Freitag, 31. Mai 2013

FILMKRITIK: Et maintenant, on va où? (Libanon/Frankreich 2011) (9/10)

Alternative Titel: Wer weiß, wohin?

Regie: Nadine Labaki
Drehbuch: Nadine Labaki, Rodney Al Haddad ua.
Produktion: Anne-Dominique Toussaint
Musik: Khaled Mouzanar
Darsteller: Nadine Labaki, Layla Hakim, Yvonne Maaluf, Claude Baz Moussawbaa, Antoinette Noufaily, Julien Farhat, Ali Haidar, Petra Saghbini, Caroline Labaki, Mostafa Al Sakka, Sasseen Kawzally, Kevin Ahboud

Handlung:
Ein Dorf, irgendwo in den Bergen Libanons: Die christlichen und muslimischen Bewohner des Dorfes leben Tür an Tür zusammen, obwohl es in der Vergangenheit immer wieder zu Zusammenstössen zwischen den Männern gekommen ist, weswegen am Friedhof so viele junge Männer begraben liegen. Auch neuerdings kommen viele Konflikte wieder hoch, weswegen die Café-Besitzerin Amale (Nadine Labaki), Yvonne (Yvonne Maaluf) und die anderen Frauen nach einer Lösung suchen, den Konflikt zu lösen. Als eine Truppe ukrainischer Stripperinnen aufkreuzt, finden die Frauen eine Lösung.

Review:
Mann, das war ja wirklich ein herrlicher Film! Ich wusste bei diesen Film wirklich nicht, auf was ich mich da eingelassen habe - wie ich es schon oft erlebt habe. Und ich wurde (wieder einmal) ziemlich positiv überrascht. Dies ist mein erster libanesischer Film, und ich werde mir ebenfalls mehrere von denen ansehen. Es ist der zweite Film, bei dem die Schauspielerin Nadine Labaki Regie geführt hat. Eins muss man ihr lassen: Sie versteht ihr Handwerk, sowohl in der Regie als auch in der Schauspielkunst! Ihren ersten Film, Caramel, werde ich demnächst irgendwann reviewen.

Der Film zeigt Nadine Labakis Vision von einem Nahen Osten, in denen alle Religionen friedlich beieinander leben. Man muss ja daran denken, dass Libanon in den 1970´er Jahren durch einen Albtraum gegangen ist. Alle Schauspieler in diesen Film hier überzeugen, von Nadine Labaki selbst bis zu Yvonne Maaluf, sie wirken alle ganz natürlich, auch die ukrainischen Laiendarstellerin überzeugen hier. Am Ende muss man (trotz der ernsten Lage) lachen, wenn über Nacht die christlichen Familien zum Islam übertreten, und die muslimischen Familien zum Christentum übertreten. Die Botschaft des Films ist wirklich gut rüber gekommen, das sieht man nicht alle Tage!

Fazit:
Ein guter Feel-good Movie, der sich sehen lassen kann!

Screenshots:

Donnerstag, 30. Mai 2013

FILMKRITIK: Ten (Iran 2002) (10/10)

Alternative Titel: 10, Dah, ده

Regie, Drehbuch & Produktion: Abbas Kiarostami
Darsteller: Mania Akbari, Roya Arabshahi, Amin Maher, Kamran Adl, Amene Moradi, Mandana Sharbaf, Katayoun Taleizadeh

Handlung:
Eine Moderne Taxifahrerin (Mania Akbari) begegnet in ihrem Job so einige Gestalten. Ihr eigener Sohn Amin (Amin Maher), der die Scheidung seiner Eltern noch nicht verkraftet hat, ihre eigene Schwester, die um ihren Ehemann besorgt ist, eine alte religiöse Frau und eine Prostituierte. Dies sind ihre Geschichten.

Review:
"Ten" ist ein sehr beeindruckender Film. Eine der Gründe weshalb mich dieser Film so beeindruckt hat liegt daran, dass der Realismus, der hier gezeigt wird, mir sehr an den Realismus und Stil von The Circle erinnert. Eines der Dinge, die der Film mit The Circle gemein hat ist die Tatsache dass im ganzen Film keine Hintergrundmusik ist, und die Frauenporträts die wir hier begegnen. Nicht zu vergessen die Kameraführung, die den Film auch einen gewissen Touch gibt, und die Tatsache, dass die meisten Darsteller im Film eigentlich Laiendarsteller sind ohne richtige schauspielerische Erfahrung. Mania Akbari ist die einzig richtige Schauspielerin im Film, so ähnlich wie in The Circle Fereshteh Sadr Orafaï und Fatemeh Naghavi die einzigen richtigen Schauspieler waren.

Die Frauen, die wir hier begegnen haben alle einen anderen Stand in der Gesellschaft. Man bemerkt das auch bei der Art wie sie sich kleiden. Die einzigen Fahrgäste die wir im Film nicht zu sehen bekommen sind die ältere religiöse Frau und die Prostituierte. Der Konflikt zwischen der Taxifahrerin und ihrem Sohn Amin ist eines der Kerne im Film; der Sohn taucht in drei Kapiteln des Films auf. Der Sohn wird vom richtigen Sohn der Schauspielerin Mania Akbari gespielt, und der Konflikt basiert sich sogar auf das wahre Leben der beiden. Den Ehemann sieht man eigentlich nicht richtig, man sieht ihn nur so aus der Ferne.

Von den Zehn Kapiteln (und Geschichten), die wir hier begegnen, hat mich die Geschichte der Prostituierte wohl am meisten fasziniert. Prostitution ist im Iran eigentlich verboten; es wird dennoch praktiziert, und die Behörden machen nur selten was dagegen. Deswegen ist dieses Kapitel sehr faszinierend, weil sie uns einen Einblick in ein "verbotenes Leben" gibt. Zuerst wollte Abbas Kiarostami eine richtige Prostituierte für die Rolle hier anheuern, aber da sich keine dazu bereit erklärt hatte (sie hatten wohl Angst vor Repressalien falls die Behörden davon was erfahren), musste er eine Laiendarstellerin für den Job casten. Im gesamten Kapitel sieht man die Prostituierte nicht. Die Kamera zeigt nur auf die Taxifahrerin, während sie durch das geheimnisvolle Rotlichtviertel fährt, und die roten und violetten Lichter in das dunkle Taxi reinschimmern. Das ist für mich wirkliche, realistische Filmkunst. Irgendwie passt dieses rein in die Kategorie der dänischen Dogma-Filme, denke ich mal. Aber der iranische Realismus, wie man ihn in Filmen wie diesen und in der Exilliteratur kennt ist wirklich berauschend.

Fazit:
Eines der besten iranischen Filme aller Zeiten. Ein kleines nicht kommerzielles Meisterwerk, dass einen Einblick in das Leben diverser Frauen gibt, auf ähnlichen Level wie The Circle. Enthält sogar eine sehr kontroverse Szene, in der eine Frau ihr Kopftuch abnimmt.

Screenshots:

Wie das Treffen verlaufen ist

Gestern war ich ja, wie ich es schon vorgestern sagte, in Kopenhagen. Dort hatte ich dann endlich mein Treffen mit dem dänischen Oberrabbiner. Nachdem ich ihn dann gesagt habe, dass ich ab August in Israel bin, sagte er dann, dass ich als Vorbereitung zur Konversion, in einen religiösen oder konservativen Kibbuz gehen solle. Er sagte zudem, man solle das Judentum >>leben<<, und dort lerne ich dann die Traditionen und auch die Gebete auswendig. Zudem sagte er, dass wenn ich konvertieren möchte, dass ich es dann in Israel machen solle, da es dort schneller gehe als hier in Dänemark. Weil wir ja in Dänemark eine so kleine Gemeinde seihen, sagte er, kann es Jahre dauern. Er kennt jemanden, bei dem es sieben Jahre dauerte bevor die Konversion fertig war. Als ich fragte, ob ich es denn wagen solle, wenn ich da unten bin, sagte er: "Kann ja nicht schaden!"

Also werde ich dann in Israel versuchen. Ein Versuch ist es ja schließlich wert!  

Neues von Alice Walker

Wie Elder of Ziyon es illustriert hat
Wie wir ja von letztes Jahr wissen, ist Alice Walker eine fanatische Antisemitin, Israel-Hasserin und Heuchlerin. Dann ist mir letzte Woche dieser Eintrag bei Elder of Ziyon aufgefallen; ich war weg vor lachen. Alice Walker ist Anhängerin von David Icke, ein britischer Schriftsteller, der behauptet, die Erde werde von Reptillien-artigen Ausserirdischen kontrolliert. 

Unser Elder sagt daraufhin:
Walker is of course worshiped by the Mondoweiss crowd. Then again, their grasp of reality is about as tenuous as Walker's. 

Er verlinkt dann auch zu einem Essay von Alice Walker´s Tochter Rebecca, die dort beschreibt was für eine schlechte Mutter Alice doch ist. 

Nun denn: Alice Walker wird sich nicht ändern. Sie ist eine narzisstische, selbstverliebte Heuchlerin, und anscheinend auch nun offiziell verrückt, wie man jetzt hier sieht. 

Dienstag, 28. Mai 2013

Morgen in Kopenhagen...

Heute Abend muss ich zur Fahrschule, und morgen soll ich dann nach Kopenhagen. Es ist keine normale Shopping-Tour, wie ich es manchmal mache, sondern ein Treffen mit dem dänischen Oberrabbiner. Dies ist nicht mein erstes Treffen, sondern mein zweites Treffen mit ihn. Das erste Treffen war im letzten Februar, wegen Konversion, und dort sagte er, er wolle noch mal ein Treffen mit mir bevor ich nach Israel fliege, zu einem Kibbuz. So, und morgen um 16:30 treffe ich ihn dann wieder. Ich bin gespannt;

Beim letzten Treffen sagte er mir, dass ich wegen meiner Konversion in einen religiösen oder konservativen Kibbuz gehen solle. Ich muss nur noch einen finden, wenn ich da unten bin. 

Montag, 27. Mai 2013

Secret Millionaire - der wohl grösste RTL-Fake seit DSDS

Vor einigen Wochen ist mir diese neue Sendung auf RTL aufgefallen: "Secret Millionaire". In der Sendung tauchen Millionäre für eine Woche unter als Hartz 4 Empfänger (oder sonstige arme Leute), die dann die "Helden des Alltags" entdecken. Nach einer Woche geben sie sich dann zu kennen, und (Überraschung!) spenden dann einen Betrag an die Helden des Alltags. Und?

Mir kam das ganze von Anfang an komisch vor - ich meine, haben die Helfer denn sich nicht gefragt, warum gefilmt wird? Ich meine, warum sollte ein RTL-Kamera Team einen Hartz 4-Empfänger (oder sonstigen) filmen? Da ist doch was komisch.

Man muss ja auch daran denken, dass es mehrere Millionäre gibt die große Beträge an Wohlfahrtsorganisationen spenden - und die kommen nicht ins Fernsehen. Warum sollte sowas denn dann ins Fernsehen? Weil die gefilmten Millionäre allesamt Medien-geil sind und sich durch diese Sendung selbst promoten wollen, und um dadurch als "Gut-menschen"  gezeigt zu werden. Das ist wirklich pervers;

Bei manchen frage ich mich, ob RTL den Text der Millionäre mit willen so dumm geschrieben hat, oder ob die wirklich so Stroh dumm sind. Mich nervten auch die Kommentare des Off-Sprechers, die wirklich eine Zumutung sind. So berichtet Ina Bongartz dieses:

Kommentare aus dem Off wie «Der Millionär wird nachdenklich» und «Der Millionär ist beeindruckt» werden an Stumpfsinn nur noch durch die Wortmeldungen des Millionärs überboten: «Ich bin total überrascht. Diese Menschen sind total nett und super aufgeschlossen.»
Offenbar wird in Millionärskreisen geglaubt, dass es Menschen ohne Kohle auch an Höflichkeit und Warmherzigkeit mangelt. Oh, wie peinlich! RTL zeichnet da ein ziemlich armseliges Bild der sogenannten finanziellen Elite. 
Ich hätte es wirklich nicht besser sagen können. Wir wissen ja alle, wie sehr RTL faked, nicht nur bei DSDS und mit all diesen schlecht gespielten Fake-Soaps. Aber in einer Episode von dieser Sendung, die eigentlich in Marxloh hätte spielen sollen, wurde mehrfach woanders gefilmt. Das zeigt doch wohl nun wirklich den wahren Charakter von RTL, ein menschenunwürdiger Quoten-geiler Sender der alles tut um den Zuschauer zu verdummen. Ich will wirklich nicht wissen, wie viel diese Generation von diesen Verdummungssender verdummt wurde. 

Sonntag, 26. Mai 2013

Erste Fahrstunde gut überstanden...

Heute hatte ich dann meine erste Fahrstunde; war echt reizend!

Es war nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte; Ich hatte nur Schwierigkeiten beim rückwärts fahren, aber dass werde ich schon verbessern.

Morgen geht es dann zur schriftlichen Deutschprüfung...

Samstag, 25. Mai 2013

Erstes Examen abgeschlossen

So, gestern war das erste Examen. Es war schriftliches dänisch; es war Tortur. Wir sassen alle in der Sporthalle. Ich war der Einzige, der mit der Hand geschrieben hat. Ich hatte die Schablone mit, die uns unsere Lehrerin gegeben hat. Ich habe ein Essay geschrieben über ein Essay über Klischees; das einzige Problem war dass das einzige Essay über die unsere Lehrerin eine Schablone gemacht hat, ist ein Prosa-zusammenhängendes Essay. Nun ja, ich sass da fast vier Stunden.

Nun den, heute muss ich G"tt sei dank gar nichts. Und morgen geht es schon zur ersten Fahrprüfung...oh G"tt....

Donnerstag, 23. Mai 2013

Eine kleine New Wave-Kollage von mir

Vor einigen Wochen war mir langweilig, also machte ich diese Kollage als Hommage an die New Wave-Ära:
New Wave 1978-1986

Ich habe Plattencovers von diversen New Wave-Gruppen genommen und so zusammengesetzt; Mann, ich liebe einfach den New Wave! Schade dass ich zu der Zeit nicht gelebt habe. 

Sehr viel zu tun dieses Wochenende.....

So, morgen habe ich schon meine erste schriftliche Prüfung in dänisch. Ich bin sehr gespannt, und das wird sehr lange dauern....5 Stunden...das wird wirklich sehr anstrengend. Aber ich glaube, dass die 5 Stunden schneller ausgehen als man es erwartet; G"tt sei dank darf man Hilfsmittel mitnehmen....

Und am Sonntag gehe ich zu meiner ersten Fahrprüfung. Mann, bin ich gespannt!



Oh mann....

FILMKRITIK: I Love You Rosa (Israel 1972) (8/10)

Alternative Titel: Ani Ohev Otach Rosa, אני אוהב אותך רוזה

Regie: Moshe Mizrahi
Drehbuch: Moshe Mizrahi
Produktion: Menachem Golan, Yoram Globus
Musik: Dov Seltzer
Darsteller: Michal Bat-Adam, Gabi Otterman, Levana Finkelstein, Joseph Shiloach, Elisheva Michaeli, Avner Hizkiyahu, Moshe Tal, Zivi Avramson, Naomi Bachar, Yehuda Efroni, Esther Grotes, Aliza Rosen, Sharit Yishai, Gunther Hirschberg

Handlung:
Jerusalem, 1887:
Als der Ehemann von Rosa (Michal Bat-Adam) verstirbt, wird sie von ihrer Schwiegermutter Regina (Elisheva Michaeli) verstoßen, da sie mit 21 Jahren noch keinen Sohn geboren hat. Reginas jüngster Sohn Nissim (Gabi Otterman), der nur 13 ist, möchte Rosa nach alten Brauch heiraten. Nach einer Weile läuft er von Zuhause weg und zieht bei Rosa ein. Er tut alles, um sie zur Heirat zu überreden.

Review:
"I Love You Rosa" ist einer der erfolgreichsten israelischen Filme aller Zeiten. Der Film wurde von Moshe Mizrahi, der ein Jahr später The House on Chelouche Street drehte. Hier beschäftigt er sich mit den alten jüdischen Brauch, wo eine Witwe nach dem Tod ihres Ehemannes ihren Schwager heiraten sollte. Heute wird dieser Brauch fast nur von Ultraortodoxen Juden praktiziert.

Mit von der Partie hier ist Hauptdarstellerin Michal Bat-Adam, die in den 1970´ern in vielen Filmen mitspielte, und später eine der wichtigsten Regisseurinen Israels wurde. Sie spielt, wie man es schon von ihr gewohnt ist, richtig natürlich. Sie hat tatsächlich ein goldenes Lächeln, dass sie auch heute noch hat. Gabi Otterman spielt richtig gut, nur Schade dass er später die Schauspielkarriere geschmissen hat um Zahnarzt zu werden. Joseph Shiloach als Verehrer von Rosa ist richtig gut, wirklich schade dass er nicht mehr unter uns weilt. Und Levana Finkelstein ist in ihrer kleinen Rolle ebenso gut, hier sieht sie irgendwie aus wie Divya Dutta, um ehrlich zu sein.

Screenshots:

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...