Donnerstag, 20. März 2014

FILMKRITIK: Prikotschenija Ali Babij i 40 razbojnikov (USSR/Indien 1979) (8/10)

Alternative Titel: Приключения Али-Бабы и сорока разбойников, علی بابا اور چالیس چور , अली बाबा और चालीस चोर, Ali Baba und die vierzig Räuber

Regie: Latif Faizijev und Umesh Mehra
Drehbuch: Boris Saakov und S. P. Bakshi
Produktion: F. C. Mehra, Rajiv Mehra und Parvesh C. Mehra
Musik: R. D. Burman, Vladimir Milov
Darsteller: Dharmendra, Zeenat Aman, Hema Malini, Sofiko Chiaureli, Zakir Muchamedzhanov, Madan Puri, Rolan Bykow, Prem Chopra, Yakub Achmedov, Frunze Mkrtchian, Jelena Sanayeva, Raj Anand, Mac Mohan, Pinchoo Kapoor, Khamza Umarov

Handlung:
Irgendwo in Persien:
Als Fatima (Zeenat Aman) mit ihrem Vater (Madan Puri), einem Händler, mit reist, werden sie von Räubern gefangen genommen.  Mit den gestohlenen Sprengstoff zerstören die Räuber den Staudamm der Stadt Guljabad, und den Menschen wird das Wasser weggenommen. Als Fatimas Vater Selbstmord begeht, flieht sie in die Stadt, wo sie sich in Qasim (Yakub Achmedov) verliebt und heiratet. Qasims Bruder Ali Baba (Dharmendra) hingegen war in Indien, wo er sich in die indische Prinzessin Marjina (Hema Malini) verliebt, nachdem er sie gerettet hat. Nachdem er sie später freigekauft hat, heiratet er sie. Später wird er Zeuge, wie die Räuber, die Fatimas Vater auf dem Gewissen haben, "Sesam Öffne dich" vor einer Klippe rufen, und sich öffnet. Er macht später das gleiche - mit folgen...

Review:
Wie ihr sehen könnt, ist es sehr schwierig die Handlung des Filmes zu erklären. Der Film wechselt in der Mitte den Hauptdarsteller (von Zeenat Aman zu Dharmendra), und es dauert auch fast 2 Stunden, bis der eigentliche Plot des Märchens aus 1001 Nacht anfängt. Der Film war eine sowjetisch-indische co-Produktion, und die Fassung die ich hier bespreche, ist die sowjetische, sonst währe der Film auf meinem Bollywood-Blog besprochen worden. Der Unterschied zwischen den Fassungen ist so, dass einige Szenen verschieden arrangiert wurden, und dass in der sowjetischen Version zwei Lieder fehlen. Wie gut die indischen Darsteller in der russischen Fassung synchronisiert wurden, kann ich nicht beurteilen, da meine DVD nur die ostdeutsche DEFA-Synchro hat.

Eigentlich ist der Film sehr gut (sonst hätte ich ihn nicht 8/10 Sterne gegeben), aber das Problem bei diesen Film hier ist Dharmendra: wie seine beiden Söhne Sunny und Bobby Deol ist er oft sehr steif in seinem Schauspiel. Und irgendwie komisch wenn man bedenkt dass er hier zusammen mit seiner Ehefrau, der fantastischen Hema Malini, zusammenspielt. Und das Problem ist auch, dass seine Rolle nicht so spannend ist wie die von Zeenat Amans Fatima. Man leidet in der ersten Hälfte des Films mit ihrem Schicksal, und urplötzlich wechselt der Fokus zum Titelheld - und man fragt sich auch, weshalb ihre Rolle zuerst sehr positiv gezeigt wird, nur um ihre Rolle dann später (wie im originalen Märchen) intrigant zu zeigen.

Hema Malini spielt ganz gut, allerdings fragt man sich manchmal, ob nicht eine andere Schauspielerin die Rolle besser hätte machen können. Sofiko Chiaureli, der Superstar des georgischen Films, ist genial, aber leider unterfordert - und es ist auch irgendwie schwierig, sie als Mutter von Dharmendra ernst zu nehmen, wenn man bedenkt, dass Dharmendra zwei Jahre älter ist als sie! Dharmendra ist eine Fehlbesetzung hier, definitiv. Zakir Muchamedzhanov ist okay, aber dennoch unterfordert. Eine gute Überraschung hier ist dann eher Rolan Bykow (Komissar) als Räuberführer.

PS. Die deutsche DVD hat nur die ostdeutsche DEFA-Synchro und basiert sich natürlich auf die hier besprochene sowjetische Fassung. Die Credits im Vorspann sind vom russischen Übersetzt, daher werden Umesch Mehra, Dharmendra, Hema Malini und Zeenat Aman "Umesch Mejera, Darmendra, Ch. Malini und S. Aman". Und die Songs sind ohne Untertitel, werden aber nach einigen Minuten mit einem Voice-over übersetzt.

Screenshots:

Freitag, 14. März 2014

Vorfreude auf die bevorstehende Reise;

 Ich werde wahrscheinlich entweder Ende April oder Anfang Mai oder Mitte Mai nach Israel reisen, für 4 Wochen; ich muss erst mit dem Führerschein fertig werden. Ich denke derzeit Tag und Nacht darüber, wie schön es sein wird endlich wieder ins Gelobte Land zu kommen. Ich schwebe auch oft in Nostalgie über die Zeit die ich dort letztes Jahr verbrachte;

Und am Tag wo ich dahinfliege, werde ich noch einen 5 Stunden Aufenthalt in Wien haben; da werde ich dann wieder schön spazieren gehen und indisch essen. Für den Aufenthalt in Wien habe ich schon eine Playlist gemacht; das wird schön. Jetzt muss ich (wie ich schon letztens erwähnte) nur noch herausfinden, welches Buch ich auf dem Flug nach Tel Aviv lesen werde.


Von meinem ersten Tag in Tel Aviv letztes Jahr^^ 
Und hier einige Bilder aus Wien, die ich letztes Jahr gemacht habe:




Mann, wie ich mich freue! 

Dienstag, 11. März 2014

Der Frühling ist endlich da!

Die ersten Boten des Frühlings.....
So, ist ja nun ein Monat her dass ich mich hier gemeldet habe! Ich kann jetzt auf jeden Fall sagen, dass der Winter nun endgültig vorbei sind. Wenn ich jetzt auf dem Frühling 2013 zurückdenke, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter - der Winter dauerte ja bis zum Anfang April! Und hier hat es in den ersten Tagen des März etwas geregnet - aber jetzt ist es meistens sonnig, und es gibt jetzt überhaupt keine Spur mehr vom Schnee! Endlich ist der Winter vorbei! 

Im Garten blühen jetzt die Schneeglöckchen und die Erantissen, und bald kommen auch endlich die Osterglocken. Ich frage mich, wie der Frühling noch besser werden kann? Naja, jetzt hoffe ich nur noch, dass es wärmer wird.

Mir geht es derzeit auch sehr gut - die theoretischen Stunden sind nun endlich vorbei, und mit den Fahrstunden an sich geht es auch sehr gut - und das ganze ist jetzt auch nun G-tt sei Dank zur Hälfte überstanden.

Das, was mich derzeit unglaublich motiviert, ist der Gedanke, dass ich irgendwann im April (oder Mai....) wieder nach Israel fliege - und diesmal für 4 Wochen! Und am Tag wo ich nach Israel fliege, habe ich dann auch noch 5-6 Stunden Aufenthalt in Wien, und dort werde ich dann auch wieder spazieren gehen, und im "Mogul" dann indisch essen - bevor ich dann für 6 Stunden im Flieger nach Tel Aviv sitze. Ich werde jetzt auch noch herausfinden, welches Buch ich dann im Flieger lesen werde! Letztes Jahr las ich ja Frauen ohne Männer von Shahrnush Parsipur, und das hatte ich Monate vorher geplant.

Bald weg von hier! Das Fernweh ist gross! 

Montag, 10. Februar 2014

35 Jahre Islamische Revolution

Gruppenfoto junger Leute in den Jahren vor 1979
Morgen sind es 35 Jahre her, dass der Schah gestürzt wurde und die Regierung von den fanatischen Mullahs um Ayatollah Chomeini. Viele Menschen hier haben vergessen, dass der Iran vor der Revolution ein zivilisiertes Land war. Ja, der Schah war nicht perfekt, und es gab unglaubliche Probleme mit der Pressefreiheit, aber man konnte damals so gekleidet gehen wie man wollte! Es ist gruselig, wie sich dieses schöne Land über Nacht so verwandeln konnte! 

Mich verstört auch, dass es viele Kommunisten und Linksextremisten gibt, die gerne so tun, als sei im Iran nach 1979 alles gut, nachdem der Schah gegangen war. Wahrscheinlich weil sie nicht zugeben wollen dass diese Revolution ein Fehler war! Grosse Teile der Linken damals waren mit Chomeini alliiert - und Chomeini lies kurz nach der Revolution eine Verfolgungswelle gegen Linke (oder angeblich Linke) starten. Die meisten von ihnen verreckten in den Gefängnissen, oder wurden hingerichtet. Auch heute gibt es viele Linke, die die Mullahs unterstützen - warum? Antisemitismus. 

Wie kann eine (angeblich) zivilisierte Partei sich mit diesen Barbaren verbünden? Angebliche Feministinnen reisen im Tschador nach Tehran um sich dort mit diesen Faschisten zu verbünden. Echt krank. Besonders wenn man bedenkt dass die Frauen seit 1979 ihrer Würde beraubt wurden, und sich immer gut kleiden müssen - ihre Haare, Beine und Arme müssen bedeckt sein. 

Studentinnen in Tehran

Ich hoffe dass bald der Tag kommen wird, wo die Mullahs gestürzt werden. 

Gedanken zum Bürgerkrieg in Syrien

Vorher.....und nachher
Vor Jahren war Syrien nicht so oft in den Nachrichten - vor Jahren wussten viele hier im Westen nicht einmal, dass es ein Land namens Syrien gibt! ungefähr 45 Jahren wird das Land von der Assad-Familie regiert (ich würde sogar "besitzt"). Der erste Assad, Hafez al-Assad, war ein grausamer Sadist. Er lies die verblieben Juden Syriens in Ghettos einsperren, und erlaubte ihnen erst in den 1990´er Jahren das Land zu verlassen (unter der Bedingung, die Staatsbürgerschaft abzugeben und nie wieder zurückzukehren). Er war auch besonders den Kurden gegenüber sadistisch, da er ihnen die Identität verweigerte. Und dann gab es auch noch das große Massaker von Hama, wo neben Muslimbrüdern auch viele unschuldige Menschen umgebracht wurden. Dann starb Hafez, und sein ebenso narzisstischer Sohn Baschar kam an die Macht. 

Im Frühjahr 2011 demonstrierten einige Leute für mehr Demokratie und Pressefreiheit. Nun mag es sein, dass die Rebellen seit geraumer Zeit auch unglaublich viele Kriegsverbrechen begangen haben, aber nun zur Demonstration, die alles startete: sie demonstrierten friedlich. Und wer hat die erste Kugel geschossen? Die Schergen Assads. Wenn ein Regime schon bei einer solchen Kleinigkeit schon den Schießbefehl gibt, dann ist es dieses Regime überhaupt nicht würdig, weiter zu regieren. Als vor kurzen einige Politiker hier darüber sprachen, Assad solle eine Rolle in der Zukunft Syriens haben, dachte ich: ich höre wohl nicht richtig! Dieser Mann, Baschar al-Assad, und seine verwöhnte Hure von Frau, Asmaa, haben das Blut Tausender unschuldiger Menschen auf ihren Händen. Also wieso soll man diesen "Menschen" denn überhaupt noch eine Chance geben?  

Man muss auch bedenken, dass Assad (genau wie sein Vater) unter vielen Linken eine Ikone ist (wie viele andere Diktatoren!) - weshalb? Weil die Assads die Palästinenser unterstützen! Oder besser gesagt, den Tod Israels wünschen. Denn die Palästinenser sind den Assads und den Linken nur wichtig, wenn sie gegen Israel benutzt werden können! Und über den Massakern an der syrischen Bevölkerung sowie an den "Palästinensern" in den "Flüchtlingslagern" wie Yarmouk sagen "Freunde Palästinas" wie Inge Höger, Ruprecht Polenz, Felicia Langer, Irena Wachendorff, Norman Paech und Annette Groth NICHTS. Ihnen sind diese Dinge sowas von egal, weil die Juden nichts damit zu tun haben! Es ist grässlich mit anzusehen, wie Leute von der Linkspartei noch zu Assad stehen! Aber das hängt ja auch mit ihrem Antisemitismus zusammen. Zudem muss man den Linken noch dieses sagen: Die Linke, sowie jede andere kommunistische Gruppierung, ist ja "gegen den Zionismus, da wir ja gegen jede Form von Nationalismus sind!", aber wie kann es dann sein, dass sie dann die Assads, die Fatah (=PLO), Hamas und die Hezbollah unterstüzt? Denn was haben diese Gruppen, mit der Ausnahme auf ihren Judenhass, gemeinsam? Sie sind alle PAN-ARABISCH, sie wünschen sich alle einen grossen arabischen Staat, der von Marokko aus bis nach Persien reicht. Erinnert das einen nicht an irgendwas? Man muss hier auch bemerken, dass Syrien auch "Arabische Republik Syrien" offiziell heisst. Israel heisst offiziell nur "Staat Israel". Das sagt viel über ihre eigenen Ziele aus...

Und ich hoffe ehrlich gesagt, dass Baschar und Asmaa das Jahr 2020 nicht erleben werden. 

Samstag, 8. Februar 2014

FILMKRITIK: Train de vie (Frankreich/Israel/Belgien/Rumänien/Niederlande 1998) (9/10)

Alternative Titel: Zug des Lebens, Train of Life

Regie: Radu Mihaileanu
Produktion: Marc Baschet, Ludi Boeken, Eric Dussart ua.
Drehbuch: Radu Mihaileanu
Musik: Goran Bregovic
Darsteller: Lionel Abelanski, Agarthe de La Fontaine, Michel Muller, Rufus, Clément Harari, Bruno Abraham-Kremer, Johan Leysen, Marie José-Nat, Razwan Vasilescu, Sanda Toma, Michel Israel, Robert Borremans, Leonie Waldman Eliad, Rosana Gutman

Handlung:
Ein kleines Schtetl in Osteuropa, um 1941:
Nachdem der Dorftrottel Schlomo (Lionel Abelanski) von den Deportationen gehört hatte, warnt er sein Schtetl davor. Der Rat des Schtetls beschließt sich dann auf folgende Idee: sie kaufen sich ein Zug, und ein Teil der Dorfbewohner verkleidet sich dann als Nazis, und sie alle tun dann so, als ob sie ins Konzentrationslager fahren - um so nach Palästina zu kommen! Sie verschaffen sich dann einen Zug, und hauen ab, und erleben auf der Reise so einige Abenteuer...

Review:
Wie ihr sieht, versuchte ich in der Handlungsbeschreibung so wenig wie möglich zu spoilern. Schwierig ist es besonders, wenn man bedenkt wie fantastisch dieser Film ist. Der Film rekonstruiert zudem auch am Anfang das Leben in einem Schtetl, eine Kultur, die die Nazis und Kommunisten zugleich zerstört haben.

Der Film ist voller Hoffnung und Lebensfreude, dass auch zeigen soll, dass das Jüdische Volk trotz allem den Willen hat, zu überleben. Der Film ist auch eine Ode an die Lebensweise der osteuropäischen Juden, dass nach der Shoah nicht mehr das war, wie es mal war.

Die Tatsache, dass der Zug lang ist, soll eine Metapher an das Leben an sich sein. Hier passiert alles, die Geburt, die Liebe - und der Tod. Im Zug werden auch einige Juden Kommunisten - die dann immer von Moskau träumen, von der Klassenlosen Gesellschaft - und nehmen den anderen dann auch das Essen weg. Wahrscheinlich wollte Mihaileanu zeigen, dass der Kommunismus an sich doch eine selbstsüchtige, selbstherrliche Ideologie ist. Schließlich hat Stalin auch viele Juden umgebracht - er hasste die Juden bis aufs Blut.

Gegen Ende des Films treffen die Juden auch eine Herde von Roma - die auch die gleiche Idee hatten, sich auf diese Weise von den Nazis aus dem Staub zu machen. Zuletzt erreichen sie alle ihr Ziel - so scheint es jedoch. Ich kann allen sagen, dass man Lust hat zu weinen, wenn der Film zu Ende ist.

Lionel Abelanski ist sehr überzeugend in seiner Rolle des Dorftrottels, der das Dorf warnen will, ebenso Clément Harari als Rabbi und Agarthe de La Fontaine als Dorfschönheit Esther.

Screenshots:

Sonntag, 2. Februar 2014

"Unsere Mütter, unsere Väter" gewinnt die Goldene Kamera - und jetzt?

Letztes Jahr lief irgendwann im Frühjahr im ZDF der Historien-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter", der das "Trauma einer Kriegsgeneration" zeigen wollte. In dem Film geht es um einer Gruppe von Freunden, die alle die damalige deutsche Generation zeigen soll - unter denen ist natürlich der Alibi-Jude, der am Ende natürlich überlebt. Hier die Meinung von Meschuggestan.

Jennifer Natalie Pyka, die 2012 bekannt wurde, als sie die Betrügerin von Wachendorff entlarvte, schrieb letztes Jahr folgendes zum Film:

Produzent Nico Hofmann (Rommel, Dresden) hält sein Werk freilich für »notwendig«. Sein Verdienst besteht darin, einen Film über den Zweiten Weltkrieg produziert zu haben, der die lästige Frage nach sechs Millionen toten Juden locker ausblendet. Der Krieg wird auf das Leben an der Front und in einer Diktatur reduziert, Juden bleiben Nebensache. Antisemitismus und Auschwitz? Fehlanzeige. Zwar zählt zu den fünf Freunden auch der (Alibi-)Jude Viktor, allerdings beschränkt sich seine Funktion auf diskretes Verschwinden. Mit den Leiden der zwei Soldaten, die dagegen ständig und eindrucksvoll dem Tod entgehen, kann er also nicht mithalten. 

Jawohl, sie hatten es schon schwer, die Deutschen. »Waren deutsche Soldaten wirklich so grausam?«, fragte daher gleich die Bild-Zeitung. Und so ist die Trilogie eine Offenbarung für alle, die schon immer wussten, dass nicht nur die Juden, sondern auch und vor allem die Deutschen Hitler zum Opfer fielen.
Ihre Bezeichnung "Opferneid" finde ich ehrlich gesagt sehr zutreffend - ich habe den Film nicht gesehen, und weis jetzt auch nicht, ob ich es je vorhabe. Vielleicht wenn er mal im Fernsehen läuft.

Es tauchten jedoch auch mehr Kritiken auf, die mehr auf die Schwächen des Films eingingen - und auf einer Diskussionsrunde bei Markus Lanz kurz danach. So schreibt Floris Biskamp in der Publikative:

Die Interpretation des Satzes liefert Arnulf Baring gleich zu Beginn der Talkshow von Markus Lanz, die das ZDF zwischen dem zweiten und dritten Teil der Eigenproduktion sendete: „Ganz großartig ist ja in dem Film, dass man sieht, dass die ganze Teilung, von der wir seit Jahrzehnten reden, nämlich zwischen Opfern und Tätern, dass die nicht hinhaut. Auch die Opfer sind irgendwo Täter und die Täter sind irgendwo Opfer.“ Widerspruch bekommt er dafür nicht, aber allerhand Gelegenheiten, deutlicher zu machen, wen er meint: „Diese Unterscheidung zwischen Opfern und Tätern, die Deutschen sind ein Tätervolk und die Juden sind Opfer…Nein! Auch viele Juden haben sozusagen, das kann man in dem Film auch sehen, haben andere verraten, um ihre eigene Haut zu retten.“ Man wird zum Täter, um die eigene Haut zu retten, man hat keine Wahl und darin sind alle gleich. Deutsche und Juden, alle Opfer und Täter, aber Verantwortung hat eigentlich niemand. Das ist die erinnerungspolitische Essenz des Abends.
Baring scheint sein Glück kaum fassen zu können, das endlich aussprechen zu dürfen, und so tut er es immer wieder. Niemand in der Runde scheint sich groß daran zu stören. Einzig der Journalist Claus Strunz merkt einmal an, es sei ihm „einen Ticken zu vehement“ vorgetragen – nicht aber, ohne seine grundsätzliche Zustimmung zu signalisieren.
Aber es geht noch krasser:

Ein Fremdkörper in der Talk-Runde ist einzig Marina Weisband, die sich trotz des geradezu übergriffigen Drängens von Lanz und Baring weigert, den geforderten jüdischen Beitrag zum Erinnerungsmatsch zu liefern, in dem sich die anderen suhlen. Sie möchte die Diskussion gerne in eine andere Richtung lenken. Statt über das kollektive Leiden der Deutschen an ihrer Geschichte will sie über Gesellschaft reden, darüber, „wie es dazu kommen konnte“ und darüber, ob der heutige Antisemitismus und Rassismus, ob Sarrazin oder NSU vielleicht in einem Zusammenhang zum Nationalsozialismus stehen.
Aufgenommen werden diese Einwürfe freilich nicht. Im Gegenteil, als sie es gegen Ende der Sendung noch ein zweites Mal versucht, pflaumt Gastgeber Lanz sie in beleidigtem Tonfall an. Denn solche Profanitäten interessieren nicht, wenn deutsche Erinnerungskultur produziert wird. Sie sind „viel zu oberflächlich“ (Baring), weil sie nicht das „kollektive Trauma“ (Lanz) der Deutschen betreffen. Es geht hier nicht um gesellschaftliche Prozesse, es geht um „kollektives Erinnern“. Es geht darum, dass Baring die Tränen kommen, wenn er vom Krieg erzählt, und Lanz sich sichtlich über diese „emotionale Erschütterung“ in seiner Sendung freut.
Es geht, wie Christiane Paul, selbst Darstellerin des Films, ausführt, darum, dass „wir“ Deutschen verstehen, „dass wir eins sind [umschreibt mit beiden Händen einen großen Kreis], dass wir ein Teil unserer Geschichte sind, dass wir ein Teil unserer Großväter sind, der Taten unserer Großväter sind“ (Paul) – eine Sicht auf die Vergangenheit, für die sie die Juden schon lange beneide. Und dazu wollen alle ihren Beitrag leisten. Auch Rundfunkjournalist Dirk Stermann, der spekuliert, dass in Deutschland und Europa so viele Leute den Afghanistan-Krieg ablehnten, „weil wir genetisch die Information in uns gespeichert haben von Bombennächten.“ Ja, das Schicksal meint es schwer mit „uns Deutschen“, mit allen. Auch mit den „Überlebenden der DDR“ (Baring).
......und das hier:

 Der Gipfel war damit aber noch nicht erreicht, er kam erst, als Baring meinte, der in Kiew geborenen Jüdin Weisband über das Massaker von Babyn Jar dozieren zu müssen und dafür diese Worte wählte: „Die Deutschen hatten mit 6.000 Juden gerechnet und 36.000 kamen.“ Sie „kamen“ wohlgemerkt, die Juden, und sind nicht etwa selektiert und verschleppt worden. „Und dabei ist den Deutschen klargeworden: Kinder, so können wir das nicht machen. Wir müssen sozusagen ne andere Art machen als da diese Massenerschießungen.“ Und das nennt Baring die „Ursache der Massenvernichtung“. Es waren einfach zu viele Juden gekommen. Wieder ein schwerer Schicksalsschlag für die Deutschen, die wieder zu Tätern gemacht wurden. Schuldlos schuldig.
Im Ernst: wie kann man so verharmlosend über die Verbrechen der Shoah reden? In meinen Augen hat Baring sich hier als wahrhaftiger Antisemit geoutet. Echt krank!

Ebenfalls auf der Publikative schrieb Andrej Reisin folgendes über die Unwahrscheinlichkeit, dass "arische" Jugendliche sich in der Öffentlichkeit in einer Kneipe sich mit einem Juden abgeben würden:

Der Film verharmlost von Beginn an die Entrechtung der deutschen Juden. 1941 sollen deutsche Frontsoldaten noch mit jüdischen Freunden gemeinsam in öffentlichen Lokalen gefeiert und zu Swingmusik auf den baldigen Endsieg gegen die Sowjetunion angestoßen haben? Natürlich könnte es das in Berlin unter (eher konspirativen) Umständen gegeben haben, aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch wären diese jungen Leute durch diverse Diskriminierugsmaßnahmen einander völlig fremd. Bereits 1937 wurden an deutschen Schulen Sonderklassen gebildet und ab November 1938 wurde jüdischen Kindern der Besuch öffentlicher Schulen verboten. Im gleichen Monat folgte bereits das Verbot der Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen, Ende des Jahres das Verbot des Besuchs von Hochschulen, später das Verbot des Besuchs bestimmter öffentlicher Einrichtungen, wozu je nach regionaler Verordnung auch Gaststätten gehörten.
Ab 1939 und spätestens mit Kriegsbeginn verschärft sich die Lage dramatisch: Bereits ab Ende April müssen Juden “arische” Wohnhäuser räumen und “Judenhäuser” beziehen. Mit Kriegsbeginn am 1. September gilt für Juden eine Ausgangssperre ab 20 Uhr, im Sommer ab 21 Uhr, ab Oktober gibt es die ersten Deportationen. Trotzdem sitzen unsere fünf Freunde zu Beginn des Films knapp zwei Jahre später zusammen und feiern und trinken mit ihrem jüdischen Kumpel, als wäre nichts gewesen, obwohl dieser sich in nichts anderes als akute Lebensgefahr begibt, von den ebenfalls nicht ganz unempfindlichen Strafen für die anwesenden “Arier” einmal abgesehen.
Mein G"tt, wie kann man bei den "Recherchen" so etwas wichtiges übersehen? Und ich glaube auch zudem, dass den verbliebenen Juden Deutschlands, die nicht rechtzeitig nach Palästina, Amerika, Brasilien oder China geflüchtet sind, zu diesen Zeitpunkt schon ein Teil der Lebensfreude geraubt worden ist. Die deutsche Jugend, um 1920 geboren, wird hier sehr verharmlost dargestellt - die gesagte Generation durchlief hier im Laufe der 30´er Jahre alle Stadien der Hitlerjugend, und war somit eine sehr politisierte Generation, die nicht viel von Juden und Roma hielt. So schreibt Reisin weiter:

 Nach dem “Anschluss” Österreichs, den schnellen Siegen über Polen und Frankreich war die NS-Begeisterung der Deutschen auf dem absoluten Höhepunkt. Nichts davon ahnt man im Film: UMUV zeigt offenbar vor allem Außenseiter, die aber dennoch – so suggeriert es der Titel und so feiern es die Feuilletons – stellvertretend für die deutsche Mehrheitsbevölkerung stehen sollen.
Dabei glaubte diese Generation wie keine andere vor oder nach ihr an die historische Notwendigkeit und Richtigkeit des Nationalsozialismus und einer deutschen Vorherrschaft in Europa und der Welt. Kaum jemand von ihnen hielt Juden für “normale Menschen”, geschweige denn Deutsche. Die Generation der 1941 gerade erwachsen Gewordenen war die erste, die sämtliche NS-Einrichtungen ab der Hitler-Jugend durchlaufen hatte (oder doch zumindest die meisten von ihnen). Gerade diese Jugend war hoch politisch und in ihrer weit überwältigenden Mehrheit dem Führer und dem NS-Staat treu ergeben – bis hin zu romantisierender Anhimmelung.Diese Jugend träumte in ihrer Masse von der Weltherrschaft – und sie liebte ihren Führer, der Deutschland aus der “Schande” der Weltkriegsniederlage, des Versailler Vertrags und der wirtschaftlichen Not geführt hatte. Man klammerte sich nicht nur aus Angst vor der Rache der Allierten an den Endsieg – sondern weil man ihn für richtig hielt – genauso wie man die Vertreibung der Juden für richtig hielt. Ob man sie denn gleich hätte umbringen müssen, darüber wurde sicher schon zu Kriegszeiten hinter manch verschlossener Tür diskutiert, aber verschwinden sollten sie – ohne Wenn und Aber.
Da muss die gesagte Generation um 1945 dann einen grossen Schock erlitten haben.  Hier bei UMUV wurde der Antisemitismus, der in weiten Teilen der deutschen  Bevölkerung verbreitet war, runtergespielt. Neben den Hardcore-Nazis wurde der Antisemitismus hier besonders bei folgenden Runtergejubelt: den polnischen Partisanen! Zwar gab es Antisemitismus unter den Partisanen, aber der war nicht so gross wie er hier in UMUV dargestellt wird!

Ich glaube, eines der Gründe, weswegen UMUV so ein grosser Hit wurde liegt daran, weil ein Teil der deutschen Bevölkerung jetzt endlich aufatmen und sagen kann, "endlich muss ich mich für die Taten von damals nicht mehr verantworten, schließlich bin ich ja auch nur ein Opfer des Krieges!" Es ist makaber mit anzusehen, dass einige immer noch nicht wahrhaben wollen, was damals wirklich war.  

Mittwoch, 29. Januar 2014

Dinge, die man bei Gerichtsshows wie Richter Alexander Hold lernen kann

Ja, Lena Meyer-Landruts erster Auftritt im Fernsehen war bei Alexander Hold, bevor sie bei "Unser Star für Oslo das Ticket zum ESC 2010 bekam. 
Ja, sie nerven uns seit Jahren, Gerichtsshows wie "Richter Alexander Hold" und "Richterin Barbara Salesch". Die Richter und die Anwälte (und die Polizisten, die in so manchen Episoden auftauchen...) sind alle echt, aber die hier vorgeführten Fälle und deren Zeugen sind alles fake. Was einen hier stört, neben den schlecht gespielten Leistungen der Darsteller, sind hier unter anderen die Logik der Fälle und die oft ziemlich unrealistischen Verläufe der Fälle - in einem richtigen Gericht wird nicht herum-geschrien und vom Staatsanwalt beleidigt. Neben dies sind hier auch die extrem Klischeehaften Darstellungen von Kindern und Jugendlichen, Ausländern, Randgruppen wie Prostituierten und anderen ist auch das Weltbild extrem seltsam und fragwürdig.

Man lernt hier dieses:

- Frauen sind schwach

- Reiche Menschen sind immer im Recht

- Wenn die Kinder gemobbt werden weil die Mutter sich aus ökonomischen Gründen legal prostituiert, ist es natürlich die Schuld der Mutter, nicht die der anderen Kinder und deren Eltern, die die Kinder der Mutter mobben.

- Ausländer sind alle kriminell und sprechen immer Ghettodeutsch - es muss aber natürlich immer Ausnahmen geben um zu zeigen, dass der Sender nicht rassistisch ist! Und natürlich beschweren sie sich immer jede Sekunde über Rassismus.

- Hartz 4 Empfänger sind nicht zu trauen

- Jugendliche sind alle kindisch, widerspenstig und vor allem nicht zu trauen

- Langzeitstudenten, vor allem Männliche,  sind alle Jungfrauen die noch bei der Mutter wohnen

- Alle Schwulen sind Tunten, und alle Lesben sind Tomboys.

Ja, das Weltbild ist ziemlich primitiv, Reaktionär und diskriminierend. Ist ja Sat1, also soll man nicht all zu überrascht sein.

Was auch witzig ist, wenn sich Zeugen "wiederholen" - da taucht dann auf einmal ein Zeuge auf, der in einer früheren Episode war, allerdings unter anderen Namen. Lena Meyer-Landrut, Gewinnerin des ESC 2010, hatte 2009 erstmals eine Rolle bei Alexander Hold, und machte somit ihren ersten Fernsehauftritt, bevor sie im darauffolgenden Jahr auf Pro7 bei "Unser Star für Oslo" das Ticket für den Eurovision Song Contest bekam.

Achja, vor einigen Wochen sah ich folgendes bekanntes Gesicht bei Alexander Hold:

 Ja, unsere liebe Micaela Schäfer. Diese Folge war aufjedenfall vor dem Dschungelcamp 2012 aufgenommen und vor dem Supertalent 2011, in der Zeit bevor sie - nachdem sie bei Germanys Next Topmodel 2006 dabei war - sehr viel Medienpräsenz bekam. Dabei steht diese Folge nicht einmal in ihrer Biografie auf Wikipedia. Ich und ein andere Facebook-Nutzer erkannten sie und haben es auf ihrer Seite auf Facebook geschrieben. Lol.

Als ich letztes Jahr mal in Hamburg war, fuhr ich mit einer thailändischen Taxifahrerin rum. Sie hatte Richter Alexander Hold im Radio. Als ich sie deswegen ansprach sagte sie, dass sie im Falle zum Gericht einberufen wird, weis was da auf sie zu kommt. Bisher ist nichts passiert, und sie hofft auch nicht das zu erleben. Hoffe ich auch nicht.....

Montag, 27. Januar 2014

Gedenken an die Shoah und die Taten danach, Gedenken in Großbritannien, und Sahra Wagenknecht

Heute vor 69 Jahren wurde das KZ-Lager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Die Insassen des Lagers, Juden, Roma & Sinti, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und andere Verfolgte, durchgingen in diesem Lager ein Martyrium. 1,1 Millionen Insassen kamen hier ums Leben. Bekannte Insassen oder Opfer des Lagers sind unter anderem Anne Frank und Edith Stein. Viele wurden direkt nach ihrer Ankunft in die Gaskammern geschickt. Andere wurden nach Lust und Laune der Wärter erschossen, viele andere starben vor Hunger oder an den Krankheiten die in den Lagern umherwanderten.

Catherine Ashton hielt heute wegen des Holocaustgedenktages eine Rede. Eine Rede, in der das Wort "Jude" nicht vorkam - aber bei einer Judenhasserin wie Catherine Ashton ist das keine Verwunderung. Wegen des Massakers in Toulouse hielt sie eine Rede, in der sie die ermordeten Kinder mit Kindern in Gaza verglich! Aber sie kommt auch aus dem Land, dass den Überlebenden kurz nach der Shoah ihnen das Heimatland verwehrte - sie wurden entweder in Konzentrationslager auf Zypern gebracht, oder direkt zurück nach Deutschland, dem Land der Täter.

Diese Taten der Briten sind für mich eine der Gründe, weshalb ich die Glorifizierung der Britischen Armee der Zeit nicht ausstehen kann - die gesagte Armee stand während der Judenpogrome in Palästina, Ägypten, Libyen und Irak einfach nur da und hat nichts unternommen, und ihre Taten an den Shoah-Überlebenden waren nur das, was das Fass zum übergelaufen gebracht hat.

Die Regierung Großbritanniens hat sich für ihre Kriegsverbrechen in Palästina (sowohl an Juden und Arabern) nie entschuldigt - und plant es wahrscheinlich auch nicht in naher oder ferner Zukunft. Letztes Jahr hat jedenfalls in London eine Gruppe linker Antisemiten zusammengetan, um die britische Regierung aufzufordern, "den Palästinensern wegen der Balfour-Erklärung, die ihnen die Heimat wegnahm, zu entschuldigen". Soviel zum schlechten Gewissen der Briten.

Und in Deutschland versuchen dieser Tage einige Politiker, den Israelis vorzuschreiben, wo sie zu leben haben - und all das jetzt in einer Zeit wo eine stalinistische Selbstdarstellerin namens Sahra Wagenknecht versucht, die Massen gegen Markus Lanz aufzuhetzen. Zu Sahra Wagenknecht muss man so einiges sagen:

Eigentlich heisst sie Sarah. Sie nennt sich nur "Sahra", weil dies iranischer klingt - ihr Erzeuger war ein iranischer Student, mit der ihre Mutter zu DDR-Zeiten geschlafen hat. Sie ist extrem narzisstisch, und vergleicht sich selber mit Rosa Luxemburg und Frida Kahlo. Sie prangert gerne den modernen Kapitalismus dieser Tage an, obwohl sie selbst ein kapitalistisches Leben führt (und immer gern mit ´ner Limousine mit Chauffeur auftaucht). Sie beleidigt gerne die Opfer des Stalinismus und des DDR-Regimes an, und bei einer Rede von Schimon Peres zum Gedenken des Holocausts vor vier Jahren weigerte sie sich, aufzustehen, da sie Schimon Peres als "Kriegstreiber" sieht. Irgendwie verstehe ich nicht, warum diese extrem narzisstische Frau so gern in Talkshows eingeladen wird. 

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...