Freitag, 15. März 2024

Spaziergänge in Tel Aviv, Juli 2014

 

Blick nach Tel Aviv von Jaffa, Juli 2014 

Ich rede derzeit oft vom Sommer 2014, wohl auch weil es dieses Jahr 10 Jahre her ist, wo ich diesen unvergesslichen Sommer dort hatte, den ich hoffentlich dieses Jahr wieder erleben werde - nur ohne die Raketen aus Gaza, bitte. 

Es ist vor allem vom lesen der alten Einträge hier aus den Monaten vor dem Juli 2014, wo ich mich wieder so da hineinversetzen konnte, wie es mir damals ging und wie befreiend dieser Sommer eigentlich war. 

G-tt, ich erinnere mich noch wie meine Eltern und ich nach einem langen Nachtflug nach Istanbul und einigen Stunden auf dem kleinen Sabiha Gökcen Flughafen endlich in Tel Aviv ankamen, und wir dann fast zwei Stunden auf unseren Vermieter warten mussten bis der ankam und uns in die Wohnung lassen konnte. So stressig sich gerade das anhören kann, so fühlte ich mich in dem Moment trotzdem etwas befreit. Ich war immerhin in Tel Aviv. Ich war glücklich. Und dann konnte ich zum nächsten Kiosk gehen, und dort einige Wasserflaschen zu kaufen. Da hatte ich ein schönes Wiedersehen mit dem Ben-Gurion Boulevard, und ich fühlte mich frei. Ich bestellte im Kiosk sogar auf hebräisch - jedenfalls mit dem hebräisch, dass ich damals im vorherigen Jahr aufgegriffen hatte. 

Eines der Bäume in unserer Straße 

Aussicht vom Balkon

Palme vor dem Balkon

Blick zu unserer Saft Bar 

Die seltsamen Früchte am Ben-Gurion Boulevard


Nachdem wir endlich in die Wohnung reingelassen wurden und unsere Sachen ausgepackt hatten, gingen wir dann am Ben-Gurion Boulevard entlang, und wir bekamen dann einen Saft and einer Saft Bar, die von da an unsere Stamm Bar wurde, jeden Tag. An dem Abend war meinen Eltern zu nichts grossen zu essen zu mute, also hatten wir einfach Jeder eine Pita mit Schawarma an der Ben-Yehuda. Das war so schön, endlich das wieder zu essen. Es schmeckt da unten halt am besten. 

Das war köstlich.

Danach hatten wir einen schönen Spaziergang an der Promenade, und am nächsten Tag hatten wir einen Strandtag. Als ich an dem Tag mit dem Strand fertig war, hatte ich dann zum ersten Mal wieder Sushi aus meiner Stamm Sushi Bar. 

Die Plattform die zum Ben-Gurion Boulevard und dem Strand führt  

Die Promenade von Tel Aviv in all seiner Pracht 


In meiner Stamm Sushi Bar - leider gibt es die nicht mehr

Nachdem ich in der Sushi Bar war, ging ich durch die Straßen und sah, wie langsam der Schabbat sich über die Stadt legte, in dem die Restaurants und Geschäfte schließen. Nur die Restaurants und Bars, die nicht Koscher sind, blieben offen. Zwar ist das Ausmaß von der Schabbat Ruhe nicht so gross wie etwa in Jerusalem, aber als Außenstehender bemerkt man es halt.  

Am nächsten Tag gingen meine Eltern und ich dann nach Jaffa, und gingen durch die stillen Straßen zur Promenade. 

In Jaffa kamen wir dann auch wirklich in eine ganz andere Welt. 

Blick zur Altstadt Jaffas 


Der Glockenturm von Jaffa 

Hinein in eine andere Welt 

Eine kleine Erfrischung in der Altstadt 

An der Moschee in der Altstadt 

Die Moschee

Ein hängender Baum 

Kunst 

Blick nach Tel Aviv 

In Jaffa angekommen hatten wir zuerst eine kleine Pause, und hatten etwas Zitronensaft mit Pfefferminz. Danach ging wir den Hügel hoch mit der Aussicht nach Tel Aviv, und wir gingen durch die verschiedenen Straßen und landeten irgendwann im Hof einer griechischen Kirche - in der Kirche selbst durften wir jedoch nicht eintreten. 

Wir landeten auch irgendwann in eine Garagenhalle, in der eine große Kunstausstellung war. 

Nachdem wir dann endlich wieder am Glockenturm ankamen, spürten wir jedoch, wie Müde wir waren, und nahmen ein Taxi zurück zur Wohnung. 

Am Abend aßen wir dann beim Mexikaner auf der Bugrashovstraße, und wir wollten ursprünglich am nächsten Tag dann nach Haifa. Meine Eltern sagten dann an dem Abend dann, dass sie am nächsten Tag lieber wieder am Strand liegen würden. Also fasste ich den Entschluss, am folgenden Tag einen Solotrip zu machen, entweder nach Akko oder nach Zfat. Ich entschied mich am folgenden Morgen für Zfat, und hatte einen unvergesslichen Trip, aber die Geschichte erzähle ich ein anderes Mal. 

Ich hatte in dem Sommer jedenfalls viele verschiedene Abenteuer in Tel Aviv selbst - so erinnere ich mich an mein erstes Mal im Dizengoff Center, wo ich vorher zuerst in einer Sushi Bar vor dem Dizengoff Square war, wo ich über ein Menu dass ausschließlich auf hebräisch war bestellte. Im Dizengoff Center fühlte ich mich wie in einer Art Labyrinth, und irgendwann fand ich dann einen Ausgang der mich dann zu einer Allee führte, die mich dann zur Frishmanstraße führte, die mich dann wieder zur Dizengoffstraße führte. 

Und dann war da mein erstes Mal, wo ich den Raketenalarm hörte - das hat diesen Sommer wirklich geprägt. Ich lernte allerdings, es so wie die Israelis, gelassen zu nehmen und nicht in Panik zu geraten. 

Ein anderes Mal war später zum Ende des Monats, wo ich die letzte Woche vor der Abreise wieder in Tel Aviv war, da roch ich in einer Shisha Bar an der Hayarkonstraße, und ging dann ziemlich High durch die Straßen von Tel Aviv. 

Und dann war da noch das eine Mal als ich eines Abends aus dem Kino im Dizengoff Center kam, und mich draußen in der Dunkelheit fast verlief. 

Nun denn, ich hoffe dass der Krieg da unten bald vorbei ist. 

Denn ich hoffe wie gesagt, im kommenden Juli wieder für einen ganzen Monat wieder da unten zu sein, wie damals. 

Mittwoch, 6. März 2024

Wie ich zum Wüstenmensch wurde

 

Aussicht vom Hotelzimmer in Eilat, Frühling 2022 

Wie viele andere Dinge geschah es im für mich sehr Facettenreichen Sommer des Jahres 2014

Ich war für einen Monat in Israel - etwas, was ich hoffe diesen Juli zu wiederholen, um die 10 Jahre zu feiern und herauszufinden wo ich studieren will - und die dritte Woche von dem Monat war ich bei einer Familie in Meitar, eine kleine Stadt bei Beerscheba in der Wüste Negev. Ich war von dem Moment, wo ich in Meitar ankam, total von der Atmosphäre des Ortes im Bann gerissen. 

Ich kam in der Woche auf mehrere Besuche nach Beerscheba, und auch zu einer niederländischen Farm im Norden der Negev. 

Aber der Höhepunkt der Woche war meine Tagesreise nach Eilat. 

Die Busfahrt von Beerscheba an sich war schon ein Erlebnis - auch als der Bus an einer Raststädte hielt, ich fühlte mich total von der Wüste angetan. 

Im Herzen der Wüste Negev, Juli 2014

Ich glaube das war für mich dann der endgültige Moment, wo ich zu einem Wüstenmensch wurde. 

Der Tag an sich in Eilat war sehr schön, obwohl da nicht soviel passierte und ich mich nicht traute, am Strand zu baden, da ich Angst hatte, jemand könnte meine Tasche stehlen. 

Obwohl ich im darauffolgenden Sommer wieder in Meitar war, bekam ich erst 2017 wieder ein Richtiges Erlebnis in der Negev. Ich wohnte da im Aladin Hotel in der Altstadt Beerschebas, und nahm oft Tagesreisen nach Masada, Ein Gedi und zum Toten Meer. Das war außerdem das erste Mal seit 2014, dass ich am Toten Meer war - allerdings in der Stadt Ein Bokek, und nicht bei Jericho. 

Beerscheba, Sommer 2017

Jemenitische Synagoge im Viertel der Synagogen

Typischer Wohnkomplex in Beerscheba

Wasserfall in Ein Gedi

Ein Gedi 


Das Islamische Museum in Beerscheba

Am Toten Meer 

Blick zum Toten Meer von Masada aus 

Masada 

Damals bekam ich dann auch zum ersten Mal das Bedürfnis mehrere Tage am Toten Meer zu verbringen, was ich dann nun auch mehrfach gemacht habe, 2019, 2020 und 2023. 

Mein bevorzugtes Hotel ist das Hotel Royal. 

Aussicht vom Hotelzimmer, Frühsommer 2023

Skulptur an der Promenade von Ein Bokek

Am Strand von Ein Bokek 


Im Park 

Weitere Aussicht vom Hotelfenster 



Mein Stammhotel in Ein Bokek, das Hotel Royal 

Ein Bokek bei Nacht 

Als ich im Frühling 2022 zum ersten Mal seit 2014 in Eilat war, war ich überwältigt von den Veränderungen dort, auch wegen der grossen Baustelle am Strand. 

Ich hatte sehr schöne Tage dort, allerdings bereue ich, dass ich keine Tagesreisen zum Timna Park oder der Roten Schlucht machte. 

Blick zum Kanal 

Die Berge im Hintergrund gehören schon zu Jordanien

Blick nach Aqaba, Jordanien 

Erfrischung im Einkaufszentrum am Wasser 

Eine der vielen Katzen in Eilat 

Blick vom Balkon bei Nacht 


Im Bus nach Eilat 

Blick nach Beerscheba, vom Bus aufgenommen 

Der Kanal 

Es ist schwierig genau zu sagen, was mich gerade so an der Wüste so reizt. Ich finde sie so anziehend, so voller Geheimnisse und vor allem der Süden der Negev war Zeuge von so vielen Imperien im Laufe der Jahrtausende. 

Eine Sache, die ich besonders in Beerscheba liebe, ist die Tatsache dass man dort gezwungen wird, hebräisch zu sprechen, da - im Gegensatz zu Tel Aviv - nicht jeder des englischen mächtig ist. 

Ich hoffe, ich bin im Sommer wieder da. 

Sonntag, 11. Februar 2024

Die Insel der Fantasie - in Hillerød....

Vor zwei Jahren besuchte ich eine Freundin in der nördlichen Kopenhagener Vorstadt Hillerød, wo sie mir im Wald dort die Insel der Fantasie zeigte, ein Ort, der ein richtiger Geheimtipp ist. 

Die Insel - die eigentlich an sich keine richtige Insel ist - war ein kleiner Zufluchtsort von König Frederik 7., der dort 1859 eine kleine Hütte baute. Dort zog er sich oft zurück, aber nach seinem Tod 1863 wurde sie nicht mehr benutzt, und wurde dann schließlich 1869 abgerissen, bis auf einige Mauern. 






Wie ein Tor zu einer anderen Welt 


Ich nahm die S-Bahn nach Hillerød, und dann den Bus zu einer Station bei einem Wald, wo ich die Freundin traf. 

Wir gingen dann in den Wald, und der Wald schien schon irgendwie unendlich, obwohl wir uns beim Pfad hielten. 

Als wir dann bei der Insel der Fantasie ankamen, schien es wirklich, als seien wir in einer anderen Welt. Es half nicht, dass es so aussah, als ob die Sonnenstrahlen nur auf diesen Ort durch die Bäume schien. 

Was von der Hütte geblieben ist - und erstaunlich, wie "neu" das Gebäude eigentlich ist....


Wir verbrachten fast zwei Stunden dort. Es war ein wirklich schöner Tag, und es gingen auch viel Leute an den Ort vorbei, aber nicht so viele, dass es störend wurde. 

Also ein richtiger Geheimtipp. 

Und als wir dann Zurück in Richtung Hillerød an sich gingen, war ich erstaunt, wie dicht dran es eigentlich ist. 



Es wurde eines von den Tagen, wo eigentlich nicht wirklich viel passierte, aber einer von denen ist, wo man sehr gerne zurückdenkt. 

Ich glaube, ich muss noch mal dahin, bevor dieser Winter vorbei ist. 

Montag, 1. Januar 2024

Und nun ist es 2024....

 

Frohes neues Jahr! 
Und so hat nun 2024 angefangen. Es ist immer ein seltsames Gefühl, wenn ein neues Jahr beginnt - egal ob es nun das neue jüdische Jahr ist, oder das neue gregorianische Jahr. Beim erstgenannten ist es oft ein eher spirituelles Gefühl, dass mich in den Tagen leitet, hier bei Silvester und Neujahr ist es ein anderes. 

Ich habe schon vor drei Jahren über die seltsame Melancholie des Neujahrsmorgens geschrieben, und es passt noch immer. 

Ich habe seit Silvester 2020 den Jahreswechsel immer wieder bei meinen Eltern auf Lolland verbracht, und das letzte Mal davor war der Jahreswechsel 2013-2014. Und hier fiel mir dann auf, wie ich diese Jahreswechsel doch vermisste, auch weil es einfach gemütlich ist, in der Stube zu sitzen und einfach nur zu relaxen und 100 Songs die die Welt bewegten auf Vox zu schauen, bis wir um 18 Uhr auf dem dänischen Kanal DR1 dann die Rede der Königin hören. 

Und dann nach dem essen haben wir dann auf RTL Die Ultimative Chartshow gesehen, und nach dem eigentlichen Jahreswechsel läuft dann ein Marathon diverser Live Performances die dort im Laufe der Jahre waren - und als 2021, war da sogar Michael Wendlers Performance von "Sie liebt den DJ" auf Mallorca 2014, und eine Woche später war er gecancelt. Da haben wir also einen historischen Moment erlebt. 

Währenddessen läuft auf Vox dann noch bis kurz vor 2 Uhr noch 100 Songs - und dann, wenn ich dann alles durchgeschaut habe (und das selbst wenn ich diese Sendungen schon fast durchkenne) muss ich dann alles ausmachen und ins Bett. Es fühlt sich so seltsam an, in der Nacht so spät noch zu Bett zu gehen, da man irgendwie diese Art Angst hat, irgendwas verpasst zu haben. 

Und dann wacht man auf - manchmal früher oder später, dieses Jahr jedoch früher als vor 10 Jahren, als ich erst um 11:20 aufwachte. Dann muss man irgendwie realisieren, dass nun ein ganzes Jahr vergangen ist, und nun ein neues Jahr angefangen hat. 

Ich kehre mal zurück zur Rede der dänischen Königin. 

Letzte Nacht hat sie nicht nur den Angriff der Hamas am 7/10 und den daraufhin wieder aufweckenden Antisemitismus scharf verurteilt (sie war auch in der Woche danach in der Synagoge für einen Gedenkg-ttesdienst), sondern hat auch etwas ganz historisches begangen. Irgendwann als wir uns im letzten Teil der Rede befanden, und sie redete von ihrer Rückenoperation zu Beginn des Jahres und die Gedanken die sie in den Tagen hatte. Dann begann sie zu sagen "Ich habe beschlossen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist" - und kündigte an, Mitte Januar abzudanken und dem ältesten Sohn Frederik den Thron zu überlassen. 

Das war nun wahrhaftig ein historischer Moment, und meine Mutter und ich konnten es nicht fassen. So gab es andere Jahre, wo wir es irgendwie eher erwarteten, aber nun, ein Jahr nachdem Elisabeth von England starb und im Mai dann Charles gekrönt wurde, sahen wir es nicht. 

Es fühlt sich seltsam an, denn sie war schon immer da, unsere Königin. 

Aber ich glaube, sie hat recht - es ist Zeit für Veränderungen, und es ist Zeit, dass eine neue Generation nun das Zepter in die Hand bekommt. 

Heute ist es auch zehn Jahr her, dass 2014 anfing, ein Jahr, nachdem ich mich damals Ende 2013 so sehr gesehnt habe. Und nun sind wir wieder in einem Jahr, in der ich so einige Hoffnungen habe, und ich hoffe dass es genau so gut wird für mich, wie 2014 - wer weis, vielleicht wird es auch besser als 2014. Und Silly werde ich genauso viel hören wie 2014. 

Ich glaube, dies ist wohl der längste Blogeintrag zum 1/1 den ich je geschrieben habe. Und ach ja, als ich heute nach Bannern zum neuen Jahr googelte, war ich irgendwie verstört, wie sie fast alle offensichtlich von KI gemacht worden sind. Das ist irgendwie verstörend. 

Nun denn. 

FROHES NEUES JAHR! 

Der 1. Mai letzte Woche....

Letzte Woche fing der Mai an, und der Tradition treu, ging ich natürlich wieder zum Fælledparken. Und wie vor 10 Jahren besuchte ich auf de...