Posts mit dem Label 2019 Rückblick werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label 2019 Rückblick werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 5. Februar 2021

Mein schönstes Purim revisited

Purim nähert sich schon wieder - dieses Jahr wieder etwas früher, denn dieses Jahr ist es Ende Februar. Allerdings wird es wohl nichts mit der Feier in der Jüdischen Schule, und vielleicht auch keine Megilla-Lesung. 

Und dabei liebe ich Purim - aber ich denke nicht mehr gerne an das Purimfest 2020 zurück, da ich es jetzt nur noch mit dem Beginn des Lockdowns verbinde. Und dabei wollte ich ein so schönes Purim, da ich 2019 ein fantastisches Purim hatte, das Beste was ich bisher hatte. 

Damals wollte ich es nach dem Schema machen, wie ich es damals 2015 bei meinem ersten Purim machte. 

Denn damals musste ich schon zurück an mein erstes Mal denken - ich weis jetzt aber nicht gerade, warum. 

Auf jeden Fall wollte ich einige Dinge von damals wiederholen - und so ging ich damals beim fasten in das Nationalmuseum: 

Es war schön wieder da zu sein - das letzte Mal wo ich da war, war im fantastischen Sommer 2017, und zu dem Zeitpunkt hatte ich es seit Purim 2015 nicht mehr besucht. 

Es war also wieder sehr schön, wieder da zu sein und alte Abteilungen von der Archäologischen, bis hin zur mittelalterlichen, bis hin zur historischen und ethnografischen Abteilung. 

Ich glaube es war eines der Male, wo eine nostalgische "Wiederholung" tatsächlich auch vollkommen funktioniert hat. 

Und dann war da diese Ausstellung: 



Plötzlich, eine Diskokugel! 

Und dann waren da noch die Schätze aus der ethnografischen Abteilung: 


Räuchergefäse....




Kreuze aus Äthiopien

Flacons aus China, und eine Pfeife 


Keramik aus Nordafrika, mit der Kandelaber aus Mali

 

Es war sehr schön wieder da zu sein, und es war besonders schön, zum ersten Mal seit 2015 wieder zur Megilla-Lesung in der Großen Synagoge zu sein. 

 





Es tat einfach so gut, da zu sein, und es fühlte sich wieder so gut an, Lärm zu machen, jedes Mal wenn Hamans Name genannt wurde. 

 Am nächsten Tag war dann wieder die Feier auf der Jüdischen Schule, nun in einer neuen Location. Das war sehr gemütlich, und wieder mit sehr guten Essen. 


Ich habe absolut keine Ahnung, wie Purim dieses Jahr werden wird - aber an das letzte Purim denke ich überhaupt nicht gerne zurück, da ich dieses Purim von nun an für immer mit dem Beginn des Lockdowns verbinde und den Punkt, wo 2020 für mich endete. Oder vielleicht war dass der eigentliche Anfang von 2020. 

Ich denke sehr gerne zurück an das Purim 2019 - das war nun wirklich mein bis jetzt schönstes Purim. 

Ich vermisse das Jahr 2019 generell. 

Mittwoch, 8. Januar 2020

Das Beste des Jahrzehntes

Note: Ich fing diesen Post an am 24/12 2019, da dass der einzige Tag war, wo ich Zeit zum bloggen hatte, bekam ihn jedoch nicht fertig. Also wurde er nun heute gepostet.

Ich habe keine richtige Zeit für einen richtigen Jahresrückblick, wie ich es gerne hätte, da ich wegen meiner Masterarbeit keine richtige Zeit dafür habe. Und so war es leider seit 2017, da ich da immer eine schriftliche Prüfung hatte.

Aber heute habe ich ein wenig Zeit, um das hier zu schreiben, und ich möchte hier nun (mehr oder weniger) das beste aus diesem Jahrzehnt auf diesem Blog sammeln.

Fangen wir an.

2011:
Der glorreiche Anfang: Hallo!!!!!!!
Die erste Filmkritik - Saint Clara (1996)

2012:
Der Tod von Whitney
Alice Walkers Antisemitismus
Claudia Ciesla/Cclaudia  
Wo ist Hu Xin? 
Die Juden von Kaifeng 
Wer - oder WAS - ist Irena Wachendorff
Manifest 2083 
Offener Brief an Irena Wachendorff 

2013:
Was ist PI News?
Der Tod von Chavez 
Das Braune Erbe der DDR 
Mein offener Brief an allen Sozialdemokraten
Abschiedsgefühl 
Berlin 2013 
Gedanken kurz vor der Abreise zum gescheiterten Kibbutz Aufenthalt
Nach der Rückkehr
Missbrauch des Kristallnachtsgedenken
Erkenntnisse  

2014:
Nazi Pilgern in Frankreich
Dinge, die man bei Gerichtsshows lernt (kleiner nachtrag: 2014 war auch das Jahr wo dieses Genre endete)
Filmkritik: Train de vie
35 Jahre Islamische Revolution
Der schönste 1. Mai meines Lebens 
Israel 2014 - eines der schönsten Sommer meines Lebens
Der kleine Aufenthalt in Istanbul
Letzter Schabbat auf Lolland  
Neuanfang 
Kristallnachtsgedenken in Kopenhagen

2015:
Die Tragödie von Kopenhagen
Tod von Fred Düren
Studienreise nach Israel
Young Adult, Mary Sues und anderes 
Was ist "Hogwarts Exposed"?
Bilder vom Jüdischen Friedhof in Nakskov 
Kleiner Einblick in das alte Leben in der Neuen Synagoge 
Eindrücke in der Synagoge Rykestrasse 

2016:
Gedenken ein Jahr nach dem Terroranschlag 
Nach 6 Jahren...
Nachruf für Ronit Elkabetz 
Sommer in Flensburg 
Brit Milah überstanden
Göteborg 2016
Zufälliges aus den Leseferien
Besuch in Sussia 
Nur noch ein Tag bis zum Gijur 
Das Ende meines alten Lebens
Berliner Impressionen 
Erstes Mal in Deutschland als Jude
Gedanken über den Sommer 2016
Jahreswechsel 5776/5777

2017:
Israel, Winter 2017
Jom Haatzmaut in Kopenhagen
Fuglsang nach 7 Jahren
Oreby 
Brüssel und Hamburg 
Besuch in Hebron 

2018:
Mein VIVA Moment

2019:
Das letzte Jahr der 2010er
Reflektieren über die Zeit nach dem Anschlag 2015
5 Jahre nach einem Trip nach Næstved
Noten eines Jahrzehnts
Abstieg und Ende des YA Dystopia Genres
Filmkritik: Ring
Impressionen vom alten Jüdischen Friedhof in Kopenhagen 
Gedanken zum Ende des Jahrzehnts 
Opfer der Shoah als Ausstellungsstück 
Jahresende 







Dienstag, 24. Dezember 2019

Jahresende nährt sich...

.....und nicht nur das Ende des Jahres, sondern auch das Ende des Jahrzehntes.

Ich habe es schon vorher geschrieben, aber mein G-tt fühlt sich das seltsam an.

Als dieses Jahrzehnt vor 9 Jahren anfing, hatte ich wirklich überhaupt keine Ahnung wie sehr dieses Jahrzehnt mein Leben verändern würde.

Und dabei fühlt sich für mich der Jahreswechsel 2009/2010 wirklich so an, als sei es erst gestern gewesen. Was soll man machen?

Verschiedene Bilder von verschiedenen Ereignissen aus meinem Leben. 
Es ist einfach nur merkwürdig. 

Und ich bin mal gespannt, wie die neuen Zwanziger werden. Ich hoffe nur dass es ein friedlicheres Jahrzehnt ist als es dieses gewesen ist, und ich hoffe dass ich meine ersten Novellen veröffentlichen kann. 

Wer weis, was kommen wird. Das kann wohl nur G-tt wissen. 

Dienstag, 12. November 2019

Gedanken zum Ende des Jahrzehntes

Es sind nur noch zwei Monate zurück - nicht nur des Jahres 2019, sondern auch des Jahrzehntes der 2010´er. Ich finde es fühlt sich irgendwie seltsam an wie dieses Jahrzehnt nun endet. Es ist so viel passiert - nicht nur in meinem Leben, sondern auch in der Welt. In beiden Fällen jedenfalls viel Chaos.

Ich schreibe es jetzt nieder, da ich nicht weis ob ich die Zeit dazu am Ende Dezembers habe wegen meiner Masterarbeit, die am 31/12 abgegeben werden muss.

Ich bin nicht mehr dieselbe Person die ich war wie zum Anfang des Jahrzehnts, 2010. Ich war allerdings auch nicht mehr dieselbe Person als ich damals im Spätsommer 2011 diesen Blog hier eröffnete. Was ich allerdings an einigen meiner ersten Blogposts sehen kann, ist dass ich die Zeit vor dem Gymnasium vermisste. Das tue ich auch noch heute - allerdings nur zu einem gewissen Punkt. Hier zu muss ich jedoch sagen, dass ich damals schon der Meinung war, dass die schönsten Jahre meiner Grundschulzeit die 8. und 9. Klasse waren. Ich denke ehrlich gesagt nicht all zu gerne an die Jahre davor. Viel zu viel negatives.



Wenn ich jetzt an mich selbst vor 9 Jahren denke, bin ich irgendwie sehr beruhigt, dass ich heute die Person bin, die ich damals sein wollte. Damals realisierte ich, dass ich Jude werden wollte - schon vor meiner Entdeckung der jüdischen Abstammung fühlte ich mich - das seit einer gewissen Herbstnacht 2009 als Auslöser - zum Judentum und Israel hingezogen. Konnte es nicht erklären. Ich hatte mir jedoch schon lange vorher vorgenommen, das Christentum zu verlassen um dann entweder Buddhist oder Bahai zu werden. Allerdings war mir, obwohl mir die Philosophie und das Weltbild der beiden Religionen viel zusagte, als fehlte da dennoch etwas. Da sagte mir das Judentum viel mehr - und selbst als ich erfuhr, dass es möglich ist, durch Übertritt Jude zu werden, so wusste ich noch nicht, ob ich dazu geschaffen war.

Bin ich froh dass ich nicht aufgegeben habe.

Es hört sich vielleicht etwas merkwürdig an, aber ich erkannte dann auf einmal den Sinn meines Lebens - und das war, Jude zu werden.

Der Tag, an dem ich letztendlich aus der Mikweh heraustrat, ist bis heute der wohl glücklichste Tag meines Lebens. Was an dem Tag jedoch fehlte waren meine Großeltern und mein Onkel. Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt....

2008 fuhr ich zum ersten Mal alleine nach Flensburg, um eine Woche bei meiner lieben Oma H. zu verbringen. Es war deswegen auch eines der besten Sommer meines Lebens. Danach war ich immer zwei Mal im Jahr bei ihr - und mann wie ich das vermisse. Ich werde vor allem meine zwei Aufenthalte 2010. Ich erinnere mich wie in den Osterferien 2010 zu ihr fuhr, einen Tag nachdem ich 16 wurde. Irgendwie spürte ich, dass dieser Aufenthalt ganz besonders werden würde. Und das wurde er auch. Schon am ersten Abend hatte ich ein interessantes Gespräch mit ihr - ich hatte sie so einfach gefragt ob es denn in Flensburg eine Synagoge gäbe - sie sei sich nicht sicher, erzählte dann aber folgendes: In Deutschland haben viele einen jüdischen Nachnamen, da sich ihre jüdischen Vorfahren haben taufen lassen oder die jüdische Linie verschwand durch Mischehen - das war dann der Auslöser für meine Recherchen, und einige Wochen später nach dem Aufenthalt fand ich dann heraus, dass ich jüdische Vorfahren habe. Somit hatte ich dann den Sinn meines Lebens gefunden.

Von unserem Hotel in Miami Beach
In dem Sommer fuhr ich dann mit meiner Familie nach Miami - das war eine unfassbar schöne Zeit, nur zu schade dass ich damals nicht so viele Fotos machte. Wenn ich jetzt an die Zeit zurückdenke, so glaube ich, dass mir sich da eine ganz neue Welt öffnete. Wir wohnten in einer sehr jüdischen Gegend - ich war dann zum ersten Mal in einem koscheren Laden, und flüchtete nach einer Minute oder so wieder heraus, da es sehr überwältigend für mich war. Ich hatte dann ein plötzliches Bedürfnis, nach Flensburg zu reisen. Tat ich dann auch - und es war eines der besten Aufenthalte meines Lebens, obwohl nichts besonderes da passierte.

Dann fing die Gymnasienzeit an, und die Zeit vermisse ich überhaupt nicht. Nie in meinem Leben sind mir so falsche Menschen über dem Weg gelaufen, und ich war generell da meistens unglücklich. Ja, es gab hier und da auch schöne Momente, an die ich gerne zurückdenke, aber alles im allen wird mir schlecht wenn ich an diese Zeit zurückdenke.

Dann war da ja noch das Jahr 2011 - das schlimmste Jahr meines Lebens. Ich kann nicht so richtig mit Worte fassen, wie schlimm es war. Mir ging es ja generell schlecht auf dem Gymnasium, aber für mich war das Jahr als schlimm markiert, als meine liebe Oma H. im Sommer starb nach einem schweren Schlaganfall Wochen zuvor. Ich kann nicht beschreiben, wie schlimm es mir ging. Mehrere Monate später, da war die 2. Klasse angefangen, da starb schon mein Opa, ganz überraschend, und am Tag danach mein Taufpate an Krebs. Nein, dieses Jahr will ich nicht wieder durchleben. In den Osterferien 2011 war ich zum letzten Mal bei meiner Oma zu besuch, und es war ein so schöner Aufenthalt - ich hatte, als ich abreiste, noch die Hoffnung, im Sommer zurückzukehren, aber ich hatte ja keine Ahnung, dass sie Monate später aus dieser Welt gehen würde.

Dieses Bild von diesen Sessel mag zwar trivial wirken, aber dies war eines der letzten Bilder die ich vor meiner Abreise nahm. 
Das letzte Bild von dem Gebäude, wo meine Oma H. wohnte, hinten. 
Das Jahr 2011 traumatisierte mich sehr - und obwohl ich 2012 etwas aufatmen konnte und dort etwas weiter meine Seele bereicherte, so konnte ich erst 2014, nachdem ich nach Kopenhagen gezogen war, mich wirklich mit den Todesfällen 2011 konfrontieren und damit abschließen. Völlig abgeschlossen habe ich aber erst im Sommer 2016, als ich in der Woche meiner Beschneidung in Schweden noch einmal in Flensburg war um die anonymen Gräber zu besuchen. Davor war meine Oma K. gestorben, die dritte Frau meines Opas, und R., meine leibliche Oma mit der ich erst 2015 Kontakt aufnahm. 2015 starb meine Oma mütterlicherseits auch, und es hat mein Leben auch voll auf dem Kopf gestellt.

2012 entdeckte ich was anderes - Berlin! Ich hatte Berlin davor zwar schon mehrfach besucht, aber dieses Mal konnte ich die jüdische Geschichte der Stadt ausforschen. Allerdings fehlte mir damals der Mut, eine Synagoge zu betreten. Das konnte ich erst nachdem ich 2014 mit dem Prozess der Konversion anfing. Das war damals auch das erste Mal, dass ich allein in Berlin war. Also konnte ich tun und lassen was ich wollte.

Berlin im Sommer 2012, am Abend meiner Ankunft 
2013 wurde ich dann mit dem Gymnasium fertig, und nach einem weiteren fantastischen Berlin Aufenthalt reiste ich zum ersten Mal nach Israel, um in einem Kibbutz zu arbeiten. Da ich jedoch Opfer der Korruption dort wurde, musste ich nach zwei Monaten zurück nach Dänemark, wo ich für sehr lange Zeit in eine Depression fiel. Auf der Heimreise war ich zum ersten Mal in Wien - und dort realisierte ich, dass ich mich nur lebendig fühle, wenn ich reise.

Neue Synagoge Berlin, Sommer 2013 

Jerusalem, bei meinem ersten Aufenthalt in Israel 

Volkstheater, Wien 2013
Nun denn.

Im Sommer 2014 war ich dann wieder in Israel, während die Raketen der Hamas auf Israel flogen. Ich erlebte zum ersten Mal in meinem Leben einen Bombenalarm, und nichts desto trotz war es einer der besten Sommer meines Lebens, da ich fühle, dass ich in dem Sommer fürs Leben gelernt habe.

Am Hauptbahnhof von Kopenhagen in jener Sommernacht in der meine Eltern und ich nach Israel reisten. 
Tel Aviv, Sommer 2014 


In der Zwischenzeit war ich mit meinem Gijurprozess angefangen, schon vor meinem Umzug im August 2014.

Mit meinem Umzug begann dann endlich ein neues Leben mit guten und schlechten Tagen. Ein Jahr nach dem Umzug starb dann, wie vorher erwähnt, meine Oma mütterlicherseits. Das war ein tiefer Schlag.

Kurz darauf ging ich auf einem Studienausflug nach Israel, für eine Woche, und danach wieder nach Flensburg. Damit begann meine Tradition mit einer Woche in Flensburg vor Pesach.

Vom Carmelberg gesehen 
Nun ja, dieses Jahrzehnt ist vieles passiert. Ich habe sehr viele, fürs Leben prägende Erlebnisse gehabt, und habe auch sehr viele schöne Orte besucht, von Anfang an.

Ich finde es, wie ich schon am Anfang sagte, sehr seltsam, dass dieses Jahrzehnt genau so schnell endet wie es begonnen hat. Ich habe keine Ahnung wie die kommenden zwanziger Jahre aussehen werden, aber dennoch werde ich sie schön im Empfang nehmen.

Ich bin gespannt, was auf mich in dem Jahrzehnt erwarten wird. 

Der 1. Mai letzte Woche....

Letzte Woche fing der Mai an, und der Tradition treu, ging ich natürlich wieder zum Fælledparken. Und wie vor 10 Jahren besuchte ich auf de...