Mittwoch, 23. Juli 2025

40 Jahre seit dem ersten Terroranschlag auf Kopenhagens Große Synagoge

 

Das zerstörte Tor der Synagoge, Juli 1985

Am Morgen des 22. Juli 1985 explodierten zwei Bomben in Kopenhagen. Um 10:20 explodierte eine Bombe am Büro der amerikanischen Fluggesellschaft Northwest Orient Airlines im Stadtteil Vesterbro, die einen vorbeikommenden Touristen aus Algerien so schwer verletzte, dass er einige Tage später im Krankenhaus in Hvidovre verstarb. 

Um 10:30 explodierte dann eine Bombe am Tor der Großen Synagoge in Kopenhagen. Das hölzerne Tor und sämtliche Fenster der Synagoge und der Gebäude nebenan, sowie das damals stehende Jüdische Pflegeheim Meyers Minde, wurden zerstört. Zu dem Zeitpunkt war niemand in der Synagoge, jedoch waren sieben Personen leicht verletzt, trotz der vielen Glassplitter. 

Um 11 Uhr versuchte einer der Terroristen einen Koffer mit einer dritten Bombe am Büro der israelischen Fluggesellschaft El Al zu platzieren - allerdings wird dieser von einer älteren Dame dabei ertappt, die ihn zu ruft "er habe seine Tasche vergessen". Daraufhin nahm dieser wieder den Koffer und lief weg, bis er den dann zwei ein halb Kilometer entfernt ins Wasser im von Touristen gefüllten Stadtteil Nyhavn wirft. Mehrere Zeugen hatten schon den nervösen Mann mit den Koffer bei Kongens Nytorv gesehen, nichts wissend, dass eine kräftige Bombe im Koffer ist. Kurz darauf floh er nach Schweden. 

Um den Tätern handelte es sich um im schwedischen Uppsala wohnhaften palästinensischen Terroristen, die mit der Terrororganisation Islamischer Dschihad in Verbindung standen. Sie wurden 1989 allesamt in Schweden verurteilt, nachdem einer der Täter laut der Fingerabdrücke auf einen der Koffer identifiziert wurde, nachdem dieser später versuchte, Leute über die Grenze zu schmuggeln. 

Inzwischen sind seit gestern 40 Jahre vergangen. 

Viele hier wissen nicht, dass es passiert ist, da viele es inzwischen vergessen haben, und in der Schule wird auch nicht darüber unterrichtet (schon bedenklich, wenn man weis, dass es sich um den ersten grossen Terroranschlag in Dänemark handelt) - ich selbst habe erst kurz vor meinem Umzug nach Kopenhagen davon erfahren, und erfuhr mehreres nach dem Terroranschlag im Frühjahr 2015

Und hier kommt es ja - der Terroranschlag an der Synagoge 1985 war eines der Hauptgründe, weswegen die Gemeinde eine Wachgruppe bildete, etwas, was es inzwischen in jeder Gemeinde in Skandinavien gibt. 

Dan Uzan z"l war einer von den freiwilligen Wachmännern der Gemeinde - und dann, 30 Jahre später wird er an dem Ort den er beschützte, der Synagoge, ermordet, weil er Jude war. 

Mich graust es, wenn ich daran denke, dass alles hier noch schlimmer geworden ist in den 40 Jahren nach dem ersten Terroranschlag, und natürlich 10 Jahre nach dem zweiten, in der Dan Uzan sein Leben gegeben hat. 

Ich bin froh darüber, dass wir nicht nur die Polizei (seit 2015) an unseren Synagogen haben, sondern auch die Armee (zuerst 2017-2022, dann wieder seit Oktober 2023). 

Das sorgt wirklich dafür, dass ich mich in unseren zwei Synagogen hier wohl fühle. 

Montag, 21. Juli 2025

바보 - Das Jugendwort des Jahres 2013, und was dann passierte

 

바보 - eines der Gründe, weshalb ich es nie vergessen werde 

Ich werde nie vergessen, wie wir damals in die Mitte der 2010´er Jahre hineingingen - es war Ende November 2013, und ich und meine Eltern waren auf dem Weg nach Berlin. Dann auf einmal tauchte ein Wort auf, das niemand von uns je gehört hatte - "Babo". Es war das "Jugendwort des Jahres 2013", und es war auch das erste Mal, dass sowohl ich und meine Eltern - und wie es scheint, so auch bei den meisten anderen - dass wir je vom "Jugendwort des Jahres" gehört haben. Es ist etwas, dass seit 2008 vom Verlag Langenscheidt ernannt wird - 2013 war allerdings das erste Mal, dass eine große Masse von Menschen das ganze zum ersten Mal wahrgenommen haben. 

Woher das Wort stammt? Aus dem Zaza, einer Sprache, die in Ostanatolien gesprochen wird, und dem Kurdischen nahe steht. Damals wurde jedoch überall gesagt, es stamme aus dem Türkischen - aber was wussten die schon. 

Aber wer benutzte es? Die meisten Jugendlichen hatten von dem Wort noch nie gehört - es sei denn, man war Teil der migrantisch-geprägten Hip Hop Subkultur. Die brauchten das Wort vor allem, seit der Rapper Haftbefehl (was ist inzwischen aus den antisemitischen Poser geworden?) im selben Jahr das Lied "Die Chabos wissen wer der Babo ist" rausbrachte. Aber selbst viele die das Lied kannten, benutzten es nicht als Slang. 

Was folgte, war die Debatte, ob man das Lied aus politisch-korrekten Gründen gewählt hatte (und das in einer Zeit, in der das Wort "Woke" in der Debatte hier in Europa nicht existierte...das waren einfachere Zeiten). 

Es endete jedenfalls damit, dass kurz vor Jahresende 2013 von vielen hingewiesen wurde, dass das Wort "Babo" auf Koreanisch (바보) "Idiot" bedeutet. 

Und das ist letztendlich auch eines der Hauptgründe, weshalb ich mich noch heute so gut an das Debakel erinnere. 

Aber damit war Babo noch nicht tot. 

Bis ungefähr zum September 2014 war das Wort tatsächlich dann im Gebrauch. Es wurde auf Schulhöfen, in Chats, und in Talkshows ironisch benutzt. 

Aber als 2014 dann vorbei war, war es mit Babo dann auch schon lange vorbei - und somit wurde "Läuft bei dir" zum Jugendwort des Jahres 2014. 

Was mich so unglaublich an der Sache fasziniert, ist die Tatsache, dass so gut wie keiner das Wort kannte, bis es Ende 2013 zum Jugendwort des Jahres wurde, und erst dann durch die ganze Debatte in den Slang gelangte, wo es sich dann bis zum September 2014 halten konnte. 

Immerhin ist es ja so:

"Babo" war nie wirklich lebendig – es wurde vom Mainstream künstlich beatmet, nur um dann unter seiner eigenen Bekanntheit zu ersticken.

Es war ein wahrhaftiges Forced Meme - eine Sache, die denn Massen mehr oder weniger aufgezwungen wurde, dann für mehrere Monate ironisch aufgenommen wurde, und dann wieder Out war. Und somit war es immerhin ein Meme. 

Ich wurde jedenfalls so sagen, dass als "Babo" zu Jugendwort des Jahres 2013 ernannt wurde, begannen die Mitte der 2010´er Jahre in Deutschland. 

Sonntag, 20. Juli 2025

Sehnsucht nach Hamburg

 

Am Hafen von Hamburg, November 2018 

Ich habe derzeit ein so riesiges Bedürfnis danach, nach Hamburg zu reisen. 

Als ich im Spätsommer 2021 zum ersten Mal seit dem Herbst 2019 wieder da war, hatte ich wirklich gehofft, dass das bedeutete, dass ich wieder häufiger da sein würde, aber dem war leider nicht so. 

Hamburg ist zwar nicht so schön wie Berlin, aber die Stadt ist wirklich berauschend, und die Leute sind etwas mehr entspannter als in Berlin. 

In der Nähe vom Jungfernstieg, Spätsommer 2021

Als ich letzten Mai auf dem Weg nach Berlin in Hamburg Transit war, hatte ich ehrlich gesagt nicht wirklich Lust, die Stadt zu verlassen. 

Ja. 

So sehr liebe ich die Stadt. 

Es war in den fast zwei Stunden, die ich dort Transit war, sehr schön, den Hauptbahnhof zu besuchen nach so langer Zeit - 4 Jahre sind immerhin sehr viel, wenn man nicht an einen Ort war, den man liebt. 

Aussicht von der Philharmonie, Spätsommer 2021 

Am Jungfernstieg 

Ein weiterer Grund, weshalb ich so gerne wieder nach Hamburg will, ist der, dass ich auch so gerne wieder die Jüdische Gemeinde dort besuchen möchte. Es ist immerhin meine absolute Lieblingsgemeinde dort, und ich vermisse sie wirklich. 

In der Synagoge Hohe Weide, Juni 2017 

Aber meine Güte, ich vermisse es einfach, da zu sein, und die Stadt zu geniessen. 

Ich hoffe so sehr, dass ich bald wieder da sein werde. 

Bei den Landungsbrücken, Spätsommer 2021

Der Fall Jennifer Lawrence: Der Superstar der Mitte der 2010´er Jahre

 

Ah, das Foto von der Oscarverleihung, dass im Frühjahr 2014 um die Welt ging, und als "das beste Selfie ever" bezeichnet wurde, und auch wirklich zeigt wie sehr gerade Jennifer Lawrence ein Teil des ganzen war - und wohl auch der Anfang vom Niedergang Hollywoods markierte  
Ah ja. 

Ich erinnere mich noch sehr gut an den Frühling 2012, in der eine Freundin und ich in der Lobby im Kino von Nykøbing Falster standen, um dort "Die Tribute von Panem" zu sehen, den ersten Film der Hunger Games-Reihe, basierend auf den Romanen von Suzanne Collins. 

Es war an dem Tag auch das erste Mal, dass ich von Jennifer Lawrence gehört hatte (obwohl, ich hatte schon vom Film "Winters Bone" gehört, aber hatte sie nicht wirklich damit in Verbindung gebracht). Ich ahnte ja nicht, dass der Film sie nicht nur unglaublich berühmt machen würde, sondern dass sie ab den kommenden Jahr ab sofort überall sein würde. 

Der Film war gut, und wir freuten uns auf den nächsten Film der Reihe - allerdings kam dann der Hacken, wie wir lernen würden:

Der erste Film kam im Frühling 2012 heraus, aber ab den nächsten Jahr, 2013, würden die Filme erst im (Früh-)Winter rauskommen. Aber das konnten wir ja damals nicht ahnen. 

Jennifer Lawrence in "Joy" (2015) - einer ihrer letzten guten Filme 

Nun denn, im Frühjahr 2013 gewinnt sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin in "Silver Linings", und ihre etwas angetrunkene Dankesrede und ihr stolpern im glamourösen Kleid wurde überall besprochen, und ihre so am Boden gebliebene Art sorgte dafür, dass sie die Herzen von Millionen Menschen erreichte. 

Ab da war sie absolut überall - man sah sie vermehrt in Filmen, ihre Rolle in den X-Men Filmen wurde erweitert, sie war in mehreren Werbespots zu sehen, und noch mehr Leute freuten sich auf den nächsten Film der Hunger Games-Reihe im darauffolgenden späten November. 

Sie wurde dann offensichtlich eine beliebte Muse beim Regisseur David O. Russell, und auch im darauffolgenden Jahr war sie in einer glamourösen Nebenrolle in seinem Film "American Hustle" zu sehen, bei dem sie wieder für einen Oscar nominiert war - und viele Leute (so wie ich) gingen nur ins Kino um sie zu sehen. 

Sie war auch vermehrt in Talkshows, wo immer wieder ihre auf dem Boden gebliebene Art hingewiesen wurde, und sie war auch bei den Paparazzi sehr beliebt. 

Im November 2015 kam dann der letzte Film der Hunger Games-Reihe raus, aber damit war es noch lange nicht mit Jennifer Lawrence vorbei. 

Im Dezember desselben Jahres kam "Joy" raus, einen weiteren Oscar-nominierten Film von David O. Russell heraus, der allerdings ziemlich gemischte Kritiken erhielt. Allerdings wurde Jennifer Lawrence in denselben Kritiken immer und immer wieder als den besten Teil des Filmes hervorgehoben, einer Tatsache die ich zustimme - allerdings muss ich hier auch sagen, dass ich viele der negativen Kritiken überhaupt nicht verstehe, und ich den zu einen ihrer besten Filme zähle. Ich glaube, ich muss den Film bald mal wiedersehen und dann hier besprechen. 

Der Film wurde dann allerdings ihr Swan Song, wie man auf englisch sagt. 

2016 wurde dann das letztes Jahr, wo sie noch immer absolut relevant war, und noch immer positiv in den Medien besprochen wurde. 

Im Dezember desselben Jahres kam dann der Science Fiction Film "Passengers" raus, der von der Kritik zerrissen wurde und von den Kinobesuchern abgelehnt wurde. 

Somit war es dann vorbei mit ihrem Goldenen Zeitalter. 

Der Film hatte im Voraus schon etwas für Furore online gesorgt - viele wussten bereits, worum es ging (ein einsamer zu früh aus dem Koma erwachter Mann auf einem Raumschiff erwacht eine junge Frau aus dem Koma um der Einsamkeit zu entrinnen und lässt sie dann im dunkeln über die Situation), und später fanden viele Leute dass der Trailer sie verarschte. 

Nichts desto trotz war es dann wirklich so, dass Jennifer Lawrence Präsenz in den Medien nicht mehr wie früher war, und sie selbst dann mehr oder weniger wegen diverser Aussagen in der Presse zerrissen wurde. 

(Sie war 2016 außerdem eine der Promis, die sagten, dass falls Donald Trump die US-Wahlen 2016 gewinnen würde, sie dann auswandern würde - und das hat sie schließlich, wie die anderen, nicht getan) 

Im Herbst 2017 kam dann der ziemlich prätentiöse Film "Mother!" raus, der von den Kinobesuchern abgelehnt wurde, und von vielen als Sinnlos bezeichnet wurde - aber das war nicht alles. 

Kurz bevor der im Frühjahr 2018 rauskommende Film "Red Sparrow" in die Kinos kam, kam raus wie Jennifer Lawrence bei den Dreharbeiten in Budapest in einem Hostel einen Fan gedemütigt hatte und mit Wasser vollgespritzt hatte, und wie sie darüber gelacht hatte. 

Der Film floppte an den Kinokassen - und Kritiker fanden ihren erzwungenen russischen Akzent sehr nervend und unglaubwürdig - und somit war wirklich klar, dass die Ära Jennifer Lawrence wirklich vorbei ist. 

Ich finde es noch immer so unglaublich faszinierend, wie sie 2012-2016 wirklich wohl das größte It-Girl der Zeit war und das wohl dichteste an einen Superstar der Zeit war, und dann auf einmal auf dem einen Tag auf den anderen, als 2016 dabei war zu enden, war es vorbei mit ihr. 

Inzwischen finde ich ihre Art wie sie in den Medien ist einfach nur peinlich - sie ist letztendlich eine weitere Hollywood-Schaufensterpuppe geworden, die alles was politisch korrekt ist, unterstützt, und letztendlich keinerlei Bezug zum realen Leben hat. 

Aber faszinierend war es schon, wie sie plötzlich von oben nach unten fiel. 

Dienstag, 15. Juli 2025

Eine unausgesprochene Tatsache über die Pandemie

 

Der Friedhof in Kettinge, Lolland, wo meine Grosseltern begraben sind 
Nun denn. 

Es ist zwar schon 5 Jahre her, dass die Pandemie ausgerufen wurde und unser Leben von einem Tag auf dem anderen verändert wurde, und ich bin selbst heute noch wirklich von dieser Zeit traumatisiert - auch weil so gut wie alle Probleme die ich habe ihren Ursprung in der Pandemie haben. 

Und ich meine es, wenn ich sage, dass die Pandemie wirklich das schlimmste in den Menschen rausgebraucht hat. Eines der vielen Beispiele, neben den Schwurblern, waren zum Beispiel die Spinner, die ihre Zunge in den Mund anderer nahmen in der U-Bahn in Berlin (oder so ähnlich). 

Aber es gab auch eine andere Art von Menschen, die durch die Pandemie wirklich ihre schlimmste Seite zeigten, und diese Leute verachte ich auch bis heute. 

Aber gehen wir zurück zum Dezember 2020. Kurz vor Weihnachten war ich wie alle Jahre zu meinen Eltern nach Lolland, wo ich in dem Jahr dann auch wählte, einen längeren Zeitraum da zu bleiben, wegen dem Teillockdown in Kopenhagen. Da hatte ich keine Lust dort zu bleiben, wenn da eh fast nichts passiert. Ich war dann kurz nach Neujahr nur kurz zurück in Kopenhagen, wegen einem Besuch von einem Elektriker. Danach war ich mal abgesehen vom Purimfest und Pesach ausschließlich auf Lolland. 

Aber naja - es war Heiligabend, und meine Mutter und ich waren zum Friedhof gefahren, um das Grab meiner Grosseltern zu besuchen. Auf dem Weg zurück habe ich dann folgendes ausgesprochen:

Die Tatsache, dass die Leute, die so sehr darüber Prahlen, wie sehr sie sich an die Regeln halten, und gleichzeitig auch den Eindruck hinterlassen, als wünschten sie sich, dass diese Zeit nie enden sollte, mir mehr angst machten, als die Corona Leugner. 

Meine Mutter teilte diese Ansicht. 

Und wie ich nicht so lange danach lernen sollte, waren wir nicht alleine. 

Jetzt, wo man weis, dass die Maske an sich eh nicht viel hilft, fühle ich mich noch mehr verarscht. 

Hier in Europa war es G"tt sei dank nicht so schlimm wie in den USA, wo Leute ihre Nachbarn ausspionierten und denunzierten, und dann damit online geprahlt haben, und wo Leute nicht zu ihren Geliebten Lebewohl sagen konnten, und wo Leute auf Beerdigungen nicht wirklich trauern konnten. 

Neujahrstag 2021 auf Lolland 

Ich bin in der Zeit auch zynischer geworden - was mich aber auch störte, war, wenn einige Leute anscheinend ein Problem damit hatten, dass ich...das dass ganze vorbei sein sollte. Meine Güte, ich trug Maske immer wenn ich im Bus war, oder in Geschäften etc, aber ich hatte wirklich keinen Bock das für immer zu tun! 

Und das man ein Ende der Pandemie wollte war nun wirklich nicht wie das Schwurbeln. 

Aber nun denn. 

'
Der Sonnenuntergang auf Lolland am Neujahrstag 2021

Inzwischen versuchen viele dieser Leute, die damals so sehr geprahlt haben so, als sei das nie passiert. 

Oder besser gesagt, hier in Europa. 

In den USA haben diese Gestalten, wenn sie eh schon dem linksextremen Spektrum angehörten, die Maske als Identifikationszeichen ihrer woken Sekte gemacht. So sieht man sie noch heute, 3 Jahre nach offiziellen Ende der Pandemie, noch mit Maske rumlaufen, entweder bei den überteuerten Hipstercafés in der sie rumhängen, oder auf Protesten, wo sie für die Hamas protestieren. Immer mit Maske. 

Und die selbsthassenden Juden unter ihnen haben bei deren "Antizionistischen Sederabende" auch immer auf die Events geschrieben, dass Maskenpflicht herrscht. 

Ich finde diese Gestalten einfach nur gruselig. 

Aber wenn auch das alles gesagt ist, bin ich einfach nur froh, dass die Pandemie vorbei ist. 

In Præstø Anfang Januar 2021, auf dem Weg nach Kopenhagen 

Sonntag, 13. Juli 2025

Eine sehr langersehnte Reise nach Berlin

Oh, mir ist gerade aufgefallen, dass ich die letzten zwei Monate überhaupt nichts hier geschrieben habe! 

Ich hatte allerdings auch sehr viel zu tun - Praktikum, Nebenjob, und eine kleine Reise nach Berlin. 

Seit dem legendären Sommer 2019 war ich nicht mehr in Berlin außerhalb der Winterzeit, und die Trips in der Winterzeit mit meinen Eltern sind normalerweise auch nur ein verlängertes Wochenende. 

Nun denn - diese Woche in Berlin war viel besser als die zwei Wochen, die ich in New York verbrachte. Ja, das muss gesagt werden. 

Und es fing alles mit den Tag an, wo ich abreiste. 

Es war sehr still in Bispebjerg an dem Morgen 

Ich bin um 3:37 - kurz vor Sonnenaufgang -  aufgewacht, und konnte dann nicht mehr schlafen. Wie gut, dann hatte ich noch genügend Zeit zum duschen, Morgengebet, und das aller letzte packen. Ich rief dann ein Taxi und ging runter und wartete dann. Diese Stille an dem Morgen war wirklich sehr schön - ich konnte nicht fassen, dass ich endlich für eine Weile weg sein würde. 

Das Taxi fuhr mich dann zum Busbahnhof, und nach einem kurzen Trip zum Kiosk war der FlixBus schon da. Und als ich an meinem Platz saß, war ich einfach überglücklich. 

Am Busbahnhof 

Mein Lesestoff bei der Fahrt - Tereska Torres Tagebuch von 1947, gekauft 2019 im Jüdischen Museum in Berlin 

Raus aus Kopenhagen...

Die Rapsfelder von Sjælland 

Zum ersten Mal in sehr langer Zeit fühlte ich mich nicht nur am Leben, zum ersten Mal in sehr langer Zeit ging alles so wie es sollte - ohne dass irgendwelche Probleme entstanden sind. 

Ich habe die Fahrt genossen, sogar den Aufenthalt auf der Fähre nach Deutschland. 

Deutschland ganz nah 

Die Rapsfelder von Fehmarn 

Der Hauptbahnhof von Lübeck 

Der Bus fuhr jedoch nicht direkt nach Berlin - ich musste in Hamburg umsteigen. In Hamburg war ich schon seit dem Spätsommer 2021 auch nicht mehr. Ich hatte damals gehofft, wieder öfter nach Hamburg zu kommen - dem wurde allerdings nicht so. Ich hoffe, das dieses Jahr wieder zu ändern. 

Der berauschende Hauptbahnhof 

Die Wolken über Hamburg 

Da Hamburg mir auch sehr am Herzen liegt, war es auch ziemlich schwierig, die Stadt wieder zu verlassen. 

Bei der Fahr nach Berlin habe ich hauptsächlich geschlafen. 

In Berlin angekommen, kam ich dann schnell zu meinem Hotel, habe schnell alles aufgepackt, und bin dann zu meinem ersten Spaziergang aufgebrochen. 

Blick zur Neuen Synagoge 

Die Neue Synagoge/Centrum Judaicum an der Oranienburgerstrasse 

Der Friedrichstadtpalast

Monument am Friedrichstadtpalast 



Am Pergamonmuseum 

An der Message kann ich mich nur anschließen 

Beim Berliner Dom und am Lustgarten 

Der Berliner Dom 


Lustgarten 

An der Neuen Wache 

Bei der Humboldt Universität - es gab eine Veranstaltung zum 8. Mai 



Installation zur Erinnerung an die Geiseln in Gaza

So eine permanente Installation wie hier wäre in Kopenhagen nicht möglich - da war auch eine Polizeistreife daneben 

Bei meinem Spaziergang kam ich auch an eine Installation für die Erinnerung an die Geiseln der Hamas in Gaza - das berührte mich, die zu sehen. Daneben war auch eine Polizeistreife - und es erinnert auch daran, dass eine solche permanente Installation in Kopenhagen nicht möglich wäre. 

Am nächsten Tag machte ich mich dann wieder auf dem Weg zur Siegessäule, und auf dem Weg dahin sah ich so manches - so sah ich eine Demonstration der Falun Gong Bewegung, sowie mehrere - vor allem Russen - auf dem Weg zum Denkmal der Roten Armee. Es wurde auch mehrfach von einer Polizisten per Lautsprecher gesagt, dass Symbole wie die Sowjetflagge oder die der russischen Pseudorepubliken im russisch-besetzten Osten der Ukraine verboten sind. 


Und deswegen finde ich es gut, dass die Falun Gong gegen die Kommunistische Partei China agieren. 

Was an dem Tag verboten war

Am Denkmal der gefallenen Soldaten der Roten Armee 

Über das Schicksal der Familie von Nechama Drober in Königsberg ab 1945 - dies war Teil einer von vielen Infoständen am Brandenburger Tor zum 70. Jahrestag der Befreiung.  

Aus irgendeinen Grund musste ich, als ich an den ganzen Balagan da vorbeigegangen bin, mir verkneifen, das Lied "Rodina moja" von Sofia Rotaru zu summen, da ich es auf einmal im Kopf hatte. 

Ich machte mich dann wie gesagt auf dem Weg zur Siegessäule - und Mann, was hatte ich vergessen, wie hoch die Stufen gehen! 

Mann, was war es heiß an dem Tag 

Oh Germania...

Blick zum alten Osten 


Germania von unten...

Letztendlich, als ich nach oben kam, habe ich den Ausblick über die Stadt so sehr genossen. Noch mehr, als ich vor zwei Jahren im Winter zum ersten Mal da war. 

Als ich dann in Richtung Bundestag kam, sah ich dann auch vorbei am Haus der Kulturen der Welt (HKW):


Am Bundestag war es auch ziemlich voll.

Ich schaute auch vorbei am Denkmal der ermordeten Roma und Sinti. 





Nun etwas stiller am Brandenburger Tor

In der Woche habe ich auch viele Aufnahmen von Fernsehturm gemacht:





Am Schabbat war ich im Chabadhaus am Alexanderplatz. Das war gemütlich, und mehr oder weniger direkt neben mein Hotel. 

Am Sonntag fuhr ich dann zum ersten Mal seit dem Sommer 2019 zum Jüdischen Friedhof Weissensee - auch um mich für ein Vortrag in der Nacht zu Schawuot zu vorbereiten. 

Am Eingang. 

Das Grab von Louis (Eliezer) und Helene (Hinde) Lewandowski.

Das Grab von Martin und Klara Riesenburger. 










Nachdem ich meinen Spaziergang dort beendete und genug Eindrücke gesammelt hatte, machte ich mich auf dem Weg zurück in die Innenstadt, zum Neuen Museum, wo ich zuerst moderne Kunst eines ländlichen Künstlerkollektivs aus Ägypten ansah, und danach im Hauptteil dieses Museums dann in die Antike eintauchte. 



Moderne Kunst aus dem ländlichen Ägypten 

Am Basar - im Detail 

Das volle Bild vom Basar 


Aus dem Buch der Toten 



Mumienmaske aus der Römerzeit in Ägypten 



Die berühmte Büste der Nofretete - von dem Abstand, wo man sie fotografieren durfte 




Und natürlich habe ich wieder viele Aufnahmen von der Neuen Synagoge gemacht:












Ich muss hier auch sagen, dass obwohl ich dieses Mal meistens im alten Osten war, so war ich nur zwei Mal in meinem ach so geliebten Prenzlauer Berg - ich war meist halt im Bezirk Mitte unterwegs, und das zu Fuß. 

Bei der Kulturbrauerei 

Kulturbrauerei 




An der Sredzkistrasse 


An der Synagoge Rykestrasse 

Kunst an der Straße 


Der Prenzlauer Berg wenn er am schönsten ist 







Und natürlich war ich auch wieder am Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee:


Am Grab der Liebermanns 


Am Mendelssohn Familiengrab 



Die Meyerbeers 







Ich bin dieses Mal auch viele Spaziergange bei Unter den Linden gegangen, so zum Brandenburger Tor und wieder zurück. Mehr als ich es je zuvor gemacht habe. 




Dauerinstallation gegen den Krieg in der Ukraine vor der Russischen Botschaft

Das Aeroflotbüro 



Margot Friedlaender z"l 


An der Humboldt Universität 





Das Brandenburger Tor in der Dämmerung ist immer etwas schönes 

80 Jahre Kriegende 1945-2025 


Ich war dieses Mal auch zum ersten Mal im Tränenpalast an der Friedrichstrasse. Das war etwas besonderes für mich, da es hier war, wo mein Opa damals in den Westen flüchtete, im Jahre 1957. 








Der Pass von Wolf Biermann 



Ich muss leider hier sagen, dass in der Vitrine in der es um den Fall Wolf Biermann ging, eine frühe Version der Petition gegen die Ausbürgerung Biermanns gezeigt wurde, in der noch die Namen von Christa Wolf und Stephan Hermlin standen, und mit keinem Wort erwähnt wurde, dass diese ihre Namen zurückgezogen haben. Leider wird dadurch noch der Mythos unterstützt, dass Christa Wolf eine "Beinahe Dissidentin" war, obwohl sie das komplette Gegenteil war. 

Im alten Westen war ich auch nur zwei Mal - und das eine Mal war an dem Tag, wo Isaac Herzog anreiste. Das einzige was ich jedoch zu sehen bekam, war der abgesperrte Kurfürstendamm. 







Ich hatte auch einen kurzen Besuch in Charlottenburg - Wilmersdorf, und machte dieses Foto:


Naja, ich hatte schon mehrere schöne Augenblicke in Berlin in der Woche. 

Und zum ersten Mal war ich nach so langer Zeit wieder so glücklich - ich hoffe so sehr, dass ich jetzt wieder öfters auf Reisen kommen kann. 

Irgendwo in Weissensee

Am Alexanderplatz 

Blick vom Hotelfenster 

Blick zur Neuen Synagoge 

Berlin Mitte 

Blick zum Pergamonmuseum 

Im Alten Westen 

Lustgarten 

Aber wenn ich jetzt weiter schreiben würde, würde ich heute nie fertig werden, also das war´s für heute. 

Aber Mann, ich spüre jetzt wieder, wie ich eine weitere Reise brauche. 

40 Jahre seit dem ersten Terroranschlag auf Kopenhagens Große Synagoge

  Das zerstörte Tor der Synagoge, Juli 1985 Am Morgen des 22. Juli 1985 explodierten zwei Bomben in Kopenhagen. Um 10:20 explodierte eine Bo...