Oh, mir ist gerade aufgefallen, dass ich die letzten zwei Monate überhaupt nichts hier geschrieben habe!
Ich hatte allerdings auch sehr viel zu tun - Praktikum, Nebenjob, und eine kleine Reise nach Berlin.
Seit dem legendären Sommer 2019 war ich nicht mehr in Berlin außerhalb der Winterzeit, und die Trips in der Winterzeit mit meinen Eltern sind normalerweise auch nur ein verlängertes Wochenende.
Nun denn - diese Woche in Berlin war viel besser als die zwei Wochen, die ich in New York verbrachte. Ja, das muss gesagt werden.
Und es fing alles mit den Tag an, wo ich abreiste.
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Es war sehr still in Bispebjerg an dem Morgen |
Ich bin um 3:37 - kurz vor Sonnenaufgang - aufgewacht, und konnte dann nicht mehr schlafen. Wie gut, dann hatte ich noch genügend Zeit zum duschen, Morgengebet, und das aller letzte packen. Ich rief dann ein Taxi und ging runter und wartete dann. Diese Stille an dem Morgen war wirklich sehr schön - ich konnte nicht fassen, dass ich endlich für eine Weile weg sein würde.
Das Taxi fuhr mich dann zum Busbahnhof, und nach einem kurzen Trip zum Kiosk war der FlixBus schon da. Und als ich an meinem Platz saß, war ich einfach überglücklich.
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Am Busbahnhof |
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Mein Lesestoff bei der Fahrt - Tereska Torres Tagebuch von 1947, gekauft 2019 im Jüdischen Museum in Berlin |
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Raus aus Kopenhagen... |
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Die Rapsfelder von Sjælland |
Zum ersten Mal in sehr langer Zeit fühlte ich mich nicht nur am Leben, zum ersten Mal in sehr langer Zeit ging alles so wie es sollte - ohne dass irgendwelche Probleme entstanden sind.
Ich habe die Fahrt genossen, sogar den Aufenthalt auf der Fähre nach Deutschland.
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Deutschland ganz nah |
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Die Rapsfelder von Fehmarn |
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Der Hauptbahnhof von Lübeck |
Der Bus fuhr jedoch nicht direkt nach Berlin - ich musste in Hamburg umsteigen. In Hamburg war ich schon seit dem Spätsommer 2021 auch nicht mehr. Ich hatte damals gehofft, wieder öfter nach Hamburg zu kommen - dem wurde allerdings nicht so. Ich hoffe, das dieses Jahr wieder zu ändern.
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Der berauschende Hauptbahnhof |
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Die Wolken über Hamburg |
Da Hamburg mir auch sehr am Herzen liegt, war es auch ziemlich schwierig, die Stadt wieder zu verlassen.
Bei der Fahr nach Berlin habe ich hauptsächlich geschlafen.
In Berlin angekommen, kam ich dann schnell zu meinem Hotel, habe schnell alles aufgepackt, und bin dann zu meinem ersten Spaziergang aufgebrochen.
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Blick zur Neuen Synagoge |
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Die Neue Synagoge/Centrum Judaicum an der Oranienburgerstrasse |
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Der Friedrichstadtpalast |
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Monument am Friedrichstadtpalast |
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Am Pergamonmuseum |
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An der Message kann ich mich nur anschließen |
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Beim Berliner Dom und am Lustgarten |
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Der Berliner Dom |
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Lustgarten |
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An der Neuen Wache |
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Bei der Humboldt Universität - es gab eine Veranstaltung zum 8. Mai |
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Installation zur Erinnerung an die Geiseln in Gaza |
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So eine permanente Installation wie hier wäre in Kopenhagen nicht möglich - da war auch eine Polizeistreife daneben |
Bei meinem Spaziergang kam ich auch an eine Installation für die Erinnerung an die Geiseln der Hamas in Gaza - das berührte mich, die zu sehen. Daneben war auch eine Polizeistreife - und es erinnert auch daran, dass eine solche permanente Installation in Kopenhagen nicht möglich wäre.
Am nächsten Tag machte ich mich dann wieder auf dem Weg zur Siegessäule, und auf dem Weg dahin sah ich so manches - so sah ich eine Demonstration der Falun Gong Bewegung, sowie mehrere - vor allem Russen - auf dem Weg zum Denkmal der Roten Armee. Es wurde auch mehrfach von einer Polizisten per Lautsprecher gesagt, dass Symbole wie die Sowjetflagge oder die der russischen Pseudorepubliken im russisch-besetzten Osten der Ukraine verboten sind.
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Und deswegen finde ich es gut, dass die Falun Gong gegen die Kommunistische Partei China agieren. |
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Was an dem Tag verboten war |
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Am Denkmal der gefallenen Soldaten der Roten Armee |
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Über das Schicksal der Familie von Nechama Drober in Königsberg ab 1945 - dies war Teil einer von vielen Infoständen am Brandenburger Tor zum 70. Jahrestag der Befreiung.
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Aus irgendeinen Grund musste ich, als ich an den ganzen Balagan da vorbeigegangen bin, mir verkneifen, das Lied "Rodina moja" von Sofia Rotaru zu summen, da ich es auf einmal im Kopf hatte.
Ich machte mich dann wie gesagt auf dem Weg zur Siegessäule - und Mann, was hatte ich vergessen, wie hoch die Stufen gehen!
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Mann, was war es heiß an dem Tag |
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Oh Germania... |
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Blick zum alten Osten |
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Germania von unten... |
Letztendlich, als ich nach oben kam, habe ich den Ausblick über die Stadt so sehr genossen. Noch mehr, als ich vor zwei Jahren im Winter zum ersten Mal da war.
Als ich dann in Richtung Bundestag kam, sah ich dann auch vorbei am Haus der Kulturen der Welt (HKW):
Am Bundestag war es auch ziemlich voll.
Ich schaute auch vorbei am Denkmal der ermordeten Roma und Sinti.
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Nun etwas stiller am Brandenburger Tor |
In der Woche habe ich auch viele Aufnahmen von Fernsehturm gemacht:
Am Schabbat war ich im Chabadhaus am Alexanderplatz. Das war gemütlich, und mehr oder weniger direkt neben mein Hotel.
Am Sonntag fuhr ich dann zum ersten Mal seit dem Sommer 2019 zum Jüdischen Friedhof Weissensee - auch um mich für ein Vortrag in der Nacht zu Schawuot zu vorbereiten.
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Am Eingang. |
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Das Grab von Louis (Eliezer) und Helene (Hinde) Lewandowski. |
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Das Grab von Martin und Klara Riesenburger. |
Nachdem ich meinen Spaziergang dort beendete und genug Eindrücke gesammelt hatte, machte ich mich auf dem Weg zurück in die Innenstadt, zum Neuen Museum, wo ich zuerst moderne Kunst eines ländlichen Künstlerkollektivs aus Ägypten ansah, und danach im Hauptteil dieses Museums dann in die Antike eintauchte.
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Moderne Kunst aus dem ländlichen Ägypten |
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Am Basar - im Detail |
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Das volle Bild vom Basar |
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Aus dem Buch der Toten |
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Mumienmaske aus der Römerzeit in Ägypten |
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Die berühmte Büste der Nofretete - von dem Abstand, wo man sie fotografieren durfte |
Und natürlich habe ich wieder viele Aufnahmen von der Neuen Synagoge gemacht:
Ich muss hier auch sagen, dass obwohl ich dieses Mal meistens im alten Osten war, so war ich nur zwei Mal in meinem ach so geliebten Prenzlauer Berg - ich war meist halt im Bezirk Mitte unterwegs, und das zu Fuß.
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Bei der Kulturbrauerei |
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Kulturbrauerei |
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An der Sredzkistrasse |
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An der Synagoge Rykestrasse |
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Kunst an der Straße |
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Der Prenzlauer Berg wenn er am schönsten ist |
Und natürlich war ich auch wieder am Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee:

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Am Grab der Liebermanns |
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Am Mendelssohn Familiengrab |
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Die Meyerbeers |
Ich bin dieses Mal auch viele Spaziergange bei Unter den Linden gegangen, so zum Brandenburger Tor und wieder zurück. Mehr als ich es je zuvor gemacht habe.
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Dauerinstallation gegen den Krieg in der Ukraine vor der Russischen Botschaft |
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Das Aeroflotbüro |
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Margot Friedlaender z"l |
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An der Humboldt Universität |
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Das Brandenburger Tor in der Dämmerung ist immer etwas schönes |
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80 Jahre Kriegende 1945-2025 |
Ich war dieses Mal auch zum ersten Mal im Tränenpalast an der Friedrichstrasse. Das war etwas besonderes für mich, da es hier war, wo mein Opa damals in den Westen flüchtete, im Jahre 1957.
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Der Pass von Wolf Biermann |
Ich muss leider hier sagen, dass in der Vitrine in der es um den Fall Wolf Biermann ging, eine frühe Version der Petition gegen die Ausbürgerung Biermanns gezeigt wurde, in der noch die Namen von Christa Wolf und Stephan Hermlin standen, und mit keinem Wort erwähnt wurde, dass diese ihre Namen zurückgezogen haben. Leider wird dadurch noch der Mythos unterstützt, dass Christa Wolf eine "Beinahe Dissidentin" war, obwohl sie das komplette Gegenteil war.
Im alten Westen war ich auch nur zwei Mal - und das eine Mal war an dem Tag, wo Isaac Herzog anreiste. Das einzige was ich jedoch zu sehen bekam, war der abgesperrte Kurfürstendamm.
Ich hatte auch einen kurzen Besuch in Charlottenburg - Wilmersdorf, und machte dieses Foto:
Naja, ich hatte schon mehrere schöne Augenblicke in Berlin in der Woche.
Und zum ersten Mal war ich nach so langer Zeit wieder so glücklich - ich hoffe so sehr, dass ich jetzt wieder öfters auf Reisen kommen kann.
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Irgendwo in Weissensee |
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Am Alexanderplatz |
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Blick vom Hotelfenster |
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Blick zur Neuen Synagoge |
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Berlin Mitte |
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Blick zum Pergamonmuseum |
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Im Alten Westen |
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Lustgarten |
Aber wenn ich jetzt weiter schreiben würde, würde ich heute nie fertig werden, also das war´s für heute.
Aber Mann, ich spüre jetzt wieder, wie ich eine weitere Reise brauche.
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