen und Freddie Spry. Die Szenen die die mit Stewart haben gehören zu den Highlights des Films. Jack Farthing ist auch sehr gut als Prinz Charles, und Stella Gonet brilliert sehr gut als die Queen, selbst wenn sie eigentlich nur in einer einzigen Szene Dialog hat. 

Alles in allen ein wirklich gelungener Arthouse Film, der auf sehr unkonventionelle Weise eine Fabel aus einer wahren Tragödie (wie es am Anfang eingeblendet wird) macht. 

Screenshots:

































FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...