Freitag, 19. Juli 2013

Ein äußerst fragwürdiges Urteil

Solidarität!
Wie wir wohl alle in den letzten Tagen gehört haben, wurde George Zimmerman, der letztes Jahr den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin erschoss, freigesprochen. Grund hierfür sei ein "Notwehrgesetz". Ich finde dieses Urteil wirklich fragwürdig. Man muss ja daran denken, dass Zimmerman Teil einer Nachbarschaftswache war, und er sofort die Polizei benachrichtigte, weil Trayvon "verdächtigt" aussah. Er hat nichts getan! Er war unbewaffnet! Und dann verfolgt er ihn auch noch, bis er ihn schließlich erschoss. Notwehr? Das muss doch wohl ein Witz sein. 

Neben dem sehr fragwürdigen Urteil sprießt wieder Rassismus auf den Strassen Amerikas. Nicht nur von weißen Rassisten, die ihn Zukunft dieses genannte Gesetz missbrauchen werden,  sondern auch von Black Supremacy-Gruppen wie die Black Panthers, die hier nicht nur ihr weißen-feindliches Gesicht zeigen, sondern auch ihr Judenfeindliches (sie halten Zimmerman für einen Juden wegen seines Namens).

FILMKRITIK: Lili Marleen (BRD 1981) (10/10)

Alternative Titel: Lili Marlene

Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder, Manfred Purzer, Joshua Sinclair, Werner Uschkurat
Produktion: Luggi Waldleitner, Enzo Peri
Musik: Peer Raben
Darsteller: Hanna Schygulla, Giancarlo Giannini, Mel Ferrer, Karl-Heinz von Hassel, Erik Schumann, Hark Bohm, Gottfried John, Willy Warlander, Karin Baal, Christine Kaufmann, Udo Kier, Roger Fritz, Adrian Hoven, Barbara Valentin, Helen Vita, Elisabeth Volkmann, Lilo Pempeit, Brigitte Mira, Rudolf Lenz, Irm Hermann, Harry Baer, Alexander Allerson

Handlung:
Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs verlieben sich in Zürich die deutsche Sängerin Willie (Hanna Schygulla) in den jüdischen Schweizer Komponisten Robert Mendelssohn (Giancarlo Giannini), der Mitglied einer Untergrundsgruppe gegen die Nazis ist. Nach einem Besuch in Deutschland darf Willie nicht mehr zurück in die Schweiz reisen. Kurze Zeit danach, als der Krieg ausgebrochen ist, wird Willie Europaweit berühmt mit dem Soldatenlied "Lili Marleen". Ihr Ruhm bringt sie in die Gesellschaft einflussreicher Nazis. Kann Robert sie noch trauen?

Review:
Für mich ist "Lili Marleen" definitiv Fassbinders bester Film. Ein wahrhaftiges Meisterwerk, gemacht am Ende der Ära des Autorenfilms. Der Film ist auch ganz anders als andere Filme, die im Zweiten Weltkrieg spielen; hier werden einflussreiche Nazis und deutsche Soldaten "humaner" dargestellt, allerdings ohne sie zu verherrlichen oder deren Taten zu minimieren.

In den Sequenzen, wo Hanna Schygulla das berühmte Lied singt, werden auch Aufnahmen eingeblendet, die die Unmenschlichkeit des Krieges hervorzeigen. Sehr starke Sequenzen. Hierzu muss ich auch sagen, dass Hanna Schygulla wirklich eine wunderschöne Gesangsstimme hat. Ihre Stimme ist auch wenn sie redet, sehr schön und sehr beruhigend. Und natürlich zeigt sie hier wieder, warum sie eine der besten Schauspielerinnen des neuen deutschen Films ist. Damals so wie heute ist und bleibt sie die beste. Ihr Leinwandpartner Giancarlo Giannini bietet hier auch eine sehr gute Leistung ab. In einer Nebenrolle glänzt auch Kate Bush-Clon Christine Kaufmann als Miriam. Ebenfalls erwähnenswert sind Udo Kier, und Elisabeth Volkmann in einer kleinen Rolle,

Screenshots:

Dienstag, 16. Juli 2013

FILMKRITIK: 7 Days (Israel 2008) (8/10)

Alternative Titel: Shiva, Les 7 Jours, שבעה

Regie: Ronit und Shlomi Elkabetz
Produktion: Guy Jacoel
Drehbuch: Ronit und Shlomi Elkabetz
Musik: Michel Korb, Sergio Leonardi
Darsteller: Ronit Elkabetz, Albert Illouz, Yaël Abecassis, Hana Azoulay-Hasfari, Simon Abkarian, Moshe Ivgy, Hana Laszlo, Keren Mor, Alon Aboutboul, Rafi Amzaleg, Dikla Elkaslassi, Evelyn Hagoel, Ruby Porat-Shoval, Yechiel Elkabetz, Gil Frank, Sulika Kadosh, Orit Cher, David Ohayon

Handlung:
Kirjat Jam, 1991:
Die Familie Ohayon ist im Aufruhr: nicht nur wegen des Golfkrieges und den Raketen Saddams, sonders vor allem wegen des Todes von Maurice. Die Shiva, das sieben tägige Trauern, findet dann im Haus seiner Witwe Ilana (Keren Mor). Die Aufsicht übernehmen Vivianne (Ronit Elkabetz) und Meir (Albert Illouz). Im laufe der Woche kommen dann wieder alte Konflikte und Wunden auf. Und Vivianne muss sich noch gegen ihren Ex-Mann Eliahou (Simon Abkarian) wehren, der immer noch nicht verkraftet hat, dass sie ihm verlassen hat.

Review:
"7 Days" ist die Fortsetzung des 2004 erschienenen Dramas To take a Wife. Hier erzählen die Geschwister Elkabetz nun die Fortsetzung der Geschichte der Familie Ohayon. Es ist schwierig, hier die richtigen Worte zu finden. Die Elkabetz´s haben es hier wieder geschafft, ein grandioses Kammerspiel zu erschaffen, mit großartigen Darstellern und genialer Dramaturgie.

Am Anfang sieht man die Beerdigung Maurices. Eine sehr geniale und unglaublich realistische Sequenz, ich muss sagen, dass die Szene mich irgendwie berührt hat. So realistisch war sie! In den danach folgenden Szenen treffen wir dann die diversen Mitglieder der Familie Ohayon. Man bemerkt schnell, dass diverse Personen miteinander zerstritten sind, und noch alte Rechnungen offen haben. Die Darsteller hier sind fast alles die Elite der marokkanisch-israelischen Schauspieler; genial. Dialoge sind alle divers zwischen hebräisch, französisch und marokkanisches arabisch. In einer Szene wird sogar deutsch gesprochen!

Wie ich schon in der Kritik zu "To take a wife" erwähnte, waren da noch einige Fragen offen zu dem, was Eliahou fühlte als Vivianne ihn verlassen hat. Weinte er, weil er sie vermisste, oder weil sie ihm verlassen hat und das gegen seinen Stolz und seinem konservativen Weltbild war? Hier tendiere ich zum letzteren, was irgendwie in einer Konfrontationsszene zwischen den beiden gesagt wird.

Screenshots:

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...