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Freitag, 7. Oktober 2022

Erinnert sich noch jemand an Lotta in Love? Eine Retrospektive

 

"Die Prosieben Telenovela" - den Satz hörte man sehr oft im Frühling 2006

So. Es ist der März 2006. Schon ein oder zwei Monate vorher zeigte Prosieben hier und da eine Werbung für eine Sendung namens "Lotta in Love", und an eines der Werbespots erinnere ich mich hauptsächlich weil es Janin Reinhardt (Ullmann) zeigte wie sie das Logo der Sendung als Acryl malte. 

Nun denn. Zurück zum März 2006 an sich. Die Woche vorher hatte ich meinen zwölften Geburtstag gefeiert, und ich lag sehr krank im Bett. Ich hatte nicht viel zu tun, also entweder schaute ich nur Fernsehen oder las ein Buch. Dann um 17 Uhr kam dann Taff, so wie immer - und es wurde da sehr viel über "DIE Prosieben Telenovela" geredet, "Lotta in Love". Ich hatte wie gesagt schon vorher den Namen in der Werbung gehört, dachte aber nicht so viel darüber nach. 

Aber dann kam was unglaubliches:

Normalerweise kam sofort nach Taff dann um 18 Uhr eine Doppelfolge von Die Simpsons, und das war jeden Abend das Highlight für mich. Aber statt Die Simpsons kam dann die Pilotfolge von "Lotta in Love". Und Mann, was war das langweilig! 

In der Folge geht es um Lotta, dessen Eltern eine Wäscherei betreiben, und sie lebt ein ach so langweiliges Leben. Später nimmt ihre Freundin sie dann mit auf ein Konzert der Sängerin Alex Weidenstein (und ja, ich musste bei Wikipedia nachlesen, wie die Charaktere heißen xD), die ihr ähnelt. Irgendwann schleichen sich Lotta und ihre Freundin Backstage, wo Lotta dann Alex´ Kostüm anzieht, und dann danach auf die Bühne gezerrt wird, weil die echte Alex einen Schwächeanfall hatte, und von nun an ihr Double ist. 

Nach einer halben Stunde war es dann vorbei, und Die Simpsons fingen an. 

Prosieben hypte die Serie jedenfalls nach der Ausstrahlung der ersten Folge sehr hoch, und immerhin war es ja DIE Prosieben Telenovela! 

Aber was kann man sagen - die Serie war einfach nicht sehr gut. 

Wir befanden uns in der Zeit von Verliebt in Berlin, die wohl erfolgreichste deutsche Telenovela aller Zeiten ist, und wohl etwas ist, das sich nie wieder wiederholen kann. (Dabei war diese auch nur ein Remake einer erfolgreichen kolumbianischen Telenovela) Da Verliebt in Berlin auf Sat1 sehr erfolgreich war, wollte Prosieben auch auf dem Telenovela Bandwagon aufsteigen, und versuchten es mit Lotta in Love. 

Aber naja, es ging halt nicht gut. 

Fans von den Simpsons konnten es absolut nicht ab, dass diese Kultsendung von einer mediokeren deutschen Telenovela verdrängt wurde, und letztendlich gingen die Einschaltquoten runter. Dann kam heraus, dass die meisten, die um die Zeit einschalteten, nur da waren, weil sofort danach Die Simpsons kommen würden. Allerdings bekamen dadurch Die Simpsons auch sehr schlechte Einschaltquoten

Prosieben versuchte in der Zwischenzeit sehr desperat, die Serie zu retten - und das mit Cameoauftritten von Bruce Darnell (an das Cameo erinnere ich mich sogar, es war sehr random und recht cringe) und Patrick Nuo, aber es half nichts. Es half auch nichts, als dann versucht wurde, mit einer Femme Fatale etwas...Schärfe einzubringen - Nadine Arents als Jessica sollte somit die männlichen Zuschauer anzusprechen. Aber naja, es funktionierte nicht. 

Am Sonntag gab es dann die Wiederholungen - da die Einschaltquoten da aber genau so schlecht waren, wurden diese dann von 10 auf 7 Uhr verlegt. 

Im Sommer 2006 wurde die Sendung schließlich aus dem Abendprogramm verbannt, und ich als Fan von den Simpsons war sehr froh darüber. 

Danach wurde Lotta in Love meistens sehr früh morgens gezeigt, wo sie so gut wie keiner schaute - und was viele nicht wissen, aber es lief noch so für ein ganzes Jahr - am 12. August 2007 lief die letzte Folge um 5:50 Uhr. 

Tja, und dann war sie halt vergessen. 

Das, woran ich mich am meisten erinnere, ist wie langweilig die Sendung war, und das Schauspiel war auch nicht das beste - was etwas seltsam ist, weil Janin Reinhardt, wie ich später lernte, eigentlich eine gute Schauspielerin ist. 

Und dann war da noch eine Szene, an der ich mich noch sehr gut erinnere - es war eine Szene, wo Lotta und Alex eine Konfrontation mit einander haben, und es war so schlecht inszeniert dass es komisch war. 

Und dann erinnere ich mich an das Lied "Everything must change", das Janin damals für die Serie sang - sehr 0815 mid-2000s Junk, meiner Meinung nach, was wol auch der Grund, weswegen man das Lied heute nicht finden kann. 

Drei Jahre nach dem Fiasko auf Prosieben wurde die Serie 2009 für eine kurze Zeit dann auf VIVA wiederholt - aber selbst dort waren die Einschaltquoten nicht gut, denn nach einer Weile wurde die Sendezeit von 20:15 auf 16 Uhr verlegt, und dann nach der 99. Folge hörte VIVA auf mit der Ausstrahlung. Ich erinnere ich an diese Wiederholungen - und das war dann das letzte Mal dass diese Serie im Fernsehen lief. 

Wie ich jetzt, 16 Jahre später feststellen kann, versucht Prosieben diese Serie zu vergessen. Es war wohl so peinlich, so viel Energie und Werbung in eine 0815 Telenovela zu stecken, nur um dann festzustellen, dass sich kein Schwein dafür interessierte. 

Auch wenn man auf Youtube sucht, findet man nicht vieles - nur eine schlecht englisch-synchronisierte Version des Trailers von Rat Pack Entertanment (anscheinend versuchten die mal, die Serie international zu verkaufen) und eine zusammengestückelte Version des Liedes "Everything must change", da das Lied nie offiziell veröffentlicht wurde. 

Das sagt wirklich viel aus über die Qualität der Serie. 

Anscheinend ist die Zeit der Telenovelas im deutschen Fernsehen nun vorbei - ich erinnere wie bei Sat1 dann 2008 "Anna und die Liebe" ausgestrahlt wurde, was wohl dann vielleicht auch der Todesstoss für die Karriere von Jeanette Biedermann war, die da die Hauptrolle spielte, denn danach hörte man nicht viel von ihr, weder musikalisch noch schauspielerisch. Die Sendung war aber viel erfolgreicher als Lotta in Love - die Serie hielt sich noch bis 2012, allerdings ist der Name der Serie recht irreführend, da es nach der ersten Staffel gar nicht mehr um die Anna ging. 

Der Grund, weshalb ich hier auch Anna und die Liebe erwähne? Das, was ich von der Serie gesehen habe - meist als Hintergrundgeräusche - empfand ich als genau so langweilig und 0815 wie Lotta in Love, und dennoch hat diese Serie überlebt und hatte Erfolg. Wie kann das sein?

Ich glaube dass hat auch was damit zu tun, weil Prosieben für Telenovelas und Seifenopern einfach nicht taugt - da ist Sat1 ein wohl viel passender Sender. 

Hier frage ich mich dann, wie es wohl mit Lotta in Love weitergegangen währe, hätte die Serie ihr Debut bei Sat1 gehabt. Und ich glaube der Grund weswegen die Wiederholungen bei VIVA drei Jahre später nicht funktionierten der ist, weil Leute sich noch daran erinnerten wie schlecht die Serie bei Prosieben lief. 

Tja. 

Ich finde es schon faszinierend, wie schnell etwas wie Lotta in Love, dass damals für Monate bei Prosieben promoted wurde, so schlecht gehen konnte und nun von allen vergessen wurde. 

Aber nun denn - lateinamerikanische Telenovelas sind halt viel besser. 

Sonntag, 21. August 2022

8 Jahre seit dem Umzug....

So, diese Woche sind es schon 8 Jahre her, seitdem ich Lolland verlassen habe. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Über einige der Einzelheiten habe ich bereits vor einigen Wochen hier geschrieben, aber dennoch möchte ich hier einige Gedanken loswerden. 

Als ich vor 8 Jahren in die Studentensiedlung Morbærhaven gezogen bin, war es noch voll mit Bäume, wie man hier sehen kann:

Ende April 2015

Ende April 2015

Ende April 2015

Ende April 2015

Ende April 2015

Juni 2015

Juni 2015

Juni 2015

Juni 2015
Ich mochte wie sehr es da mit der Natur verbunden war. 

Aber dann, ab Sommer 2016, fingen die mit Sanierungen in den verschiedenen Wohnungen an, ein Prozess, der erst Anfang 2018 fertig war. Als Teil dieser Sanierungen wurden leider fast alle dieser Bäume abgeholzt. 

Dadurch verlor Morbærhaven wirklich einen Teil seines Charms. 

Winter 2015

Winter 2015, kurz vor Chanukka

Januar 2016

Sommer 2016

Sommer 2016

Vor allem als die Bäume vor meinem Fenster weg waren als ich 2017 aus Wien zurückkam, sah es auf einmal so langweilig aus. Und es war wohl eine Vorahnung, das Dinge sich verändern werden. 

Letztes Jahr war ich dann, ein Jahr nach dem Umzug nach Bispebjerg, besuchte ich Morbærhaven eine Woche vor der Reise nach Hamburg:



In dem Teil, wo ich von 2014-2015 wohnte 



Das Gebäude mit all den Postern aus den 90´ern...

Der Blick zum Funkturm....

Blick vom Bürogebäude aus 


Es war seltsam wieder da zu sein. Ich musste da natürlich an den Umzug 2014 denken, und über alle die Dinge, die ich dort erlebte. Aber der Hauptgrund, weswegen ich diesen Spaziergang machte, war, dass ich in der darauffolgenden Woche in den Urlaub fuhr. 

Ich habe oft lange Spaziergänge gemacht, bevor ich im Urlaub fuhr - und diese Tradition wollte ich eben fortsetzen, selbst wenn ich nicht mehr dort wohne. 

Nun denn. 

Auf neue Erlebnisse! 

Donnerstag, 21. Juli 2022

Die Woche im Norden Israels, Juli 2016

Im Sommer 2016 verbrachte ich einen Monat in Israel, wo ich auch eine Woche in Haifa verbrachte. Ich verbrachte diese Woche in Haifa damit ich den Norden Israels besser erkundigen konnte. Es war jedenfalls eine Woche zum erinnern. 

Ich wohnte da in einer Ferienwohnung im christlich-arabischen Stadtteil Wadi Nisnas, wo am Samstag viel los war und am Sonntag sehr still war. 

Wadi Nisnas, umgeben von kleinen Bäumen und bunten Büschen 

Springbrunnen in der alten deutschen Kolonie 

Kunst in Wadi Nisnas 


Die Bahai Gärten bei Nacht 

Kurz nach einer Hochzeit in Wadi Nisnas 

Allerdings will ich mal auch sagen, dass ich diese Ferienwohnung nicht mehr nehmen würde, ich fand den Vermieter zu aufdringlich und ich fand später heraus, dass er in der Wohnung war als ich ein Tag weg war und hat meine benutzte Kleidung zusammengelegt. Zudem nahm er keine Kreditkarte, also musste ich in der Woche drei Mal zum Geldautomaten im Einkaufszentrum am Hafen, um die gesamte Summe bezahlen zu können. 

Kurz nach meiner Ankunft besuchte ich eine Freundin am Schabbat, die damals dicht am Hafen wohnte. 

Am Sonntag fuhr ich mit dem Bus nach Jerusalem - hauptsächlich, weil ich diese Rute mal erleben wollte. 

Am nächsten Tag fuhr ich dann mit dem Zug nach Akko. 

Auf dem Weg zur Altstadt dort kam ich an dem muslimischen Friedhof vorbei. Das war ein irgendwie sehr berauschender Ort. 

Es war wie in einer anderen Welt 

Viele von den Gräbern waren aber schon recht verwildert....






Auf dem Friedhof war ich schon fast eine halbe Stunde. Es war wie gesagt sehr berauschend, und ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Mir war, als ob ich die sonstigen Geräusche der Stadt nicht hören konnte. 

Nachdem ich auf dem Friedhof war, ging ich weiter zur Altstadt - und Mann, war das ein Erlebnis! Es war lange her, dass ich eine so schöne Stadt gesehen hatte. Akko war früher eine sehr bedeutende Stadt, vor allem zur Zeit des Kreuzritterkönigreiches von Jerusalem. Bisher hatte ich die Altstadt nur von weiten aus gesehen, vom Zug aus auf dem Weg nach Zfat.  

Vor den Toren der Altstadt 



Der Basar der Altstadt 



Das Nationale Säugetier Israels 



Am Bahai Tempel 

Hauptmoschee der Stadt 


Die alten Stadtmauern 


Kurz danach nahm ich dann den Bus nach Nazareth. Auf dem Weg dorthin durchquerte der Bus dann mehrere arabische Dörfer, wo riesige Villen waren. Ich wollte ursprünglich in die Altstadt, aber der Busfahrer wollte dort nicht hinfahren. Es half aber auch nicht, dass der Busfahrer kein englisch konnte. Letztendlich setzte er mich in Nazareth Illit ab, wo ich dann den nächsten Bus nach Haifa nahm. Es wurde langsam spät. Im Bus konnte ich dann aber die schöne Landschaft Galiläas geniessen. 

Ich habe dann auch vom Bus aus den berühmten Wasserturm von Nahalal gesehen. 

Am nächsten Tag wollte ich dann nach Tiberias und den Golanhöhen. Die Golanhöhen kannte ich bisher nur vom weiten, und durch Tiberias war ich bisher nur Nachts auf dem Weg zurück nach Tel Aviv aus Zfat mit dem Bus gefahren. 

Tiberias und der See Genezareth / Kineret vom Bus ausgesehen - auf der anderen Seite des Sees ist der Kibbuz Ein Gev. 

In Tiberias angekommen, wollte ich als allererstes zum Grab vom Rambam (Rabbi Moshe ben Maimon, auch bekannt als Maimonides). Ich hatte mich zwar schon sehr auf diesen Besuch gefreut, aber ich hatte dennoch keine Ahnung, wie emotional dieser Besuch dort, einen Monat vor meinem Beit Din, sein würde. Ich wurde wirklich von grossen Gefühlen der Ehrfurcht gepackt.  







Ich habe dort etwas Zedaka gegeben, eine Kerze angezündet, und gebetet. 

Es war ein so besonderer Moment, da zu sein. 

Kurz darauf nahm ich den Bus in die Golanhöhen, wo ich allerdings an einer Haltestelle umsteigen musste und einige Minuten warten musste. Ich nahm dann den Bus in die Stadt Katzrin, und auf dem Weg dorthin sah ich unter anderen mehrere verlassene Panzer aus der Zeit des Sechstagekrieges. Nachdem ich in Katzrin angekommen war, wollte ich in den naheliegenden Nationalpark - der würde allerdings in kürze schließen, also ging ich etwas spazieren ehe ich den nächsten Bus nahm. 

Die Stadthalle von Katzrin 



Koreanisches und finnisches Graffiti auf der Bushaltestelle 














Eines Tages will ich in die Golanhöhen zurückkehren. 

Am nächsten und letzten Tag in Haifa wollte ich nur noch relaxen, und ich ging einen Spaziergang bei den (unteren) Bahai Gärten, an der alten deutschen Kolonie, und unten am Hafen.

Höher als das kommt man von da unten nicht. 






Diese Bahai Gärten sind eines der schönsten Orte, die ich je besichtigt habe. Nur einmal, im Sommer 2014, habe ich mit meinen Eltern den Großteil der Gärten gesehen und sehr dicht am Tempel (aber zu dem Teil des Tages durften nicht-Bahais nicht darein)

Bei der alten deutschen Kolonie, wo die Templer Ende des 19. Jahrhunderts das Fundament für das moderne Haifa legten. 

Heute ein Viertel mit Cafés und Restaurants 












Am nächsten Tag fuhr ich zurück nach Tel Aviv, wo ich den Rest des Monats in Israel geniessen konnte. 

Es war ein sehr schöner Monat, und nächstes Jahr will ich wieder einen Monat in Israel im Sommer verbringen. 

PS.
Am Tag meiner Ankunft in Haifa machte ich den Fernseher an, und siehe da - da lief eine Musiksendung, die ich damals kurz nach meiner ersten Ankunft in Israel 2013 sah. Das war sehr seltsam. 

Der Frühling wird wärmer...

  Am Krankenhaus in Næstved, April 2014 - das war eines der letzten kalten Frühlingstage 2014  So, jetzt ist es schon fast mehr als zwei Woc...