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Mittwoch, 26. Mai 2021

Mein Besuch am Jüdischen Friedhof in Wien (Wiener Zentralfriedhof)

Als ich im September 2017 in Wien war, besuchte ich den Jüdischen Friedhof dort - oder besser gesagt, die Jüdische Abteilung vom Wiener Zentralfriedhof. Es war eine recht schöne Fahrt mit der Tram, die fast eine Stunde dauerte. Und obwohl ich fast drei Stunden da war, so habe ich noch nicht alles vom Friedhof gesehen - ich war bei dem Teil der noch recht dicht am Eingang war, mit der Ehrenabteilung (wo unter anderem der Rabbiner Isak Noa Mannheimer und der Schriftsteller Arthur Schnitzler liegt) und den Gräbern aus der Kaiserzeit. 

Es war definitiv einer der schönsten Jüdischen Friedhöfe, die ich je besucht habe. 

Die Fahrt mit der Tram war wie gesagt auch schön - mir war da so, als würde ich in eine andere Welt reinfahren. 

Am Eingang

Die Ehrenabteilung 

An der Grenze zur Katholischen Abteilung 


Am Grab von Isak Noa Mannheimer - einer der berühmtesten Rabbiner die je aus Dänemark hervorgekommen sind 


Mannheimers Grab von der Seite 



An der Vorderseite zu Mannheimers Grab 

Arthur Schnitzler und sein Bruder Julius, und sein Sohn Heinrich




Irgendwie war mir so, als sei ich da auf einer Art Zeitreise 


Die Türme sollten zeigen, dass die Bestatteten in den Adel erhoben waren - meistens dauerte es nur eine Generation, bis die Familie selbst getauft war. 



















Ich war so sehr fasziniert von den alten Gräbern, wie vielfältig sie sind - von den recht schlichten Gräbern bis hin zu den Türmen derer, die in den Adel erhoben wurden, und die Familiengräber der Reichen, die sogar etwas prächtiger erscheinen als die in Berlin und Hamburg. 

Ich glaube auch, dass ich Gräber von den Vorfahren meines Hebräischlehrers von der Uni gesehen habe. Das war etwas seltsam. 

Die Atmosphäre auf dem Friedhof war sehr berauschend, und es war ein sehr heißer Septembertag. Es war wirklich wie in einer anderen Welt - eine Welt, in der die Zeit stehengeblieben war. Und so sehr ich es genoss, da herum zu stöbern, als ich bemerkte, dass ich schon drei Stunden da war, musste ich wieder gehen, da ich noch was vor hatte. 

Mir fiel allerdings auf, wie bei vielen anderen Jüdischen Friedhöfen, dass mir beim Anblick der Gräber eine riesige Sehnsucht nach Jerusalem aufkam. 

Ich muss dringend wieder zurück nach Wien. 

Montag, 13. April 2020

Pesach 2020/5780 ganz allein

Wegen dem Coronavirus wurden (natürlich) alle Aktivitäten sowohl im Gemeindehaus als auch bei Chabad hier in Kopenhagen abgesagt, und deswegen gab es kein Seder zu dem ich gehen konnte. Ich war zwar zu einem Seder am zweiten Abend Pesach eingeladen, die Gastgeberin hatte einige Wochen zuvor jedoch abgesagt, aus verständlichen Sicherheitsgründen.

Damit man nicht mit leeren Händen den Seder beging, hat die Gemeinde und Chabad das nötigste zum Sederabend zu denen geschickt die dies bestellt haben. Ich bestellte sobald ich es angekündigt sah.

Davor musste ich jedoch noch den Sederteller, den Matzenteller, die Tasche in denen man die Matzen bedeckt, und die Afikoman-Tasche bestellen.

Tat ich auch, in guter Zeit.

Letzte Woche war es also dann so weit.

Wie jedes Jahr, habe ich meine Wohnung von Chometz gesäubert, und hatte noch die letzten Pesach Einkäufe begangen - nur dieses Jahr musste ich den Tisch für die Sederabende decken.

Das Resultat sah so aus:



Nachdem ich dann das Abendgebet gebetet hatte, war es dann nach einer halben Stunde (wegen Einbruch der Nacht) dann endlich Zeit, den ersten Sederabend zu begehen. Ich war sehr aufgeregt. Als ich dann da mit meinem Haggada sass und anfing daraus vor zu lesen, konnte ich es nicht fassen. Nicht nur wegen der Tatsache dass ich das alles alleine aufgebaut hatte und dass ich es generell allein machen musste, sondern auch wegen der Tatsache dass ich vor zehn Jahren um dieselbe Zeit schon angefangen hatte, von diesen Momenten zu träumen, und nun habe ich es vollbracht.

Ich habe beide Sederabende sehr genossen - ich habe den Auszug aus Ägypten genau so durchlebt, wie wir es seit tausende von Jahren jedes Jahr um diese Zeit machen.

Aber so sehr ich es genossen habe, so hoffe ich sehr, dass es das letzte Mal ist, dass ich es alleine durchmachen muss.


 Wir werden das alles noch überstehen.

לשנה הבאה בירושלים!

Donnerstag, 11. Juli 2019

Impressionen vom alten Jüdischen Friedhof Kopenhagens

In Kopenhagen gibt es drei Jüdische Friedhöfe - da ist der alte Jüdische Friedhof in Nørrebro, dann der neuere in Valby, und ebenso in Valby ist der Friedhof der Reformgemeinde Shir Hatzafon.

Hier zeige ich mal Bilder, die ich auf dem alten Jüdischen Friedhof gemacht habe.

Ich besuchte ihn zu allererst am 1. Mai 2014, auf dem Weg zum Fælledparken. Da fiel mir der Grabstein des Ehepaars Salomonsen auf. Mehr dazu später.

Fangen wir an mit dem ältesten Grab eines Juden in Dänemark, eines Gewissen David Israel:

Das älteste Grab eines Juden in Dänemark - aber auch der schönste Grabstein auf dem Friedhof
David Israel starb recht jung um 1690.




Der Friedhof wurde bis in die 1880´er Jahre benutzt - danach wurden nur noch bei vorher reservierten Stellen bestattet. 








Hier einige Gräber Prominenter:

Grab des Oberrabbiners Abraham Gedalia 
Grab des Oberrabbiners Abraham Alexander Wolff - er hatte einen sehr grossen Einfluss auf die Gemeinde, und gab auch den ersten dänischen Siddur (Gebetbuch) heraus. 

Grab von Moses Marcus (Mosche ben Mordechai) Melchior, ein Kaufmann aus Hamburg, der zudem die Familie Melchior nach Dänemark brachte. 
Gräber der portugiesischen Juden. Nach wenigen Generationen nach ihrer Ankunft hatten die meisten sich mit den aschkenasischen Juden vermischt, und hörten auf mir der Tradition der liegenden Grabsteine. 

Velma - die wohl schlechteste, meist gehasste Serie der neuen Zwanziger

  SHE HAS NO BRAIN  Oy vey, das war schon sehr bizarr, als Ende 2022 bekannt wurde, dass Mindy Kaling eine Animationsserie für Erwachsene pr...