Montag, 3. Juni 2013

FILMKRITIK: Solo Sunny (DDR 1980) (8/10)

Alternative Titel: -

Regie: Konrad Wolf & Wolfgang Kohlhaase
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase & Konrad Wolf
Produktion: Herbert Ehler
Musik: Günther Fischer, Regine Dobberschütz
Darsteller: Renate Krößner, Alexander Lang, Heide Kipp, Dieter Montag, Klaus Brasch, Fred Düren, Ulrich Anschütz, Ursula Braun, Michael Christian, Regine Doreen, Johanna Schall, Thomas Neumann, Hansjürgen Hürrig und die Molly-Sisters

Handlung:
Sängerin Ingrid "Sunny" (Renate Krößner) ist gelangweilt vom Leben in der Künstlertruppe, mit der sie als Schlagersängerin durch die DDR tourt und regelmäßig Konzerte gibt.  Sie ist vom Alltag der DDR gelangweilt, und in ihrem Privatleben geht es auch nicht ganz gut. Sie weist den Taxi-Fahrer Harry (Dieter Montag) zurück, und hat daraufhin eine Affäre mit dem Philosophen Ralph (Alexander Lang), die in die Brüche geht, nachdem sie entdeckt hat dass er zur selben Zeit mit einer Zweiten schläft. Nach einem Streit mit ihrem Kollegen Norbert (Klaus Brasch) fliegt sie aus der Künstlertruppe raus. Ihre Freundin Christine (Heide Kipp) ist die Einzige, die zu ihr hält.

Review:
Na endlich! Ich hatte mir schon längeren vorgenommen, den Film bevor meine Zeit auf dem Gymnasium vorbei ist, zu reviewen. Nun denn, der Film gehört zu einen der besten DEFA-Filme aller Zeiten. Renate Krößner gewann für ihre Rolle der Sunny als Beste Schauspielerin den Silbernen Bären auf der Berlinale 1980. Zurecht, denn sie spielt ihre Rolle hier sehr gut. Nach dem was ich gelesen habe, war die Partei damals mit dem Film nicht zufrieden, da die Hauptperson hier ihren eigenen Weg geht, und darauf pfeift, was andere von Ihr und ihren Entscheidungen halten. Das Individuum an sich war der Partei ein Dorn im Auge.

Den Film sah ich vor drei Jahren im Frühling 2010, habe da allerdings nur die Hälfte gesehen, da es spät in der Nacht war. Ich kaufte dann die DVD im Oktober des selben Jahres in Berlin, hatte da aber nicht Zeit mir den ganzen Film anzusehen. Jetzt habe ich es G"tt sei dank geschafft, bevor meine Zeit auf dem Gymnasium vorbei ist.

Renate singt die Lieder im Film nicht selbst; die Jazz-Sängerin Regine Dobberschütz singt hier die Lieder. Regine´s schöne Stimme hört man hier gerne. Die Lieder hier im Film sind wirklich schön. Die ruhigen, melancholischen Lieder passen echt gut in die melancholische und manchmal depressive Atmosphäre des Films. Anscheinend bin ich nicht der Einzige, der das denkt. Ein weiterer Punkt in dem Film, der das eingeengt-sein der DDR hervorhebt, ist eine Szene, in der Sunny und Ralph an einem Friedhof spazieren gehen. Zur selben Zeit sieht man wie ein Flugzeug in die Ferne abhebt. Der Willen, frei, raus in die Welt zu gehen, soll das wohl symbolisieren.

Neben Renate spielen Alexander Lang, Heide Kipp, Dieter Montag und Klaus Brasch ihre Rollen ziemlich gut. Der Film ist eine der grossen Perlen des DEFA-Kinos, und eines der wenigen, das International bekannt wurde.

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