Sonntag, 16. Juni 2013

Eine Atmosphäre des Abschieds

Das Bild sagt es schon gut genug.

Seit dem Anfang der Leseferien wurde mir ein bestimmtes Gefühl nicht los. Ich habe es hier bereits schon etliche Male beschrieben, aber dieses Wort habe ich noch nie dazu benutzt: Abschied. Ich verabschiede mich also von meinem Alten Leben, dass ich bereits 3 Jahre lang gelebt habe (als ich ja auf das Gymnasium kam, startete ich ja ein ganz neues Leben). Die Zeit auf dem Gymnasium hatte so seine Höhe- und Tiefpunkte, aber dennoch werde ich diese Zeit vermissen! Das selbe Gefühl hatte ich auch damals als ich die Grundschule abgeschlossen habe.

Ich werde diesen Sommer so sehr geniessen, ich kann es wirklich kaum beschreiben. 

FILMKRITIK: Shnat Effes (Israel 2004) (8/10)

Alternative Titel: Shnat Effes - Die Geschichte vom bösen Wolf, Year Zero שנת אפס

Regie: Joseph Pitchhadze
Drehbuch: Joseph Pitchhadze und Dov Steuer
Produktion: Joseph Pitchhadze, Dov Steuer, Lior Shefer
Musik: Yishai Adar
Darsteller: Sarah Adler, Keren Mor, Menashe Noy, Moni Moshonov, Sasson Gabbai, Danny Geva, Yussef Abu-Warda, Uri Klauzner, Smadar Jaaron, Ezra Kafri, Ohad Knoller, Dror Keren, Tzuki Ringrat, Eyal Shechter, Dan Toren, Sharon Zelikovsky, Vladimir Friedman

Handlung:
Anna (Sarah Adler) wird, da sie die Miete nicht bezahlen kann, von heute auf morgen mit ihrem Sohn auf die Strasse gesetzt. Um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten, prostituiert sie sich. Ihr Vermieter, der sie rausgeschmissen hat, hat zudem seine eigenen Probleme: er betrügt seine Frau Michal (Keren Mor), die entdeckt hat, dass sie schwanger ist, und überfährt eines Nachts einen Blindenhund. Aus grossen Schuldgefühlen kümmert er sich um den blinden Besitzer Eddie (Moni Moshonov). Währenddessen versucht Frank Kagan (Danny Geva) eine Dokumentation über den Punk in Israel zu machen - sehr zum Ärger seines Chefs Shem-Tov (Uri Klauzner), der in einer Nacht dann auf Anna trifft.

Review:
"Shnat Effes" ist ein ziemlich nachdenklicher Film. Er zeigt Szenen aus dem Alltag verschiedener Menschen in Tel Aviv. Alle Personen hier sind in irgendeiner Weise mit einander verbunden, etwas was man erst realisiert, wenn man weiter in den Film einrückt. Nachdem ich den Film damals gesehen habe, musste ich daran denken, dass wenn man in der Stadt die Leute an einen vorbeigehen sieht, dass jedes dieser Menschen seine eigene Geschichte hat. Jede dieser Geschichten ist unterschiedlich, und die einen gehen in eine eher tragische Richtung, während andere ihr Glück finden.

So ist es - wie ihr wohl hier in der Handlung lesen könnt - hier in "Shnat Effes". Die Leute hier verändern sich im Laufe des Films - die wohl grösste Verwandlung ist wohl hier die Rolle die von Menashe Noy (Saint Clara), und die von Sarah Adler gespielte, die hier ein grosses Opfer geben musste - wenn auch auf eine sehr ungewollte Weise. Die Art, wie vieles hier dargestellt wird, erinnert einen auch irgendwie an Werke von Quentin Tarantino - wenn auch mit weniger Gewallt.

Der "böse Wolf", der im deutschen Titel angespielt wird, findet erst so am Ende seinen Sinn - auf einer sehr schockierender Weise. Mehr werde ich hier nun nicht mehr verraten, jeder muss den Film gesehen haben, um es zu verstehen. Nun zu den Darstellern: Sarah Adler spielt die Rolle der "Anna" fantastisch. Es ist so, als ob ihr die Rolle am Leib geschrieben währe. Menashe Noy und Moni Moshonov sind hier auch richtig gut. Keren Mor (Berlin Jerusalem) spielt hier richtig gut, sie ist nicht umsonst eine der gefragtesten Charakterdarstellerinnen Israels. Danny Geva fand ich hier etwas unterfordert, vielleicht auch, weil seine Story hier irgendwie nicht reinpasste.

Screenshots:

Samstag, 15. Juni 2013

Eine Revolution?

"Die Freiheit führt das Volk" (La Liberté guidant le peuple) von Eugène Delacroix. Die Revolutionsmalerei schlechthin
Manchmal habe ich hier und da das Gefühl, dass die Gesellschaft wie wir sie kennen, eine Revolution braucht. Vielleicht keine politische, aber eine Revolution gegen die Normen wie wir sie kennen. Ich finde, dass die Gesellschaft, wie wir sie heute kennen, viel zu bürokratisch und politisch korrekt ist. Das ist manchmal echt nervig. Wenn man zum Beispiel irgendwo fragt, ob im Büro der Schule oder sonstwo, wird man nicht wirklich wie ein Individuum behandelt wird, sondern wie eine Nummer oder etwas anderes, jedenfalls nicht wie ein Mensch.

Dann gibt es auch diese unglaublich nervige politische Korrektheit. Das ist in Deutschland nicht so schlimm (obwohl Claudia Roth und die Idioten der Linken es anders wollen), aber hier in Skandinavien und im Vereinigten Königreich ist es besonders schlimm. Antisemiten nutzen dies besonders aus. In Dänemark haben die Medien zum Beispiel versucht den Antisemitismus hier besonders runterzuspielen. Und wem haben die dazu interviewt? Einen der grössten Antisemiten Dänemarks, Fathi el-Abed. Er ist ein radikaler Antisemit palästinensischer Abstammung, und zudem Vorsitzender eines Vereins "demokratischer Muslime". Demokratisch ist er jedoch nicht. Er ist Befürworter von Terroranschläge an israelischen Zivilisten, und nennt den Antisemitismus eine "Fantasie von Zionisten und rechtsradikalen Islamophoben". Nun denn, der politischen Korrektheit zufolge kann er ja kein Antisemit sein, schließlich ist er ja Migrant. Spinnen die noch? Antisemitismus ist kein europäisches Phänomen. Aber das wollen die ja nicht einsehen.

Ich glaube, jede Gesellschaft braucht irgendwann mal eine Revolution. Die einen brauchen eine politische Revolution (wie hier im "Arabischen Frühling"), die anderen brauchen eine Revolution der Gesellschaft. Zudem muss man auch daran denken, dass es gerade in einer bürokratischen Gesellschaft wie die hier in Dänemark zu viele Konformisten gibt. Vielleicht wird diese gesellschaftliche Revolution nicht in diesen noch recht jungen Jahrzehnt passieren, aber vielleicht in ein oder zwei Jahrzehnten. Man weis ja nie.

So blutig wie die mexikanische Revolution braucht diese gesellschaftliche Revolution, von der ich träume, nicht sein. Das Bild hier stammt von Diego Rivera

Schlechte Bonzenmusik revisited

Ich erklärte euch ja schon letztes Jahr, wie sehr ich all diese manufakturierten Popstars und Boygroups hasse. Nun denn, "The Wanted" sind ja nun mehr oder weniger (wie die meisten Modernen Boygroups) in Vergessenheit geraten (G"tt sei dank).  Die einzige Boygroup, dass jetzt (leider!) noch lebt, ist "One Direction". Ihre Musik ist neben der Musik von Justin Bieber wohl die grösste Scheiße die es auf Erden gibt. Ihre Stimmen sind alle voll mit Autotune, und die Songtexte sind tatsächlich schlimmer als die "Musik" von The Wanted und den Jonas Brothers.

Inzwischen bin ich vollkommen überzeugt, dass ihre "Fans" und ihre Produzenten sich ein Scheißdreck um die Musik geht. Die Produzenten sind ja wie immer Geld-geil, und sie wissen, wie sie an das Geld der dummen naiven Bonzenmädels kommen. Sie vermarkten überall die Bilder der Faggots der Gruppe. Vor kurzen wurde sogar ihr letztes Album re-issued, jedes mit einen Bild von einen der Schwuchteln der Gruppe auf dem Cover. Das ganze ist tatsächlich so gruselig! Ich meine, dass ist doch wirklich ein Beweis dafür, dass die alle doch nur die naiven Bonzenmädels auszunutzen!

Eine Hoffnung gibt es es. Ich sagte ja schon letztes Jahr, dass das Phänomen der Boygroups bald endlich sterben wird. Ein Blick auf die Charts offenbart, dass die in letzter Zeit nicht in den Top 20 waren.

Und nicht nur die sind nicht dort, auch Justin Bieber fehlt! Mann, es stimmt, die Karriere von Justin Bieber geht wirklich endlich offiziell den Bach runter! Justin Bieber ist nicht nur das beste Beispiel des talentlosen, manufakturierten Popstars, sonders auch ein gutes Beispiel eines narzisstischen, selbstverliebten (und hässlichen) Teenagers. Seine Karriere geht den Bach runter, weil seine ersten "Fans" eben erwachsen werden. Ich hoffe, dass er später in der Gosse landet.

trolololololololol!

FILMKRITIK: To Take a Wife (Israel/Frankreich 2004) (8/10)

Alternative Titel: Ve´Lakhta Lekha Isha, Prendre Femme, Getrennte Wege, ולקחת לך אישה

Regie: Ronit Elkabetz und Shlomi Elkabetz
Drehbuch: Ronit Elkabetz und Shlomi Elkabetz
Produktion: Marek Rozenbaum, Eric Cohen, Itai Tamir und Jean-Philippe Reza
Musik: Michel Korb
Darsteller: Ronit Elkabetz, Simon Abkarian, Gilbert Melki, Sulika Kadosh, Dalia Beger, Kobi Regev, Omer Moshkovitz, Yam Eitan, Valérie Zarrouk, Carl Zrihen, Ben Barak, Gilad Ben-David, Albert Cohen, Shlomi Elkabetz, Rozina Kambus, Yechiel Elkabetz, David Ohayon, Itamar Ohayon, Itai Tamir

Handlung:
Haifa, 1979
Viviane Ohayon (Ronit Elkabetz) fühlt sich in ihrer Ehe mit Eliahou (Simon Abkarian) eingeengt. Er besteht auf Traditionen und ist fromm, während Viviane lieber ein emanzipiertes Leben führen möchte. Von ihrer marokkanischen Familie kriegt sie ebenfalls keine Unterstützung, ihre Brüder versuchen sogar, eine Scheidung auszureden. Eines Tages hört sie wieder von Albert (Gilbert Melki), mit dem sie in Marokko eine Beziehung führte. Viviane ist von ihren Gefühlen verwirrt.

Review:
"To Take a Wife" ist wohl eines der wichtigsten Filme von Ronit Elkabetz. Sie drehte diesen Film zusammen mit ihrem Bruder Shlomi, mit dem sie später auch zwei weitere Filme drehte. Der Film ist mehr oder weniger ein Kammerspiel, viele der Szenen spielen in Räumen, und man konzentriert sich hier ganz auf die Schauspieler, und die Emotionen ihrer Rollen.

Ronit Elkabetz (Sh´Chur, Or) überzeugt hervorragend in ihrer wohl grössten Rolle. Man nimmt ihr hier jede Emotion ab, und es ist nicht überraschend, dass sie als eine der grössten Schauspielerinnen Israels gilt. Simon Abkarian ist ebenfalls hervorragend in der Rolle des egoistischen Ehemannes, und man kriegt richtig Lust, seine Rolle umzubringen. Gilbert Melki ist auch gut, aber seine Rolle ist hier etwas unterfordert.

Psychologisch überzeugt der Film ebenfalls, da er zeigt, wie sehr die Kinder unter der Krise der Eheleute leidet. Omer Moshkovitz und Yam Eitan spielen die Rollen der ältesten Kinder richtig gut. Eine Frage, die am Ende offen bleibt, ist dieses: Man sieht den Ehemann beim Minyan weinen. Man weis jedoch nicht, ob er Viviane nachweint, weil er sie vermisst, oder weil sie einfach die Tradition gebrochen hat in dem sie ihn mit den Kindern allein gelassen hat.

Ein weiterer Pluspunkt an den Film ist, wie sie alle aufeinander auf hebräisch, französisch und marokkanisches arabisch einreden.

Screenshots:

Der 1. Mai letzte Woche....

Letzte Woche fing der Mai an, und der Tradition treu, ging ich natürlich wieder zum Fælledparken. Und wie vor 10 Jahren besuchte ich auf de...