Freitag, 5. August 2016

Besuch in Sussia

 Wie ich schon letzten schrieb, wollte ich den Besuch in Sussia einen eigenen Post widmen.

Sussia ist eine "illegale Siedlung" in der Judäischen Wüste, wo auch eine archäologische Ausgrabung und Museum ist. In Sussia existierte vom 3 bis zum 8 Jahrhundert unbemerkt von der Aussenwelt eine jüdische Stadt, die sich von den jüdischen Gemeinden in Galiläa unterschied. Während die Juden in Galiläa griechisch und aramäisch sprachen, war die Sprache in Sussia hebräisch. Die Synagoge war wohl von einer Priesterkolonie die dem zweiten Tempel Jerusalems entstammte, geführt. Den die Synagoge war im Stil und in Ausrichtung dem zerstörten Tempel Jerusalems nachempfunden.

Im Frühmittelalter hörte Sussia auf zu existieren - die Bewohner wurden wohl vor die Wahl gelegt zum Islam zu konvertieren, den Ort zu verlassen oder zu sterben. Einige der Beduinenstämme in der Gegend sind jüdischer Abstammung.

Ich nahm den Bus nach Beerscheba, und von da nahm ich einen alten Eggedbus der nach Hebron fuhr - in Sussia stieg ich dann aus. Dann wurde ich von Aryel Tsion abgeholt, ein ehemaliger Priester aus den Niederlanden, der vor 9 Jahren mit seiner Frau und Kindern zum Judentum konvertierte und seitdem in Sussia wohnt.

Aufgenommen von Aryel Tsion 
Als ich durch die Ruinen Sussias ging, und durch die Höhlen stöberte, erahnte ich in etwa, wie die Juden hier für einige Jahrhunderte in Frieden leben konnten, vor den Byzantinern und den Arabern, die ihre damals noch junge Religion ausbreiteten. 

Als ich die alte Synagoge betrat, wurde ich von einem Gefühl der Traurigkeit überwältigt, weil ich daran erinnert wurde, dass die Bewohner damals vor der grossen Wahl gestellt wurden. Ich schaute auch rüber zu der benachbarten arabischen Stadt, wo einige der Nachkommen leben. Auf dem Boden der Synagoge gab es Mosaike, die sowohl Muster und Tiere darstellten, als auch hebräische Inschriften und Menorahs. 

Grab in Sussia - auf diese Weise wurden die Menschen damals beerdigt

Bemerke den grossen Stein, der als Tür benutzt wurde
Säulen 
Mosaike im Inneren der Synagoge 


Eingang zur alten Ölpresse 
Ölpresse 

Hebräische Inschrift 
Beim Eingang zum Museum 
Die Schönheit der Judäischen Wüste - eines der wenigen gelungenen Bilder, wegen der schlechten Sicht der Kugelsicheren
Scheiben 
Aussicht zur arabischen Stadt - Yattir, glaube ich. 
Es ist jedenfalls nicht das letzte Mal dass ich da war. Wenn ich im Januar wieder da bin, reise ich wieder dorthin - und nach Hebron. Das wird spannend. 

Ich könnte mir gut vorstellen, in Sussia zu leben. 

Belgische Doku über die niederländischen und belgischen Konvertiten in Sussia. 

Bericht aus den niederländischen Nachrichten über den Übertritt mehrerer Mitglieder der ehemalig christlichen Shalom Gemeinde in Dordrecht zum Judentum und deren bevorstehenden Alija. Aryel Tsion, damals noch Bert Woudwijk, gründete und leitete diese Gemeinde mehrere Jahre. 

Bericht aus dem südafrikanischen Fernsehen über südafrikanische Burenfamilien, die allesamt zum Judentum übergetreten sind und nun in Sussia leben. Die Kommentare der Palästinenser am Ende des Berichtes sind Lügen, es gab nie ein arabisches Dorf namens Sussia. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

FILMKRITIK: The Devil & the Song (Südafrika 1989) (2/10)

Regie: Bromley Cawood  Produktion: P.G. du Plessis, Albie Venter, Frederik Botha Drehbuch: P.G. du Plessis Musik: Bles Bridges Darsteller: V...