Donnerstag, 21. Juli 2022

Die Woche im Norden Israels, Juli 2016

Im Sommer 2016 verbrachte ich einen Monat in Israel, wo ich auch eine Woche in Haifa verbrachte. Ich verbrachte diese Woche in Haifa damit ich den Norden Israels besser erkundigen konnte. Es war jedenfalls eine Woche zum erinnern. 

Ich wohnte da in einer Ferienwohnung im christlich-arabischen Stadtteil Wadi Nisnas, wo am Samstag viel los war und am Sonntag sehr still war. 

Wadi Nisnas, umgeben von kleinen Bäumen und bunten Büschen 

Springbrunnen in der alten deutschen Kolonie 

Kunst in Wadi Nisnas 


Die Bahai Gärten bei Nacht 

Kurz nach einer Hochzeit in Wadi Nisnas 

Allerdings will ich mal auch sagen, dass ich diese Ferienwohnung nicht mehr nehmen würde, ich fand den Vermieter zu aufdringlich und ich fand später heraus, dass er in der Wohnung war als ich ein Tag weg war und hat meine benutzte Kleidung zusammengelegt. Zudem nahm er keine Kreditkarte, also musste ich in der Woche drei Mal zum Geldautomaten im Einkaufszentrum am Hafen, um die gesamte Summe bezahlen zu können. 

Kurz nach meiner Ankunft besuchte ich eine Freundin am Schabbat, die damals dicht am Hafen wohnte. 

Am Sonntag fuhr ich mit dem Bus nach Jerusalem - hauptsächlich, weil ich diese Rute mal erleben wollte. 

Am nächsten Tag fuhr ich dann mit dem Zug nach Akko. 

Auf dem Weg zur Altstadt dort kam ich an dem muslimischen Friedhof vorbei. Das war ein irgendwie sehr berauschender Ort. 

Es war wie in einer anderen Welt 

Viele von den Gräbern waren aber schon recht verwildert....






Auf dem Friedhof war ich schon fast eine halbe Stunde. Es war wie gesagt sehr berauschend, und ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Mir war, als ob ich die sonstigen Geräusche der Stadt nicht hören konnte. 

Nachdem ich auf dem Friedhof war, ging ich weiter zur Altstadt - und Mann, war das ein Erlebnis! Es war lange her, dass ich eine so schöne Stadt gesehen hatte. Akko war früher eine sehr bedeutende Stadt, vor allem zur Zeit des Kreuzritterkönigreiches von Jerusalem. Bisher hatte ich die Altstadt nur von weiten aus gesehen, vom Zug aus auf dem Weg nach Zfat.  

Vor den Toren der Altstadt 



Der Basar der Altstadt 



Das Nationale Säugetier Israels 



Am Bahai Tempel 

Hauptmoschee der Stadt 


Die alten Stadtmauern 


Kurz danach nahm ich dann den Bus nach Nazareth. Auf dem Weg dorthin durchquerte der Bus dann mehrere arabische Dörfer, wo riesige Villen waren. Ich wollte ursprünglich in die Altstadt, aber der Busfahrer wollte dort nicht hinfahren. Es half aber auch nicht, dass der Busfahrer kein englisch konnte. Letztendlich setzte er mich in Nazareth Illit ab, wo ich dann den nächsten Bus nach Haifa nahm. Es wurde langsam spät. Im Bus konnte ich dann aber die schöne Landschaft Galiläas geniessen. 

Ich habe dann auch vom Bus aus den berühmten Wasserturm von Nahalal gesehen. 

Am nächsten Tag wollte ich dann nach Tiberias und den Golanhöhen. Die Golanhöhen kannte ich bisher nur vom weiten, und durch Tiberias war ich bisher nur Nachts auf dem Weg zurück nach Tel Aviv aus Zfat mit dem Bus gefahren. 

Tiberias und der See Genezareth / Kineret vom Bus ausgesehen - auf der anderen Seite des Sees ist der Kibbuz Ein Gev. 

In Tiberias angekommen, wollte ich als allererstes zum Grab vom Rambam (Rabbi Moshe ben Maimon, auch bekannt als Maimonides). Ich hatte mich zwar schon sehr auf diesen Besuch gefreut, aber ich hatte dennoch keine Ahnung, wie emotional dieser Besuch dort, einen Monat vor meinem Beit Din, sein würde. Ich wurde wirklich von grossen Gefühlen der Ehrfurcht gepackt.  







Ich habe dort etwas Zedaka gegeben, eine Kerze angezündet, und gebetet. 

Es war ein so besonderer Moment, da zu sein. 

Kurz darauf nahm ich den Bus in die Golanhöhen, wo ich allerdings an einer Haltestelle umsteigen musste und einige Minuten warten musste. Ich nahm dann den Bus in die Stadt Katzrin, und auf dem Weg dorthin sah ich unter anderen mehrere verlassene Panzer aus der Zeit des Sechstagekrieges. Nachdem ich in Katzrin angekommen war, wollte ich in den naheliegenden Nationalpark - der würde allerdings in kürze schließen, also ging ich etwas spazieren ehe ich den nächsten Bus nahm. 

Die Stadthalle von Katzrin 



Koreanisches und finnisches Graffiti auf der Bushaltestelle 














Eines Tages will ich in die Golanhöhen zurückkehren. 

Am nächsten und letzten Tag in Haifa wollte ich nur noch relaxen, und ich ging einen Spaziergang bei den (unteren) Bahai Gärten, an der alten deutschen Kolonie, und unten am Hafen.

Höher als das kommt man von da unten nicht. 






Diese Bahai Gärten sind eines der schönsten Orte, die ich je besichtigt habe. Nur einmal, im Sommer 2014, habe ich mit meinen Eltern den Großteil der Gärten gesehen und sehr dicht am Tempel (aber zu dem Teil des Tages durften nicht-Bahais nicht darein)

Bei der alten deutschen Kolonie, wo die Templer Ende des 19. Jahrhunderts das Fundament für das moderne Haifa legten. 

Heute ein Viertel mit Cafés und Restaurants 












Am nächsten Tag fuhr ich zurück nach Tel Aviv, wo ich den Rest des Monats in Israel geniessen konnte. 

Es war ein sehr schöner Monat, und nächstes Jahr will ich wieder einen Monat in Israel im Sommer verbringen. 

PS.
Am Tag meiner Ankunft in Haifa machte ich den Fernseher an, und siehe da - da lief eine Musiksendung, die ich damals kurz nach meiner ersten Ankunft in Israel 2013 sah. Das war sehr seltsam. 

Montag, 18. Juli 2022

Meine letzte Sommerreise nach Berlin, 2019

Heute vor drei Jahren ging ich auf meine - bis jetzt - letzte Sommerreise nach Berlin. Es war wohl von alle den Sommerreisen, die ich seit 2012 in die Stadt machte, wohl die schönste. 

Und es war wohl dann auch der Höhepunkt des Sommers 2019, und machte diesen letzten Sommer der sechs Jahre auf der Universität auch einen der schönsten meines Lebens. 

Allerdings, drei Jahre später, muss ich auch an folgendes denken:

Am Abend vor der Abreise kam mir zum ersten Mal eine Vorahnung, dass etwas schlimmes passieren würde, und ich hatte das Gefühl, dass diese Sommerreise nach Berlin die letzte sein würde in nächster Zeit. Und dann kam ja schließlich die Pandemie im kommenden Frühling. 

Es war beim Anblick der Dämmerung über Lolland, wo mir das Gefühl der Vorahnung zum ersten mal vorkam 


...das war ein sehr deprimierendes Gefühl. 

Am nächsten Morgen konnte ich schon ausschlafen, und ich hatte noch Zeit, die neue Folge von The Handmaids Tale sehen (und das war die schlechteste Folge überhaupt), und packen. Und schließlich kam dann meine Mutter von der Arbeit, und wir fuhren nach Nykøbing, wo ich dann mit dem FlixBus nach Berlin sollte. Aber dann realisierten wir, dass wir am falschen Bahnhof waren und mussten dann zu einem anderen Platz fahren, wo der FlixBus dann schon war. Und ich kam dann in den Bus. 

Dann fühlte ich mich frei. 

Das Feld in der nähe von Gedser 

Ich war so glücklich, als ich vom Schiff aus dann Warnemünde sehen konnte. 


Warnemünde 

Nach der Ankunft in Deutschland wurde der Bus dann von der deutschen und polnischen Polizei durchsucht und unsere Pässe wurden gecheckt. 

Und nach einem Stopp in Rostock ging es dann endlich nach Berlin, und ich genoss dann auch die Dämmerung vom Bus aus - und so war es schon ein bisschen dunkel bei der Ankunft in Berlin. 

Irgendwo vor den Toren Berlins 

Im Prenzlauer Berg 

Kurz nach der Ankunft nahm ich dann ein Taxi zu meinem Hotel im Prenzlauer Berg. Ich habe dann in der Nacht sehr gut geschlafen. 

Am nächsten Tag hatte ich dann einen schönen Spaziergang im Prenzlauer Berg, und danach fuhr ich dann zum Jüdischen Museum. Witzigerweise kann ich mich nicht daran erinnern, was für eine Ausstellung am dem Tag dort war. 

Das Grab der Familie Mendelssohn, auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee

Schwedter Straße 

Gedenktafel an der alten zweiten Jüdischen Versorgungsanstalt 

Eines der Wahrzeichen des Prenzlauer Berg


Stadtbad Prenzlauer Berg - jetzt ein Hotel 

Eingang zur Synagoge Rykestraße 

S-Bahn Prenzlauer Allee 

Künstliches Essen im Jüdischen Museum 

Von einem Roboter geschriebene Thorarolle 

Zum Schabbat ging ich dann wieder in die Synagoge Rykestraße







Am nächsten Tag war dann der Fastentag des 17. Tammus, wo ich allerdings wegen der Hitze nur zur Hälfte gefastet habe. An dem Tag hatte ich einen schönen Spaziergang im Jüdischen Friedhof Weißensee und in Mitte. 

Geschändete Thorarollen. 



Hier unter anderem das Grab des Rabbiners Nathan Peter Levinson 

Trauerhalle und Taharahaus 

Der Berliner Dom

Blick zur Neuen Synagoge 



Es war ein unvergesslicher Trip nach Berlin, den ich sehr gerne wiederholen möchte. Es war wirklich der wohl beste Trip dieser Art in den Jahren 2012 bis 2019, und es ist schade, dass die Pandemie diese Tradition gebrochen hat. 

Allerdings komme ich bald - mit G"ttes Hilfe - wieder zurück nach Berlin, und das für einen Monat, für ein Projekt. Ich hoffe, dieses Vorhaben wird klappen. 

Mittwoch, 13. Juli 2022

DSDS wird eingestellt - oder so ähnlich

 

Die Jury der 11. Staffel, 2014 - die letzte traditionelle Staffel

Ich muss seit letztes Jahr aus irgendeinem Grund sehr oft an die 11. Staffel von Deutschland sucht den Superstar denken, unter anderem deswegen, weil 2014 ein sehr schicksalhaftes Jahr für mich war, wo sich sehr vieles in meinem Leben änderte. DSDS war auch seit Jahren eine Tradition von meinen Eltern und mir, und ich erwartete auch nicht sehr viel von der Staffel, vor allem wegen den Skandalen der Staffeln davor und den Fakes. 

Und schon in der ersten Folge kam es dann schon mit etwas erwähnenswertes worüber dann in den nächsten Tagen viel im Internet diskutiert wurde, in Gestalt der Melisa Omeragic

Ja, toll verpormen, eh! 

Naja, und dann gab es ja dann auch das ganze Gezanke in der Jury, vor allem wenn sich entweder Dieter Bohlen und Marianne Rosenberg gestritten haben oder Kay One mit sehr dummen Kommentaren kam. Witzigerweise ging es danach für Kay One auch nicht mehr so gut im Geschäft - zwar hatte er danach eine Verkupplungsshow a la Der Bachelor, aber sonnst wurde nicht so großes, bis auf dieses Lied dass er dann 2017 mit Pietro Lombardi machte. Naja, allerdings muss ich auch sagen, dass in der Jury, mir Kay One und Mieze Katz am sympathischsten waren, und das sagt dann schon einiges. 

Bei Marianne Rosenberg muss ich dann allerdings folgendes sagen: bevor sie in die Jury kam, hatte sie Castingshows wie DSDS sehr kritisiert - und dann kam sie dennoch in die Jury, wohl wegen des Geldes. Na da hat jemand wohl Würde....

Es war eine sehr unterhaltsame Staffel, mit vielen Momenten und Kandidaten, an die ich mich witzigerweise noch heute erinnere. Das liegt daran, weil 2014 die letzte Staffel war, wo man die Kandidaten an sich noch richtig kennenlernen durfte. Ich erinnere mich neben der Gewinnerin Aneta Sablik (deren Karriere leider sehr schnell in die Brüche ging, wie bei den meisten Gewinnern) noch an ihren mit-Finalisten Meltem Acikgöz und Daniel Ceylan, an Elif Batman, Sophia Akkara, und Yasemin Kocak. Und das sind noch die, an der ich mich noch beim Namen erinnern kann - und ach ja, dann natürlich noch Tanja Tischewitsch, die in der ersten Folge wegen ihres Aussehens weiterkam. Bei der muss ich allerdings sagen, dass sie wenigstens einer von denen war, die nicht so zickig oder herablassend den anderen gegenüber war. Und ich sagte damals, wo sie in der ersten Folge weiterkam, "Die kommt nächstes Jahr ins Dschungelcamp!" - und dann im Januar 2015 konnte ich meinen eigenen Augen kaum trauen, als ich sah, dass meine Prophezeiung Wirklichkeit wurde. Und witzigerweise ist Tanja Tischewitsch auch die Kandidatin der Staffel, die noch in irgendeiner Weise relevant ist - denn sie schauspielert im Fernsehen. 

Ach, und dann war da ja noch das ganze peinliche Debakel um das "DSDS Traumpaar"

Warum erzähle ich euch das ganze?

Weil ich schon 2016 sagte, dass 2014 wohl die letzte Staffel war, wo es alles noch traditionell ablief - man lernte die Kandidaten kennen, und es gab sehr viele Liveshows. Im darauffolgenden Jahr begann RTL mit DSDS so einige Experimente, die nicht wirklich gut funktionierten. So gab es keine richtigen Liveshows, das ganze wurde vorher gefilmt, und das einzige was noch Live war, war wo herauskam, wer weitergekommen ist und wer fliegen musste. Und dann war da noch das Fiasko mit Severino, der einige Jahre später mit Sharon Trovato liiert war. 

Der Punkt ist irgendwie, dass ich diese Zeit vermisse. 

Letztes Jahr fing die Staffel - trotz des ganzen Wendler-Fails - eigentlich recht gut an, aber dann kam die Verkündung, dass Bohlen nun nicht mehr bei DSDS mit macht. Was folgte waren zwei sehr lächerliche Final-Shows (ja, nur zwei!) wo Thomas Gottschalk Dieters Platz einnahm - und es war grauenhaft. 

Dennoch machte RTL weiter mit DSDS ohne Bohlen, wo Florian Silbereisen - der 2020 bei den Liveshows Juror war, nachdem Xavier Naidoo rausgeworfen wurde - Hauptjuror war mit Ilse de Lange und einen Produzenten dessen Namen ich jetzt vergessen habe. Die Juroren waren gut, aber dennoch fehlte etwas. Die Liveshows waren auch - meistens - gut, dennoch waren es zu wenige, und es fehlte etwas. Dann im Finale gab es einen Gruß von Dieter Bohlen, und wir alle wussten dann irgendwie, dass das heisst, dass er zurückkommt. 

Und gestern wurde es dann so verkündet. 

Und heute wurde dann bekannt gegeben, dass die kommende Staffel dann auch die letzte sein wird. 

Oder etwa doch nicht?

Ich bin zwar froh, dass Bohlen wieder zurückkommt, aber mich würde nicht wundern, wenn das ganze Gehabe über die "letzte Staffel" nichts anderes als eine Art PR-Gag ist, um in der Staffel noch mehr Einschaltquoten als in den letzten zwei Staffeln zu bekommen. 

Ich könnte mich zwar auch irren, aber mich würde wirklich nicht wundern, wenn das der Fall wäre. 

Und nun denn, dann hoffe ich mal, dass die in der kommenden Staffel nicht so viel von den Castings zeigen, und stattdessen - so wie es zuletzt 2014 war - viel mehr Liveshows. 

Wir werden ja sehen, wie es wird...

Montag, 11. Juli 2022

Die Rückkehr der deutschen Gerichtsshows?

 

Die Richterin, mit der alles begann: Richterin Barbara Salesch

Ich habe schon 2014 über das Phänomen der Gerichtsshows a la Richterin Barbara Salesch und Richter Alexander Hold geschrieben, und letztes Jahr habe ich dann über den Niedergang des klassischen Asi TVs geschrieben, vor allem über die Nachfolgershow von Richter Alexander Hold, Im Namen der Gerechtigkeit (witzigerweise war 2021 auch das letzte Jahr wo Im Namen der Gerechtigkeit im Fernsehen gezeigt wurde). 

Vor zwei Monaten war mir irgendwie sehr langweilig, und dann ist mir eine Folge aus Richtern Barbara Salesch eingefallen, in der es um einen Jugendklub ging und eine Frau in einem Keller gesperrt wurde und ein schreckliches Kinderlied non-stopp gespielt wurde. Das war so dermaßen witzig, dass ich versuchte, es zu finden, oder wenigstens den Clip wo das schreckliche Kinderlied gespielt wurde. Kein Erfolg - aber mir fiel dann auf, dass alle Folgen von Richterin Barbara Salesch und Richter Alexander Hold auf YouTube hochgeladen werden. 

Witzig war auch, dass ich mehrere Folgen gefunden habe, an denen ich mich seltsamerweise noch sehr gut erinnern kann - und irgendwie finde ich es beängstigend, dass ich mich an solche Dinge aus einer gescripteten Gerichtsshow erinnern kann. 

Dann fiel mir neuerdings ein Kommentar auf - der sagte, dass Barbara Salesch selbst bald wieder ins Fernsehen kommt - dieses mal aber auf RTL, wo bis vor 14 Jahren noch Das Strafgericht lief. 

So wie Richterin Barbara Salesch in der Nacht bei Sat1 Gold läuft, so läuft Das Strafgericht heute auf RTL Up - und das mit anscheinend sehr guten Quoten, und deswegen plant RTL ein TV-Comeback für Barbara Salesch. Und anscheinend soll diese Sendung sehr bald kommen. 

Nicht nur Richter Alexander Hold und Richterin Barbara Salesch werden im Netz noch so gefeiert, auch Im Namen der Gerechtigkeit wird auch auf YouTube hochgeladen - und wie ich den Kommentaren dort entnehmen kann, ist diese Sendung auch sehr beliebt. Die Sendung wurde noch bis 2017 produziert, danach wurden es nur noch Wiederholungen am Vormittag, so wie es vorher noch mit den Gerichtsshows war, die noch bis 2013 produziert wurden. 2013 ist hier das Schlüsseljahr, da Im Namen der Gerechtigkeit der Nachfolger von Richter Alexander Hold ist, und Anwälte im Einsatz der Nachfolger von Richterin Barbara Salesch ist. 

Nun denn. 

Bin mal irgendwie gespannt, wie dieses Comeback wohl sein wird. 

Ich muss aber sagen, dass ich nicht wirklich verstehe, weshalb ausgebildete Juristen bei solchen Sendungen mitmachen können, da diese Sendungen ein recht falsches Bild vom Rechtssystem zeichnen, und das mit oft sehr, sehr übertriebenen Stereotypen und Klischees. 

Mittwoch, 6. Juli 2022

Meine Gedanken zum Amoklauf bei Field’s

Am Sonntag ereignete sich eine Tragödie im beliebten Kopenhagener Einkaufszentrum Field’s. Am frühen Abend ging der Täter mit einem Gewehr in das Gebäude, und fing an um sich zu schießen. Es kamen bei dem Amoklauf 3 Menschen ums Lebens und mehrere wurden verletzt. 

Field’s, im Dezember 2016 

Zwei aus meiner Gemeinde waren da, als es geschah - es geschah ihnen G-tt sei dank nichts. 

Ich war zwar weit weg vom Geschehen, war aber wirklich verstört von der Tatsache, dass so etwas hier passieren konnte. Ungefähr eine Stunde nach dem Amoklauf tauchten Videos von der Tat auf - ein Video zeigte, wie der Täter durch das nun fasst leere Einkaufszentrum lief, und "es ist nicht echt!" rief. 

Es kam dann heraus, dass der Täter ein YouTube-Kanal hatte, wo er in den Tagen vor der Tat Videos hochgeladen hatte, in der er mit seinem Gewehr oder Pistole Selbstmordgesten simulierte. Fast alle diese Videos hatten den Titel "I don´t care" und er beschwerte sich in den Beschreibungen darüber, dass seine Medikamente nicht funktionierten. Er war vor der Tat schon lange in psychiatrischer Behandlung. 

Die Videos wurden dann kurz vor Mitternacht gelöscht. 

Ein Screenshot von einem der Videos. Bemerke den seelenlosen, verstörten Blick. 

Der Täter wurde 13 Minuten nach Meldung von der Polizei verhaftet, und neben dem Gewehr hatte er auch noch ein Messer an sich. 

Er kam daraufhin in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik in U-Haft. 

Kurz darauf kamen dann mehrere Gerüchte im Netz auf - so bemerkte ich ersten mehrere, die sehr glücklich darüber schienen, dass der Täter ein ethnischer Däne, und kein Moslem war. Es kamen dann Gerüchte auf, er sei Mitglied der rechtsextremen Partei "Stram kurs", ein Gerücht, dass bis jetzt auch nicht bestätigt wurde - und wohl höchstwahrscheinlich Fake News ist. Denn dann tauchte ein Gerücht auf, dass der Täter nicht alleine auftauchte, nein, mit vier Helfern, und dass diese es gezielt auf Muslime abgesehen hatten. Diese Art von Gerüchten hatten wohl ihren Ursprung in einem Facebook-Post eines Imams, der in einer Kopenhagener Moschee arbeitet, die dem Mullah-Regime nahe steht. 

Ich muss sagen, dass diese Art des Denkens a la "Oh, ich bin ja so glücklich, dass der Täter nicht X war!" sehr ekelerregend und widerlich ist, mit keiner Rücksicht an den Opfern der Tragödie. 

Letztendlich scheint es allerdings "nur", dass der Täter starke psychische Probleme hatte, sich von den Behörden im Stich gelassen fühlte, und dass Field’s als Tatort wohl eher zufällig war. 

Aber mal abgesehen von den psychischen Problemen und den Problemen mit der Psychiatrie als System hier in Dänemark, war diese Tat allerdings einfach nur ein Zeichen des Bösen ist. 

Ich bin entsetzt von dem ganzen. 

Aber wenn das gesagt ist, ist die Respons der Polizei sehr gut gewesen, wie sich zeigt. Es zeigt, dass aus früheren Tragödien dieser Art etwas gelernt wurde

Der 1. Mai letzte Woche....

Letzte Woche fing der Mai an, und der Tradition treu, ging ich natürlich wieder zum Fælledparken. Und wie vor 10 Jahren besuchte ich auf de...