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Donnerstag, 18. August 2016

Das Ende meines alten Lebens, und der Beginn meines neuen Lebens

Die Mikweh der grossen Synagoge Kopenhagens, kurz bevor ich einstieg
Dienstagmorgen bin ich früh aufgestanden, habe geduscht, und habe mich danach angezogen - und zog zum ersten Mal meinen Tallit Katan an, und betete dann mein letztes Morgengebet als Goj. Kurz danach kamen meine Mutter und meine Tante und hohlten mich, und mein Papa fuhr uns dann alle zur Innenstadt. Ich war sehr aufgeregt, und war genervt darüber wie schwer es war einen Parkplatz zu bekommen. Endlich bekamen wir einen und sind dann losgegangen. 

Nach einer halben Stunde war ich dann endlich dran. Mein Beit Din bestand aus Michael Melchior, der Vater unseres jetzigen Oberrabbiners, Bent Lexner, unser alter Oberrabbiner, und Meir Rubinstein, ein schwedischer Rabbiner der wie Michael Melchior in Israel wohnt. 

Wir sprachen über den langen Weg den ich bis dahin gegangen bin, und wie ich koscher halten will - es war alles viel leichter als ich gedacht hatte. 

Dann musste ich kurz raus, und danach wieder rein - mein Gijur wird vollzogen, sagten sie mir. Danach ging es direkt zur Mikweh - als Jair mich in den Fahrstuhl zog war ich ganz steif, und wie Minuten vorher, den Tränen nahe, da die ganzen Emotionen der letzten 7 Jahre aufkamen. 

Im Keller angekommen zog ich mich endlich aus und habe zum ersten Mal seit meinen 18. Geburtstag meinen silbernen Davidsstern ausgezogen. Danach ging ich endlich ins Wasser. Dann kamen die anderen rein, und ich musste mit meinen eigenen Worten sagen dass ich an G"tt glaube und dass ich die 613 Mizwot bis zum Tode befolgen werde. Dann sagte ich die Bracha für die Mikweh, und danach tauchte ich mit meinem ganzen Körper in die Mikweh. 

Der Moment, wo mein ganzer Körper zum ersten Mal im Wasser der Mikweh war fühlte sich an wie eine Art Zwischenwelt. 

Als ich kurz darauf vor dem Spiegel stand und mich wieder anzog, realisierte ich, dass ich endlich Jude bin. 

Als ich aus dem Keller raus kam, gab mir meine Mutter einen goldenen Davidsstern, als Zeichen für mein neues Leben. 

Das erste Zeichen meines neuen Lebens 


Montag, 15. August 2016

Ein Tag nur bis zum Gijur

Nun ist nur noch ein Tag zurück. Ich kann es nicht fassen, Es sind nun sechs Jahre vergangen, seit ich den Wunsch bekam, Jude zu werden. Und alle die Jahre auf Lolland war es eine Qual, nicht mit dem Prozess anzufangen.

Die letzten zwei Jahre, seit ich den Prozess angefangen habe, waren sehr turbulent in meinem Leben - ich fing ein neues Leben an, es sind leider einige Familienmitglieder gestorben, die Uni, Reisen nach Israel und Deutschland, die Welt in einer neuen Perspektive zu sehen.

Mann, ich kann es überhaupt nicht fassen.

Es ist ein Wunder, dass ich es alles geschafft habe. Ich kann mich nur noch schwer vorstellen, wie es war, als ich auf Lolland wohnte und nur den Wunsch gehabt habe, es zu machen - wie ich schon sagte, es war eine Qual.

Ich vermisse mein altes Leben nicht.

Und vor zwei Jahren fing ich zu diesen Zeitpunkt ein ganz neues Leben an - das war ein Moment, auf dem ich so lange gewartet habe.

Und jetzt fange ich wieder ein ganz neues Leben an.


Mittwoch, 29. Juni 2016

Brit Milah überstanden

Letzte Woche war ich für einige Tage in Flensburg, das letzte Mal vor dem Beit Din, und es war schön entspannend. Am Tag nach meiner Rückkehr aus Flensburg bin ich mit meinen Eltern übers Wochenende nach Schweden gefahren, da ich in Göteborg meine Brit Milah haben sollte.

Es war ein schönes Wochenende, nahm viele Photos (Photos werden folgen!), und die Brit Milah an sich habe ich überlebt.

Überraschenderweise hatte ich keine ach zu grossen Schmerzen, weder bei der Bris an sich, noch nachdem die Betäubung nachgelassen hat. Am Tag danach waren die Bandagen das einzige was nervte - war befreiend die gestern abzulegen!

Nun steht mir der Beit Din im August nichts im Weg! 

Freitag, 22. April 2016

Mein letztes Pesach als Goj

Heute Abend fängt das Pesach-Fest an. Letztes Jahr hatte ich hier mein erstes richtiges Pesach-Fest, und dieses Jahr ist es mein letztes Pesach-Fest als Goj (Nichtjude). Ich kann es - wie schon mehrmals gesagt - noch immer nicht wirklich fassen.

חג שמח! 

Sonntag, 17. April 2016

Nach 6 Jahren geht mein Wunsch endlich in Erfüllung

Letzten Montag war ich wieder bei einen Treffen mit unserem Oberrabbiner, Jair Melchior. Es ist das dritte Treffen, dass ich mit ihm gehabt habe. 2013 hatte ich noch im Gymnasium zwei Treffen mit dem damaligen Oberrabbiner, Bent Lexner, und hatte mein erstes Treffen mit Jair kurz nach meinem Umzug nach Kopenhagen. Mein zweites Treffen war letztes Jahr im März.

Ich erfuhr, ich solle in den nächsten drei Monaten nach Göteborg, um vom dortigen konservativen Rabbiner Peter Borenstein meine Brit Milah zu bekommen. Ich fühle mich inzwischen bereit zu diesem Schritt der Konvertierung, zu dem ich mehrere Monate nachgedacht habe.

Danach, sagte er, bin ich bereit für den Beit Din am 9. August.

Danach bin ich endlich jüdisch.

Gestern sagten mir mehrere, ich solle die Brit Milah in London oder Israel machen, da diese - vom konservativen Rabbiner - nicht überall anerkannt wird. Ich mache es trotzdem in Schweden - meine Konvertierung wird eh nicht in Israel oder Grossbrittanien für Eheschliesungen anerkannt, und ich habe es eh nicht so eilig mit dem israelischen Beit Din.

Ich kann es immer noch nicht fassen.

Jetzt muss ich nur noch Rabbi Borenstein erreichen, und einen Termin finden, der reinpasst in den Leseferien.


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