Zeichnung der Kaifeng-Synagoge |
Die Gemeinde wurde von den Cohanim und den Leviten, der Priester-klasse, geleitet. Die Synagoge wurde im Jahre 1163 gebaut, wurde allerdings nach einer Überschwemmung zerstört. Die Cohanim gehörten zum Gao-Klan, und die Leviten gehörten zum Li-Klan. Es war üblich, dass ein Jude sich eine jüdische Hauptfrau nahm, und mehrere chinesische Nebenfrauen und Konkubinen, deren Kinder zwar der Halacha zufolge keine Juden sind, aber dennoch jüdisch erzogen worden sind. Das erklärt auch, weshalb die Kaifeng-Juden heutzutage von einen normalen Han-Chinesen nicht zu unterscheiden sind. Es scheint jedoch, dass auch einige Juden mütterlicherseits Jüdisch erzogen worden sind, da ihre Nachnamen nicht zu den Klans gehören, zum Beispiel ist da die chinesisch-jüdische Aktivistin Guo Yan (mütterlicherseits stammt sie vom Zhao-Klan ab).
Nachdem im 19. Jahrhundert der letzte Rabbi gestorben ist, und die Synagogue zerstört wurde, verschwanden einige jüdischen Riten, und die Gemeinde begann sich zu assimilieren. Obwohl sie sich assimilierten, verschwand ihre jüdische Identität nicht. Einige Familien behielten die Mezuzah, andere hielten noch Shabat, aber die meisten essen bis heute kein Schweinefleisch.
Nachdem die Volksrepublik China im Jahre 1992 die diplomatischen Beziehungen zu Israel anfing, ignorierte die israelische Außenpolitik die Juden Kaifengs. Die Kaifeng Juden machten allerdings im Jahre 2001 Schlagzeilen, nachdem die Familie Jin, bestehend aus Shlomo, Dinah und deren Tochter Shalva, Alijah machte. Sie kamen auf komplizierten Weg dahin. Sie währen fast abgeschoben worden, bis sie 2005 konvertierten. Shlomo und Dinah heirateten danach nach jüdischer Tradition. Die israelische Organisation Shavei Israel hilft heute den Juden dort nach Israel zu kommen.
Der Jesuit Matteo Ricci, der in der Renaissance Kaifeng besuchte, bemerkte, dass die Juden eine eigene Form der hebräischen Aussprache verfügte:
1) V (vav) wirde zu W
2) R (resch) wirde zu L (schwache Aussprache)
3) Letztes M (mem) wird zu N (nun)
4) Z (zayin) wird zu Tz (Tzadik)
Diese Aussprache kommt aus den chinesischen Dialekt den sie damals gesprochen haben.
Hier ein Interview mit der Aktivistin Guo Yan:
Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die Synagoge wieder aufzubauen. Am Ende des Videos singen sie "Hatikwah" auf chinesisch
Kaifeng Juden, die Purim feiern:
Hier haben wir Bilder, die im Internet ziemlich schwer zu finden sind:
Mehrere Familien, 1919 |
Eine Familie; |
Guo Yan im ehemaligen jüdischen Viertel |
Die Thora-Rollen |
Der Maler der obrigen Gemälde ist Zhou Xiang ist Nachkomme der Kaifengjuden. |
Ausstellung, die hier auch Besitztümer der Juden zeigt sowie aktuelle Familienporträts der Nachkommen. Die Nachkommen verstehen sich selbst als Juden |
Guo Yan in ihrem Laden |
Kaifengjews.blogspot.com
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