Samstag, 13. Juli 2013

Ägypten bestraft die Palästinenser - und die Welt schweigt

Markt in Gaza. Wie man sieht, geht es den Leuten in Gaza wirtschaftlich gut - ein Dorn im Auge der Linken.
Es ist ja jetzt nicht mehr so lange her dass das Morsi-Regime in Ägypten vom Militär und vom Volk gestürzt worden ist - und jetzt, nach einer langen Phase, wo Terroristen die Sinai Halbinsel unsicher gemacht haben, geht das ägyptische Militär in die Offensive. Ein Teil davon besteht auch darin, den Grenzübergang der Stadt Rafah (dass nach Gaza führt) zu blockieren. Seit einiger Zeit sind auf beiden Seiten die Leute dort gestrandet. Hört man etwas davon in den Medien? Nein, überhaupt nichts! Das liegt daran, weil Israel das nicht macht. Hier sieht man wieder, solange die Juden nicht involviert sind, ist es gar nicht wert darüber überhaupt zu berichten. Aber nicht nur die Blockade des Rafah-Grenzübergangs ist Teil der Offensive gegen den Terroristen - die immerhin Verbindungen zum Hamas-Regime in Gaza haben. Nein, sie haben auch die Tunnel zwischen Gaza und Sinai überschwemmt, um das schmuggeln zu verhindern! Stellt euch mal die Reaktion der lokalen Medien hier vor, falls Israel das gemacht hätte.

Das ganze ist auch Teil einer Bestrafung gegen die Palästinenser. Warum? Weil die Ägypter es leid sind, dass die Palästinenser sich in ihrer Politik einmischen. Das Hamas-Regime ist immerhin ein Teil der Muslimbruderschaft (es gibt viele, die das nicht wissen) - und die Hamas war ja dann auch mehr als sauer, als Morsi gestürzt worden ist. Khaled Abu Toameh berichtete. Wie man im Artikel von Khaled lesen kann, ist Ägypten schon lange nicht das einzige arabische Land, dass von den Palästinensern mehr als Müde ist. Libanon sei hier mal genannt. Nachdem die PLO in Libanon mehr oder weniger einen de facto Staat-im-Staat errichtet hatte, kam der libanesische Bürgerkrieg. Und dort haben die Palästinenser unglaublich viele Libanesen massakriert - dass ist etwas, von dem viele Linke und andere Verehrer Arafats nichts wissen wollen. Und deswegen hassen die meisten Libanesen Palästinenser bis aufs Blut. Erwähnt sei auch, dass die Palästinenser im Libanon unter Apartheid-ähnlichen Zuständen leben. Aber davon wollen die ISM und andere "Menschenrechtsorganisationen" nichts wissen - genau so wenig wie das, was Ägypten derzeit macht.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass das ganze damit enden wird, dass Ägypten den Gazastreifen besetzen wird. Wenigstens währen wir alle dann der Hamas los...

Donnerstag, 11. Juli 2013

Der Boykott eines libanesischen Filmes - weil die Juden nicht dämonisiert werden

Szene aus "The Attack"
Der libanesische Filmregisserur Ziad Doueiri hat in Israel und in den besetzten Gebieten einen Film gedreht. Einen Film, dessen Ausgangspunkt ein Selbstmordattentat in Tel Aviv ist. Hört sich ja ganz "normal" an. Aber nun den, da der Regisseur ein Libanese ist (mit US-Pass), könnte man ja irgendwie meinen, der Film würde den "Märtyrer" glorifizieren. Hat er allerdings nicht. Den der Film basiert sich auf dem Roman "Die Attentäterin", von Yasmina Khadra, einen Roman, den ich jeden Empfehlen kann. In dem Roman (und der Verfilmung) geht es um einen arabisch-israelischen Arzt, dessen Frau Siham ein Selbstmordattentat gemacht hat. Er geht dann auf eine Reise in die besetzten Gebiete, um herauszufinden, wer seine Frau radikalisiert hat - und ihre Motive. In der Verfilmung spielen Ali Suliman, Reymond Amsalem (Three Mothers, My Lovely Sister)  und Yevgenia Dodina (Saint Clara, Circus Palestina) mit.

Der Film wurde nun offiziell in Libanon, und der restlichen arabischen Welt, verboten. Warum? Weil der Film, neben der Tatsache, dass der Film an sich in Israel gedreht worden ist, die Juden (die arabische Liga macht eigentlich keinen Unterschied zwischen Juden, Zionisten und Israelis) nicht dämonisiert. Der Author des Romans ist nicht überrascht.

Nun denn, BBC Watch (hier und hier) haben aufgegriffen, was die BBC über den Boykott des Films zu berichten hatte. Und die Ergebnisse sind, wie man es von der BBC gewohnt ist, nicht gerade gut. In einen ihrer Beiträge verdrehen sie das Boykott Gesetz, dass bereits vor 1948 existierte, und in einen zweiten, interviewen sie den BDS-Aktivisten Andrew Kadi, der den Film in den USA "boykottieren will".

 Nun frage ich die BBC: Warum zum Teufel wird Kadi interviewt und um seine Meinung gebeten? Der Kerl hat ja eigentlich überhaupt nichts mit der Sache zu tun! Die BBC hat sich immer gegen die Juden gezeigt - schon vor 1948!

Der Film startet dieses Jahr noch in den Kinos hier in Dänemark und Deutschland, und natürlich in Israel. Ich bin auf den Film mal sehr gespannt....

Samstag, 6. Juli 2013

Neue Probleme in Ägypten

Wie aus einem anderen Zeitalter: Anhänger von Morsi
Wie ich schon vorausgesagt habe, tauchen jetzt einige Tage nach dem Fall Morsis neue Probleme in Ägypten auf: eine neue Islamistengruppe hat sich formiert. Sie wollen einen Gottesstaat in Ägypten errichten, und machen frühere Mubarak-Anhänger, Christen und das Militär für die Probleme des Landes verantwortlich.

Mehr dazu hier.

Ich habe es irgendwie kommen sehen, wie ihr wisst. Ich hoffe jetzt wirklich nicht, dass Ägypten in einen blutigen Bürgerkrieg endet. Krank. 

Freitag, 5. Juli 2013

Der Fall Morsis

Ja, wie ihr jetzt alle wohl gehört habt, ist Morsi nun endlich zurückgetreten. Das ist gut, aber die Sache hat (wie ich vor kurzem berichtet habe) auch so einige Schattenseiten. Aber wenigstens sind die Muslimbrüder weg von der Regierung; auf die angekündigten Neuwahlen bin ich gespannt.

Das kranke ist, dass das ganze linke Lager auf der Seite Morsis ist, und das ganze einen "Putsch" nennt. Das zeigt ja nur ihr wahres Gesicht....

FILMKRITIK: The Debt (Israel 2007) (8/10)

Alternative Titel: haChov, Der Preis der Vergeltung, החוב

Regie: Assaf Bernstein
Drehbuch: Assaf Bernstein, Ido Rosenblum
Produktion: Eitan Evan, Assaf Bernstein ua.
Musik: Jonathan Bar-Giora
Darsteller: Gila Almagor, Neta Garty, Edgar Selge, Itay Tiran, Yehezkel Lazarov, Alex Peleg, Oded Teomi, Alexandra Smolyarova, Alon Zamek, Oleg Drach

Handlung:
1965: Die drei Mossad-Agenten Rachel Brener (Neta Garty), Zvi (Itay Tiran) und Ehud (Yehezkel Lazarov) haben den Auftrag, den ehemaligen Nazi Max Rainer (Edgar Selge), den "Chirurgen von Birkenau", zu stellen. Rachel schleust sich bei dem nun als Gynäkologen arbeitenden Max als Patientin ein, und nach einer Weile betäubt sie ihn, und sie haben ihn in ihrer Gewalt. Nach einer Weile kann er allerdings abhauen. Da sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, erzählen sie der israelischen Regierung, er sei umgebracht worden. Jahre später: Ein unbekannter Mann in der Ukraine gibt vor, Max Rainer zu sein. Rachel (Gila Almagor), die immer noch die Narbe im Gesicht hat, die er ihr bei seiner Flucht verpasst hat, reist in die Ukraine um ihn umzubringen.

Review:
Ich muss sagen, dass "The Debt" ein wirklich gruseliger Film ist. Besonders die Teile, die in der Gegenwart in der Ukraine spielen, und die Musik leistet auch einen bestimmten Teil dazu. Dazu komme ich später. Jedenfalls ist der Film auch einer der wohl ungewöhnlichsten israelischen Filme der letzten Jahre ist, und der bereits erwähnte Stil hat auch was damit zu tun.

Neta Garty kannte ich bisher nur aus ihrem Debut "Turn Left at the End of the World", und schon damals hat sie mich sehr überzeugt. Während sie damals besonders als verführerische Jugendliche rüberkommen musste,  kommt sie hier sehr gut als idealistische und später verängstigte Mossad-Agentin rüber. Gila Almagor ist hier wieder einmal genial. Edgar Selge kommt auch sehr gut als Ex-Nazi rüber, der keine seiner Taten bereut. Itay Tiran (denn ich bisher nur aus der antisemitischen britischen Serie "Gelobtes Land" kannte) und Yehezkel Lazarov sind gut, aber bleiben eher im Hintergrund.

Wie ich bereits in der Einführung geschrieben habe, ist der Film - besonders in den Szenen in der Ukraine - sehr düster. Ich glaube, dass es so von der Sicht Rachels gemeint ist - ihre Generation ist in dem Glauben aufgewachsen, dass Europa ("da drüben", sagte man damals) etwas schlechtes sei, der Kontinent der Täter, und ein Ort, an dem man nicht hinreisen - oder zurückkehren sollte. Deswegen wahrscheinlich die sehr düsteren Szenen in der Ukraine. Gleichzeitig fragt man sich aber auch, ob der Showdown am Ende real war, oder nur ein Produkt von Rachel´s Fantasie ist.

Screenshots:

Mittwoch, 3. Juli 2013

Bei der Blutbank....

Heute war ich bei der Blutbank, um wieder einmal Blut zu spenden.

Kurz nach der Prozedur....Immer den Arm schräg halten, und das für zehn  Minuten!
Ich muss sagen, heute war die Prozedur etwas beunruhigender als die letzten paar Male, und ich weis nicht warum; irgendwie dauerte die Prozedur auch länger als sonst, und das weckte Unbehagen in mir.

Die üblichen Snacks nach der Prozedur. 

Endlich wieder den Arm freihalten.....

Das dauert lange, bis ich da wieder hingehe! Da ich ja im August für sechs Monate nach Israel gehe, bin ich dann wenn ich im Januar zurück bin, für sechs Monate in Quarantäne. Irgendwie ist es ja auch gut, für eine so lange Zeit keine Nadeln zu spüren;

Aber ich spende Blut, weil ich weis, dass das Blut Menschen zu gute kommt die das brauchen. So leiste ich einen guten Beitrag zur Gesellschaft.

Dienstag, 2. Juli 2013

Wie sieht das Ägypten der Zukunft nun aus?

Same shit, anyway
Gestern erzählte ich euch ja von den letzten Protesten in Ägypten. Nun teile ich euch mal meine Gedanken für die Zeit nach Morsi. Ich glaube, wir können jetzt inzwischen sagen, dass die Ära Mohammed Morsi vorbei geht. In der Ära Mubarak war es auch nicht besser. Aber man kann irgendwie sagen, dass es für die koptischen Christen damals besser ging, mehr oder weniger. 

Naja, jetzt wo selbst das ägyptische Militär gegen das Regime ist, geht es nun bergab für Morsi. Aber ich habe hierzu noch einiges zu sagen: ja, ich bin gegen Morsi, und hoffe, dass er geht. Aber: was wenn nach seinem Fall eine Militärdiktatur a la Argentinien oder Chile errichtet wird? Was wenn das Militärregime wie die Vorgänger die Bevölkerung schikaniert und terrorisiert? Wird es vielleicht schlimmer?

Eines weis man jetzt schon: der Antisemitismus, der in der Bevölkerung Ägyptens tief verwurzelt ist, wird durch den Sturz Morsis nicht verschwinden. Schon bei der Revolution gegen Mubarak haben viele Demonstranten Schilder von Morsi mit einem Davidsstern gezeigt, um ihn mit den "Juden" in Verbindung zu bringen. Aber man kann hier nun einiges sagen: jetzt, wo die Juden in Ägypten bis auf ein paar Stück vertrieben sind, geht es nun auf die Kopten rüber. In der Zeit seit dem Fall Mubaraks haben viele Kopten (und andere Christen) das Land verlassen, besonders in die USA. 

Die Heilige Maria von Ägypten
Das Christentum ist eines der ältesten Religionen in Ägypten. Die Kopten sind zudem die Nachfahren der alten Ägypter (sowie Römer und Griechen), und haben selbst nach der arabischen Eroberung an ihre Kultur und Religion festgehalten. In den letzten paar Jahren gab es jedoch zudem viele Fälle, wo koptische Mädchen entführt wurden, und gezwungen wurden. den Islam anzunehmen und einen ihrer Entführer zu heiraten. Ich bezweifle, ob dass nach der Revolution stoppen wird. Es gibt auch ähnliche Fälle in Pakistan, Indien, Libyen und seit einiger zeit sogar in Großbritannien! 

Dies sind nur einige der bekannten Fälle....es gibt noch VIEL mehr!
Man kann nur hoffen, dass es besser wird. Obwohl ich das irgendwie bezweifle.



Der Frühling wird wärmer...

  Am Krankenhaus in Næstved, April 2014 - das war eines der letzten kalten Frühlingstage 2014  So, jetzt ist es schon fast mehr als zwei Woc...