Freitag, 20. Januar 2023

FILMKRITIK: Let the Right One In (Schweden 2008) (8/10)

 


Alternative Titel: Låt den rätte komma in, So finster die Nacht 

Regie: Tomas Alfredson

Produktion: Carl Molinder, John Nordling

Drehbuch: John Ajvide Lindqvist

Musik: Johan Söderqvist 

Darsteller: Lina Leandersson, Kåre Hedebrant, Per Ragnar, Henrik Dahl, Karin Bergquist, Peter Carlberg, Ika Nord, Mikael Rahm

Handlung:

Eine Vorstadt von Stockholm, Anfang der 80´er Jahre: der 12-Jährige Aussenseiter Oskar (Kåre Hedebrant) lebt mit seiner Mitter in einer Wohnsiedlung, und wird in der Schule immer wieder gehänselt. Insgeheim hegt er mörderische Rachefantasien gegen seine Peiniger, wagt es aber nie dieser auch wirklich zu machen. Eines Tages zieht Nebenan ein älterer Herr mit seiner Tochter ein, und eines Abends trifft Oskar auf die Tochter - sie heisst Eli (Lina Leandersson), und er ist bald fasziniert von ihr. Es stellt sich heraus, dass sie ein Vampir ist, und ihr "Vater" ist ihr Helfer, der sie auch immer mit frischen Blut versorgt und deswegen Morde begeht. Es beginnt eine sehr besondere Freundschaft zwischen Eli und Oskar, und bald beginnt Oskar sich gegen seine Peiniger zu wehren. 

Review:

"Let the Right One In" ist einer der wohl gruseligsten und auch gewalttätigen Filme die ich je aus Skandinavien gesehen habe, und die Kälte, die ihn diesen Film auf so vielen Ebenen präsentiert wird, ist sehr passend. Der Film basiert auf dem Roman von John Ajvide Lindqvist, der für diesen Film auch das Drehbuch schrieb. Gelesen habe ich den Roman (noch) nicht, also werde ich hier nur meine Eindrücke vom Film selbst niederschreiben. 

Die Darsteller sind allesamt gelungen, allen voran die jungen Darsteller Line Leandersson und Käre Hedebrant. Um Line Leandersson geheimnisvoller und androgyner erscheinen zu lassen, wurde ihre Stimme im schwedischen Original von Elif Ceylan synchronisiert, weil Lines Stimme höher ist. Kåre spielt auch sehr gut - er spielt sehr zurückhalten, und auch sehr unschuldig. 

Die anderen Darsteller sind solide - von denen bleiben vor allen Per Ragnar als Elis "Vater" und Ika Nord als Virginia, die später in Flammen aufgeht. 

Die im Film präsentierten Bilder sind sehr passend düster, und selbst die Szenen die bei Tageslicht spielen wirken dunkel - hier kommt wieder diese Kälte ins Spiel. Die Kälte erklärt sich ja auf der einen Ebene von selbst, da der Film im Winter spielt, dann sind da die Farben und dann ist da die Art, wie die Menschen im Film miteinander umgehen. Sei es nun die Gleichgültigkeit der Leute über das, was auf dem Schulhof passiert, oder ein Teenager, der kein Problem damit hat ein Kind eiskalt im Pool zu ermorden. 

Alles in allen eines der besten Filme, der je aus Schweden gekommen ist. 

Screenshots:































Mittwoch, 4. Januar 2023

FILMKRITIK: Noroi - The Curse (Japan 2005) (10/10)

 


Alternative Titel: Noroi, ノロイ

Regie: Koji Shiraishi
Produktion: Takashige Ichise 
Drehbuch: Koji Shiraishi, Naoyuki Yokota
Kamera: Shozo Morishita 
Darsteller: Jin Muraki, Marika Matsumoto, Rio Kanno, Satoru Jitsunashi, Tomono Kuga, Miyako Hanai, Yoko Chosokabe, Yoshiki Takashi Kakizawa, Shuta Kambayashi, Maria Takagi 

Handlung: 
Der im paranormalen spezialisierte Journalist Masafumi Kobayashi (Jin Muraki) recherchiert über das verschwinden eines jungen Mädchens, Kana Yano (Rio Kanno), dass in einer TV Show ihre Fähigkeiten als Medium gezeigt hat. Im Verdacht steht eine mysteriöse Frau Junko Ishii (Tomono Kuga), die nach einer Konfrontation von einem auf den anderen Tag ebenfalls verschwindet. Im Laufe der Ermittlungen wird die Schauspielerin Marika Matsumoto (Marika Matsumoto) eingewickelt, da sie nach einem Auftritt in einer Realityshow an Visionen leidet. Alle Spuren führen zurück auf einen Dämon namens Kagutaba...

Review:
Zeit für die erste Filmkritik des Jahres. 

"Noroi" ist eines der gruseligsten J-Horrorfilme, die ich je gesehen habe. Ich hatte den Film eigentlich seit 2010 nicht mehr gesehen, aber als ich ihn vor kurzen wiedergesehen habe, gruselte er mich genau so wie als ich ihn zum ersten Mal sah. 

Er ist auch ganz anders als andere Filme der Golden Era des J-Horrors, so kommt er ganz ohne bleiche, langhaarigen schwarzen Geistern aus, und der Film kommt auch ganz ohne Jump Scares  aus (obwohl Jump Scares in Horrorfilmen an sich erst ab ungefähr 2010 zu einer grossen Last wurden, meistens in Hollywood). Der Film ist ein Mockumentary, und erinnert an den Punkt ein wenig an den Film, der dieses Sub Genre des Horrors startete: The Blair Witch Project. Und hier muss dann auch gesagt werden, hier enden dann auch die Vergleiche - Noroi kann auch ohne Hommages auskommen, und soll am besten als ein eigenständiger Film angesehen werden. 

Der Horror kommt vor allem von der generellen Stimmung des Films, wo selbst in Szenen wo nichts allzu großes passiert, einen sehr gruselig oder unangenehm vorkommen. Und die eigentlichen Horrorszenen...oh G-tt, die haben es da wirklich in sich. Sei es nun eine unbearbeitete Szene aus einer Realityshow oder alte Aufnahmen eines Rituals um den Dämon runterzuhalten, oder wenn Tauben am Fenster Selbstmord begehen. 

Und dann ist da das Ende. Das Ende hat es wirklich in sich, und am besten sage ich jetzt nichts mehr. 

Die Darsteller leisten allesamt sehr gute Arbeit, von Jin Muraki, der sehr gut die Hauptrolle des Journalisten Kobayashi spielt, bis zu Marika Matsumoto, die hier eine fiktive Version von sich selbst spielt. Ebenfalls gut sind Satoru Jitsunashi als verrücktes Medium und Tomono Kuga als die teuflische Junko Ishii, sowie Rio Kanno als Kana. 

Noroi ist tatsächlich ein Film, den man nicht so leicht vergisst. 

Screenshots:

Sonntag, 1. Januar 2023

Oh, der obligatorische Post zum 1. Januar!

 

Frohes neues Jahr!

Nun sind wir endlich im neuen (gregorianischen) Jahr, 2023. 

Und wie immer fühlt es sich so seltsam an - ich glaube nie, dass ich mich wirklich an dieses Gefühl gewöhnen werde. 

Ich hoffe jedenfalls, sehr bald eine richtige Arbeit zu haben. 

Und ich werde versprechen, wieder so oft Filmkritiken zu schreiben, wie zuletzt 2014. 

Ich habe jedenfalls dieses Jahr viel vor. 

Und ich werde dafür sorgen, dass es ein gutes Jahr wird. 

Freitag, 30. Dezember 2022

Lebewohl, 2022 - Frohes Neues Jahr!

 


Es endet nun 2022, und ich freue mich schon sehr auf 2023, auch weil der Januar ein sehr produktiver Monat sein wird. 

Ich habe schon viele Erwartungen auf das Jahr, und ich hoffe, das alles gut gehen wird. 

Gleichzeitig aber werde ich versuchen, meine Erwartungen zurückzuhalten und sehen, was so passieren wird. 

2022 war zwar für mich ein gutes (wenn auch gleichzeitig sehr ambivalentes) Jahr, aber dennoch freue ich mich auf 2023. 

2022 wurde leider nicht das neue 2014, wie ich letztes Jahr gehofft habe. Vielleicht wird 2023 es ja - und vielleicht sogar noch viel besser. 

Meine größte Hoffnung für 2023 bleibt aber, dass der Krieg in der Ukraine enden wird und dass das Mullah-Regime bald endlich gestürzt ist. 

Ich werde optimistisch bleiben. 

Und ich bin froh, dass ich dieses Jahr endlich wieder zum ersten Mal seit 2016 einen Rückblick über die Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe, geschrieben habe. Es fühlte sich wirklich so befreiend an. 

Ihr fragt euch wohl, weswegen ich dies alles schon heute, am 30. Dezember schreibe? 

Heute Abend fängt der Schabbat an, und selbst morgen, wenn der Schabbat dann am Abend vorbei ist, habe ich keine Zeit zu schreiben, und deswegen schreibe ich es halt heute. 

Und wenn dieser Post geschrieben ist, ist es der 48. Post in diesem Jahr. 

Dann wurde 2022 genau soviel geschrieben, wie 2021. 

Ist zwar auch nicht soviel wie 2013 und 2014, aber ist ja trotzdem schon etwas. 

2023 wird hoffentlich mehr als das geschrieben. 

Lange Rede kurzer Sinn:

Frohes Neues Jahr! 

Wo bleiben denn die Reviews?

Ja, ich weis, ich habe in den letzten zwei Monaten wieder zwei Filmkritiken geschrieben, aber dennoch kann ich nicht aufhören, daran zu denken, dass ich nicht mehr so viele Filmkritiken schreibe wie 2011-2014. 

So trivial wie es klingt, aber eines der Dinge, die einen kleinen Stopper dem ganzen setzten war, als ich 2015 einen neuen Computer bekam, der sehr gut funktionierte, aber KEINEN DVD-Player hatte. Und ich habe es so, dass ich halt bevorzuge, Screenshots zu machen für die Reviews. 

Ich habe zwar in der Zwischenzeit einen separaten DVD-Player bekommen, der am Computer angeschlossen werden kann, aber dennoch wurden es nicht so viele. 

Nun denn. 

Für 2023 wünsche ich mir dann mehr Filmkritiken! 

Na dann. 


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