Posts mit dem Label DEFA werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label DEFA werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 9. März 2015

Fred Düren ist tot

Fred Düren bei einen seiner letzten öffentlichen Auftritte
Am 2. März ist in Jerusalem einer der grössten DEFA-Schauspieler gestorben. Fred Düren, geboren 1928 gehörte ab den 50´er Jahren zu einem der erfolgreichsten Schauspielern der DDR, sowohl auf der Bühne als auch auf der Leinwand. Erfolgreich war vor allen seine Darstellung als Faust in einer Inszenierung von Wolfgang Heinz. In Erinnerung bleibt er mir vor allen in seinen Darstellungen in Solo Sunny und Goya; Mitte der 80´er meldete er sich aus der SED und konvertierte zum Judentum. Kurz danach machte er Alija nach Israel, und wurde später Rabbiner.

Seine letzte Bühnenrolle in der DDR war die des Juden Shylock in Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig", und eines seiner letzten DEFA-Rollen war die eines polnischen Juden.

Ich frage mich, wie er damals in der DDR zum Judentum fand, da es ja so gut wie unmöglich war, an etwas jüdisches dort zu kommen.....

Möge er in Frieden ruhen.

ברוך דיין האמת

Donnerstag, 20. März 2014

FILMKRITIK: Prikotschenija Ali Babij i 40 razbojnikov (USSR/Indien 1979) (8/10)

Alternative Titel: Приключения Али-Бабы и сорока разбойников, علی بابا اور چالیس چور , अली बाबा और चालीस चोर, Ali Baba und die vierzig Räuber

Regie: Latif Faizijev und Umesh Mehra
Drehbuch: Boris Saakov und S. P. Bakshi
Produktion: F. C. Mehra, Rajiv Mehra und Parvesh C. Mehra
Musik: R. D. Burman, Vladimir Milov
Darsteller: Dharmendra, Zeenat Aman, Hema Malini, Sofiko Chiaureli, Zakir Muchamedzhanov, Madan Puri, Rolan Bykow, Prem Chopra, Yakub Achmedov, Frunze Mkrtchian, Jelena Sanayeva, Raj Anand, Mac Mohan, Pinchoo Kapoor, Khamza Umarov

Handlung:
Irgendwo in Persien:
Als Fatima (Zeenat Aman) mit ihrem Vater (Madan Puri), einem Händler, mit reist, werden sie von Räubern gefangen genommen.  Mit den gestohlenen Sprengstoff zerstören die Räuber den Staudamm der Stadt Guljabad, und den Menschen wird das Wasser weggenommen. Als Fatimas Vater Selbstmord begeht, flieht sie in die Stadt, wo sie sich in Qasim (Yakub Achmedov) verliebt und heiratet. Qasims Bruder Ali Baba (Dharmendra) hingegen war in Indien, wo er sich in die indische Prinzessin Marjina (Hema Malini) verliebt, nachdem er sie gerettet hat. Nachdem er sie später freigekauft hat, heiratet er sie. Später wird er Zeuge, wie die Räuber, die Fatimas Vater auf dem Gewissen haben, "Sesam Öffne dich" vor einer Klippe rufen, und sich öffnet. Er macht später das gleiche - mit folgen...

Review:
Wie ihr sehen könnt, ist es sehr schwierig die Handlung des Filmes zu erklären. Der Film wechselt in der Mitte den Hauptdarsteller (von Zeenat Aman zu Dharmendra), und es dauert auch fast 2 Stunden, bis der eigentliche Plot des Märchens aus 1001 Nacht anfängt. Der Film war eine sowjetisch-indische co-Produktion, und die Fassung die ich hier bespreche, ist die sowjetische, sonst währe der Film auf meinem Bollywood-Blog besprochen worden. Der Unterschied zwischen den Fassungen ist so, dass einige Szenen verschieden arrangiert wurden, und dass in der sowjetischen Version zwei Lieder fehlen. Wie gut die indischen Darsteller in der russischen Fassung synchronisiert wurden, kann ich nicht beurteilen, da meine DVD nur die ostdeutsche DEFA-Synchro hat.

Eigentlich ist der Film sehr gut (sonst hätte ich ihn nicht 8/10 Sterne gegeben), aber das Problem bei diesen Film hier ist Dharmendra: wie seine beiden Söhne Sunny und Bobby Deol ist er oft sehr steif in seinem Schauspiel. Und irgendwie komisch wenn man bedenkt dass er hier zusammen mit seiner Ehefrau, der fantastischen Hema Malini, zusammenspielt. Und das Problem ist auch, dass seine Rolle nicht so spannend ist wie die von Zeenat Amans Fatima. Man leidet in der ersten Hälfte des Films mit ihrem Schicksal, und urplötzlich wechselt der Fokus zum Titelheld - und man fragt sich auch, weshalb ihre Rolle zuerst sehr positiv gezeigt wird, nur um ihre Rolle dann später (wie im originalen Märchen) intrigant zu zeigen.

Hema Malini spielt ganz gut, allerdings fragt man sich manchmal, ob nicht eine andere Schauspielerin die Rolle besser hätte machen können. Sofiko Chiaureli, der Superstar des georgischen Films, ist genial, aber leider unterfordert - und es ist auch irgendwie schwierig, sie als Mutter von Dharmendra ernst zu nehmen, wenn man bedenkt, dass Dharmendra zwei Jahre älter ist als sie! Dharmendra ist eine Fehlbesetzung hier, definitiv. Zakir Muchamedzhanov ist okay, aber dennoch unterfordert. Eine gute Überraschung hier ist dann eher Rolan Bykow (Komissar) als Räuberführer.

PS. Die deutsche DVD hat nur die ostdeutsche DEFA-Synchro und basiert sich natürlich auf die hier besprochene sowjetische Fassung. Die Credits im Vorspann sind vom russischen Übersetzt, daher werden Umesch Mehra, Dharmendra, Hema Malini und Zeenat Aman "Umesch Mejera, Darmendra, Ch. Malini und S. Aman". Und die Songs sind ohne Untertitel, werden aber nach einigen Minuten mit einem Voice-over übersetzt.

Screenshots:

Montag, 3. Juni 2013

FILMKRITIK: Solo Sunny (DDR 1980) (8/10)

Alternative Titel: -

Regie: Konrad Wolf & Wolfgang Kohlhaase
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase & Konrad Wolf
Produktion: Herbert Ehler
Musik: Günther Fischer, Regine Dobberschütz
Darsteller: Renate Krößner, Alexander Lang, Heide Kipp, Dieter Montag, Klaus Brasch, Fred Düren, Ulrich Anschütz, Ursula Braun, Michael Christian, Regine Doreen, Johanna Schall, Thomas Neumann, Hansjürgen Hürrig und die Molly-Sisters

Handlung:
Sängerin Ingrid "Sunny" (Renate Krößner) ist gelangweilt vom Leben in der Künstlertruppe, mit der sie als Schlagersängerin durch die DDR tourt und regelmäßig Konzerte gibt.  Sie ist vom Alltag der DDR gelangweilt, und in ihrem Privatleben geht es auch nicht ganz gut. Sie weist den Taxi-Fahrer Harry (Dieter Montag) zurück, und hat daraufhin eine Affäre mit dem Philosophen Ralph (Alexander Lang), die in die Brüche geht, nachdem sie entdeckt hat dass er zur selben Zeit mit einer Zweiten schläft. Nach einem Streit mit ihrem Kollegen Norbert (Klaus Brasch) fliegt sie aus der Künstlertruppe raus. Ihre Freundin Christine (Heide Kipp) ist die Einzige, die zu ihr hält.

Review:
Na endlich! Ich hatte mir schon längeren vorgenommen, den Film bevor meine Zeit auf dem Gymnasium vorbei ist, zu reviewen. Nun denn, der Film gehört zu einen der besten DEFA-Filme aller Zeiten. Renate Krößner gewann für ihre Rolle der Sunny als Beste Schauspielerin den Silbernen Bären auf der Berlinale 1980. Zurecht, denn sie spielt ihre Rolle hier sehr gut. Nach dem was ich gelesen habe, war die Partei damals mit dem Film nicht zufrieden, da die Hauptperson hier ihren eigenen Weg geht, und darauf pfeift, was andere von Ihr und ihren Entscheidungen halten. Das Individuum an sich war der Partei ein Dorn im Auge.

Den Film sah ich vor drei Jahren im Frühling 2010, habe da allerdings nur die Hälfte gesehen, da es spät in der Nacht war. Ich kaufte dann die DVD im Oktober des selben Jahres in Berlin, hatte da aber nicht Zeit mir den ganzen Film anzusehen. Jetzt habe ich es G"tt sei dank geschafft, bevor meine Zeit auf dem Gymnasium vorbei ist.

Renate singt die Lieder im Film nicht selbst; die Jazz-Sängerin Regine Dobberschütz singt hier die Lieder. Regine´s schöne Stimme hört man hier gerne. Die Lieder hier im Film sind wirklich schön. Die ruhigen, melancholischen Lieder passen echt gut in die melancholische und manchmal depressive Atmosphäre des Films. Anscheinend bin ich nicht der Einzige, der das denkt. Ein weiterer Punkt in dem Film, der das eingeengt-sein der DDR hervorhebt, ist eine Szene, in der Sunny und Ralph an einem Friedhof spazieren gehen. Zur selben Zeit sieht man wie ein Flugzeug in die Ferne abhebt. Der Willen, frei, raus in die Welt zu gehen, soll das wohl symbolisieren.

Neben Renate spielen Alexander Lang, Heide Kipp, Dieter Montag und Klaus Brasch ihre Rollen ziemlich gut. Der Film ist eine der grossen Perlen des DEFA-Kinos, und eines der wenigen, das International bekannt wurde.

Screenshots:

Der Frühling wird wärmer...

  Am Krankenhaus in Næstved, April 2014 - das war eines der letzten kalten Frühlingstage 2014  So, jetzt ist es schon fast mehr als zwei Woc...