Mittwoch, 19. Januar 2022

FILMKRITIK: A Chinese Ghost Story III (Hongkong, 1991) (10/10)


Alternative Titel: A Chinese Ghost Story 3, Sien nui yau wan III – Do Do Do, Qiànnǚ Yōuhún Sān: Dào Dào Dào, 倩女幽魂 III – 道道道

Regie: Tony Ching Siu-Tung

Produktion: Tsui Hark, Roy Szeto

Drehbuch: Tsui Hark, Roy Szeto

Musik: Romeo Diaz, James Wong

Darsteller: Joey Wong, Tony Leung Chiu-Wai, Jacky Cheung, Nina Li Chi, Lau Shun, Lau Siu-Ming, Lau Yuk-Ting, Wong Kwong Leung, Waise Lee, Cheung Yiu-Sing, Hoh Choi-Chow

Handlung:

100 Jahre nach der Verbannung des Baumdämons (Lau Siu-Ming) kehrt sie zurück, und sammelt einige schöne Geisterdamen um sich, darunter Lotus (Joey Wong), Butterfly (Nina Li Chi) und Jade (Lau Yuk-Ting), die wiederum dazu benutzt werden, Männer zu verführen um diese dann den Baumdämon als Essen zu präsentieren. Eines Tages kommen der junge Mönch Fong (Tony Leung Chiu-Wai) und sein Meister Bai Yu (Lau Shun) in den alten Orchideentempel, auf dem Weg um einen Goldenen Buddha in die Hauptstadt zu bringen. Der Meister wird während eines Kampfes mit dem Baumdämon von ihr gefangen genommen, und Lotus wird zu Fong geschickt um diesen zu verführen. Während Fong ihren Avancen entkommen kann, verliebt sich diese in ihn, und kurz darauf verbündet sich Fong mit dem Schwertkämpfer Yin (Jacky Cheung), um seinen Meister und Lotus zu befreien. 

Review:

Wie ich schon in meiner Review zum ersten Teil sagte, so habe ich ein besonderes Verhältnis zu gerade diesen Teil, weil ich den Film mit 9 Jahren in einer Schlaflosen Nacht auf Vox gesehen habe, und wie ich einige Jahre später lernte, war ich nicht der einzige, der diesen Film da entdeckte. Aber ich lernte erst später wie der Film hieß, und dass er Teil einer Trilogie ist. 2008 kaufte ich dann eine Box mit allen drei Filmen, und sah die Filme dann in der Reihenfolge, und der dritte Film war dann wirklich das Highlight der Woche. Ich sah in dann wieder im Sommer 2020 mit den anderen Filmen wieder, und besprach die ersten zwei Filme noch in dem Jahr, aber zur Review des dritten kam es nicht aus verschiedenen Gründen. Also sah ich den Film vorgestern wieder, und heute kommt es dann endlich zur Rezension. 

Nun denn. In der Review zum zweiten Teil erwähnte ich, dass von den Fortsetzungen viele den zweiten Teil vorziehen, da in dem noch Leslie Cheung und Wu Ma mitspielen, aber dass ich das nicht verstehen konnte. Ich halte noch fest an der Aussage. Er macht einfach Spaß, und so gut wie alles stimmt - die Darsteller, die Atmosphäre, die Musik. Allerdings muss ich sagen, dass ich es gut verstehen kann, wenn viele sagen, der dritte Teil sei eine Art Remake des ersten Teils, da im Zentrum die Befreiung eines Geistermädchens aus den Fängen einer bösen Hexe steht. Und dann hilft es auch nicht, wenn der Geist von der selben Schauspielerin gespielt wird und die Hexe dieselbe ist. 

Dann muss ich auch sagen, dass es ganz deutlich ist, dass der Film mit viel Liebe gemacht worden ist. So sehen die Kulissen wirklich gut aus, und die Kostüme sehen wirklich gut aus. Hier muss ich dann auch sagen, dass die es wirklich gut gemacht haben, dass man sehen kann dass 100 Jahre seit dem ersten Teil vergangen sind, da sowohl die Stadt nahe dem Orchideentempel nun anders aussieht, und die Kleidung der Geisterdamen ist auch ganz anders wie im ersten. Im ersten Teil trugen sie alle weiße Gewänder (wohl weil Tote in weiß gestattet werden und es eine Trauerfarbe ist), hier tragen sie sehr farbenfrohe Kostüme, die Kurtisanen nachempfunden sind. In generell würde ich sagen, dass dieser hier wohl der am farbenfroheste Teil der Trilogie ist, und dabei kommen die meisten Farben bei Nacht zur Geltung - die Szenerie ist fantastisch. So ist da im Orchideentempel unten ein Blumenfeld, und das Haus des Baumdämons ist auch farbenfroher als im ersten Teil. Die Stadt sieht im Tageslicht eher grau aus, aber in einer Szene während eines Festes bei Nacht ist sie auch auf einmal Farbenfroher. 

Und die Genremischung funktioniert sehr gut - Horror, Komödie, Märchen, Erotik, Action, es funktioniert alles. Erotisch gesehen gibt es zwei Szenen die sehr gut gemischt werden mit Horror und mit Comedy. In der ersten ist es die Szene, in der wir sehen, wie die Geisterdamen Männer verführen und zum Baumdämon führen, wo diese dann getötet und gefressen werden. In der zweiten Szene spielt Lotus Fong vor, er habe Schlangengift genommen, und nur sie kann ihn heilen in dem sie ihn mit der Zunge in den Körper eindringt. Die letztere ist wohl die berühmteste Szene des Films. 

Nun zu den Darstellern. Joey Wong ist hier wieder fantastisch. Ohne sie würde der Film nicht funktionieren, und sie hat im Film eine sehr gute Chemie mit Tony Leung. Sie sieht hier so bildschön aus, dass es schwer zu beschreiben ist. Joey Wong war hier auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, und es ist schon recht deprimierend zu wissen, wie ihre Karriere nach 1993 sank. Ihre Opiumumhüllte Flirterei mit Jade, gespielt von Lau Yuk-Ting, ist sehr sinnlich und erinnert an den späteren Film Green Snake (ebenfalls von Tsui Hark), und diese Szene zeigt, wie eine erotisch angedeutete Szene funktionieren kann. Tony Leung ist auch wirklich gut in der Rolle des Fong, und seine Komik passt sehr gut, sowohl in den Szenen mit Joey Wong als auch mit Jacky Cheung. Jacky Cheungs Rolle ist hier ähnlich wie seine Rolle im Vorgänger, und er ist hier wohl der witzigste Teil des Films. Nina Li Chi spielt auch sehr gut die Rolle von Lotus´ Rivalin Butterfly, und dies war auch eine ihrer letzten Filme bevor sie sich ein Jahr später aus dem Filmgeschäft zurückzog. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich etwas mehr von sowohl ihrer als auch Lau Yuk-Tings Rolle gewünscht hätte, da sie beide dennoch zu kurz kommen. Lau Shun ist auch gut, und Lau Siu-Ming ist als Baumdämon sowohl witzig als auch erschreckend. 

Alles in allen würde ich sagen, dass dieser Film ein sehr guter und würdiger Abschluss für die Trilogie ist, und er meiner Meinung nach viel zu unterbewertet ist. 

Ich kann ihn jedenfalls jeden weiterempfehlen. 

Screenshots:

























































































































































































































































































Montag, 17. Januar 2022

Déjà-vu....

Ich habe seit einigen Tagen ein bizarres Déjà-vu Gefühl. Es geht mir so teilweise so, wie ich 2014 noch mit dem Führerschein kämpfte, einen Kampf, den ich letztendlich aufgeben musste - und zudem ist es eines der größten Fehler meines Lebens, je mit dem Führerschein anzufangen, das war reine Zeit und Geldverschwendung. 

Derzeit suche ich nach Arbeit - um genau zu sein, seit dem März 2020, also seit kurz vor der Ausrufung der Pandemie. Allerdings habe ich bis jetzt noch nichts gefunden. 

Ich gebe aber nicht auf, und ich möchte so gerne eine Arbeit finden, bevor ich im Herbst mit G-ttes Hilfe wieder ein Studium beginnen werde. 

Dieses Déjà-vu Gefühl kommt noch mehr hervor, weil ich derzeit auf Lolland bin, da ich derzeit eine Pause von Kopenhagen brauche. 

Aber wie damals habe ich auch ein Gefühl, dass bald eine große Veränderung kommen wird. 

Sonntag, 16. Januar 2022

Die Geiselnahme in der Synagoge in Colleyville, Texas

Gestern fand eine Geiselnahme statt, in der Beth Israel Synagoge in Colleuville, Texas, während einer Bar Mizwa. Der Geiselnehmer sagte, er sei der Bruder der seit 2008 inhaftierten pakistanischen Terroristin Aafia Siddiqui, und eines der Gründe für die Geiselnahme war, sie freizulassen. Es kam zwar später heraus, dass der Geiselnehmer nicht der Bruder Siddiquis war, allerdings nennen viele Muslime sich untereinander Geschwister. 

Da es eine Reformsynagoge ist, wurde der G-ttesdienst per Livestream übertragen, und während des Livestreams konnte man hören wie der Geiselnehmer die Synagoge betrat und sein Vorhaben bekannt gab, und kurz darauf war der Livestream vorbei. 

Ich hörte erst gestern Abend von der Geiselnahme, und heute Morgen wachte ich auf mit der Nachricht dass der Geiselnehmer erschossen wurde und die Geiseln allesamt am Leben sind, G-tt sei dank. 

Die Polizei während der Geiselnahme 
Nun denn. 

Es ist natürlich gut, dass ausser dem Geiselnehmer niemand zu schaden kam, und dass die Geiseln befreit wurden. 

Mir ist allerdings schon gestern Abend aufgefallen, dass einige Medien und viele Leute denken, dass es ach so zufällig sei, dass der Geiselnehmer ausgerechnet eine Synagoge dazu nahm, um die Freiheit für die Terroristin und Antisemitin Aafia Siddiqui zu verlangen. 

Ich finde, es sagt schon vieles aus. 

Aber Antisemitismus darf nicht sein, vor allem nicht wenn es nicht von stereotypen Neonazis oder Rechtextremisten kommt, so wie im Fall vom Terroranschlag auf die Tree of Life Synagoge in Pittsburgh 2018 oder den zu Jom Kippur 2019 in Halle an der Saale. 

Selbst nach Charlie Hebdo wollte niemand wirklich über die gleichzeitig stattfindende Geiselnahme im koscheren Supermarkt Hypercacher reden, und auch am Terroranschlag in Kopenhagen einen Monat später versuchten viele, den antisemitischen Aspekt zu vertuschen, was denen in dem Fall allerdings nicht gelang. Allerdings muss ich nun sagen, 7 Jahre danach, haben selbst viele Dänen vergessen, dass er überhaupt passierte. 

Letztendlich will generell niemand über Antisemitismus reden, selbst im Falle von Rechtsextremisten - da wird Antisemitismus hauptsächlich erwähnt, um gegen Rassismus zu reden, ohne wirklich darauf einzugehen, was Antisemitismus so besonders macht. (und wenn das gesagt ist, kommt mir vieles "anti-rassistisches" einfach sehr halbherzig und performativ vor, da ich denke dass es diesen Leuten generell egal ist)

Es passt eben nicht ins Narrativ. 

Das Problem ist, Antisemitismus existiert. Sei es von rechts, von links, von Islamisten, fundamentalistischen Christen....er existiert. 

Und so zu tun, als existiere er nicht, ist Teil des größeren Problems. 

Velma - die wohl schlechteste, meist gehasste Serie der neuen Zwanziger

  SHE HAS NO BRAIN  Oy vey, das war schon sehr bizarr, als Ende 2022 bekannt wurde, dass Mindy Kaling eine Animationsserie für Erwachsene pr...