Montag, 1. Juli 2013

A Gay Girl in Damascus - Redux

Sicher sicher.....ein Poster gemacht von der "Free Amina" Kampagne, kurz bevor "Amina" entlarvt wurde. 
Vor zwei Jahren, als mitten im arabischen Frühling der Bürgerkrieg in Syrien anfing, tauchte im Internet ein Blog einer jungen syrisch-amerikanischen Lehrerin namens Amina Abdallah Arraf al-Omari, die offen lesbisch ist und auch in Demos gegen den Diktator Assad teilnahm. Auf ihrem Blog schrieb sie auch unter anderen über ihr Leben, ihre Kindheit zwischen Syrien und die USA, und wie sie sich als Lesbe geoutet hatte. Nun denn, sie schrieb auch, dass sie in Syrien noch nie wegen ihrer Homosexualität diskriminiert wurde. Ausserdem habe sie am 9/11 ihre Jungfräulichkeit an einer Frau verloren. Naja, irgendwann wurde sie von den Schergen Assads entführt. Warum ich euch das ganze erzähle?

Weil die gesamte Geschichte gestunken und erlogen ist. Als Amina damals angeblich verschwand, begann die Öffentlichkeit über sie berichten (zuvor hat "Amina" sogar ein Interview mit CNN geführt). Besonders die amerikanischen Medien, weil Amina ja auch US-Angehörige war. Naja, als eine Zeitung mit angeblichen Bildern von ihr auftauchte, reichte eine Kroatin (die nichts mit Amina oder Syrien zu tun hatte) Klage ein, weil ein Bild von ihr verwendet wurde. Nach einer Weile kam heraus, dass es keine Amina gab - "Amina" war  ein amerikanischer Student, der in Schottland studierte. Daher kam auch die naive Beschreibung der Gesellschaft in Syrien, und die Verharmlosung der Kriege mit Israel und so weiter (er selbst war mit vielen pro-palästinensischen Aktivitäten verbunden). 

Jedenfalls hat damals auch die bisexuelle Journalistin Minal Hajratwala ein Manuskript, dass "Amina" ihr vor der Entlarvung geschickt hatte, ins netz gestellt. Hier ist es. 

Hier einige Ausschnitte:

Here I start and, since I am the one writing here, I will begin this my way (since, of 
course, that’s the best way):
Bismillah ar-Rahman ar Rahim;
which means:
In the Name of God, the Merciful, the Compassionate;
and is the way any account is Supposed To Begin.
And having a simple way of beginning, a formulaic one, if you will, saves some troubles. 
I set myself a task: make sense of contradictions and explain myself to me. But to do that, I realized, I needed to understand the parts that make me. If I were to do that wel, I decided that I 
wanted to explain ourselves to us and asked everyone who we were and everything seemed 
endlessly complicated. Every beginning led to another tale, every answer another question. 
Where to begin? is just the first of those questions. Should I start at some randomly 
chosen day in my life or at the time of some great epiphany? Should I start with my birth or my 
earliest childhood memories? And, when I’ve shared that, paste together those other 
remembered things …
Or should I begin with some intricate formula: perhaps, I’ll set the tone by beginning 
each section with a new letter like so:
“A: am Amina Abdallah Arraf, an Arab and an American. All along are adventures and 
amusements Amina asks an audience’s attention and Amina articulates Arab activities and 
American assimilation. Amina arrived at Atlanta after awesome adventures around Aleppo …”
But other people have done that sort of writing better than I have and, amusing though it 
might be, it’s not exactly the most natural way of writing (and not all ‘A’s are A’s; some are 
alifs, others are ayns … and so on). 
Ihr seht schon wie es aussieht, das hier war nur die Einführung.

Now, Hajj Musa tried to take Nashqua to his bed for she enraptured him. She refused 
him, saying that, though she was a servant now, she had been born free in her own land and was 
of an ancient noble lineage; if he would have her, he would need first to ask for her hand and do 
all things properly. She was no slave and would be no man’s doxy.
And, despite himself, Hajj Musa did as she asked for this young girl from a strange land 
had stolen his heart. He couldn’t think of anything save her strange gray eyes and pale skin, her 
thick dark curls and the shape of her. So, he went to her brothers who were little more than boys 
and were themselves barely more than beggars and asked them for her hand. Then, he went with 
her to a qadi who was his cousin and they were wed.
 Ein Teil der Familiengeschichte von "Amina". Liest sich wie ein pseudo-fantasy Roman.

Where he had been a gentleman without need for work, now his sons would need to learn 
trades. Amr went off to the army and trained to be an officer; they always said he’d been the 
fiercest of them. Though he was only a child, Amr had pledged in 1948 that he would go, 
personally, to free Palestine and avenge the Arabs or die trying. When he was older and rising 
through the ranks of the army, the family half-joked, half-whispered that, one day, Amr would be 
the officer seizing power for himself.
Ja, die Verharmlosung von "den Juden ins Meer stoßen"....  zeigt ja auch nur, wie viel diese Nuttheads über die Region wissen.

Es gibt viel mehr kranke Einsichten in dem Manuskript, aber es sind zu viele um sie hier zu posten.

Der ganze Fall wurde ein Jahr später jedenfalls vom Fall Irena Wachendorff in Blödheit übertroffen.

"Amina" auf Facebook (ihr Fakebook)

Ein weiterer Frühling für Ägypten?

Geht anscheinend wieder von vorne los...
Erinnert ihr euch, als ich letztes Jahr schrieb, dass Ägypten dem Untergang geweiht ist? Nun denn, anscheinend fängt jetzt ein neuer Frühling los. Vielleicht kann man in diesen Fall ja wie in der Türkei von einem "Sommer" reden. Nun denn, in den letzten Tagen (vor allem wegen dem Jahrestag der Machtübernahme Mursis und der Muslimbrüder) gab es in Ägypten eine ganze Protestwelle gegen der Diktatur der Muslimbrüder. Natürlich haben auch die Anhänger dieser faschistischen Organisation Gegendemonstrationen gemacht, wie in der Türkei. 

Die Demonstranten haben sogar die Zentrale der Muslimbrüder besetzt, und haben dort Säuren gefunden, die vorher gegen einige Demonstranten benutzt wurde! Inzwischen ist sogar die Armee gegen die Regierung.

Also, wird das Volk siegen? Ich hoffe es. 

Dieses Gefühl der Leere

Es ist inzwischen ein paar Tage her, dass ich Student geworden bin und nun endlich meine Freiheit habe, und meine Sommerferien geniessen kann (es sind ja immerhin die letzten, mehr oder weniger). Aber gleichzeitig fühle ich seit einigen Tagen auch eine gewisse Leere. Ich habe keine Ahnung warum. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich hatte ja schon immer Sommerferien, und da hatte ich es noch nie. Aber mein täglicher Rhythmus ist nun weg, jetzt wo ich aus dem Gymnasium raus bin.

Und genau das ist der Grund der Leere. Ich weis ja, dass ich nach den Sommerferien nach Israel gehe und dort 6 Monate arbeiten werde, aber trotzdem. Ich habe hier schon oft über meine Unsicherheit wegen der Zukunft geschrieben, aber das war bevor ich endlich mit dem Gymnasium fertig war. Jetzt bin ich es, und ich fasse es noch nicht.

Naja, Kopf hoch und nach vorn schauen. Mal abgesehen davon werde ich einige vom Gymnasium in den Ferien bei einigen Feiern oder sonstiges sehen....

PS: Und ja, es ist kalt! 

Samstag, 29. Juni 2013

Endlich Sommerferien, und ich bin FREI!!!!!!!!!!!!

Am Mittwoch wurde ich dann endlich Student. Zuhause haben wir dass dann gefeiert, und am Abend war ich dann auf einer Feier auf der Schule. Die letzten zwei Tage verbrachten wir dann mit dem rumfahren auf Lolland, wo wir uns dann zuhause besucht haben und gegessen haben.

Letzte Nacht habe ich richtig gut geschlafen.

Nun denn, ich kann es immer noch nicht fassen, dass die Zeit auf dem Gymnasium vorbei ist. Das waren schöne drei Jahre. Ich werde mit den wichtigsten Personen im Kontakt bleiben, natürlich.


Und wisst ihr was? ICH BIN JETZT FREI, ENDLICH FREI!!!!

Dienstag, 25. Juni 2013

Mehr über den Antisemitismus von Alice Walker

Wie ich ja schon einige Male (hier und hier) berichtet habe, ist Alice Walker ja eine bekennende Antisemitin. Nun den, zu ihrem neuen Buch, dass viele antisemitische Muster beinhaltet, hat auf Haaretz Alan Dershowitz so einiges zu berichten.

Hier geht´s zum Artikel.

Ich glaube, ihr jüdischer Ex-Mann hat etwas mit ihrem Antisemitismus zu tun. Es muss dazu auch gesagt werden, dass sie die Familie ihres Ex-Mannes bis aufs Blut gehasst hat. 

Musikkritik: Roses, The Cranberries (2012) (10/10)

Das sechste Album der Cranberries. Definitiv eines ihrer besten Alben. Ein typischer Mix aus Alternative Rock, Dreampop und Jangle Pop, wie man es von ihnen gewohnt ist. Aber man muss auch sagen, dass sie hier einen recht neuen Sound haben, der Sound des neuen Jahrzehnts. Ich mag es!

Titelliste:
1. Conduct
2. Tomorrow
3. Fire & Soul
4. Raining In My Heart
5. Losing My Mind
6. Schizophrenic Playboy
7. Waiting In Walthamstow
8. Show Me
9. Astral Projections
10. So Good
11. Roses

Der Eingang des Albums, "Conduct", ist wirklich sehr gut. Ein schön beruhigendes Dreampop-Lied, mit einen ebenso beruhigenden Text. Danach kommt der gute Laune Song "Tomorrow", der letztes Jahr recht oft im Radio lief. Dieses Album ist mehr oder weniger Perfekt, mehr kann ich irgendwie nicht sagen. The Cranberries sind definitiv meine Lieblingsband aus Irland, Dolores O´Riordan hat eine geile Stimme, und dieses Album gehört definitiv zu meinen Soundtrack 2012. 

FILMKRITIK: Yom Yom (Israel/Frankreich 1998) (8/10)

Alternative Titel: Tag für Tag, Day after Day, יום יום

Regie: Amos Gitai
Drehbuch: Amos Gitay, Jacky Cucier
Produktion: Eyal Shiray, Ilan Moscovitch ua.
Musik: Phillip Kado
Darsteller: Moshe Ivgy, Dalit Kahan, Juliano Mer-Khamis, Hanna Maron, Nataly Attiya, Yussuf Abu-Warda, Keren Mor, Anne Petit-Lagrange, Samuel Calderon, Asia Lerner, Yehuda Tzanaani, Gassan Abbas, Shukri Amara

Handlung:
Moshe (Moshe Ivgy) hat es im Leben nicht leicht: er fürchtet um seine Gesundheit, seine Ehe mit Didi (Dalit Kahan) langweilt ihn, und seine Liebhaberin Grisha (Nataly Attiya) treibt es mit seinen besten Freund Jules (Juliano Mer-Khamis). Er arbeitet in der Bäckerei seiner Mutter Hanna (Hanna Maron) in Haifa. Um sich abzulenken, hat er eine Affäre mit seiner Ärztin (Anne Petit-Lagrange). Sein Vater Yussuf (Yussuf Abu-Warda) steht vor dem Dilemma, ein Hektar Land zu verkaufen oder nicht.

Review:
Wie ihr sehen könnt, war es ziemlich schwer eine Handlung für den Film zu formulieren. Der Film hat irgendwie keine eigentliche Haupthandlung, er hat eher eine Reihe Subplots die alle gleich wichtig sind. Das eigentliche Dilemma im Film ist die Identitätsfrage der Hauptperson, der von den Juden Moshe und von den Arabern Musa genannt wird. Seine Mutter ist Jüdin, sein Vater Araber. Es gibt viele Israelis, die sich in so einer Situation befinden, und deshalb in einer Identitätskrise sind. Ich denke, dass Amos Gitai dieses Dilemma hier richtig gut dargestellt hat.

Der Film hier ist weniger Kunstfilm-artig wie die Filme seiner Exilstrilogie, dieser hier ist eine Tragikomödie, mit einigen Tendenzen zum Bourekasfilm. Jedenfalls ist diese kleine Mischung gelungen, aber ich muss auch sagen, dass man diesen Film nicht mit Berlin-Jerusalem vergleichen kann. Ein Jahr später drehte er sein erfolgreichstes Werk, Kadosh.

Die Darsteller leisten gute Arbeit: Moshe Ivgy (My Lovely Sister) leistet gute Arbeit in der Hauptrolle, dasselbe macht auch Dalit Kahan (Song of the Siren), Juliano Mer-Khamis (Under the Domim Tree, Esther) und Hanna Maron. Nataly Attiya (Lipstikka, Three Mothers) überzeugt ganz gut als Vamp, und Yussuf Abu-Warda ist auch gut in seiner Gastrolle. Keren Mor (Shnat Effes) überzeugt auch ganz gut als gelangweilte Polizistin.

Screenshots:

Der 1. Mai letzte Woche....

Letzte Woche fing der Mai an, und der Tradition treu, ging ich natürlich wieder zum Fælledparken. Und wie vor 10 Jahren besuchte ich auf de...