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Sonntag, 27. Mai 2012

FILMKRITIK: A Separation (Iran 2011) (9/10)

Alternative Titel: Nader und Simin - Eine Trennung

Regie: Asghar Farhadi
Drehbuch: Asghar Farhadi
Produzent: Asghar Farhadi
Darsteller: Leila Hatami, Peyman Moadi, Sareh Bayat, Shahab Hosseini, Sarina Farhadi, Merila Zarei, Kimia Hosseini, Babak Karimi, Ali-Asghar Shahbazi, Shirin Yazdanbakhsh, Shahbanu Zolghadr

Handlung:
Simin (Leila Hatami) will mit ihrer Familie das Land verlassen - ihr Ehemann Nader (Peyman Moadi) weigert sich jedoch, weil er sich lieber um seinen Alzheimer-kranken Vater (Ali-Asghar Farhadi) kümmern möchte. Deswegen will Simin sich von ihn scheiden lassen, und mit Tochter Termeh (Sarina Farhadi) nach England ziehen, Nader jedoch weigert sich das Scheidungs Formular  zu unterschreiben. Während deren Ehe in Brüche liegt, heuert Nader sich Razieh (Sareh Bayat) als Haushilfe und Krankenpflegerin. Die gottesfürchtige Frau geht stehts im Tschador gekleidet dahin, zusammen mit ihrer kleinen Tochter Somayeh (Kimia Hosseini). Als sie eines Tages etwas holen muss, fesselt sie ihn ans Bett, und als Nader zurückkommt und ihn so sieht, feuert er sie und wirft sie raus. Am nächsten Tag wird er verklagt, da er verantwortlich für die Fehlgeburt ihres Kindes ist. Razieh´s Ehemann Hodjat (Shahab Hossein) und seine Schwester Azam (Shahbanu Zolghadr) sind ausser sich, und Hodjat terrorisiert ab da Termeh bei der Schule, sowie die Lehrerin Fräulein Ghahrei (Merila Zarei), die an der Aussage von Razieh zweifelt.

Review:
"A Separation" ist schon ein guter Film, und ein Beispiel für das neue iranische Kino der 2010´er. Der Film zeigt den Alltag im Iran auf eine sehr authentische Weise, und das, ohne das faschistische Regime zu sehr zu kritisieren (als Grund der Emigration der Mutter ist dass sie die Tochter nicht "unter diesen Umständen" aufwachsen sehen möchte).

Asghar Farhadi gehört zu einer der besten Regisseure des modernen Kinos im Iran, neben Jafar Parnahi (The Circle) und Abbas Kiarostami. Asghar Farhadi fiel schon auf mit preisgekrönten und sozialkritischen Filmen wie "The Beautiful City". Zu den Darstellern: Leila Hatami gehört neben Niki Karimi zu den ersten weiblichen Superstars nach der Revolution, und sie hat schon in Filmen wie "Leila" mitgespielt. Sie spielt richtig gut, ihre Rolle der modernen Ehefrau die nichts von den islamischen Werten, wie die Regierung sie vorschreibt, hält und als gute Ehefrau und Mutter. Peyman Moadi spielt seine Rolle sehr gut mit viel Energie. Sareh Bayat als gottesfürchtige ist klasse, ebenso wie ihr Filmehemann Shahab Hossein. Shahbanu ist okay, obwohl sie ja nur eine Statistin ist. Merila Zarei (Two Women) ist gut als Helferin. Sarina Farhadi und Kimia Hosseini, die Jüngsten in den Film, spielen wirklich gut. Sarina, die Tochter des Regisseurs, spielt eine 12-Jährige, obwohl sie schon 20 wird in diesen Jahr (stand: 2012).

Alles in allen, ein guter iranischer Film. Kann ich nur weiterempfehlen!

Screenshots:

Freitag, 23. Dezember 2011

FILMKRITIK: Born under Libra (Iran 2000) (9/10)

Alternative Titel: Motevalede Mahe Mehr,

Regie: Ahmadreza Darvish
Musik: Mohammad Reza Aligholi
Darsteller: Mitra Hajjar, Mohammad Reza Forutan, Mahmoud Azizi, Saba Kamali, Hossein Razi, Farshid Zareie Fard

Handlung:
Mahtab Peyman (Mitra Hajjar) leidet unter ihrem traditionellen, patriarchalischen Vater (Mahmoud Azizi), dem es egal ist, was seine Frau (Farshid Zareie Fard) und Kinder denken. Mahtab hat seit längeren etwas mit dem Studenten Daniel (Mohammad Reza Forutan), der sogar um ihre Hand bittet. Daniel kämpfte im Iran-Irak Krieg, obwohl er nur ein Junge war. Als ein paar Veteranen, die eine Minderheit auf der Universität bilden, einen Antrag darauf stellen, dass die Geschlechter getrennt werden sollen, geht Mahtab  mit ihren Mitschülern demonstrieren. Niloufar (Saba Kamali) will den Veteranen allerdings auf einer anderen Weise eine Lektion erteilen, indem sie einen von Daniel an Mahtab geschriebenen vor der ganzen Schule vorliest und ihn damit bloßstellt. Nachdem Mahtab von der Schule verwiesen wird und sie und Daniel es mit der Polizei zu tun kriegen, flüchtet Daniel aufs Land. Mahtab folgt ihn...

Review:
Unter der Führung unter Khatami genoss das iranische Kino eine kleine Phase, indem die Filmemacher mehr und mehr das Regime des Ayatollahs kritisieren konnten. Dieser Film ist einer davon, der die Geschlechtertrennung an den Universitäten und Schulen kritisiert. Ahmadreza Darvish wurde kurz nach dem Release des Films von radikalen Moslems (wahrscheinlich vom Ayatollah selbst befohlen) entführt und festgehalten, nach einer Weile jedoch freigelassen. Da Frauen ja per Gesetz dort mit Kopftuch in der Öffentlichkeit gehen müssen, sieht man die Hauptdarstellerin Mitra Hajjar (die hier ihre erste Hauptrolle hatte, ihren ersten Auftritt in Filmen hatte sie bereits 1998) in allen möglichen Situationen mit dem Kopftuch (sie wacht in der Nacht in ihrem Zimmer im Kopftuch auf, und wacht später am Morgen ebenfalls vorm Spiegel mit dem Kopftuch auf).

Mitra Hajjar überzeugt hier ziemlich gut als junge, entschlossene Studentin, die sich zuletzt nicht mehr alles von ihrem Vater  gefallen lässt und Daniel hinterherfolgt. Es gibt mehrere Einblenden ihres Gesichtes, und in einer Szene hat sie das Kopftuch nicht geschlossen, einer der gewagtesten Szenen die ich je in einem iranischen Film gesehen habe. Mohammad Reza Forutan kannte ich bereits aus seiner Rolle als Psychopat in "Two Women", den ich ebenfalls bald reviewen werde. Saba Kamali als hübsche Femme Fatale überzeugt hier ebenfalls, allerdings hätte ich mir hier mehr Tiefe für ihre Rolle gewünscht. Mahmoud Azizi überzeugt hier auch als Arschkriechender Vater. Die Musik ist ebenfalls gut geraten;

Ich kann euch allen nur sagen: Schaut ihn euch an!

Screenshots:
























































Einen Monat in Israel, wie vor 10 Jahren - erst nächstes Jahr...

  Oberer Eingang zu den Bahai-Gärten in Haifa, Juli 2014 Ich habe dieses Jahr schon sehr oft erwähnt, dass ich dieses Jahr im Juli - oder ei...