Freitag, 25. Juni 2021

Eine einfache Zugfahrt im Juli 2015

Es war im Juli 2015. Da waren noch einige Wochen bis ich nach Israel sollte, aber bis dahin sollten noch einige Dinge erledigt werden. Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt noch in der Türkei, und ich war deshalb noch auf Lolland um auf Chang und das Haus aufzupassen, aber ich sollte noch meinen kleinen Koffer mit den grossen Koffer umtauschen und meine Schekelmünzen abholen. Dann war da ein Tag, wo ich mit zwei Freundinnen nach Albertslund fuhr, damit ich die Koffer umtauschen konnte und die Münzen holen konnte. 

Das war ein schöner Tag - und ich erinnere mich noch sehr gerne daran. Nachdem wir den Koffer holten, holten wir uns eine Pizza und aßen sie dann beim See hinter der Pizzeria. Dann ging es zurück nach Lolland. 

Der See an dem Abend war sehr schön berauschend, und die Wolken schreiten nur so von Fernweh. 

Ich glaube, dass war dann auch das letzte Mal, dass ich unten am dem See war. 

Und ach ja, dann sahen wir auch noch Schwäne und Enten am See. 


Zurück auf Lolland bemerkte ich jedoch, dass ich die Münzen vergessen hatte. Das musste also noch nachgeholt werden - allerdings erst nachdem meine Eltern zurückgekommen waren. 

Dann kam der Tag also - an sich nichts besonderes. Der Tag fing recht sonnig an, aber es wurde dann dunkler und dunkler. Mir fiel dann allerdings auf - der Zug in Richtung Kopenhagen fuhr nicht die Linie, die er normalerweise fährt. Nachdem der Zug in Næstved war, fuhr er auf einmal in eine andere Richtung als geradeaus. Und dann war der Zug in Næstved Nord, und von da aus fuhr es dann über die Linie über Køge. Er fuhr durch sehr schöne Wälder. Hier und da war es noch ein wenig sonnig, und ich sah die Sonnenstrahlen durch die Blätter leuchten. 

Irgendwann hielt der Zug dann in Høje Taastrup an, und ich konnte weiter mit der S-Bahn nach Albertslund. Da war die Uhr allerdings schon 16. Ich holte mir dann erst ein Baguette in der Innenstadt, fuhr dann zu meiner Wohnung mit dem Bus und habe da erstmal gegessen. Erst dann nahm ich dann die Münzen, und ich ging dann zurück zur Bushaltestelle. Es war zudem ein sehr seltsames Gefühl, einen ganzen Monat lang nicht in der Wohnung gewesen zu sein. 

Das alte Morbærhaven, bevor im Jahr darauf viele Bäume gefällt wurden 

Im Zug zurück nach Lolland atmete ich dann endlich auf. 

 

In Næstved Nord 



Es war wieder dieselbe Rute wie auf den Weg dahin. Ich dachte in den Stunden nur noch auf die kommenden Wochen in Israel, und plante, was ich so sehen wollte. 

Gleichzeitig musste ich in dem Moment an alle die Sachen denken, die in dem Jahr passiert waren bis zu dem Moment - es war wirklich viel. Es ist jetzt, sechs Jahre später, seltsam daran zu denken, wie viele Eindrücke und Erlebnisse ich in dieser Zeit hatte, nachdem ich nach Kopenhagen gezogen war. 

Das einzige was ich jetzt kann, ist zurückdenken.

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