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Dienstag, 16. Juli 2013

FILMKRITIK: 7 Days (Israel 2008) (8/10)

Alternative Titel: Shiva, Les 7 Jours, שבעה

Regie: Ronit und Shlomi Elkabetz
Produktion: Guy Jacoel
Drehbuch: Ronit und Shlomi Elkabetz
Musik: Michel Korb, Sergio Leonardi
Darsteller: Ronit Elkabetz, Albert Illouz, Yaël Abecassis, Hana Azoulay-Hasfari, Simon Abkarian, Moshe Ivgy, Hana Laszlo, Keren Mor, Alon Aboutboul, Rafi Amzaleg, Dikla Elkaslassi, Evelyn Hagoel, Ruby Porat-Shoval, Yechiel Elkabetz, Gil Frank, Sulika Kadosh, Orit Cher, David Ohayon

Handlung:
Kirjat Jam, 1991:
Die Familie Ohayon ist im Aufruhr: nicht nur wegen des Golfkrieges und den Raketen Saddams, sonders vor allem wegen des Todes von Maurice. Die Shiva, das sieben tägige Trauern, findet dann im Haus seiner Witwe Ilana (Keren Mor). Die Aufsicht übernehmen Vivianne (Ronit Elkabetz) und Meir (Albert Illouz). Im laufe der Woche kommen dann wieder alte Konflikte und Wunden auf. Und Vivianne muss sich noch gegen ihren Ex-Mann Eliahou (Simon Abkarian) wehren, der immer noch nicht verkraftet hat, dass sie ihm verlassen hat.

Review:
"7 Days" ist die Fortsetzung des 2004 erschienenen Dramas To take a Wife. Hier erzählen die Geschwister Elkabetz nun die Fortsetzung der Geschichte der Familie Ohayon. Es ist schwierig, hier die richtigen Worte zu finden. Die Elkabetz´s haben es hier wieder geschafft, ein grandioses Kammerspiel zu erschaffen, mit großartigen Darstellern und genialer Dramaturgie.

Am Anfang sieht man die Beerdigung Maurices. Eine sehr geniale und unglaublich realistische Sequenz, ich muss sagen, dass die Szene mich irgendwie berührt hat. So realistisch war sie! In den danach folgenden Szenen treffen wir dann die diversen Mitglieder der Familie Ohayon. Man bemerkt schnell, dass diverse Personen miteinander zerstritten sind, und noch alte Rechnungen offen haben. Die Darsteller hier sind fast alles die Elite der marokkanisch-israelischen Schauspieler; genial. Dialoge sind alle divers zwischen hebräisch, französisch und marokkanisches arabisch. In einer Szene wird sogar deutsch gesprochen!

Wie ich schon in der Kritik zu "To take a wife" erwähnte, waren da noch einige Fragen offen zu dem, was Eliahou fühlte als Vivianne ihn verlassen hat. Weinte er, weil er sie vermisste, oder weil sie ihm verlassen hat und das gegen seinen Stolz und seinem konservativen Weltbild war? Hier tendiere ich zum letzteren, was irgendwie in einer Konfrontationsszene zwischen den beiden gesagt wird.

Screenshots:

Donnerstag, 11. Juli 2013

Der Boykott eines libanesischen Filmes - weil die Juden nicht dämonisiert werden

Szene aus "The Attack"
Der libanesische Filmregisserur Ziad Doueiri hat in Israel und in den besetzten Gebieten einen Film gedreht. Einen Film, dessen Ausgangspunkt ein Selbstmordattentat in Tel Aviv ist. Hört sich ja ganz "normal" an. Aber nun den, da der Regisseur ein Libanese ist (mit US-Pass), könnte man ja irgendwie meinen, der Film würde den "Märtyrer" glorifizieren. Hat er allerdings nicht. Den der Film basiert sich auf dem Roman "Die Attentäterin", von Yasmina Khadra, einen Roman, den ich jeden Empfehlen kann. In dem Roman (und der Verfilmung) geht es um einen arabisch-israelischen Arzt, dessen Frau Siham ein Selbstmordattentat gemacht hat. Er geht dann auf eine Reise in die besetzten Gebiete, um herauszufinden, wer seine Frau radikalisiert hat - und ihre Motive. In der Verfilmung spielen Ali Suliman, Reymond Amsalem (Three Mothers, My Lovely Sister)  und Yevgenia Dodina (Saint Clara, Circus Palestina) mit.

Der Film wurde nun offiziell in Libanon, und der restlichen arabischen Welt, verboten. Warum? Weil der Film, neben der Tatsache, dass der Film an sich in Israel gedreht worden ist, die Juden (die arabische Liga macht eigentlich keinen Unterschied zwischen Juden, Zionisten und Israelis) nicht dämonisiert. Der Author des Romans ist nicht überrascht.

Nun denn, BBC Watch (hier und hier) haben aufgegriffen, was die BBC über den Boykott des Films zu berichten hatte. Und die Ergebnisse sind, wie man es von der BBC gewohnt ist, nicht gerade gut. In einen ihrer Beiträge verdrehen sie das Boykott Gesetz, dass bereits vor 1948 existierte, und in einen zweiten, interviewen sie den BDS-Aktivisten Andrew Kadi, der den Film in den USA "boykottieren will".

 Nun frage ich die BBC: Warum zum Teufel wird Kadi interviewt und um seine Meinung gebeten? Der Kerl hat ja eigentlich überhaupt nichts mit der Sache zu tun! Die BBC hat sich immer gegen die Juden gezeigt - schon vor 1948!

Der Film startet dieses Jahr noch in den Kinos hier in Dänemark und Deutschland, und natürlich in Israel. Ich bin auf den Film mal sehr gespannt....

Freitag, 5. Juli 2013

FILMKRITIK: The Debt (Israel 2007) (8/10)

Alternative Titel: haChov, Der Preis der Vergeltung, החוב

Regie: Assaf Bernstein
Drehbuch: Assaf Bernstein, Ido Rosenblum
Produktion: Eitan Evan, Assaf Bernstein ua.
Musik: Jonathan Bar-Giora
Darsteller: Gila Almagor, Neta Garty, Edgar Selge, Itay Tiran, Yehezkel Lazarov, Alex Peleg, Oded Teomi, Alexandra Smolyarova, Alon Zamek, Oleg Drach

Handlung:
1965: Die drei Mossad-Agenten Rachel Brener (Neta Garty), Zvi (Itay Tiran) und Ehud (Yehezkel Lazarov) haben den Auftrag, den ehemaligen Nazi Max Rainer (Edgar Selge), den "Chirurgen von Birkenau", zu stellen. Rachel schleust sich bei dem nun als Gynäkologen arbeitenden Max als Patientin ein, und nach einer Weile betäubt sie ihn, und sie haben ihn in ihrer Gewalt. Nach einer Weile kann er allerdings abhauen. Da sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, erzählen sie der israelischen Regierung, er sei umgebracht worden. Jahre später: Ein unbekannter Mann in der Ukraine gibt vor, Max Rainer zu sein. Rachel (Gila Almagor), die immer noch die Narbe im Gesicht hat, die er ihr bei seiner Flucht verpasst hat, reist in die Ukraine um ihn umzubringen.

Review:
Ich muss sagen, dass "The Debt" ein wirklich gruseliger Film ist. Besonders die Teile, die in der Gegenwart in der Ukraine spielen, und die Musik leistet auch einen bestimmten Teil dazu. Dazu komme ich später. Jedenfalls ist der Film auch einer der wohl ungewöhnlichsten israelischen Filme der letzten Jahre ist, und der bereits erwähnte Stil hat auch was damit zu tun.

Neta Garty kannte ich bisher nur aus ihrem Debut "Turn Left at the End of the World", und schon damals hat sie mich sehr überzeugt. Während sie damals besonders als verführerische Jugendliche rüberkommen musste,  kommt sie hier sehr gut als idealistische und später verängstigte Mossad-Agentin rüber. Gila Almagor ist hier wieder einmal genial. Edgar Selge kommt auch sehr gut als Ex-Nazi rüber, der keine seiner Taten bereut. Itay Tiran (denn ich bisher nur aus der antisemitischen britischen Serie "Gelobtes Land" kannte) und Yehezkel Lazarov sind gut, aber bleiben eher im Hintergrund.

Wie ich bereits in der Einführung geschrieben habe, ist der Film - besonders in den Szenen in der Ukraine - sehr düster. Ich glaube, dass es so von der Sicht Rachels gemeint ist - ihre Generation ist in dem Glauben aufgewachsen, dass Europa ("da drüben", sagte man damals) etwas schlechtes sei, der Kontinent der Täter, und ein Ort, an dem man nicht hinreisen - oder zurückkehren sollte. Deswegen wahrscheinlich die sehr düsteren Szenen in der Ukraine. Gleichzeitig fragt man sich aber auch, ob der Showdown am Ende real war, oder nur ein Produkt von Rachel´s Fantasie ist.

Screenshots:

Der 1. Mai letzte Woche....

Letzte Woche fing der Mai an, und der Tradition treu, ging ich natürlich wieder zum Fælledparken. Und wie vor 10 Jahren besuchte ich auf de...